Naturliebe von GeZ ================================================================================ Kapitel 2: Einfach blau ----------------------- Danke für die Favos und besonderer Dank an Onlyknow3 für den Kommentar. (: Wegen der Adult-Kennzeichnung bin ich mir nicht ganz sicher... Also bitte nicht schlagen, wenn ich's falsch gemacht habe. XD" Das nächste Kapitel verdient die Markierung dann definitiv. *hüstel* _________ Einfach blau Hannes war eigentlich immer ein guter Kumpel für mich gewesen, aber seit dieser Nacht hatte er es sich irgendwie in den Kopf gesetzt, Rafael für sich haben zu wollen. Das hatte zur Folge, dass ich mehr mit dem Kleinen unternahm, um auf ihn aufpassen zu können. Das ließ erst wieder ein wenig nach, als er mir vor ein paar Monaten gestanden hatte, dass er schwul ist. Ich machte mir Gedanken, ob er vielleicht in Hannes verliebt sein könnte und das gefiel mir eigentlich gar nicht, aber ich wollte ihm nicht im Wege stehen, wenn es tatsächlich so wäre. Trotzdem wollte ich wenigstens dabei sein, wenn die beiden sich über den Weg liefen. Ich konnte einfach nicht anders, denn die Vorstellung der zwei alleine machte mich ganz kirre. Umso wütender machte mich eine SMS von Hannes vor drei Tagen, in der er schrieb, er würde gleich mit Rafael ins Kino gehen. Natürlich war ich sofort dorthin gefahren, doch der Film lief schon längst, als ich endlich da war und ich musste draußen warten bis die Vorstellung zu Ende war, doch unter den den Saal Verlassenden waren die beiden nicht und ich ging irritiert nach Hause. Ich war durch den Wind und rief Rafael an, wollte, dass er zu mir kam, doch er würgte mich ab, meinte, er müsse noch viel lernen für die Bio-Klausur seines Leistungskurses. In dem Moment wusste ich, dass etwas nicht stimmte, doch ich hatte keine Ahnung, was ich tun sollte, außer ihm anzubieten, zu mir zu kommen und mit mir zu reden. Und heute Morgen in Ethik nahm er mein Angebot an und versprach, nach der Schule bei mir auf der Matte zu stehen. _________ Nach der Nacht bei Mark wachte ich verkatert und mit schlechtem Gewissen auf. Ich hatte meinen Eltern nicht mehr Bescheid gegeben, dass ich bei ihm übernachtete und demzufolge zeigte mir mein Handy vier Anrufe in Abwesenheit an und das zweite nachdem ich munter geworden war, war mit ihnen zu telefonieren. Das erste, was ich getan hatte, war von Mark wegzurobben, dem ich in der Nacht scheinbar arg auf die Pelle gerückt war. Ich konnte nur hoffen, dass er genauso dicht wie ich gewesen war und es nicht mitbekommen hatte. Seinem Verhalten nach der Party zu schließen war dies glücklicherweise der Fall, auch wenn zwei Dinge nun doch anders waren. Hannes wurde aufdringlicher und Mark wollte plötzlich viel öfter etwas mit mir unternehmen. Letzteres störte mich weniger und wir fingen sogar irgendwann an, an den Wochenenden zusammen durch die Berge zu wandern. Ich genoss diese Ausflüge sehr und das stärker werdende Band zwischen Mark und mir gab mir schließlich den Mut, ihm zu sagen, dass ich schwul bin. Danach blieb unser Verhältnis zwar gut, aber so lange Wandertouren unternahmen wir kaum noch. Mark begründete das damit, dass er besser in der Schule werden musste und das konnte ich nachvollziehen und auch wenn ich glaubte, dass das nicht alles war, so war mir das doch recht, weil ich unbedingt wollte, dass er auf dem Gymnasium bleiben konnte. Darum überraschte es mich doch, als ich vor drei Tagen eine SMS von Hannes bekam, dass Mark und er ins Kino wollten und ich mitkommen sollte. Aber wenn Mark endlich mal wieder Zeit hatte, nahm ich auch Hannes Anwesenheit in Kauf. Er war ja ohnehin nicht ‚böse‘, nur nervte er mich in den letzten Monaten eben etwas. Irgendwie hegte ich die Vermutung, dass er ahnte, dass ich schwul bin und dass er mich nur aufziehen wollte. Diese Annahme sollte sich leider noch am selben Tag als falsch erweisen. Als ich vor dem Kino ankam, war von Mark weit und breit keine Spur. Nur Hannes war da und strahlte mich an, sodass das mulmige Gefühl, das mich kurz ergriffen hatte, wieder nachließ. Mark würde noch nachkommen, meinte Hannes und wir gingen schon mal hinein, kauften Tickets und suchten uns Plätze. Hannes hatte eine riesige Tüte Popcorn mitgenommen und ich bezweifelte, dass wir die aufessen konnten, aber momentan hatte ich noch Heißhunger auf das süße Knabberzeug und schlug gutgelaunt zu. Es war sogar richtig schön und wir beide schwatzten angenehm und ich lachte vergnügte, wenn Hannes was Komisches erzählte. Als ich satt war, leckte ich meine Finger ab und fing den Blick des Anderen auf, der mich beinahe so ansah, als wäre ich sein Popcorn. Mein mulmiges Gefühl war wieder da und das nahm mit seinen folgenden Worten noch zu, weil er mich fragte, ob ich schwul wäre, er selbst sei es nämlich und er fände mich wirklich niedlich, er würde das nicht einfach so daher sagen. Ich antwortete, indem ich fragte, wann Mark endlich komme und er ergab sich seufzend und schlug vor, ihm eine SMS zu schreiben. Kurz nachdem er damit fertig war, lief der Film schon an und ich gab so langsam die Hoffnung auf, dass ich hier nicht alleine mit Hannes wäre. Aber das würde ich schon verkraften, nahm ich mir vor. Ich war ja kein kleines Kind mehr, das nur mit Mama und Papa und Mark klarkam. Doch als Hannes seine Hand in meinem Schritt gleiten ließ, könnte ich nicht anderes, als wie ein quengelndes Kind zu kreischen, auch wenn ich versuchte, das so leise wie möglich zu machen, was er jedoch nur mit einem Lächeln quittierte, bevor er mit seiner Hand ohne Scham direkt unter meine Jeans und Unterhose fuhr. Ich keuchte erschrocken auf und schüttelte vehement den Kopf, aber er hörte nicht auf und mein Glied gehorchte leider mehr meinen Trieben statt meinen Gefühlen und wurde unaufhörlich härter. Ich stöhnte leise und biss auf meine Lippe, um weitere ‚Geräusche‘ zu vermeiden, was Hannes noch mehr anzustacheln schien und ich verfluchte meine Zurückhaltung in sexuellen Dingen. Eventuell hätte ich mir einmal mehr einen runterholen sollen, dann würde ich jetzt vielleicht nicht dermaßen abgehen. So jedoch konnte ich mich ab einem gewissen Punkt nicht mehr zurückhalten und stieß rhythmisch in Hannes Hand, denn mein Penis pochte langsam schmerzhaft und ich wollte kommen. Als ich mich schließlich in die Hand des Anderen ergoss, konnte ich mir ein leises Schreien wieder nicht verkneifen und schnappte erschöpft nach Luft. Als er mich noch küssen wollte, drehte ich mich schnell weg und er seufzte. Als er flüsternd fragte, ob es so schlimm gewesen wäre, konnte ich nur ein weiteres Mal stumm den Kopf schütteln, denn es war nicht furchtbar gewesen, aber es war etwas, das ich viel lieber mit Mark erlebt hätte. Hannes lächelte daraufhin erleichtert und bat mich, nicht wegzurennen, während er auf die Toilette verschwand, um sich die Hände zu waschen. Ich war aber viel zu verwirrt, um wirklich dort sitzen zu bleiben und suchte das Weite. Der Film lief zwar erst seit ein paar Minuten, doch er war mir gerade sowas von egal. Als ich zu Hause war, stellte ich mich sofort unter die Dusche und versuchte, das Geschehene abzuwaschen, was leider wenig erfolgreich war. Ich war gerade fertig und überlegte, ob ich mich noch ein zweites Mal unters Wasser stellen sollte, als mein Hand klingelte, das in der Jeans war, die ich vor dem Duschen in die andere Ecke des Bades geschleudert hatte. Zögernd näherte ich mich den Klamotten, zog das Handy heraus. Mark… Ich nahm den Anruf mit klopfendem Herzen an. Es war ja nicht so, dass ich mit ihm zusammen war und mich vor ihm verantworten musste, aber trotzdem hatte ich ein ziemlich schlechtes Gewissen. Mark irritierte mich nur noch mehr, weil er darauf bestand, dass wir uns trafen, doch ich wollte ihm jetzt keinesfalls in die Augen blicken müssen und redete mich damit heraus, dass ich für eine Klausur meines Biologie-Kurses lernen müsste. Das akzeptierte er zwar, jedoch beharrte er die nächsten Tagen weiterhin darauf, dass wir uns einmal trafen und heute Morgen stimmte ich dem zu, denn ich konnte das ohnehin nicht ewig vor mir herschieben. Schließlich wusste er ja nichts von der Sache mit Hannes und wenn ich mein Gewissen in Zaum halten konnte und mich nicht verplapperte, würde alles wie immer sein. _________ Es ging um eine Biene und einen Autofahrer. Dieser verursachte einen Unfall, als er versuchte, die Biene loszuwerden. Wer hatte die Schuld daran? In den ersten beiden Stunden Ethik zu haben, war wirklich ermüdend… Doch der Umstand, dass ich zuvor hatte mit Rafael reden können, beflügelte mich nicht nur den Anfang des Schultages, sodass es mir wie Sekunden vorkam, bis ich das Gebäude der geistigen Quälerei verlassen konnte. Ich bin richtig hibbelig, als ich nach Hause gehe und auf Rafael warte. Er hat noch eine Doppelstunde und ich lenke mich mit Hausarbeit ab, was Mike, der heut früher von der Uni zurück ist, mehr als irritiert, denn ansonsten steche ich nicht gerade durch meine Hausmannsambitionen heraus. Seinen blöden Kommentar darüber ignoriere ich einfach. „Kannst du dann nicht noch mal weggehen? Rafael kommt dann“ meine ich stattdessen schlicht und Mike struppelt mir lachend durchs Haar. „Willst mich wohl loswerden, Brüderchen? Aber ich wollte eh noch mal zur Bibliothek“ sagt er dann gutgelaunt und schaut im Kühlschrank nach, ob es was zu essen gibt. „Und?“ frage ich misstrauisch nach und er dreht sich kopfschüttelnd zu mir um. „Sieht nach nem Ehekrach der Kategorie 3 aus – keiner hat was gemacht. Ich werd mir nen Döner holen. Willst du auch einen?“ „Nein danke“ meine ich ernüchtert. Der Appetit ist mir jetzt eh vergangen. Kategorie 1 war noch harmloses Anschweigen zwischen unsren Eltern, Kategorie 2 waren ständige Streitereien, aber Kategorie 3 war eingetreten, wenn die beiden das Weite suchten und demzufolge nichts zu essen da war. Jedes Mal, wenn diese Stufe erreicht war, machte ich mir noch mehr Gedanken, ob die beiden je wieder zusammen kamen. „Gut, dann geh ich jetzt. Und mach dir keinen Kopf, Mark. Du weißt doch, wie das mit denen ist. Werden sich schon wieder vertragen“ meint Mike aufmunternd und verschwindet schließlich mit seinem Kram. Ich seufze und setze mich vor den Fernseher, kriege aber kaum mit, was dort in der Flimmerkiste läuft. Als es endlich klingelt, schalte ich ihn aus und öffne Rafael die Tür, der auf seine Schuhe starrt. „Hi“ piepst er leise, zieht seine Turnschuhe aus und tritt ein. Ich lächele nur und bugsiere ihn zum Sofa, hole tief Luft, als er neben mir sitzt. „Hannes hat mir geschrieben, dass ihr im Kino wart?“ Großartig, lobe ich mich sarkastisch. Ich falle ja gleich toll mit der Tür ins Haus. Rafael wird bleich und seine kornblumenblauen Augen starren mich an. „Da…Das wollte ich nicht. Ich wollte es nicht“ stammelt er und ich habe den Eindruck, dass er kurz davor ist, zu weinen. Reflexartig hebe ich die Hand und lege sie ihm tröstend auf den Schenkel, dann sehe ich kurz schwarz und anschließend Sternchen. Er hat mich geschlagen und will aufspringen. Völlig verwirrt will ich ihn festhalten und habe sofort seinen Ellenbogen zwischen den Rippen und bevor ich auch nur noch irgendetwas anderes machen kann, ist er zur Tür raus und ich reibe mir abwechselnd die schmerzenden Stellen. Ich brauche noch eine Weile, bis meine Beine mich zur Haustür tragen und meine Hände sie schließen. Was sollte das? Was war so schlimm daran, dass ich ihn nach dem Kinobesuch gefragt hatte? Was war da passiert? Hatte ihm Hannes etwas getan? Es machte ganz den Anschein. Ich bin nun vollkommen ratlos und rufe Rafael an, doch er hat sein Handy offensichtlich ausgestellt. Seufzend gehe ich in den Keller, hole ein paar Bierflaschen hoch, lasse mich auf die Couch fallen und trinke den restlichen Tag so viel, dass ich nicht einmal Mikes Rückkehr bemerke. Am nächsten Tag brummt mein Schädel – ich weiß nicht ganz genau ob vom Alkohol oder Rafaels Ohrfeige. An der Seite habe ich einen blauen Fleck. Es ist Samstag und es geht mir richtig beschissen und Schule wäre jetzt zur Ablenkung vielleicht gar nicht so schlecht. Stattdessen esse ich miesgelaunt die kalten Überreste von Mikes Döner und wecke meine Lebensgeister mit einer kalten Dusche. Als ich zurückkomme, habe ich eine Nachricht auf meinem Handy. „Treffen uns in einer Stunde bei mir zum Wandern, okay?“ lese ich und meine Verwirrung sagt mir mal wieder guten Tag. Rafael ist eigentlich kein Typ, der feste Entschlüsse fällt und will, dass andere diesen folgen. Aber das ist mir zurzeit total egal. Er will mich sehen und mit mir zusammen sein, das ist das Einzige, das zählt. Blitzschnell packe ich meinen Rucksack und bin auf dem Weg zu Rafael. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)