Ein Nebel in der Finsternis ist grau von C-Dur (Für was würdest du dich entscheiden?) ================================================================================ Kapitel 1: Ein Nebel in der Finsterbis ist grau ----------------------------------------------- Nebel. Grauer kalter Nebel. Und irgendwo da, lag ich. Mein Körper. War ich schon Tod? Ich kann es nicht sagen. Ich sehe nur diesen kalten, grauen Nebel. Wie war es soweit gekommen? Nun, genau konnte ich es nicht sagen. Wo ich war oder auf was ich lag. Es fühlte sich eigenartig an. Weich. Nun, vermutlich war es eh egal, worauf ich lag. Ich sah ja nur den Nebel. Es könnte auch ein Traum sein. Wie plötzlich waren diese Gedanken da. In meinem Kopf. Fremde Stimme. Männlich. Eindeutig. Unangenehm? Nicht unbedingt. Aber Machtvoll. Angst einflößend. Vielleicht war es ja mein Gewissen? Nein. Ich bin nicht dein Gewissen. Ein leises kichern folgte. Ich erschauderte. Gänsehaut – vor Angst? Oder weil diese Stimme so intensiv war? Das man sie nicht genauer beschreiben konnte. Nicht beschreiben wollte. Willst du nicht langsam aufstehen? Es könnte noch jemand über dich drüber fallen. Aufstehen? Wie denn? Aich sah ja nichts. Und wieso konnte der Kerl – ich war mir sicher, das es ein er war – eine Gedanken lesen? Eine Hand packte meinen rechten Arm. Kalt. Wie der Nebel. Ich schrie auf. Hey, da war ja meine Stimme – und ich dachte schon, ich hätte sie verloren. Ruckartig stand ich. Der Nebel war immer noch da. Ich konnte nur fühlen. Verdammt. Mein Körper tat weh. Kein Wunder, das dein Körper weh tut. Du bist so gut wie Tod. Tod? Wie konnte ich tot sein? Ich war doch hier. Hier war doch nichts, was mich töten konnte – oder? Wollte er mich töten? Du kannst mich auch ruhig ansprechen. Ich will nicht ewig in deinen Gedanken lesen müssen. Das bereitet mir immer Kopfschmerzen. „Was?“Brachte ich verwirrt heraus. Wieso stand ich eigentlich, ohne einen Halt? Wann war das Geschehen? Ich bekam eindeutig zu wenig mit. Er lachte schon wieder. Du siehst nur Nebel, richtig? Welche Farbe hat er? „Warum willst du das wissen?“ Ich war misstrauisch. Äußert misstrauisch. Ich war einem fremden Ort, wusste nicht, wie ich dahin gekommen war, sah nix vor lauter Nebel und dann kam da so ein Gedankenleser daher und erzählte einem, das man so gut wie Tod war. Nun, beantworte meine Frage, dann beantworte ich dir die deine. Das war nur fair. Tief ein und ausatmen. Mut sammeln. Gefühle kontrollieren. „Grau. Und kalt.“ Er sagte erst mal nichts – war das jetzt gut? Oder bereitete er meine Ermordung vor? Ich fing an auf meiner Lippe zu kauen. Es schmeckte leicht nach Eisen. Verdammt, irgendwo blutete ich. Du blutest gar nicht mehr so schlimm. Die Ärzte stillen deine Blutungen. Sie versuchten es zumindest. Körperlich können sie dich durch kriegen. Denke ich zumindest. Aber, der Rest – der hängt von dir ab. Grau ist weder gut noch schlecht. Kalt ist normal, aber pass auf. Ich wollte es wissen, damit ich weiß, wie ich mit dir umgehen soll. Aber bei dir kann ich dir nur die beiden Seiten zeigen, die du haben könnten. Den Tod oder das Leben. Okay, ich war verwirrt. „Wie? Ähm, also willst du sagen, ich bin nicht mehr....Moment. Langsam. Wo bin ich?“ Ich war aufgewühlt. Einerseits wollte mein Verstand – sollte er noch irgendwie da sein – alles logisch erfassen. Andererseits wollten meine Gefühle sich nicht beruhigen. Ich war mir sicher, das er lächelte. Nur, ob das nun gut war, oder nicht. Das war die Frage. Du hattest einen Unfall. Ein Autofahrer hat dich beim joggen erwischt. Extra, will ich mal anmerken. Ich würde an deiner Stelle aufpassen, wenn ich das Leben wählen sollte. Ich kann dir nicht sagen wer – aber jemand trachtet dir nach dem Leben. Sprachlos. Atmen. Schneller. Angst? Irgendwie schon. Und irgendwie auch nicht. Es war nicht so, wie ich dachte, das Sterben war. Wann hatte ich mich mit der Tatsache abgefunden? Wenn du den Tod wählst, wird die Farbe des Nebels erst Weiß, dann durchsichtig und dann ist er gänzlich verschwunden. Du wirst deine Umgebung sehen. Und dann wird sich deine Seele von deinem Körper trennen und sie landet dann bei den anderen Seelen. Wenn deine Gegenseele schon da ist, werdet ihr Wiedergeboren. Beide. Irgendwo. Und wenn ihr euch in dem Leben findet, dann werdet ihr in demselben Moment sterben. Der eine Körperlich – der andere erst innerlich, dann Körperlich. Und dann steigt ihr in das Paradies auf. Ewig. Irgendwann werdet ihr Engel werden – und vielleicht eines Tages sogar zu Göttern. Okay. Zu viele Informationen. Gedanken rasen. Tratsch. Maus. Apfelmus. Kochlöffel. Moment – wieso denke ich an Apfelmus? Ich hasse das Zeug! Wenn du das Leben wählst, wird der Nebel nach und nach Dunkler werden. Irgendwann wirst du dich in einer Schwarzen Blase befinden. Und dann, wirst du aufwachen. Unendliche Schmerzen haben. Vielleicht bleibende körperliche Schäden behalten. Für immer. Vielleicht auch nicht. Viele Leute werden froh sein. Familie und Freunde. Aber die, die dich töten wollten, werden es wieder versuchen. Und soviel kann ich dir verraten. Deine Gegenseele ist schon Tod. Erfüllung wirst du dieses Leben nicht finden. Entscheide dich. Entscheiden? Wie sollte man so war entscheiden? Ich konnte meiner Familie nicht alleine lassen? Andererseits wollte ich sie wirklich noch einmal so leiden zu lassen? Ich bin verwirrt.- Ich hasste es, verwirrt zu sein. Ich spürte etwas in meiner Hand. Er gab mir etwas. Fest. Dornig. Und doch glitschig. Mein Geschenk an dich. Eine blutrote Rose. Sie macht ihrem Namen alle Ehre. Lässt du sie fallen, ist deine Entscheidung gefällt. Was wollte ich Sterben oder Leben? Ich hielt die Rose nicht mehr? Wann war sie mir aus der Hand geglitten? Eines noch: Es kommt nicht darauf an, was sie aus uns gemacht haben, sondern darauf, was wir aus dem machen, was sie aus uns gemacht haben. Warm. Weich. Und hell. Schmerzen. Verdammt, ich lebte also. Regelmäßiges Piepen. Himmel. Ich hasste Krankenhäuser.- Und Apfelmus. Plötzlich war ich geistig hell wach. Ich erinnerte mich an den Unfall. An das Auto, das sich in Position brachte und dann auf mich los fuhr. Wie es beschleunigte. Ich kannte den Fahrer. Nur konnte ich mich nicht an sein Gesicht erinnern. Egal. Es kommt nicht darauf an, was sie aus uns gemacht haben, sondern darauf, was wir aus dem machen, was sie aus uns gemacht haben. Wieso kamen mir diese Worte in den Kopf? Es kamen Ärzte und Schwestern. Dann kam ein Polizist. „Können Sie sich an den Fahrer erinnern?“ Ich schüttelte den Kopf. „Wirklich nicht?“ Ich dachte angestrengt nach. Nein. Leider nicht. Ich war verzweifelt. Tränen kamen. „Das ist vollkommen okay. Immerhin haben Sie tagelang im Koma gelegen. Ihnen Ist aber bekannt, das Ihr Stiefvater schon vor Jahren eine Lebensversicherung für sie abgeschlossen hat? Sollten Sie vor Ihrem 30 Lebensjahr sterben, bekäme er richtig viel. Mehrere Hunderttausend. Nun denn, er muss sie wirklich lieben. Falls Ihnen noch etwas einfällt, sagen Sie uns bitte Bescheid.“ Wollte er, das ich meinen Stiefvater beschuldigte? Nein, das konnte ich nicht tun. Er würde mich niemals umbringen wollen. Oder doch? Nun, willkommen zweifel. Ich hasse Polizisten. Zumindest, wenn sie so waren, wie dieser. Ich bemerkte, wie ich müder wurde. Als ich entlassen wurde, war ich sehr erleichtert. Ich musste war noch zum Rhea, aber ich dürfte wieder zu Hause wohnen. Keine mir bekannten Gesichter hatten Angst ausgelöst. Also konnten Sie das Auto nicht gefahren sein. Aber die Zweifel waren da. Wie lange würde ich noch leben? Ich hatte die Lebensversicherung geändert. Die Begünstigte war nun meine Nichte. Gut, sie war erst 8 Jahre alt, aber ich hatte eingefügt, das sie das Geld erst mit ihrem 18 Lebensjahr erhalten sollte – sollte ich in der Zeit verstorben sein, was nicht gerade unwahrscheinlich schien – und keiner anderer sollte daran konnten. Das war von Notar und Richter bestätigt. Wochen später sollte ich mich für diese Entscheidung beglückwünschen. Nämlich als mein Mörder die Pistole auf mich richtete. „Es geht nicht anders.“ Sagte er. Und drückte ab. Der Polizist lag falsch. Nicht mein Stiefvater war hinter mir her. Es war meine eigene Mutter. Sie hatte dann wohl auch meinen Stiefvater zu der Lebensversicherung gedrängt. Ich hasste sie nicht mal. Ich wusste das sie in Geldsorgen war – aber dafür die eigene Tochter umbringen? Nebel. Grauer kalter Nebel. Er wurde heller. Langsam, aber tätig. Und dann, dann sah ich einen wunderschönen Himmel. Ich spürte die Blumenwiese unter mir. Jemand packte mich am Arm. Der Nebel war gänzlich verschwunden. „Das ging aber schnell.“ Ich erkannte die Stimme. Und dann sah ich ihn. Meine Gegenseele. „Bereit für ein neues Leben?“ Sagte ich. Er nickte. Fazit meine Lebens: Meine Mutter hatte es nicht geschafft mich mit ihrem verschwenderischen Lebensstil anzustecken. Ich wusste, das ich gerne Geld ausgab, aber ich konnte mich auch zurück halten, wenn ich das Geld nicht hatte. Sie hatte ihre Geldgier zur Mörderin gemacht. Und mich? Nun, mich hatte es irgendwie glücklich gemacht. Komisch oder? Es kommt halt nicht darauf an, was sie aus uns gemacht haben, sondern darauf, was wir aus dem machen, was sie aus uns gemacht haben. Und genau das habe ich getan. Auf meine Weise. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)