Blaming yourself kills your emotions von Jonouchi (Selbstbeschuldigung ist Gefühlstötung.) ================================================================================ Prolog: Zurück in die Vergangenheit ----------------------------------- Fiction: YuGiOh Disclaimer: Don’t own YuGiOh – ich verdiene damit kein Geld :) Genre: Drama, Shounen-Ai, Yaoi Pairing: Setō x Jōnouchi Warnung: 16 +, ooC, keine Kartenspiele Prolog: „Zurück in die Vergangenheit“ Es war, als würde Mutter Natur selbst trauern, so wie es regnete. Die Regentropfen waren groß und kalt, die auf die umstehenden Menschen fielen. Einige klappten ihren Regenschirm auf, Andere gesellten sich mit darunter, nur ganz vorne stand ein junger Mann der keinen Schutz suchte. Sein Blick glitt zum Himmel und sein Gesicht wurde so nass, dass man nicht mehr sagen konnte, was Tränen und was Regen war. -Memory one- „Komm schon, Jonou. Es kann kein schlechtes Ergebnis sein! Wir haben doch Wochenlang dafür gelernt, also hast du es bestimmt geschafft“, Yuugi stand vor seinem besten Freund und tappte nervös mit seinem Fuß auf und ab. Seit einer halben Stunde wartete er darauf, dass Jonouchi den Briefumschlag öffnete, den er in der Hand hielt. „Aber was wenn es doch nicht gereicht hat? Wenn ich so darüber nachdenke, hab ich bestimmt die ersten Fragen alle falsch beantwortet.. und die in der Mitte.. und die danach …“ „Jonouchi! Wenn du nicht gleich den Brief öffnest, dann tu ich es“, mischte sich Anzu ein, die auf der anderen Seite von dem Blonden stand. „Jahhh.. ist ja gut“, er drehte den Briefumschlag um, schluckte schwer und öffnete ihn dann langsam. Es kam ihm selbst vor wie eine Ewigkeit, bis er den Brief offen und dass Schreiben rausgenommen hatte. Langsam klappte er es aus und fing an zu lesen: „Sehr geehrter Herr Jonouchi.. Na das klingt doch schon so nach Ablehnung..“ „Lies“, brummte Anzu. „Es freut uns ihnen mitteilen zu können, dass sie den Einstellungstest mit 95 von 100 erreichbaren Punkten bestanden haben.. Ich habe bestanden?? … Ich habe bestanden“, wiederholte der Blonde fassungslos. „Wirklich“, fragte Yuugi, griff sich den Brief und las ihn sich selbst durch. „Mit 95 von 100 Punkten? Wow“, Anzu trat neben Yuugi und las sich den Brief ebenfalls durch: „Glückwunsch, Jonouchi!“ „Das verdanke ich nur euch. Wenn ihr mir nicht geholfen hättet, wäre ich durchgerasselt“, Katsuya griff sich an die Nase und rieb sie kurz: „Danke!“ „Nicht dafür“, grinste Yuugi und zwinkerte seinem besten Freund zu. -Memory end- Der junge Mann hatte die Augen geschlossen, öffnete sie nun aber wieder und starrte vor sich hin. Er hörte, dass der Mann vor ihm, mit dem großen silbernen Kreuz um seinen Hals, eine Rede hielt, die Worte drangen jedoch nicht zu ihm durch. Er schluckte schwer und wendete seinen Blick zu den beiden weißen Särgen, die dort im Regen standen, übersät mit Blumen, die durch die Regentropfen platt gedrückt wurden. -Memory two- „Jonouchi! Ist alles in Ordnung? Ich habe das von deiner Mutter eben von Shizuka erfahren..“, Yuugi stand atemlos in der Tür und stützte sich daran ab. Der Blonde saß auf seinem Bett und sah langsam zu dem Kleineren: „Yuugi..“, kam es leise aus seinem Mund. Mit eiligen Schritten lief Yuugi zu dem Bett, setzte sich neben Jonouchi und legte eine Hand auf seine Schulter, sah ihn bestürzt an. Langsam wischte er die Tränenspuren aus Jonouchi sein Gesicht, lehnte seine Stirn gegen dessen und umarmte ihn dann. Der Braunäugige klammerte sich an seinem besten Freund und vergrub sein Gesicht in dessen T-Shirt: „Sie ist.. tot.. Was soll ich denn jetzt machen? Was wird mit Shizuka… sie kann unmöglich hier her.. Vater.. Du weißt wie er ist…“, Jonouchi’s Sätze waren abgehakt. „Shhh. Es wird alles gut werden. Wir finden eine Lösung“, Yuugi drückte den Blonden näher an sich und starrte auf die dahinter liegende Wand. „Ich habe eine Idee. Aber zuerst einmal müssen wir zu Shizuka. Sie braucht dich jetzt, Jonouchi.“ Dieser nickte, wischte sich über sein Gesicht und löste sich aus der Umarmung: „Sie ist auf dem Weg hierher…“, er stand auf und richtete seine Kleidung etwas: „Was… Was für eine Idee hast du denn?“ „Das erzähle ich dir, wenn Shizuka hier ist. Los, wir gehen sie unten abfangen“, Yuugi stand ebenfalls auf, griff nach der Hand von Katsuya und zog ihn mit sich. -Memory end- Ein Kloß machte es dem jungen Mann schwer zu atmen. Er griff sich an den Hals, gab ein ersticktes Geräusch von sich und ging in die Knie. Ungeachtet dessen, das er im Schlamm landete, stützte er sich am Boden ab und fing erneut an zu weinen. Sein „Warum?“, war nicht mehr als ein Schluchzen, als er auf den Boden schlug und den Kopf immer wieder schüttelte. Er ignorierte die Hände um sich herum, die ihm aufhelfen wollten, griff sich in’s Haar und weinte nun laut. -Memory three- „Und du bist dir sicher, dass das in Ordnung geht?“ „Würde es das nicht, hätte ich jetzt nicht Monate lang mit dem Gericht und deinem Vater gestritten und dir in den Hintern getreten, wenn du mal wieder aufgeben wolltest“, Yuugi lächelte. „Danke, man.“ „Katsuya! Hast du mein Zimmer gesehen?? Es ist Wahnsinn! Wer hat das eingerichtet? Es ist so schön! Oh Yuugi! Danke, danke, danke dass ich bei euch wohnen darf! Ich hätte nicht gewusst, wo ich hin sollte – abgesehen von Katsuya. Aber Vater.. Entschuldige die Umstände, die wir dir und deinem Großvater bereiten“, Shizuka sah verlegen auf den Boden und verkrampfte ihre Hände ineinander. „Das sind keine Umstände, Shizuka“, meinte Yuugi, ging zu ihr und griff nach ihren Händen: „Das wichtigste ist, dass du ein Dach über dem Kopf hast und sich eine zuverlässige Person um dich kümmert. Das du bei uns lebst ist ja auch nur vorüber gehend. Sobald Jonouchi mit seiner Ausbildung fertig ist und er einen festen Job hat, wirst du ja mit ihm zusammen ziehen können. Ich freue mich dich hier zu haben und Anzu wird sicher auch froh sein, wenn hier mal eine Frauenhand mit Hand anlegen kann.“ „Oh, natürlich. Überlasst den Haushalt nur mir. Meine Mutter hat mir ja alles über die Jahre beigebracht.“ „Nimm dich vor ihren Kochkünsten in Acht, Yuugi“, scherzte Katsuya und erntete eine Kopfnuss von seiner Schwester. „Sei nicht so frech, sonst koche ich dir nie wieder etwas“, drohte ihm die Braunhaarige scherzhaft. -Memory end- „Wir verabschieden uns nun von zwei lieben Menschen, zwei Freunden die uns immer zur Seite standen und die viel zu früh von uns gehen. Möge Gott ihre Seelen in seine schützende Hände nehmen und für sie Sorgen. Mögen sie in Frieden ruhen“, damit endete die Rede des Mannes mit dem silbernen Kreuz. Nach und nach traten nun Menschen an das Grab und warfen weiße Rosen, die an der Seite bereit standen, auf die Särge, bevor sie gingen. Zum Schluss erhob sich der junge Mann langsam aus dem Schlamm, trat mit größter Vorsicht an die Gräber – die Särge hatten längst ihr Ziel erreicht – und griff nach zwei weißen Rosen. Er warf je eine auf jeweils einen Sarg, hielt inne und brach dann wieder weinend zusammen. Heftiger Wind kam auf und von nun auf jetzt, war der Himmel Rabenschwarz. Blitze zuckten durch die Wolken, Donner hallte über den Friedhof und der Regen wurde stärker. -Last Memory- „Bist du dir sicher, dass du noch Auto fahren kannst? Du hast ganz schön viel getrunken, Jonouchi“, Anzu hob besorgt eine Augenbraue. „Natürlich kann ich noch fahren und so viel habe ich nicht getrunken!“ „Nicht viel getrunken? Alleine deine Rechnung betru…“ „Ach lass, Anzu. Ich vertraue Jonouchi. Wenn er sagt er kann noch fahren, dann stimmt das schon. Außerdem will ich nach Hause und nicht noch ewig auf ein Taxi warten“, mischte Yuugi sich ein: „Und Shizuka sieht auch sehr müde aus.“ Anzu seufzte schwer, nickte dann aber und stieg nach Yuugi in das Auto. Katsuya stieg als letztes in das Auto, kramte seinen Schlüssel raus und startete den Motor. Bevor er losfuhr stellte er das Radio ein und suchte einen Sender, der sie nicht mit langweiligen News belagerte. „Ohh.. Lass den Song! Der ist total schön“, rief Shizuka plötzlich. Der Blonde lachte, drehte den Song laut und trat dann auf’s Gaspedal. „Kimi ga inoru toki wa, sono te tsutsumi komu yo, onaji netsu ni una sare… Shake down..(*)“, Shizuka und Anzu sangen lautstark den Song von Ito Yuna(*) mit, Yuugi lachte über die schiefen Töne und Jonouchi wippte auf seinem Sitz hin und her. Plötzlich waren vor ihnen Lichter und lautes Hupen war zu hören, das Quietschen der Bremsen und die erschrockenen Schreie, füllten das Auto, es gab einen lauten Knall und dann war es still… Katsuya hatte die Hände vom Steuer genommen und so getan, als würde er Geige spielen. Yuugi hatte sich abgeschnallt und versuchte das Auto zu lenken. Er war aber zu klein und zu langsam, weshalb er das Steuer nicht rechtzeitig erwischte und sie von der Straße abkamen und in zwei herannahende Autos fuhren. Die Schlagzeile am nächsten Tag sollte ein furchtbares Bild zieren, mit der Überschrift: Betrunkene 23 Jährige rasen mit überhöhter Geschwindigkeit in ihren Tod. Nur der Fahrer überlebte. -Last Memory end- (*) I’m here – Ito Yuna Kapitel 1: „Ein ganz normaler Tag“ ---------------------------------- Kapitel 1: „Ein ganz normaler Tag“ Gähnend räkelte Yami sich auf seinem Bett, starrte die Decke einen Moment an und richtete sich dann auf. Er kniff die Augen zusammen, als ihn die frühen Sonnenstrahlen blendeten und stand auf. Sein Blick glitt zu dem Nachttisch, als er seine Augen wieder geöffnet hatte und er sagte dem Bild: „Guten Morgen“, ehe er in das Badezimmer ging. Wenn man einen Blick auf das Bild war, konnte man meinen dass dort Yami mit ein paar Freunden zu sehen war. Doch wenn man genauer hinschaute, erkannte man, dass nicht er es war, der dort fröhlich lachend im Arm zweier junger Männer hing sondern einfach nur Jemand, der ihm zum verwechseln ähnlich sah. Seufzend sah Yami in den Spiegel, schüttelte über seine Augenringe den Kopf, drehte kaltes Wasser auf und wusch sich das Gesicht, sah dann wieder in den Spiegel, seufzte leicht und entschied sich dafür, duschen zu gehen. Vielleicht brachte das etwas gegen die schwarzen Ringe unter seinen Augen und die müden Knochen, auch wenn er sich fast schon wieder sicher war, dass es genauso viel brachte, wie in den letzten Monate. Rein gar nichts. Ein Versuch schadete aber trotzdem nicht. //Das beste Mittel gegen Augenringe ist immer noch Schlaf//, dachte er für sich und verzog dabei seine Lippen zu einem spöttischen Lächeln. Noch während er das Wasser anstellte entschied er sich um, schraubte an dem Rad für den Stöpsel und griff sich eine große schwarz-weiße Badeschaum-Flasche, deren Inhalt er großzügig in die Wanne schüttete. Während das Wasser in die Wanne lief, bürstete er sich seine Haare, putzte ausgiebig die Zähne und holte seine Kleidung für den heutigen Tag in das Badezimmer. Da die Wanne voll war, als er das erledigt hatte, entledigte er sich seiner Schlafshorts, griff sich ein Handtuch, welches auf der Waschmaschine neben der Badewanne landete und kletterte dann in das heiße Wasser, stellte den Wasserfluss aus und lehnte sich zurück. „Hahhhh“, seufzte er laut und schloss die Augen. Kurz verharrte er so, holte dann Luft, hielt sich die Nase zu und tauchte mit seinem Kopf unter Wasser. Das wohlige Kribbeln, welches das warme Wasser auslöste ließ ihn schaudern und seinen Körper zusammen rollen, ehe er wieder auftauchte um Luft zu holen und wieder unterzutauchen. Er liebte es im Wasser zu tauchen, da er dort nur seinen Herzschlag hören konnte und sich darauf konzentrierte. Das Klopfen verriet ihm, dass er immer noch lebte und alles was geschah Wirklichkeit war. Ein unangenehmer Gedanke drängelte sich in seinem Kopf nach vorne, er atmete aus und tauchte wieder auf, setzte sich hin und starrte das Wasser an, nachdem er sich über sein Gesicht gewischt hatte. //Richtig. Alles ist Realität..//, dachte er und sein Blick verfinsterte sich. Seufzend griff er nach dem Shampoo, quetschte den Rest des Inhaltes, der sich noch darin befand, auf seine Hand und schäumte sich die Haare ein, griff dann nach einem Lappen und der Seife und wusch seinen Körper. Bevor er unter Wasser tauchte und sich ein paar mal durch die Haare fuhr um den Schaum heraus zu bekommen, drehte er mit seinem Fuß wieder an dem Knauf für den Stöpsel um das Wasser ablaufen zu lassen. Er griff nach dem Duschkopf, drehte den kalten Wasserhahn auf, richtete sich auf und hielt den Duschkopf über seinen Kopf um den restlichen Schaum auch noch heraus spülen zu können. Während das Wasser auf seinen Kopf prasselte, krochen die Erinnerungen der letzten Monate durch seine Gedanken und ließen ihn erneut kräftig seufzen. Er drehte das Wasser aus, griff sich das Handtuch und rubbelte sich damit durch die Haare: //Und wenn ich daran denke, dass ich nichts erreicht habe..//, er hielt inne und starrte den Boden der Badewanne an, ehe er den Kopf schüttelte und dazu überging sich den Körper abzutrocknen. Einmal trocken schlüpfte er in die bereitgelegte Kleidung, kämmte seine Haare in die richtige Form und lief dann in die Küche, um sich dort einen Schluck Milch aus der Packung und zwei Super-Markt Reißbällchen zu gönnen. Groß Zeit anständig zu frühstücken hatte er nicht, da er vor seiner Arbeit unbedingt noch zu diesem Club wollte, von dem er erst vor einigen Tagen erfahren hatte, weshalb er sich, kaum dass er die Bällchen vertilgt und Schuhe, wie Jacke angezogen hatte, auf den Weg machte. Es dauerte keine halbe Stunde, bis er sein Ziel erreicht hatte und wie in den letzten beiden Nächten zuvor bezog er seinen Posten in einer Nische des gegenüberliegenden Hauses und beobachtete den Clubeingang eine ganze Weile. Doch außer das, ihm fremde, Menschen kamen und gingen passierte nichts, worauf er innerlich hoffte. Gut, im Grunde hoffte er, dass nichts passierte, nicht ein gewisser Jemand auftauchte und es nur kalte Luft war, die man ihm mitgeteilt hatte, da er sich dann nicht den Kopf darüber zerbrechen müsste, was in diesem Lokal mit dieser Person passierte. Andererseits hatte er ihn ewig nicht mehr gesehen und wüsste so, dass er wenigstens noch lebte und es ihm hoffentlich einigermaßen gut ging. „Das bringt doch nichts“, brabbelte er leise, straffte sich und ging zu dem Club rüber, wo er direkt vor dem Muskelpaket namens „Einlass-Kontrolle“ oder auch „Türsteher“ stehen blieb und ihm in die Augen sah. Der Mann hob eine Augenbraue und verschränkte die Arme, ging sogar einen Schritt nach rechts, um die Treppe zu versperren und schnaubte abfällig: „Minderjährige haben keinen Zutritt.“ „Ich bin alles andere als Minderjährig“, sagte Yami nach einem verdutzten Moment, griff in seine Tasche, holte sein Portmonee und daraus seinen Ausweis heraus, zeigte diesen dem Mann und verstaute danach alles wieder sicher in seiner Tasche: „Ich bin auf der Suche nach Jemanden und ich habe gehört, er soll hier oft.. ein und aus gehen.“ „Wir geben hier keine Auskünfte über unsere Gäste“, wehrte das Muskelmonster unfreundlich ab. „Es handelt sich dabei vermutlich weniger um einen Gast, als mehr um einen ihrer Angestellten“, entgegnete Yami und zog ein Photo aus seiner Hosentasche: „Der hier. Kennen sie ihn?“ Der Mann starrte das Photo eine Weile an, ehe er Yami eingängig musterte und dann den Kopf schüttelte: „So einen haben wir hier nicht.“ „Sind sie sich sicher? Man hat mir beteuert, dass er hier sei und die Information war verdammt teuer! Schauen sie sich das Bild doch nochma..“ „Hör mal Bursche. Der da arbeitet hier nicht und wenn du nur hier bist, um irgendwelche Sachen zu fragen, dann verziehst du dich besser gleich wieder. Wir mögen Schnüffler nicht sonderlich“, der Mann machte einen Schritt nach vorne und schaute noch finsterer drein, als er es vorher schon getan hatte. Yami starrte den Mann noch einen Moment lang zurück an und ließ dann das Photo wieder in seiner Hosentasche verschwinden. „Trotzdem danke für ihre Hilfe“, meinte er matt, wand sich ab und schlurfte mit hängenden Schultern die Straße hinunter, bis er zu einer Bank kam, sich dort fallen ließ, gegen das Holz schlug und ein lautes „Verdammt“ erklingen ließ. //Wieder nichts! Wieder nur kalte Luft! Wieder jegliche Hoffnung umsonst! Wieder stehe ich am Anfang meiner Suche!//, Yami griff sich ins Haar und stütze sich auf seinen Händen, die wiederum auf seinen Knien gestützt waren, ab. Was sollte er jetzt tun? Monate lang ging diese Katz und Maus Jagd jetzt schon. Kaum bekam er eine Information, stellte sie sich als unwahr heraus oder aber er erreichte sein Ziel und dieses verschwand dann im Nichts und er musste seine Suche neu beginnen. „Kats“, murmelte er leise und versteckte sein Gesicht in seinen Händen: „Wo bist du?“. -Flashback- Katsuya wurde damals, kaum dass er in dem Krankenhaus wieder zu sich gekommen war, sofort von den Polizisten und der Staatsanwaltschaft mit der Information überrumpelt, dass bei dem Autounfall alle in seinem Wagen außer ihm ums Leben gekommen seien und die Autofahrer der beiden anderen Autos leicht verletzt im Krankenhaus lagen und sie Anklage gegen ihn erheben würden, da er alkoholisiert Auto gefahren und somit Schuld sei. Die Ärzte hatten ihm daraufhin zwei Beruhigungsspritzen verabreichen müssen, während sie die Beamten aus dem Raum gejagt hatten. Es hatte Tage gebraucht, bis man den Blonden soweit beruhigt hatte, dass man ihm Fragen zu dem Vorfall stellen konnte und es dauerte Wochen, ehe er aus dem Krankenhaus entlassen wurde, da ihm die zwischenzeitlich stattfindende Beerdigung seiner Schwester und Freunde erneut aus der Bahn geworfen hatte. Kaum hatte er das Krankenhaus dann verlassen, führten in zwei Beamte in die Untersuchungshaft, wo er in einer Zelle verweilte, bis es zu der Verhandlung kam, die sich fast drei Monate hinzog, ehe man ihn auf Bewährung frei ließ. Zu diesem Zeitpunkt war Yami im Laden von Sugoroku aufgetaucht und hatte den Mann nahe an einen Herzinfarkt getrieben, hielt dieser ihn doch für Yuugi. Der Pharao erklärte, dass er in der Vergangenheit erfahren hatte, dass etwas schlimmes passieren würde, dass er nach einem Weg gesucht hatte hierher zurückzukehren und dass er, sobald dieser gefunden war, hergekommen sei. Von Sugoroku erfuhr er dann, dass er zu spät war und drei seiner besten Freunde verloren hatte und was seit dem mit Katsuya geschehen war. Obwohl der Schock tief in seinen Knochen saß und ihm nach weinen zumute war, brach er gleich nach dem Bericht des Großvaters auf und machte sich auf die Suche nach Katsuya, den er dann auch nach einiger Zeit fand - im Hinterhof seines damaligen Wohnblocks – stark alkoholisiert, grün und blau geschlagen und völlig vom Regen durchnässt. Er wollte gar nicht wissen, wie lange der Blonde dort gewesen war, aber wenn er sich die blauen Flecke ansah, dann wusste er, dass er dort nicht erst seit ein paar Stunden gesessen hatte. Katsuya hatte sich widerstandslos mitnehmen lassen und Yami kümmerte sich zusammen mit Sugoroku in den nächsten Wochen um ihn. Bis zu dem Tag, an dem Katsuya einfach verschwand. Yami und Sugoroku hatten den Laden Tagelang geschlossen und nach dem Blonden gesucht, ohne Erfolg, auch in den weiteren Wochen fanden sie keine Spur und irgendwann erkrankte Sugoroku so sehr, dass Yami die Suche abbrechen und sich um den Laden kümmern musste. Bald darauf starb Großvater Mutou und ließ Yami mit einem Haufen Problemen zurück. In seinem Testament stand, dass er den Laden bekommen sollte, vermutlich weil Yami ihn doch sehr an seinen Enkel erinnerte, doch da Yami sich nicht ausweisen und seine Herkunft nachweisen konnte, wurde ihm der Laden und der Wohnplatz genommen. In seiner Verzweiflung hatte er sich an Kaiba gewandt, der ihm dank Mokubas gutem Zureden half und so zumindest dieser Teil in seinem Leben eine gute Wendung nahm. Nachdem alles wieder einen „gewohnten“ Ablauf nahm, suchte Yami weiter nach seinem besten Freund, fand ihn bald darauf – in der finstersten Ecke der Stadt und obwohl er solange gebraucht hatte, Katsuya wiederzufinden, dauerte es nur wenige Sekunden, bis er ihn wieder verloren hatte. „Katsuya“, Yami näherte sich vorsichtig der dünnen Gestalt, mit den schulterlangen, blonden Haaren, in den engen Jeans Hosen und dem weißen Tanktop, die in einer lässigen Haltung an eine Straßenlaterne lehnte. Da die Person nicht reagierte, ging Yami um ihn herum und wich gleich wieder zwei Schritte zurück, als er in das aschfahle Gesicht sah. „Katsuya.. Meine Gott.. du.. du musst doch frieren“, war das Einzige, was er in diesem Moment herausbrachte, während er im gleichen Moment seine Jacke auszog und sie Katsuya um die Schultern legen wollte. Dieser jedoch schlug Yamis Hände weg, wodurch die Jacke zu Boden fiel und starrte ihn hasserfüllt an: „Was willst du, Pharao?“, die Art wie er 'Pharao' sagte, versetzte Yami einen Stich in die Brust, doch er wich nicht zurück. „Ich suche dich seit Monaten! Wo warst du? Was tust du hier in.. in diesen Klamotten?“ „Das geht dich nen Scheißdreck an“, war die kalte Antwort von Katsuya, der sich in dem Moment von Yami wegdrehte. Der Pharao schluckte schwer, klaubte all seinen Mut zusammen und machte einen Schritt vorwärts, griff Katsuya leicht am Arm und zwang ihn so, ihm wieder in die Augen zu sehen. „Ich habe mir Sorgen um dich gemacht. Sugoroku ist .. er ist gestorben und hat mir den Laden gelassen. Du.. ich... Ähm, ich habe gehört, dass du deinen Job und deine Wohnung verloren hast und bei mir ist soviel Platz und im Laden brauche ich auch Hilfe.. Bitte komm mit mir mit.“ „Ich weiß das Großvater gestorben ist. Ich war auf der Beerdigung“, brummte der Blonde und löste sich von Yamis Griff. „Du warst da? Wann? Ich meine... ich habe dich gar nicht gesehen.“ „Ja, dass war auch ganz recht so und jetzt hör mal. Du störst mich beim Arbeiten. Wenn du nichts weiter willst, dann verschwinde. Du vertreibst mir die Kunden“, meinte der Blonde kalt und spuckte seinen Kaugummi achtlos auf den Boden. „Arbeiten? Kunden? … Was .. arbeitest du denn hier, bei dem Wetter in.. in der Kleidung“, Yami ahnte, was der Blonde hier tat, welcher Arbeit er nachging, hoffte aber dass Katsuya ihm etwas anderes sagen würde. Ein Blick des Blonden reichte dann aus, um diese Hoffnung im Nichts verrauchen zu lassen. Das und dieses Auto, welches vor ihnen anhielt und aus dem ein alter Mann rausschaute: „Seid ihr frei?“ „Ich schon. Der da nicht“, antwortete Katsuya knapp und lehnte sich an das offene Fenster: „Nur das du es weißt. Ich bin nicht billig.“ „KATSUYA!“, stieß Yami schockiert aus und packte den Blonden wieder am Arm, versuchte ihn von dem Auto wegzuziehen: „Was soll denn das? Komm jetzt mit mir mit. Nach Hause!!“ Katsuya schenkte Yami einen verachtenden Blick und befreite sich erneut aus dem Griff seines Freundes: „Verschwinde Pharao. Bei deinem Anblick kommt mir das Kotzen“, damit stieg er in das Auto ein und noch ehe Yami wieder reagieren konnte, trat der Fahrer auf das Gaspedal und verschwand mit Katsuya in der Nacht. -Flashback end- Yami fröstelte bei der Erinnerung an diese Nacht und stand auf. Er rieb sich über das Gesicht und atmete tief durch. Er konnte nicht aufgeben, auch wenn er wieder nichts erreicht hatte. Er würde solange suchen bis er ihn gefunden hatte und er würde ihn auch dann weiter anflehen, mit ihm zu gehen, wenn Katsuya ihn wieder von sich stieß, ihn verletzte und beteuerte, dass er ihn hasste, wie es in der Vergangenheit so oft geschehen war. Doch jetzt musste er zurück in den Laden, da die ersten Kunden bald auftauchen würden – einen Laden zu führen war gar nicht so einfach und er war froh, dass Mokuba so oft vorbei sah und ihm half, wenn er mit etwas – wie die Steuern zum Beispiel – nicht zurecht kam. „Das wird noch ein langer Tag werden“, murmelte Yami und lief dann los, mit dem Gedanken daran, dass er sich das Geld von seinem „Informanten“ wiederholen würde und Kaiba einen Besuch abstatten sollte, um ihn zu überzeugen, ihm doch bei der Suche nach Katsuya zu unterstützen – egal was es ihn kosten würde. Auf der anderen Seite der Straße bog in dem Moment, in dem Yami in sein Taxi stieg und davonfuhr, ein blonder Mann um die Ecke und lief zu dem Club. „Ey. Hier war eben so ein abgebrochener Gartenzwerg und hat sich nach dir erkundigt“, wurde er von dem Türsteher begrüßt. -------------- Nachwort: Nach sehr langer Zeit hier jetzt also das 1. Kapitel in der aktuellen Zeit. Yami leidet in der Geschichte ganz schön, ich hoffe man kann gut mit ihm mitfühlen. ^.^° Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)