A Vampire Tale von Seisho ================================================================================ Kapitel 3: Eine Stadt - Zwei Welten ----------------------------------- Nach nur wenigen Stunden fahrt waren die beiden Frauen in London, aber entgegen der Reisezeit die sie gefahren waren und auch in der Uhr des Wagens angezeigt wurde war schon tiefe Nacht als sie ankamen. Offenbar kannte Victoria einige Abkürzungen die jeglichen physikalischen Gesetzen widersprachen, wirklich verwundert war Karin nicht, auch nicht als die beiden in ein eher ungeliebtes Viertel der Stadt fuhren. „Was machen wir hier? Kennst du ein Hotel hier in der nähe?“ Victoria nickte und sah sich um. Es gab keine Straßenbeleuchtung und auch die Scheinwerfer des Autos hatte sie ausgeschaltet, als Vampirin konnte sie jedoch mühelos im Dunkeln sehen während sich Karin noch an die Finsternis gewöhnen musste um überhaupt Schemen zu erkennen. „Muss ja ein toller Laden sein wenn er in so einer Gegend liegt und man ohne Ausweis oder ähnliches einchecken kann.“ Victoria lächelte, ihre weißen Zähne und die roten Augen schienen in der Dunkelheit zu glühen, wahrscheinlich reflektierten sie aber nur für einen Moment das wenige Restlicht das von den Sternen durch die Wolkendecke drang. „Du machst mir ein wenig Angst.“ Der Wagen hielt plötzlich an und der Motor wurde ausgemacht. „Das ist vielleicht auch besser so, das Hotel ist seit Jahrhunderten eine absteige für übernatürliche, du wirst mich dort als 'Herrin' oder dergleichen anreden, ich muss zumindest vorerst noch den Schein waren dass ich ganz die alten bin, zumindest bis ich einige Dinge erledigt habe. Aber dort haben wir ausreichend Platz und Privatsphäre. Und wir sind vor den Vampirclans sicher solange uns dort keiner sieht, aber es ist selten dass sie dort absteigen.“ Karin wirkte etwas nervös und zitterte leicht. „Denkst du wirklich das ist der richtige Ort für mich?“ Victoria nickte. „Du nennst aber nur deinen Vornamen, wenn jemand nach deinem Nachnamen fragt sag das ich dir das Recht auf diesen aberkannt hab oder dergleichen. Menschen sind dort selten anderes als Spielzeuge der Wesen der Nacht.“ Victoria stand auf und ging zu einer Haustür vor der ein Licht anging dass man das Klingelschild und die eigentliche Tür sehen konnte. „Was erwarten mich dort für Wesen?“ Victoria drehte sich kurz zu ihr um. „Ein ziemlich bunter Haufen. Solang du bei mir bleibst brauchst du dir keine sorgen machen. Hol eben die Koffer.“ Karin tat wie ihr befohlen wurde und Victoria drückte die Klingel als die junge Frau neben ihr Stand. Kurz darauf folgte eine komplizierte Abfolge auf den verschiedenen Klingelknöpfen. Einige Sekunden passierte nichts, doch dann senkte sich die Treppe ab und das Gebäude selbst schien aus dem Boden zu steigen woraufhin ein weiterer Eingang frei wurde. „Bleib einfach in meiner nähe, rede nur wenn du gefragt wirst und sag nicht mehr als nötig, vor allem sag nicht dass wir gesucht werden oder dass dein Name Van Hellsing ist.“ - „Ich hab mich eh noch nicht daran gewohnt.“ meinte Karin mit einem leichten Schmunzeln was unter dem strengen Blick Victorias schnell wieder verschwand. Die beiden gingen durch das Portal und das Gebäude nahm wieder normale Form an. Kurz darauf wurde der Wagen der Beiden Frauen weggebracht. Danach ertönte eine Stimme aus der Gegensprechanlage des Hauses. „Ist da wer? Hallo? … Verdammt schon das dritte mal diese Woche...“ Im inneren des Hotels wirkte es wesentlich freundlicher als Karin erwartet hatte, die Einrichtung wirkte ein wenig altmodisch aber war in gutem Zustand. Auffälliger als die Einrichtung waren jedoch die Gäste und das Personal. Der Zentaur als Page war dabei noch das normalste. An der Hotelrezeption stand ein fischartiges Wesen, das jedoch einem Menschen gar nicht so unähnlich war. Er trug eine Art Halskrause an der kleinere Wassertanks befestigt waren und durch die man Kiemen erkennen konnte. „Willkommen.“ begrüßte sie das Wesen freundlich. „Ein Zimmer nehme ich an, auf welchen Namen?“ die aussprache des Wesens war leicht gurgelnd und Piranha ähnliche Zähne waren in seinem Maul zu sehen, trotzdem wirkte es sehr freundlich. „Draculea, Victoria.“ antwortete die Vampirin mit ernsten ruhigem Ton. Der Fischmensch blinzelte ein paar mal verdutzt und blätterte dann in dem Buch. „Hier haben wir doch etwas, bitte einmal die Hand in das Pentagramm legen damit wir sicher sein können das sie es sind.“ Der Fischmensch drehte das Buch um und strich dabei einmal über Victorias Namen, der Schriftzug war offensichtlich ziemlich alt und glühte kurz auf als er berührt wurde. Die Buchstaben auf der Nachbarseite sortierten sich daraufhin zu einem von Runen umgebenen Pentagramm auf welches die Vampirin wie gefordert ihren Namen legte. Nach einigen Sekunden hörte man ein leises 'Pling', vergleichbar mit dem Ton wenn eine Mikrowelle durchgelaufen war. Offenbar die Bestätigung das alles in Ordnung war. „Haben sie vor länger zu bleiben Gräfin?“ Anstatt zu antworten nickte Victoria und wirkte dabei ziemlich genervt. „Eine letzte frage noch, dann haben wir es hinter uns, verzeihen sie bitte die Umstände.“ Sie seufzte einmal übertrieben und sah zu dem Fischmenschen. „Dann stell sie schon.“ Er schluckte einmal und nickte. „Ähm, es geht um das Mädchen, sie ist offenbar ein Mensch, weshalb ist sie hier? Haustier? Handel? Ein Geschenk? Verpflegung?“ - „Verpflegung und Dienerin.“ - „Dienerin, notiert, sollen wir sie eintragen?“ - „Nicht nötig.“ - „Versichern?“ Victoria zog die Augenbraue hoch und sah zu Karin. So etwas wie eine Versicherung kannte sie scheinbar nicht weshalb Karin versuchte anzudeuten kurz mit ihr reden zu können. „Entschuldigen sie bitte einen Augenblick, das ganze hier dauert mir zu lange ich habe noch einen wichtigen Anruf zu tätigen, wo kann ich das in Ruhe machen bevor wir diese unnötige Quälerei fortsetzen?“ Der Fischmensch nickte kurz. „Entschuldigen sie, gleich da vorne um die Ecke sind Einige Kabinen in denen sie ungestört sind und für jede Art von Gerät Empfang haben sollten.“ Victoria nickte und ging los. „Komm mit Schwachkopf...“ sprach sie zu Karin mit der sie kurz später in einer der Kabinen verschwand welche sie abschloss. „Was zum Henker meint der mit versichern?“ fragte sie sofort. Karin musste etwas grinsen. „Du spielst deine Rolle sehr überzeugend Vici.“ - „Das ist keine Rolle, das ist mein altes Ich, ich spiele nicht, ich lebe eine Erinnerung, das ist ein Unterschied.“ Karin nickte. „Trotzdem überzeugend.“ - „Wann hast du überhaupt angefangen mich Vici zu nennen? Vor hundertzwanzig Jahren hätte ich dir dafür den Kopf abgerissen.“ - „Aber wir leben heute und nicht vor hundertzwanzig Jahren, magst du den Namen nicht?“ Victoria grinste leicht. „Nenn mich so nicht vor Freunden, zumindest vorerst, ich käme mir lächerlich vor.“ Leicht schmunzelnd setzte sich Karin. „Also eine Versicherung ist ein Vertrag den man abschließt um im Falle das etwas passiert einen Ausgleich zu haben. Sagen wir mal es schlägt ein Blitz in das Haus ein, dann bekommt man wenn man richtig versichert ist Geld für die Reparatur. Oder es passiert ein Unfall und man kann nicht mehr Arbeiten, durch eine Versicherung kann man danach im Optimalfall weiterarbeiten.“ Victoria nickte. „Verstehe, also wenn ich dich versichern würde würde das heißen ich bekomme falls dir etwas passiert einen Ausgleich.“ - „Genau, wahrscheinlich gibt es dann Geld, zumindest wäre das bei Menschen der Fall, ich weiß nicht wie es unter Wesen behandelt wird die ein Mensch zweifelsfrei als widernatürlich bezeichnen würde.“ Victoria nickte. „Dann lass und los...Moment...du wirkst zu fröhlich.“ - „Und wie soll ich das abstellen?“ - „Du gar nicht, viele Monster durchschauen wenn Menschen ihnen etwas vormachen, keine sorge ich helf dir. Auch wenn es mir ein wenig Leid tut das machen zu müssen?“ - „Was machen zu müssen?“ fragte Karin noch bevor Victoria plötzlich die Hand direkt vor ihr Gesicht hielt. Nur kurz später wurde die junge Frau von Furcht und Nervosität gepackt, sie ahnte woher diese kam doch war sie der Magie der Vampirin hoffnungslos ausgeliefert. Kurz darauf gingen die beiden wieder zur Rezeption und sofort eröffnete Victoria wieder. „Nein, eine Versicherung wird nicht nötig sein, wenn ihr etwas passiert werde ich mir meinen Ausgleich selbst holen, wenn sie verstehen was ich meine...“ Der Fischmensch schluckte trocken, soweit dies möglich war, und nickte. „Verstanden.“ Auch Karin hatte verstanden, wenn ihr etwas passieren würde, würde Victoria persönlich blutige Rache nehmen. Der Gedanke dass Victoria für sie in die Bresche springen würde gefiel ihr, doch konnte sie sich im Augenblick einfach nicht freuen. Die beiden wurden Schließlich von einem Zentaur zu ihrem Zimmer gebracht. Auf dem langen Flur waren die Türen so dicht aneinander dass man sich unmöglich ein Zimmer dahinter vorstellen konnte Tatsächlich war hinter der Tür gerade einmal einen drei mal drei Quadratmeter Kabine auf deren Wand ein Pentagramm leuchtete. Die Tür Schloss sich hinter den beiden Frauen und Augenblicklich fühlte sich Karin besser. „War das eine Art Fluch?“ Victoria nickte und legte die Hand auf das Pentagramm. „Man, Pentagramme werden wirklich häufig in der Magie verwendet.“ - „Ja, aber das ist eher ein stilistisches Element.“ gab Victoria ihr Teilweise Recht. „Viele Pentagramme könnten genauso gut andere Symbole sein, aber jetzt mal ehrlich, würde eine Zeichnung von einem Würfel genau so gut aussehen?“ Mit einem Kopfschütteln kam die Bestätigung die Victoria erwartet hatte. „Na also. Und nun richten wir mal ein.“ Mit einer Hand auf dem Pentagramm konzentrierte sich Victoria einige Zeit lang. Als sie die Hand von der Wand nahm erschien neben ihnen eine Tür welche sich von alleine öffnete. Karin warf einen Blick hinein. „Also ich weiß nicht, wirkt ziemlich altmodisch, schlimmer als das Hotel. Können wir ein anderes Zimmer nehmen?“ Victoria runzelte die Stirn. „Das Zimmer ist nach Erinnerungen an mein Schloss, meinen langzeitigen Wohnsitz geformt. Ich dachte es wäre ganz nett. Versteh einer die jungend von Heute...“ - „Also du hast das mit deinen Gedanken geschaffen? Über das Pentagramm?“ Victoria nickte. „Du lernst schnell, das wird dir noch zu gute kommen.“ - „Darf ich es auch mal Probieren?“ Die Vampirin zuckte mit den Schultern. „Was hab ich schon zu verlieren, im Zweifelsfall änder ich es wieder, mach bitte die Tür zu sonst klappt es nicht. Wie befohlen wurde die Tür geschlossen, danach ging Karin an die stelle an der eben noch Victoria stand und legte die Hand auf das Pentagramm. „Und jetzt?“ - „Das gleiche wie bei jeder Magie, bleib ruhig, leere deinen Geist und dann stell dir bildlich das vor was du willst, nimm Erinnerungen zur Hilfe wenn es dir schwer fällt.“ Karin versuchte es einfach mal, schon nach kurzer Zeit öffnete sich die Tür wieder. „Naja...“ meinte Victoria skeptisch. „Was ist los?“ - „Ich weiß ja nicht wo du wohnst aber ich habe nie in einem Raumparadoxon gelebt.“ Erstaunt kam Karin zur Tür und blickte hinein. Es ähnelte ihrem Elternhaus, hatte Elemente aus Victorias Schloss und war – ein einziges Paradoxon. Nicht schien zu passen, einige Sachen die im Raum waren schienen gar nicht existieren zu können, so taten Karin nach kurzem gucken schon die Augen weh.“Das ist abgedrehter als ein Raptor mit einer Bazooka der einen Hai reitet.“ Victoria schaute noch verblüffter als zu dem Augenblick als sie das Paradoxon gesehen hatte. „Musst du nicht verstehen, ich werde dir die sinnentleerten untiefen des Internets ein anderes mal zeigen.“ meinte sie grinsend und fuhr in entschuldigendem Ton fort. „Ich habe wohl noch eine Menge zu lernen, du bist wieder mit umdekorieren dran.“ Victoria lächelte und legte wieder die Hand auf das Pentagramm. „Das etwas passiert ist ist an sich ein gutes Zeichen, nicht vielen gelingt es gleich den Raum zu verändern. Und ein Paradoxon zu erschaffen ist eine Kunst für sich, ich kenne Leute bei denen die Räume Kugelförmig oder einfach verdreht und verschoben waren, aber du scheinst ein paar besondere Fähigkeiten zu haben. Oder eine ziemlich abgedrehte Fantasie.“ Karin grinste bloß zu Victoria. „Meinst du?“ Sie nickte. „Der Magie sind nur drei grenzen gesetzt. Die Ausdauer des Anwenders, den Gaben des Anwenders und der Fantasie des Anwenders.“ Die Tür öffnete sich erneut. „Seine Ausdauer kann man Trainieren, die Gabe ist von der Natur vorgegeben, Vampire können sich die Gaben anderer jedoch aneignen und die Fantasie, nunja dazu muss ich wohl nichts sagen.“ Karin lächelte und betrat den Raum, zu ihrer Überraschung war alles was Victoria gemacht hatte die Paradoxons aufzulösen und einen bewohnbaren Raum zu erschaffen. So wie Karin sich ihn vorgestellt hatte. Schnell waren die paar Sachen welche sie mit sich hatten verstaut. „Und...was machen wir nun?“ fragte Karin. „Heute machen wir nichts mehr, ein wenig ausruhen, morgen wird ein langer Tag, wir werden etwas später aufstehen, dann besorgen wir uns einige Sachen zum anziehen und danach fangen wir mit deinem Training an.“ - „Training?“ Victoria nickte und ließ sich auf das übergroße Doppelbett sinken. „Ich will schließlich nicht das du beim erst nächsten Angriff auf uns drauf gehst, wäre viel zu schade um dich. Unsere Gegner werden zahlreich sein. Jeder Vampirlord fürchtet mich, jeder von ihnen sieht seine Macht dadurch bedroht dass ich wieder aufgetaucht bin. Und glaub mal nicht dass so etwas lange verborgen bleibt. Und Vampire zögern nicht auch andere Kreaturen in ihren Dienst zu stellen.“Karin legte sich auf die andere Seite des Bettes und schaute Victoria. „Mit dem Entschluss dich zu begleiten habe ich mir wohl ziemlich was eingebrockt, oder?“ Die Vampirin nickte bloß und stand wieder auf um sich zu entkleiden. „Warum besitzen eigentlich ausgerechnet Vampire solche Macht? So wie du redest klingt es so ziemlich als seien sie jetzt schon die Herrscher der Welt.“ Victoria grinste. „Das sind sie auch, die ganze Welt tanzt nach ihrer Pfeife, Politiker, Wirtschaftsbosse, Berühmtheiten, viele von ihnen sind nichts anderes als Marionetten der Nosferatu.“ Karin sah einfach an die Decke und überlegte. „Wenn Vampire so viel drauf haben und viele Staaten kontrollieren, warum scheint dann die Wirtschaft heutzutage am Arsch zu sein und alle Staaten haben schulden?“ Victoria überlegte nicht lange, die Antwort lag für sie klar auf der Hand. „Überleg doch mal, viele Vampire sind hochintelligent und haben Jahrhunderte Erfahrung, sie fälschen einfach alles zu ihrem Gunsten, wenn ein Staat Geld brauch holt er sich dieses von den Bürgern, also ist das fälschen von Bilanzen ins Negative nur eine ausrede um an noch mehr Geld zu kommen. Vampire sind Machtgierig und Geld bedeutet Macht, aurum poteras est, das wussten man schon im alten Rom.“ Karin drehte sich in Ruhe so auf dem Bett dass sie zu Victoria sehen konnte, doch ihr Blick wandte sich eher Richtung Boden. „Das ergibt einen gewissen Sinn. Auch wenn es mir noch schwer fällt das zu glauben. Wäre einfacher wenn ein Politiker oder so gestehen würde.“ Victoria lachte und sah zu Karin welche recht verwundert aussah. „Die meisten dieser alten Säcke wissen ja nicht einmal dass sie nichts weiter als Schachfiguren in einem Spiel sind dessen ausmaß sie nicht verstehen.“ Karin seufzte und schloss für einen Moment die Augen. Das ganze war wirklich nicht leicht für sie. Der Großteil ihres Lebens war eine Lüge gewesen. „Warum zeigen sich die Vampire nicht wenn sie so viel Macht haben?“ - „Ganz einfach, wenn die Menschen wüssten dass es uns gäb würden sie uns und die meisten anderen nicht menschlichen Wesen bekämpfen. Wir sind mächtiger, sie sind Zahlreicher, eine der beiden Welten würde aussterben, da wir Menschen brauchen hätten wir in beiden Fällen verloren.“ Karin überlegte kurz. „Ihr braucht Menschen um neue Vampire zu schaffen, richtig? Vampire können keine Kinder kriegen, so heißt es in vielen Geschichten.“ Victoria nickte. „Einige der Legenden Stimmen, die meisten enthalten sogar recht viel Wahrheit, aber man muss wissen wie man sie deuten soll.“ Die junge Menschenfrau lächelte, doch fiel ihr just in diesem Moment etwas auf. „Können Vampire andere, ich sag mal magische Wesen, in Vampire verwandeln?.“ Erneut nickte Victoria. „Es ist möglich, aber nicht ganz ohne Risiko, nehmen wir zum Beispiel einen Wolfsmenschen, nicht zu verwechseln mit Werwölfen, er ist halt zum Teil Mensch, zum Teil Wolf. Wir können aber keine Wölfe zu Vampiren machen. Daher kann es sein dass durch den tierischen Teil des Wolfsmenschen das Vampirblut abgestoßen wird, als Folge dessen würde der Wolfsmensch in den meisten Fällen sterben. Wenn ein Wolfsmensch jedoch zum Vampir wird dann haben wir es mit einem doppelt so gefährlichen Wesen zu tun, seine stärke würde entsprechen der eines Vampirs anwachsen wodurch er letztendlich sogar stärker als solche wären. Die meisten Wolfsmenschen sind jedoch primitive Bestien, zumindest waren sie es zu meinen Tagen, daher waren sie nie besonders häufig und die Chance dass einer der Intelligenten zu einem Vampir wird war derart gering dass man sich wegen so etwas normalerweise keine sorgen machen muss. Außerdem haben Wolfsmenschen keinerlei magische Begabung.“ - „Ich unterbreche dich nur ungern Vici aber du schweifst gerade ein wenig ab.“ Victoria, mittlerweile entkleidet, legte sich wieder auf das Bett und dort die Arme in den Nacken. „Du wirst morgen noch genug Wesen sehen mit denen du zu tun haben wirst.“ Karin nickte und ließ kurz den Blick über Victoria schweifen, sie konnte einfach nicht leugnen dass sie sich zu der Vampirin hingezogen fühlte, sie schob die Schuld daran aber auf den widernatürlichen Charme den eigentlich alle Vampire besaßen. Es war schwer den Angebot eines Vampirs zu widerstehen und bei Victoria war das nicht viel besser als bei anderen, eher im Gegenteil. „Hast du vor so zu schlafen?“ Die Vampirin nickte. „Hab ich auch in deiner Wohnung schon so gemacht, gleich nachdem ich dir geholfen habe einzuschlafen.“ Karin wurde daraufhin knallrot. „Du hast doch wohl nicht etwa...?“ - „Nein, ich würde nichts mit dir anstellen wenn du es nicht zulässt, ich habe so etwas wie einen Ehrenkodex, der galt schon vor meinem Tod und muss auch jetzt nicht groß verändert werden.“ Erleichtert seufzte Karin. „Ich dachte schon...du hast mir ja schon gestanden dass du gerade...gewisse Bedürfnisse hast.“ Victoria grinste breit zu Karin und drehte sich demonstrativ in eine recht einladende Pose. „Möchtest du mir helfen?“ Karin schüttelte den Kopf und war dabei rot wie eine Tomate. „Nein, hör auf damit...“ Sie drehte sich weg um nicht mehr den nahezu perfekten Körper der Vampirin ansehen zu müssen. Kurz darauf merkte sie auch schon wie Victoria langsam ihre Arme um ihren Hals legte und sich sanft an sie schmiegte. „Hör auf...“ meinte sie kleinlaut, obwohl sie ahnte das die Vampirin es kaum lassen würde. „Was ist los?“ hauchte sie Karin mit sanfter Stimme in ihr Ohr. „Spiel nicht mit mir...ich habe auch Gefühle...“ Sie hatte mühe zu sprechen und war eindeutig eingeschüchtert, ihr Herz Schlug ihr bis zum Hals als ihr die Vampirin so nahe war. Sie spürte die Arme um ihren Hals, den Atem in ihrem Nacken, die Brüste der Vampirin die sanft gegen ihren Rücken gedrückt wurde. „Das weiß ich doch Karin, ich sehe es doch. Du bist für mich wie ein offenes Buch in dem ich lesen kann.“ Karin schüttelte den Kopf. „Hör auf, du spielst doch mit deinem Vampircharme herum, lass das. Außerdem kennen wir uns gar nicht, ich hatte schon einmal was ähnliches durchgemacht, ich will nicht dass ich schon wieder ausgenutzt werde.“ Sie hörte leise das Kichern der Vampirin. „Gut, ich lass dich in Ruhe, wir sollten uns wirklich erst etwas besser kennen lernen. Aber eines glaub mir bitte, ich habe bei dir nie meinen Charme spielen lassen, zumindest nicht den übernatürlichen Teil. Du würdest dich genauso fühlen wenn du ein Mensch wärst. Naja fast.“ Karin war erschrocken als sie das hörte, sie fand die Vampirin also von ganz allein so anziehend? Sie hatte zwar schon immer eine leichte schwäche für Frauen gehabt aber so etwas hätte sie von sich selbst nicht erwartet. „Du liegst mir sehr am Herzen Karin,“ eröffnete die Vampirin erneut, „mehr als du dir vorstellen kannst. Du meinst ich kenn dich kaum aber durch dein Blut weiß ich mehr über dich als du dir vorzustellen wagst. Du wirst mein neues ich auch noch zur genüge kennen lernen. Ich weiß das ganze wird dir merkwürdig erscheinen aber hab bitte ein wenig vertrauen in mich.“ Karin nickte und drehte sich zu Victoria. Ihre Blutroten Augen sahen direkt in ihre eigenen und strahlten dabei eine wärme aus wie man sie von einer Untoten nicht erwartet hätte. Vor allem nicht von einer Untoten wie Victoria es war. Langsam kam die Vampirin ihr näher. „Nein...nicht...“ meinte Karin im glauben dass die Vampirin sie küssen wollte, doch Victoria wich ihren Lippen aus und senkte sich langsam zum Hals der jungen Frau. Das Herz immer noch wie verrückt am schlagen war sie doch etwas beruhigt dass sie nicht die Lippen der Vampirin auf den eigenen sondern an ihrem Hals spürte wo sich ihre Fangzähne sanft durch die Haut bohrten. Wieder verbreitete sich in Karins Körper langsam eine angenehme Wärme die mit einer leichten Taubheit einherging, doch schlief sie dieses mal nicht sofort ein. Etwas zögerlich legte sie eine Hand auf Victorias Kopf und strich langsam über ihr Haar. Sie merkte dass die immer noch durstige Vampirin leicht schmunzelte. Es war ein angenehmes Gefühl. „Übertreib es bitte nicht...sonst hab ich morgen keine Kraft den Tag zu überstehen.“ bat sie die Vampirin die kurz darauf aufhörte und Karin sanft aufs Bett legte. „Schlaf gut meine kleine.“ Meinte die Vampirin mit sanfter Stimme und deckte dabei Karin zu. Kurz darauf kroch die Vampirin zu ihr unter die Decke und schmiegte sich wieder sanft an sie. Erneut wurde Karin rot, doch es war ihr nicht mehr so unangenehm wie zuvor. Sie drehte sich müde zu der Vampirin. „Du hast mir wieder so ne Art Betäubungsmittel eingeflößt, oder?“ Die Vampirin grinste nur leicht als Antwort. Ein grinsen das mit einem sanften lächeln erwidert wurde. „Ist schon gut, ich weiß dass ich bei dir in guten Händen bin...“ sie gab Victoria leicht zögernd einen Kuss auf die Wange und schlief danach in der sanften Umarmung der Vampirin ein. Schon lange hatte sie nicht mehr so gut geschlafen wie heute. Am nächsten Tag machten sich die beiden auf eine Ausgiebige Shoppingtour, wie sich herausstellte besaß Victoria mehrere Konten auf denen sich horrende Geldsummen befanden wodurch sich keine von den beiden Frauen auch nur ansatzweise Sorgen machen musste, auch weil Victoria nicht viel von den überteuerten Läden hielt. Sie war mit Kleidung von Textil Discountern genau so zufrieden wie Karin es früher immer war. Der Tag verlief ereignislos, es war wirklich einfach nur eine Shoppingtour zweier erwachsener Frauen. Irgendwann gegen Abend wurde dann die Straßenbeleuchtung eingeschaltet und die ersten Geschäfte machten auch schon zu. Die Klamotten hatte Victoria allesamt in ihre Zimmer befördern lassen, auch wenn sich Karin ein wenig fragte wie dies Problemlos geschehen sollte. Die junge Frau setzte sich erschöpft und zufrieden auf eine der Bänke mitten in der Innenstadt. „Uff...ich war noch nie so langen nur shoppen. Ich denke das war für heute genug.“ Sie lehnte sich zurück und grinste etwas. Ihre Füße schmerzten, dennoch war sie glücklich. Victoria hingegen sah ein wenig verwirrt zu ihr hin. „Machst du Witze?“ Das breite Grinsen der Vampirdame kündigte nichts gutes an. „Der ganze Spaß geht jetzt erst richtig los.“ - „Vici, wir sind seit zwölf Stunden auf den Beinen, für einen Menschen ist das eine Menge...“ Victoria setzte sich erst einmal neben die junge Frau. „Na gut, ein paar Minuten Pause können wir uns leisten, aber wir sollten weiter.“ Karin lehnte sich etwas zurück und sah in den klaren Himmel. Die ersten Sterne kamen zum Vorschein. „Wo willst du um diese Zeit noch hin? In eine Disco geh ich heute sicher nicht mehr.“ Victoria grinste. „Nein, solche Läden können wir später noch zur genüge abklappern, heute besuchen wir einen alten Freund von mir.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)