Pen pals von Zorroline (Brieffreunde - ZoSa) ================================================================================ Kapitel 16: Chapter Sixteen --------------------------- Zorro wusste nichts von alldem. Kurz, nachdem der Kontakt zu Sanji abgebrochen war, heirateten Shawn und Karen. Dies hatte zur Folge, dass sie umzogen. Zorro hatte Sanji einen Brief geschrieben, da er ihn telefonisch nicht mehr erreichte. Doch er erhielt keine Antwort. Er nahm an, dass Sanji ebenfalls umgezogen sei, verwarf diesen Gedanken aber sofort, denn sie hatten ja noch das Restaurant. Zorro wohnte mit seinem Vater, seiner jungen Stiefmutter und seinem Stiefbruder in einem Strandhaus in Los Angeles. Es war nun November 2002, Zorro war gerade 21 geworden. Sein Studium würde er im kommenden Sommer beenden und von da an in der Kanzlei seines Vater´s arbeiten. Doch Zorro hatte bisher niemanden mehr gehabt. Zwar hatte er Sex, denn ohne kam er einfach nicht aus, doch eine Beziehung hatte er nicht mehr. Karen, die mittlerweile 29 war, schliff Zorro meist auf irgendwelche Partys mit, wenn Shawn auf Andrew aufpasste, wo Zorro meist irgendwelche Männer kennenlernte. Es machte ihn wahnsinnig, dass er nicht wusste, was mit Sanji war. Einige Male hatte er sogar schon gedacht, Sanji wäre gestorben und man könne ihn nicht erreichen, um ihm das mitzuteilen. Doch dachte er sich immer andere Gründe aus, wieso Sanji ihm nicht geantwortet hatte. Sanji hingegen hatte Chasey, nachdem er nach New York gezogen war, im September 2002 geheiratet. Er wollte es nicht, doch er tat es. Zu Liebe seines Vaters, der sein Restaurant alleine führte. Sanji wusste, dass Zorro am anderen Ende des Landes wohnte, doch nachdem er erneute Briefe an Zorro geschrieben und keine Antwort erhalten hatte, gab er die Hoffnung endgültig auf. Er redete sich sogar ein, dass er die 18-jährige Chasey wirklich lieben würde, was er nicht tat. Doch er glaubte es. Chasey´s Vater hatte schon ein Objekt im Auge, welches den beiden eine finanziell abgesicherte Zukunft bieten würde. James' Hochzeitsgeschenk an die beiden war ein sehr luxuriöses und übermäßig großes Restaurant mitten in New York. Jeff´s Geschenk war ein Haus in der Nähe des Central Park´s. Zwar nicht so luxuriös, wie das Restaurant, doch es hatte genug Platz für Kinder. Jeff und James wollten natürlich Enkelkinder haben. Auch Chasey´s Mutter wollte mit ihren 51 Jahren endlich Großmutter werden. Sanji hatte natürlich auch Sex mit Chasey, doch war dieser lange nicht so liebevoll, wie der Sex mit Zorro gewesen war. Sanji gab sein Bestes, für Chasey ein guter Ehemann zu sein, doch klappte das nicht wirklich. Chasey bemerkte mit ihren jungen Jahren gar nicht, dass Sanji oft abwesend war und nicht wirklich alles für die Ehe gab. Chasey, die wirklich ein hübsches Mädchen war, war stolz auf ihren Ehemann, dass dieser sie zumindest äußerlich so gut ergänzte. Oft wollte Sanji schon sagen, sie solle ihn nicht nerven, doch sagte er es nie. April 2003. Die große Eröffnung des Restaurants von Sanji und Chasey stand an. Sanji war vor einem Monat 21 geworden und er wusste, dass Zorro im vergangenen November ebenfalls Geburtstag hatte. Die Eröffnung fand an Chasey´s 19ten Geburtstag statt, mit Unterstützung der Eltern James und Heriette, sowie Jeff. Viele prominente Gäste wurden eingeladen. Aber auch Leute, die viel Geld hatten und sich auf die Gästeliste setzen ließen kamen. Über 400 Gäste kamen. Sanji war aufgeregt, denn auch seine harte Arbeit steckte in diesem Restaurant und in dem Essen. Sanji wusste jedoch nicht, dass auch Zorro und dessen Familie eingeladen wurde. Jeff wusste das, denn er und James hatten über die Gästeliste gesprochen. Jeff war dagegen, doch James lies sich nicht beirren, denn Shawn Lorenor war ein hoch angesehener Anwalt und sein Sohn machte dem Namen alle Ehre. Auch, wenn Zorro noch im Studium steckte und dieses erst im August beenden würde, so hatte man nur Gutes über ihn gehört. Wie gut er auf der Uni war zum Beispiel. Zorro hatte keine Ahnung, wem das Restaurant gehörte, er kannte den Namen, den das Restaurant trug, auch nicht. Klar, es war ja eine Eröffnung. Zorro war nicht aufgeregt an diesem Abend. Er und seine Familie hatten am getrigen Tag in das Hotel Hilton eingecheckt, um sich in Ruhe auf diesen Abend vorbereiten zu können. Zorro trug auf Anweisung seines Vater´s einen schwarzen Anzug. Passende Schuhe ebenfalls. Sein Hemd war, im Gegensatz zu seinem Vater und Andrew, ebenfalls Schwarz und er trug eine weiße Krawatte. Auch Sanji war so gekleidet. Schwarzer Anzug, schwarzes Hemd, weiße Krawatte. Karen und Chasey waren in hübsche, aber schlichte Kleider gehüllt, dem Anlass entsprechend. Zorro hatte überhaupt keine Lust auf diesen Abend, an dem er wahrscheinlich sein bestes Benehmen zeigen musste, was er so sehr hasste. Und nun war der Moment gekommen. Zorro schwor sich, sollte er einmal solche Einladungen erhalten, würde er nicht auftauchen, er hasste sowas. Er wollte nicht in der Öffentlichkeit stehen und wollte auch kein Star-Anwalt werden, wie sein Vater. Zorro hatte vor Leuten zu helfen, die nicht viel Geld hatten, um sich einen guten Anwalt leisten zu können. Vor dem Restaurant fragte sich Zorro, welchen eingebildeten und arroganten Typen denn wohl dieses Restaurant gehören würde. Eigentlich wollte er gar nicht wissen, wem es gehörte. Er wäre lieber Zuhause in seinem Bett. Sanji wurde von Mal zu Mal aufgeregter, denn nach James musste er seine Ansprache halten. Er beobachtete die Menschen, die nach und nach in das Restaurant kamen. Mit Chasey stand er in der Nähe des Einganges und begrüßte jeden freundlich, bat sie, Platz zu nehmen, wo immer sie wollten. Zorro, der mit seiner Familie dem Eingang immer näher kam, wurde immer mulmiger zumute. Er hasste große Menschenansammlungen und wollte hier nur noch weg. Auch Sanji war nicht wohl. In diesem Moment überkam beide ein Gefühl. Ihnen wurde schlecht und sie wussten, dass irgendwas ganz und gar nicht in Ordnung war. Bis sie sich dann plötzlich gegenüber standen. Chasey begrüßte Zorro und Zorro´s Familie freundlich und hielt glücklich die Hand des Blonden. Zorro und Sanji standen wie angewurzelt da und starrten sich an. Sanji´s Haare waren viel länger, wie Zorro feststellte, denn er hatte sie zu einem kleinen Zopf zusammen gebunden. Und wie Sanji feststellte, war Zorro noch muskulöser, als er ihn in Erinnerung hatte. Mit dem Satz "Zorro, komm jetzt!" wurde er von seinem Vater aus seiner Starre gerissen. Auch Sanji löste die Starre und sah Zorro hinterher. Zorro kam alleine mit seiner Familie. Hätte Zorro einen Freund gehabt, wäre er sicherlich dabei gewesen. In Sanji kam eine Erleichterung auf, die Zorro jedoch nicht in sich vorfand. Was bildete sich diese Göre ein, die Hand seines Freundes zu halten? Zorro war geschockt. Er hatte bei beiden einen Ring feststellen können. Aber das konnte nicht sein. Das durfte nicht sein! Sanji hatte geheiratet? Und dann auch noch dieses Mädchen? Zugegeben, die war hübsch, doch das gab dem Blonden noch lange nicht die Erlaubnis, sie zu heiraten! Dann dieses Restaurant, welches allem Anschein nach Sanji und seiner Frau gehörte! In was war Zorro hier nur hinein geraten? Während Zorro sich mit seiner Familie setzte, musste Sanji den vielen, restlichen Gästen sein freundlichstes Lächeln schenken und sie begrüßen. Er wollte nicht mehr. Er wollte hier nicht mehr so tun, als würde er sich freuen. Er wollte zu Zorro. Dem einzigen Menschen auf der Welt, den er so sehr liebte. Doch es ging nicht. Die Herzen der beiden schmerzten beinahe unaufhörlich. Sie hatten den Drang, sich zu treffen, den anderen zu spüren, doch es würde nicht gehen. Zorro würde sich fernhalten, da Sanji verheiratet war und Sanji konnte nicht nicht. Was sollten sie tun? Nun lebten sie im selben Land, jeweils am anderen Ende und dennoch konnten sie nicht zusammen sein. Zorro fragte sich, womit er die Hölle auf Erden verdient hatte. Und so fragte sich Sanji, wieso er das getan hatte. Wieso hatte er dieses Mädchen geheiratet und wieder hat er nicht einfach auf Jeff´s Ehre gepfiffen und seinen Weg gemacht? Warum war er so blöd gewesen und hatte sich für diesen Weg entschieden? Er hätte wissen müssen, dass Zorro niemand anderen hat! Nach Sanji´s Ansprache, die er nach seinem Schwiegervater gehalten hatte, verschwand er in der Küche zu Chasey und den ganzen anderen Köchen, die an diesem Abend aushalfen. Nur ein Teil der Köche war fest angestellt. Sanji und Chasey brachten einigen Gästen persönlich das Essen und unterhielten sich gleichzeitig mit den Wichtigsten. Alles in Allem war der Abend unerträglich für die beiden gewesen, der ziemlich schnell um war. Zusammen im selben Raum zu sein, zu wissen, der Geliebte war nicht weit entfernt, das war einfach zu viel. Für beide. Jeff hatte Zorro und Sanji den ganzen Abend über im Auge behalten, war letztendlich jedoch zufrieden, dass nichts vorgefallen war. Zorro war heilfroh, als er im Hotel auf seinem Zimmer war. Doch dort lief er nur nervös und wütend auf und ab. Sein Jackett hatte er sauer auf sein Bett geworfen. Seine Krawatte hatte er nur gelockert, um einige Knöpfe öffnen zu können, da er das Gefühl hatte, gleich zu ersticken. Was sollte er tun? Er konnte nicht einfach wieder nach Hause fahren, ohne mit Sanji darüber gesprochen zu haben. Aber er konnte es auch nicht ertragen, ihn zu sehen und ihn nicht berühren zu dürfen. Zorro trank schon seit einiger Zeit immer regelmäßiger. Vor allem, wenn er an Sanji denken musste und zum Beispiel die ganzen, alten Briefe las. So bediente er sich auch diesmal an der Minibar des Alkohol´s. Er saß an am Fuß des Bettes auf der Bettkannte, strich seine Schuhe von den Füßen und warf sie durch den Raum. Sich mit den Ellebögen auf seine Knie stützend saß Zorro in dem ruhigen Zimmer und trank. Doch auch Sanji ging es nicht besser. Nachdem der letzte Gast das Restaurant verlassen hatte und er nach dem Abgang der Familie nun alleine im Restaurant war, genehmigte er sich einige Drinks. Sanji war strikt gegen Alkohol, doch anders würde er es nicht aushalten. Es liefen Tränen über sein Gesicht, die er jetzt getrost rauslassen konnte, da ihn ja niemand sah. Im nächsten Moment fasste er einen Entschluss. Er stellte die Flasche weg, rannte durch den großen Speiseraum zum Eingang, wo die Gästeliste noch lag. Er ging alle Namen durch, denn in einer der vielen Spalten stand, falls etwas vergessen wurde, der Aufenthaltsort der Gäste. Als er den Namen Lorenor entdeckte, glitt sein Finger zu dieser Spalte. Ohne weiter zu überlegen, da er Zorro unbedingt sehen musste, griff er nach dem Schlüssel in seiner Hosentasche, stürmte aus dem Restaurant und schloss ab. Das Hotel war nicht weit und er kannte den Weg, also machte er sich daran, schnell zum Hotel zu kommen. In diesem Moment saß Zorro wie gehabt in seinem Zimmer und trank weiter. Er wusste nicht, dass Sanji rannte, wie der Wind, um zu ihm zu kommen. Sanji´s Herz tat schon weh, genauso, wie seine Lungen, die schmerzhaft stachen. Unten in der Hotellobby angekommen, fragte er an der Rezeption nach Zorro´s Zimmernummer, die ihm der Typ an der Rezeption auch gab. Sanji rannte zum Aufzug der, seiner Meinung nach, Stunden brauchte, um unten anzukommen. Als er in der Etage ankam, wo Zorro in seinem Zimmer saß und sich betrank, suchte er in windeseile dessen Zimmer. Gerade, als Zorro den letzten Schluck der Flasche Whiskey, den seine leibliche Mutter immer trank, zu sich genommen und die Flasche auf den Boden gestellt hatte, klopfte es an seiner Tür. Er nahm an, dass es sein Vater oder Karen war, weshalb er ein "Verzieh dich!" von sich gab. Doch als er draußen Sanji´s Stimme vernahm, die ihm ein "Zorro? Ich bin's! Sanji! Mach die Tür auf!" entgegenbrachte, dachte er, er hätte Halluzinationen. Es dauerte einige Momente, bis er sich erhob, auch war ihm wegen dem Alkohol kurz schwindelig deswegen, immerhin hatte er eine ganze Flasche Whiskey getrunken. Nach einem Flug über die am Boden stehende Flasche begab er sich zur Tür, die er ohne zu Zögern öffnete. "Was willst du?" wurde der Blonde von dem betrunkenen Zorro gefragt. "Solltest du nicht bei deiner Frau sein?" Zorro wartete gar keine Reaktion ab und ging sofort wieder zu seinem Bett. Die Tür hatte er offen gelassen, was Sanji dazu veranlasste, ins Zimmer zu gehen. Der Blonde schloss die Tür nach seinem Eintreten und schritt langsam auf Zorro zu, der das sah. "Wehe du kommst mir zu nahe, dann kannst du was erleben!" raunte er dem Blonden entgegen, der dann stehen blieb. "Zorro.. Lass es mich doch..." Zorro lies ihn nicht ausreden. "Was? Erklären? Verarschst du mich? Was willst du denn erklären??" fuhr er den schlanken Koch sofort an und stand wieder auf. "Willst du mir erklären, wieso du dich nicht gemeldet hast? Oder vielleicht, dass du geheiratet hast? Oder vielleicht die Tatsache, dass ich es auf DIESE Weise erfahre?" Zorro war ungehalten. Er hätte wahrscheinlich anders reagiert, wenn der Whiskey nicht gewesen wäre, doch es war nun mal so und niemand konnte etwas daran ändern. "Zorro, hör mich doch an! Bitte!" flehte Sanji, was eine abwertende Handbewegung seitens Zorro zufolge hatte, der sich wieder auf sein Bett niederlies. "Ich wollte dieses Mädchen nicht heiraten! Das war auch überhaupt nicht meine Idee. Ihr Vater und Jeff kamen letztes Jahr auf die glorreiche Idee, uns zu verheiraten! Als ich Jeff bei einem Streit wegen den Telefonrechnungen gesagt habe, dass ich mir dir zusammen bin, ist er komplett ausgerastet. Er hat das Telefon aus der Wand gerissen und, falls du Briefe geschrieben hast, diese auch weggeschmissen! Ich habe dir einmal geschrieben, als ich bei Ruffy war, mit seiner Adresse, damit du mich über ihn erreichen kannst, aber da kam ja auch nie was zurück! Ich dachte, du hast einen Neuen, Zorro! Woher sollte ich das denn wissen?" Zorro verstand nicht viel von dem, was Sanji ihm da erklärte. Sein vernebeltes Hirn fasste nur weniger als die Hälfte auf, was Sanji bemerkte. Der Blonde ging einfach auf Zorro zu, der auf dem Rücken lag. Doch auch durch sein "Hau ab!" lies Sanji sich nicht abwimmeln. Zu lange hatte er sich nach einem Wiedersehen mit ihm gesehnt. Er sah nur noch Zorro. Alles andere hatte er komplett ausgeblendet. Sogar seinen Ring zog er vom Finger, den er in seine Hosentasche steckte. Er wollte an nichts anderes erinnert werden. Zorro hingegen lag einfach nur da und sah, wie Sanji zu ihm aufs Bett kam. Doch er sagte nichts mehr. Auch, als Sanji sich auf ihn setzte und seine kühlen Hände an seine Wangen legte tat der Grünhaarige nichts. Erst, als Sanji ihn küsste, bewegte Zorro sich. Er wollte den Blonden spüren. So, wie er es schon die ganze Zeit wollte. Sanji tat nichts dagegen, dass Zorro ihn seiner Kleidung entledigte und umgekehrt tat auch Zorro nichts dagegen, dass Sanji ihn auszog. Das Letzte, was Zorro dann noch tat, war Sanji seines Haargummi´s zu befreien, dessen Haare nun in sein Gesicht fielen. Es gefiel Zorro, dass Sanji die Haare nun länger trug, doch noch länger hätten sie nicht sein dürfen. Die Nacht dauerte an. Bis zum nächsten Morgen. Die komplette Nacht über haben sie sich geliebt. Sich berührt. Sich geküsst. Und sobald es wieder ging, taten sie es von Neuem. Doch an diesem Morgen sollten sich ihre Wege wieder trennen. Sanji musste nach Hause, wo Chasey auf ihn wartete, der er später erzählte, er wäre feiern gewesen, und Zorro´s Familie wartete bereits auf ihn, damit sie nach Hause fliegen konnten. Bevor die beiden das Zimmer verließen verabschiedeten sie sich mit einem Kuss, der dem von damals, als Sanji Zorro zum Flughafen brachte, unglaublich glich. Sie hatten wieder Adressen ausgetauscht, damit sie sich wieder schreiben konnten, was sie dieses Mal nicht abreißen lassen wollten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)