Amphibious von RedRidingHoodie (The Frog Prince´s Tale) ================================================================================ Kapitel 13: I hate what didn´t kill me; It never made me stronger at all ------------------------------------------------------------------------ Es war noch dunkel, als sie aus dem Schacht traten, sodass Sasuke den Unterschied zuerst gar nicht bemerkte. Erst, als ihm der eisige Wind, der hier in den Hügeln stets herrschte, ins Gesicht peitschte, glaubte er wirklich daran, der bedrängenden Finsterniss entkommen zu sein. Die Landschaft glitzerte von dem hohen Schnee, der hier überall lag, aber zwischen den kahlen Bäumen herrschten dunkle Schatten, in die Pandora starrte, als könne sie sie so zerteilen. Während Sasuke die schwere Metalltür zuschob fragte er sich, ob sie vielleicht tatsächlich etwas in der Dunkelheit erkennen konnte; Schließlich war sie eine Katze. Da er es aber nicht konnte, zündete er mit der Kerze aus der kleinen Laterne, die sie aus der Bibliothek mitgenommen hatten, eine Fackel an, die sie schon hier deponiert hatten, steckte sie in den Schnee und zog Handschuhe über gegen die Kälte. Seine Begleitung drehte sich zu ihm um, als er auch die Kapuze ins Gesicht gezogen hatte, und lächelte. "Bist du dir sicher, dass du das möchtest?" Sasuke war froh, dass sie sein Gesicht nicht sehen konnte, als er ein letztes Mal die Hügel hinunter zum See der Frösche sah. Es war sowieso zu spät, noch etwas an seiner Entscheidung zu ändern, zumal es gar keine andere Möglichkeit gab, als die, das Schloss zu verlassen. Er hatte stundenlang darüber nachgedacht, aber es gab keinen Ausweg: Er brauchte das Sharingan, um nach Hause zu kommen, und alles, was dieser Schlangenkönig haben wollte, um es herauszugeben, war er selbst, so einfach war das. Nicht, dass er gedachte, sich so mir nichts dir nichts in dessen Gewalt zu begeben, aber wenn etwas an dem Plan schiefgehen sollte, würde zumindest nur er die Verantwortung tragen, nicht die Agenten der Frösche. Er warf einen flüchtigen Seitenblick auf Pandora, verscheuchte dann seine eigenen, düsteren Gedanken hastig; Sie könnte sich ganz einfach befreien, indem sie sich in eine Katze verwandelte, sollten sie geschnappt werden. Noch dazu war die die Thronfolgerin der zweitmächtigsten Reiches des Subkontinents, es wäre also wenig schlau, sie gefangen zu nehmen. "Ich bin mir sicher, dass es das Richtige ist." antwortete er ruhig, zog seinen Rucksack zurecht und wandte sich ab, um den steilen Hügel hinunter zu steigen. "Komm jetzt, wir sollten ein ganzes Stück weg sein, wenn man bemerkt, dass wir nicht mehr da sind." Zu seinem Erstaunen lächelte die Prinzessin nur und stimmte mit einem Nicken zu, ehe sie sich dem Abstieg auf der anderen Seite des Hügels zuwandte. Sasuke sah ihr kurz nach, einer trostlosen, kleinen Gestalt inmitten des Schnees, ehe er ihr ohne einen Blick zurück folgte. Der Weg war beschwerlich, denn der Schnee reichte selbst Sasuke kniehoch, Pandora musste fast die ganzen Beine durch die Kälte kämpfen, was ihr mitunter auch wegen der Nässe zuwieder war. Obwohl sie die Nase rümpfte und jedes Mal leise knurrte, wenn eine Schneeflocke auf ihrem Kopf landete, beklagte sich die Prinzessin kein einziges Mal, sondern lief mit einer stoischen Zielstrebigkeit weiter, die Sasuke wiederwillige Bewunderung abrang. Sie brauchten länger als geplant, bis sie das nächste Dorf erreicht hatten; Die Sonne war bereits aufgegangen, aber wegen des Schnees hüllte sie nur alles in gräulichen Nebel, der zwischen den Flocken verschwamm. Sie umrundeten den Teich, in dem die Häuser der Frösche still dalagen, doch das Bild, das sich ihnen bot, veränderte sich kaum. Überall eingeschneite Hügel, dazwischen zugefrorene Teiche mit kleinen Siedlungen. Es würde mehrere Tage dauern, bis sie Oto erreichten, selbst, wenn sie in einem der größeren Dörfer in der Umgebung Pferde kauften und es würde alles andere als ein gemütlicher Ausflug werden, so viel stand schon jetzt, wo sie erst ein paar Stunden unterwegs waren, fest. Ich hörte die Geräusche nicht, die meine Schritte auf den steinernen Stufen erzeugten, genauso wenig meinen Atem oder Mad, die mir folgte. Ich spürte nur noch das Brennen in meiner Brust, von dem ich zuerst dachte, dass es vielleicht von meinen überstrapazierten Lungen kam, von dem mir dann aber bewusst wurde, dass es einen nicht körperlichen Grund hatte. Weg. Einfach so war er weg und hatte sich nicht mal verabschiedet... Dieser lächerliche Brief, den ich immer noch umklammerte, zählte nicht. Eigentlich hätte es nichts geändert, wenn er sich verabschiedet hätte, außer, dass wir uns gestritten hätten, aber ich fühlte mich betrogen um einen letzten Kuss, ein letztes Wort... Einen letzten Faustschlag in sein perfektes Gesicht für so viel Dummheit. Inzwischen waren Mad und ich in dem Stockwerk angekommen, in dem mein Vater sein Büro hatte; Dorthin waren wir auch unterwegs. Vermutlich hatte der König gerade irgendeinen fetten Gutsbesitzer zur Besprechung bei sich, aber der musste warten. Ich nahm mir nicht mal die Zeit um anzuklopfen, bevor ich den Raum betrat, weshalb ich erst mal zwei Schwerter vor der Nase hatte, welche die Wachen zu je einer Seite der Tür jedoch zurückzogen, sobald sie mich erkannten. "Naruto?" fragte mein Vater verwirrt. Sein Gegenüber, ein älterer, wie erwartet dicker Mann, erhob sich schnaufend und verbeugte sich hastig vor mir. "Königliche Hoheit, es ist mir eine Ehre...!" Doch ich tat sein Katzbuckeln mit einer Handbewegung ab, den Blick fest auf meinen Vater gerichtet. "Er ist weg." sagte ich fast tonlos. "Bitte? Wer ist weg? Gott, Naruto, du bist ganz blass, nun setz dich erst mal." verlangte Minato und schob mich auf seinen Sessel, wobei er einem der Wachleute bedeutete, etwas Wasser zu holen. "Was ist denn passiert?" "Sasuke... Sasuke und Dorri sind weg... Nach Oto... Ich..." Mir fehlten die Worte, also berichtete die Hutmacherin, was am Vormittag geschehen war und von dem Brief, den Sasuke hinterlassen hatte. Als sie geendet hatte nickte Minato und bat den Händler sowie die Wachen uns alleine zu lassen, was sie widerwillig taten. Ich starrte in das Glas Wasser, das man mir gebracht hatte, und schwieg, genau wie die anderen beiden. "Naruto..." begann mein Vater nach einer Weile schließlich vorsichtig. "Es tut mir leid, was passiert ist. Ich dachte, ich hätte sicher gestellt, dass er sich nicht in Gefahr begibt. Natürlich schicke ich sofort Männer los, die Sasuke suchen, aber, um ehrlich zu sein, sind die Chancen, Pandora und ihn zu finden, sehr gering. Außerdem würden wir, wenn wir die Schlangen durch ein größeres Soldatenaufgebot auf die beiden aufmerksam machen, sie eher gefährden als unterstützen." "Aber..." fing ich unschlüssig an, brach dann aber selbst ab. Der König der Schlangen war völlig verrückt, niemand konnte beurteilen, wie er reagieren oder was er tun würde, also mussten wir vorsichtig sein. Zumal Sasuke mit Pandora unterwegs war, was automatisch hieß, dass er nicht leicht zu finden sein würde. Gemeinsam gingen wir in die Kassernen, wo mein Vater nach Kakashi verlangte, der kurze Zeit später mit uns in einem abgeschiedenen Raum saß und sich anhörte, was passiert war. "Du wirst fünf Männer schicken, um Sasuke und die Prinzessin zu finden. Und denk daran: Pandora steht unter meinem Schutz. Sollte ihr etwas passieren, weiß ich nicht, wie Großherzog Dimitri reagieren wird, immerhin ist sie seine Nichte und Thronfolgerin." erklärte Minato nach seinem Bericht an den Hauptmann gewandt. Dieser nickte knapp. "Natürlich, Majestät. Eine Frage..." "Ja?" "Was sollen die Männer tun, wenn die Prinzessin und der Bursche bereits in Oto sind, bevor wir sie aufgreifen können?" Mein Vater schwieg eine Weile, ehe er antwortete. "Das kommt darauf an, ob man die beiden bereits entdeckt hat, wenn ihr die Stadt erreicht. Wenn nicht, müsst ihr sie so unauffällig wie möglich suchen und von Dummheiten abhalten, soweit das möglich ist. Orochimaru darf keinen der beiden in die Finger bekommen." Der Versall verneigte sich. "Gewiss, Eure Hoheit." "Glaubt ihr wirklich, dass Dorri sich so einfach aufgreifen lässt?" fragte ich tonlos, wobei ich der sichtlich deprimierten Mad neben mir einen Blick zuwarf. "Ihr kennt sie. Für sie ist das alles ein Spiel und Sasuke ist eine ihrer Figuren. Ich glaube kaum, dass sie ihn sich abnehmen lässt, solange er noch mitspielt." "Was schlägst du dann vor? Wir können die beiden nicht einfach in Oto herumstromern lassen, ohne etwas zu tun." "Natürlich nicht." stimmte ich meinem Vater zu. "Aber es wäre am erfolgversprechendsten, wenn wir mitspielen und dafür sorgen, dass Pandora und Sasuke die Partie so schnell wie möglich gewinnen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Orochimaru das Sharingan im Moment scharf bewachen lässt, um das es bei dieser ganzen Geschichte ja immerhin geht. Es ist sozusagen der Hauptgewinn. Das wiederum heißt, dass wir den König ablenken müssen, um die Anwesenheit unserer kleinen Diebe zu vertuschen." "Und wie sollen wir das anstellen?" Es war die Hutmacherin, die das fragte, doch ich blickte zu meinem Vater und erkannte in seinen Augen, dass er wusste, worauf ich hinaus wollte. "Mit einem Staatsbesuch." Einige Sekunden herrschte Schweigen, dann begannen Kakashi und Mad, durcheinander zu reden und wild zu protestieren. Mit etwas anderem hatte ich nicht gerechnet, sodass ich die beiden erst mal schimpfen ließ. Auch mein Vater schwieg; Er blickte aus dem Fenster, als wäre er geistig sehr weit weg. Langsam beruhigten sich der Gardist und das Mädchen wieder, sodass ich etwas sagen konnte. "Ich verstehe eure Sorge und sie ist durchaus begründet." räumte ich ein. "Allerdings wäre ich ja nicht alleine, immerhin würde meine Leibwache mich begleiten. Selbst nach Sasuke und Pandora suchen und mich dadurch in Gefahr begeben würde ich mich genauso wenig. Meine Aufgabe wäre es lediglich, den König von dem Diebesgut abzulenken, während andere nach den Vermissten fahnden. Kakashis Truppe würde dafür sorgen, dass Dorri und Sasuke nicht erwischt werden, wenn sie versuchen, das Sharingan zu stehlen." "Trotzdem gefällt mir das nicht, dich im Land der Schlangen zu wissen. Man kann nie wissen, was Orochimaru vor hat. Du hast jetzt Verantwortung, Naruto; Sakura braucht dich." Ich senkte kurz den Blick, dann sah ich Minato entschlossen an. "Ich weiß. Und ich werde sie nicht enttäuschen. Aber Sasuke braucht mich auch und ich... Ich könnte es nicht ertragen, wenn ich nicht alles in meiner Macht stehende getan hätte, um ihn zu beschützen. Sakura... Meine Verlobte ist bei ihren Eltern sicher." "Und Sasuke ist durch seine eigene Sturheit in Gefahr geraten." warf Kakashi ein. "Er ist erwachsen und sollte sich selbst helfen können." "Ich verbiete dir, so von ihm zu reden." Ich funkelte den Gardistsen von unten herauf böse an. Zuerst starrte er mich etwas verdutzt an, doch dann verdüsterte sich sein Blick und er gab ein leises, bedrohliches Knurren von sich. "Das reicht, Naruto, Kakashi." mischte mein Vater sich ein, die Hände schlichtend erhoben. "Kakashi, geh und bereite den Aufbruch der Suchtruppe vor. Sie sollen die Harunos bis in deren Herzogtum bringen und von dort aus weiter nach Oto reisen." "Sakura und ihre Eltern reisen ab?" fragte ich verwirrt, denn sie hatte mir gegenüber davon noch nicht gesprochen. Minato nickte. "Ja. Sie müssen vieles für die Hochzeit vorbereiten, zumal die Prinzessin im Sommer hier einzieht. Außerdem warten Verwaltungsgeschäfte auf den Herzog." Ich gönnte Kakashi, der den Raum mit einer angedeuteten Verbeugung verließ, keinen Blick mehr. "Lass mich sie nach Hause bringen. Es ist meine Pflicht als ihr Verehrer und künftiger Mann, das zu tun." "Das ist es wohl... Na gut, begleite die Harunos. Aber, Naruto... Was auch immer du tust, bleib bei Kakashi. Er macht sich nur Sorgen um dich, auch wenn er es damit übertreibt." Ich öffnete den Mund, wie um etwas zu sagen, schwieg dann aber doch. Er wusste, was ich vor hatte, versuchte aber nicht mal, mich aufzuhalten? Ich fragte mich, wann er angefangen hatte, mich meine eigenen Entscheidungen treffen zu lassen - Oder hatte ich es bis vor ein paar Monaten einfach nicht für nötig gehalten? Es war bequem, sich von anderen sagen zu lassen, was richtig und was gut für einen war, aber letztendlich hatte jeder seine eigene Wahrheit und seine eigenen Vorstellungen von Richtigkeit. Ich war mir zwar nicht sicher, es es richtig war, Sasuke nachzulaufen, aber ihn sich selbst zu überlassen wäre so falsch, dass ich nie wieder in den Spiegel hätte sehen können. Ich hatte sowieso schon zu lange gezögert, ihm zu helfen und egoistisch und kindisch gedacht, so würde er an meiner Seite bleiben. Aber Sasuke war erwachsen und er hatte schon lange seine richtige Entscheidung getroffen, auch, wenn sie ihn von mir weg führte und mir nicht gefiel. Mad hatte es da nicht so leicht, denn sie musste damit leben, dass ihre Geliebte überhaupt nicht an sie gedacht hatte, als sie das Schloss verließ. Zwar sagte sie, das wäre immer so, sie sei es gewöhnt, aber ich sah, dass sie litt. Ich gab ihr für den Tag frei und begleitete sie zum Haus ihrer Mutter, lehnte es aber ab, als sie mich rein bat, denn ich hatte das unbestimmte Gefühl, hier ewig nicht weg zu kommen, wenn Mads Großeltern mich in die Finger bekämen. So standen wir unter dem Türsturz, während der eisige Wind, der auf dem See immer herrschte, uns zittern ließ. "Du kokmmst mit, um Sakura zurück zu bringen, oder?" Mad zuckte unglücklich die Schultern. "Meine Familie braucht mich. Und das Geld..." "Was redest du da, Maddy?!" brauste ich auf und hätte sie am liebsten geschüttelt. "Du arbeitest so viel, dass wir dir auch Geld geben können, wenn du mal nicht da bist. Immerhin kommst du mit, falls... Falls ich einen Knopf abreiße oder so." Mad lachte tränenerstickt und schlug mir mit der Faust sacht gegen die Brust. "I-ich hab dir schon hundert Mal beigebracht, wie man Knöpfe annäht, Naruto..." "Ich bin ein Prinz, sowas mache ich nicht... Ich... Mad, bitte, wir sind doch schon ewig Freunde, wir drei. Ich sorge dafür, dass sich jemand um deine Familie kümmert. Lass mich nicht hängen." "Du machst dir doch gar keine Sorgen um Dorri." "Doch, schon... Ich meine, gut, Orochimaru würde kaum einen Krieg mit dem zweitmächtigsten Reich des Kontinentes anfangen, indem er ihr etwas antut, aber ich mache mir Sorgen. Und ich brauche dich, um sie zurückzuholen... Alle beide." "Ich bin eine Hutmacherin." seufzte meine Freundin und hob den Blick, um mich anzusehen; Genau wie mein Vater war sie noch im letzten Herbst ein Stück größer gewesen als ich, doch jetzt konnte ich sie auf die Stirn küssen, indem ich nur leicht das Kinn hob. "Und du bist die Beste in dem, was du tust, also sei stolz darauf." erwiderte ich sanft, ehe ich meinen Tonfall änderte und sie streng anblickte. "Ich erwarte dich in drei Tagen im Burghof, wenn der Herzog und seine Familie aufbrechen. Das ist ein Befehl, Mad Hatter." Sie seufzte tief - Und ich konnte ihr Zögern verstehen - Doch dann beugte sie sich meiner Anweisung mit einem Nicken. Ich lächelte sie warm an, dann ließ ich sie stehen, denn es gab noch einiges vorzubereiten vor der Abreise meiner Verlobten. Sasuke drückte sich an die Wand eines kleinen Hauses und späte vorsichtig um die Ecke, zog sich aber gleich zurück; Drei Soldaten gingen ganz in der Nähe die Straße entlang. Sie hatten ihn zwar nicht gesehen und seine Kapuze sollte sein Gesicht ausreichend verbergen, aber er war nicht bereit, ein Risiko einzugehen, das ihre Mission gefährdete. "Da geht´s nicht lang." erklärte er der graublauen Katze, die auf einem Fass in der Nähe saß und sich mit der Pfote die Ohren putzte. Pandora warf Sasuke einen amüsierten Blick zu, ließ sich aber nicht zu einer Antwort herab. So ging das schon eine ganze Weile und langsam hatte er genug von ihren Spielchen. Es wa jetzt drei Tage her, seit sie das Schloss verlassen hatten, und sie waren schrecklich langsam vorangekommen, was am ständigen Schneefall, aber auch an Pandoras Neigung zu Umwegen lag, die Sasuke aufgefallen war, als sie, anstatt dem direkten Weg durch die Felder zu folgen, von einem Dörfchen zum nächsten spaziert waren. Er hatte sich beschwert, aber das Mädchen hatte nur gelacht und gesagt, er könne sie ja führen, wenn er den Weg so gut kannte. Natürlich konnte er das nicht, sodass er sich wiederstrebend der zweifelhaften Führung des Mädchens ergab. Zumindest hatten sie sich an den Plan gehalten, nach welchem sie sich in der ersten größeren Stadt Pferde besorgen wollten. In besagter Stadt befanden sie sich im Moment: Sie hieß Suna und unterstand, wie Pandora erzählt hatte, Gaara Sabakuno, dem jungen Fürsten, den Sasuke vor einiger Zeit kennengelernt hatte. Die Soldaten eben dieses jungen Mannes waren es nun auch, die so emsig damit beschäftigt waren, sie zu suchen, was die Ausführung des Plans ´Vier Hufe für mehr Mobilität` - Ein Name, den Pandora sich ausgedacht hatte - Erheblich erschwerte. Naruto hatte sich also an Minato gewandt und dieser wiederum war offensichtlich entschlossen, die entlaufenen Schützlinge wieder einzufangen. Die erste Patrouille, der sie begegnet waren, hatte sie überrascht und sie wären fast gefangen genommen worden, doch seither verhielten sie sich vorsichtiger. Das allerdings hatte zur Folge, dass sie seit dem frühen Vormittag, als sie in Suna angekommen waren, von einem Versteck ins andere huschten, und jetzt begann es bereits zu dämmern. "Komm. Wir schauen mal da lang." beschloss Sasuke und ging der blauen Katze voraus. Er trug ihre beiden Rucksäcke, hoffte aber nicht wirklich, dass Pandoras Tarnung ihnen etwas half, immerhin suchten die Wachen nach einer Katze - Genau genommen nach deren Prinzessin - Und einem Menschen. Sie waren so ziemlich das auffälligste Gespann, das man sich vorstellen konnte. Sunas Straßen waren nicht so belebt wie die der Hauptstadt und viel Häuser standen hier gar nicht in dem bedeutend kleineren See; So auch der Stall, zu dem die beiden wollten. Allerdings befand dieser sich in der Nähe des Marktplatzes, was bedeutete, dass er nur wenig schlechter überwacht wurde als das Herrenhaus in der Mitte der Stadt. Jedes Mal, wenn sie sich dem Stall näherten, tauchten Soldaten auf, sodass Sasuke erst mal aufgab und auf einer Mauer Reisbällchen von einem Stand am Rand des Marktes aß, die er mit Pandora teilte. Er konnte das lange Gebäude mit den Pferden von seinem Standort aus sehen, was ihn fast noch mehr wurmte als der direkte Misserfolg, denn jetzt erschien es lächerlich einfach, die wenigen hundert Meter hinüber zu spazieren. "Du weißt aber, dass dieses Spielchen aus ist, wenn man uns erwischt?" fragte Sasuke Pandora, die jedoch an ihm vorbei blickte. Seufzend lehnte der junge Mann sich zurück. "Mad wird nicht erfreut sein, wenn..." Bevor er fertig sprechen konnte, hechtete die Katze von der Mauer und verschwand unter einem Wagen, auf dem Hufeisen, Gerten, Sättel und Säcke, die wohl mit Futter gefüllt waren, über die Straße wackelten. Zuerst war er verwirrt, doch als er sah, wohin das Gespann Kurs nahm, folgte er der Prinzessin rasch. Im Schatten des Wagens schenkte niemand Sasuke Beachtung, hielt man ihn doch für einen zufälligen Passanten in dieselbe Richtung oder einen Knecht des Wagenfahrers. Dieser jedoch bemerkte ihn nicht mal, weil der Uchiha sich im toten Winkel des Gefährts hielt. Wie Pandora richtig vermutet hatte, begab der Händler sich direkt in den Stall, sodass sie unbemerkt hinein schleichen konnten. Sasuke stahl sich hinter eine Treppe, die zum Heustober führte und kniete sich auf den Boden, von wo aus ihn Pandora belustigt musterte. "Bilde dir ja nichts darauf ein." mahnte der junge Mann, während er die Finger durch das seidige Fell am Rücken der Katze gleiten ließ. "Das mit dem Wagen war purer Zufall." "Was machst du da?" Leicht erschrocken blickte Sasuke auf und sah sich einem Mann gegenüber, der ihn trotz seines gezogenen Dolches freundlich anlächelte. Er hatte k urzes, schwarzes Haar, trug die Kleider eines Stallburschen und war wohl etwas älter als der Uchiha, wenn auch ein wenig kleiner als dieser, was sich zeigte, als Sasuke aufstand. "Eigentlich gedachte ich, zwei Pferde zu kaufen." Scheinbar amüsiert zog der andere eine Braue hoch und warf der Katze einen Blick zu, während er seine Waffe weg steckte. "Ich verstehe... Nun, die junge Dame, an die du dich so vertrauensvoll in dieser dunklen Ecke gewandt hast, gehört leider nicht zu unserem Personal, aber ich werde dir gerne weiterhelfen, wenn ich kann." Sasuke verzichtete auf Rechtfertigungen, die man ihm sowieso nicht glauben würde, und folgte dem anderen zu den Boxen, während Pandora sich zurückverwandelte und anzog. Sai, so hieß der Stallknecht, rief seinem Meister zu, das Kundschaft da wäre, doch der Alte war mit dem Händler beschäftigt, sodass er sie von dem jungen Mann herugeführt wurden. Als die Grinsekatze zu ihnen zurückkehrte bekam sie von Sai ein eher teilnamsloses Lächeln - Musste wohl asexuel sein, um sie nicht attraktiv zu finden... Oder er war Sasuke einfach nur unsympathisch und verdiente damit diese Einschätzung. Wenig später hatte der Uchiha zwei unauffällige, kastanienbraune Stuten an den Zügeln, die laut dem Stallburschen robust genug waren, um im Schnee und der unebenen Landschaft problemlos zurecht zu kommen. Trotzdem würden sie die Tiere noch mal auswechseln müssen, ehe sie sich in das gebirgige Land um Oto herum wagten, was, wenn alles gut lief, in zwei oder drei Tagen der Fall sein würde. "Ich gehe mit dem Meister die Preise absprechen, einen Moment." entschuldigte Sai sich und ging zu dem Stallbesitzer, der noch immer mit dem Händler sprach. Sasuke behielt die drei Männer genau im Auge und so entgingen ihm nicht die skeptischen Blicke, die die Älteren ihm zuwarfen. "Der ist mir nicht ganz geheuer." bemerkte Pandora, die Ohren leicht angelegt und das Lächeln schmäler als üblich. Sai sagte etwas und sein Herr schüttelte resolut den Kopf. Ein zu billiger Preisvorschlag? "Mir auch nicht... Wir sollen wir nachher abhauen? Direkt über den Marktplatz geht wohl nicht." "Stimmt. Aber einfach nach einer geheimen Hintertür fragen sollten wir auch nicht." erklärte das Mädchen. Hinter ihrem Rücken berieten sich die drei anderen Anwesenden sich emsig. "Was sollen wir tun?" "Wir könnten dafür sorgen, dass die Pferde nervös werden und scheuen und sagen, es wäre besser, wir würden sie an einem ruhigeren Ort an uns gewöhnen lassen." Sasuke sah zu, wie ein kleines Mädchen zu dem Stallbesitzer lief, wie dieser ihm etwas zuflüsterte und wie die kleine ihm einen neugierigen Blick zuwarf, ehe sie davon flitzte. Ein ungutes Gefühl machte sich in seiner Magengrube breit und Sasuke glaubte, auch Pandora teilte seine Beunruhigung. "Aber was auch immer wir tun, wir sollten uns etwas beeilen damit." "Meine Dame, der Herr." begrüßte sie jetzt endlich auch der Besitzer des Stalls mit einer angedeuteten Verbeugung für Sauske und einem Handkuss für Pandora. "Verzeiht, dass ich zuvor keine Zeit hatte, mich euch persönlich anzunehmen, aber..." "Ihr wart beschäftigt, wir verstehen das. Es geht nur noch um die Bezahlung." wies Sauske sein Gegenüber möglichst freundlich hin. Die Augen des Mannes verengten sich für eine Sekunde, dann lächelte er wieder, genauso kalt, wie sein Stallbursche es zu tun pflegte. "Gewiss. Aber es eilt doch nicht, lasst mich Euch bei einem Glas Wein meine besten Pferde zeigen, ganz unverbindlich, versteht sich..." "Genau genommen eilt es uns doch. Also, wie viel wollt Ihr für die Tiere?" Jetzt klang die Stimme des Uchiha alles andere als freundlich und er sah ungeduldig zu dem halb offen stehenden Tor, an dem gerade einige Soldaten vorbei gingen. Da seufzte der junge Mann, fuhr sich durch das Haar und blickte den anderen missbilligend an. "Oder könnt Ihr nicht so viel für die Tiere verlangen, wie Kopfgeld auf uns ausgesetzt ist?" Pandora stieß ein leises, warndendes Fauchen aus, doch der Alte schien erst verwirrt, ehe er erstaunlich schnell zu seinem Degen griff. Hinter sich spürte Sasuke die unruhigen Tiere an den Zügeln ziehen und er packte die Lederriemen fester, während er mit der anderen Hand vorsichtig nach seiner Waffe tastete. "Halt still, Junge!" blaffte der Stallmeister, der sich, eskortiert von seinen beiden Helfern, wohl in Sicherheit wiegte. Leider hatte er mit dieser Annahme wohl recht. "Wir haben die Palastwache gerufen, die werden gleich hier sein und euch verhaften!" Doch Sasuke weigerte sich, wie ein unartiger kleiner Junge wieder eingesammelt zu werden, immerhin war diese Reise seine freie Entscheideung. Es konnte und durfte nicht nach drei Tagen schon aus sein mit seinem Willen. "Wie viel ist denn auf uns ausgesetzt?" erkundigte Pandora sich scheinbar höchst amüsiert, dann sah sie Sasuke grinsend an. "Mit Kopfgeld wurde ich noch nie gesucht. Da kommt man sich glatt wie ein Gauner vor, was?" "Ein Mädchen wie du sollte zu Hause stricken und die Kinder hüten und nicht wie eine Zigeunerin mit einem Mann durch die Gegend ziehen. Und jetzt in die Box da... Los!" Das hier war sehr wahrscheinlich die letzte Gelegenheit, um zu entkommen, und Sauske überlegte fieberhaft, wie er das anstellen konnte. Als Sai nach den Zügeln der beiden Pferde griff, kam ihm die rettende - Und eindeutig verzweifelte - Idee, er ließ los, nur, um einer der sowieso schon nervösen Stuten auf den Hintern zu schlagen und sie mit lauten Rufen weiter zu erschrecken. Wie erwartet stieg das Ross und riss dabei dem Stallknecht die Leine aus den Händen, welche dem anderen Tier ins Gesicht schnalzte und es zurückweichen ließ. In dem folgenden Trubel schnappte Sasuke sich Pandora und schlüpfte mit ihr in einem riskanten Manöver unter den Pferden durch, um in den hinteren Teil des Stalls zu gelangen, wo sich, wie er hoffte, ein zweites Tor befand. Die hintere Stute erwischte ihn schmerzhaft mit dem Kopf an der Schulter, doch er blendete das Pochen aus, immerhin hatte er Glück, nicht unter die Hufe gekommen zu sein. Forerst war der Weg durch die scheuenden Tiere blockiert, sodass die anderen ihnen nicht folgen konnten. Plötzlich gab es einen Knall, die Stalltüren flogen auf und Licht durchflutete den Raum. "Was ist hier los?!" dröhnte die befehlsgewohnte Stimme eines Soldaten, vermutlich Hauptmann, durch den plötzlich hellen Raum und sorgte für noch mehr Verwirrung. Diese nutzten Sauske und Pandora, um noch mehr Pferde aus ihren Boxen zu holen und so den Weg zu blockieren, während der Stallbesitzer und sein Knecht den Neuankömmlingen zubrüllten, was geschehen war und durch die Blockade aus Leibern vorzudringen versuchten. Die Flüchtlinge waren indess am Ende des Stalles angekommen und sahen sich verzweifelt nach einer Möglichkeit zu entkommen um, bis dem Uchiha an einer Rampe eine für ein Pferd schmale Tür entdeckte. "Mach die letzten Boxen auf und nimm die Tiere da drin, egal was für welche. Ich mach das Tor auf." erklärte der Prinz seiner Begleitung schnell. Sie nickte, ließ seine Hand los und machte sich an die Arbeit, während vorne im Stall noch immer Chaos herraschte. Der Uchiha rannte los, die Rampe hoch, und machte die Kette los, die als erste Sicherung diente. Die zweite war ein Holzbalken, gut zwei Meter lang und so dick wie Sasukes Oberkörper. Er war nicht dazu gedacht, von einem Mann gehoben zu werden, vor allem nicht von einem mit verletzter Schulter, und auch ein Uchiha musste einsehen, dass er es nicht schaffen würde. Ein Blick auf das Geschehen ihm Stall zeigte, das Pandora seine Weisung ausgeweitet und zwei der Tore für die Pferdeboxen geöffnet und mit Seilen verschlossen hatte, doch auch durch diese Blockade würden die Männer kommen, wenn sie erst mal durch die Pferde durch waren. Die Katzenprinzessin, zwei Tiere an den Halftern, sprang zu ihm. "Was ist? Wir haben keine Zeit für Trödeleien!" grinste sie. "Ich weiß, verdammt! Aber das Ding ist zu schwer, ich krieg´s nicht hoch." Pandora lachte. "Ja, nicht hochkriegen tun leider viele Männer bestimmte Dinge nicht." "Hör auf mit dem Quatsch und hilf mir!" keifte der Uchiha sie an. Noch immer kichernd band das Mädchen die Tiere an und stemmte sich dann gemeinsam mit Sasuke gegen den Balken. Natürlich hatte sie nicht die Kraft des zweiten benötigten Mannes, aber zumindest bekamen sie ihn noch genug, um ihn irgendwie aus der Verangerkung zu heben. Danach allerdings gingen Pandora die Kräfte aus, sie ließ los und der Balken krachte zu Boden, wobei er heftig an Sasukes Schulter riss. Er stöhnte schmerzhaft auf, fasste sich reflexartig an den Arm, riss dann aber sofort das Tor auf und drehte sich um, um der Grinsekatze eines der Pferde abzunehmen. Inzwischen hatte sich jedoch der Stallbesitzer bis zu ihnen durchgekämpft und umklammerte jetzt vom Stallboden aus Pandoras Bein, die auf der Rampe stand. Sie hatte den Dolch gezogen, doch ehe sie etwas Dummes tun konnte, riss Sasuke sich den Beutel mit Münzen vom Gürtel und schleuderte ihn gegen den Kopf des Alten, der bewusstlos zusammen sank. Der Stallknecht rief etwas, das sie nicht verstanden, dann schwangen sie sich auf die Pferde, die vor dem Sprung von knapp einem halben Meter scheuten. Mit Mühe bekamen sie sie doch noch auf die Straße und preschten mit ihnen zwischen den Häusern in Richtung Stadtrand. Sasukes Herz raste wie verrückt, doch scheinbar hatte man die Meldung für falschen Alarm gehalten, denn nirgends traten Wachen aus den Seitenstraßen und versuchten, sie aufzuhalten. Frösche sprangen aus dem Weg, wenn sie sich näherten und schimpften ihnen nach, aber das war alles. Außerhalb der Stadt erlaubten sie den Tieren, von dem rasenden Gallopp in einen zügigen Trab zu verfallen, weil es zwischen den Bäumen, durch die sie jetzt ritten, von der Schneeschmelze sehr glatt war. "Wohin jetzt?" fragte Sasuke nach einer Weile, denn Pandora schien den Weg genau zu kennen. "In die nächste Ortschaft. Von dort aus kommt man über zwei Straßen in die Berge, also wird es schwerer, uns zu folgen... Mann, war das nicht lustig?" "´Nicht lustig` trifft es genau." seufzte der Uchiha, der sich über die inzwischen heftig schmerzende Schulter rieb. Er warf einen Blick über die Schulter, aber noch folgte ihnen niemand, denn die Soldaten organisierten sich im Moment wohl noch. "Komm, wir sollten uns beeilen." "Ich werde alles hier vermissen." "In ein paar Monaten bist du ja wieder da... Und dann musst du es nie wieder vermissen." Sakura sah zu mir auf, dann lächelte sie und berührte meine Hand. "Am meisten werde ich dich vermissen." flüsterte sie. Ich lächelte zurück, küsste sie und fragte mich, was Sasuke gerade tat. Ob er mich auch vermisste? "Ich bringe dich ja noch nach Hause." erklärte ich, als wir weiter gingen. Sie hatte den Arm bei mir untergehakt und schmiegte sich fest an mich, vermutlich, um nicht auszurutschen wie die drei Wachen es ab und zu taten, die uns in einigen Metern Abstand ´diskret` folgten. Das Gesicht meiner Verlobten hatte sich merklich erhellt und war leicht rot geworden, was ihr gut stand. "Das ist wirklich lieb von dir." "Es ist meine Pflicht als dein Verherer, mich deiner Eskorte anzuschließen." wiederholte ich, was ich schon meinem Vater gesagt hatte. Sakura gab sich lächelnd mit der Antwort zufrieden - Wie immer. Doch ich hatte ein schlechtes Gewissen. Ich redete mir ein, sie auch begleitet zu haben würden, wenn Sasuke noch da wäre, aber ich war mir nicht sicher, ob ich mich in diesem Punkt nicht aus Selbstgefälligkeit belog. Wir beendeten den Spaziergang vor Sakuras Zimmer, wo ich das Angebot ablehnte, noch mit ihr reinzukommen. Die letzten Tage hatte ich genug von ihrer Gesellschaft gehabt. Ich mochte sie, sicher, aber es reichte einfach. Außerdem wollte ich Tenten dabei helfen, meine Sachen zusammen zu räumen, um zu vermeiden,d ass sie mir großes Gepäck bereitete, das mich nur aufhalten würde. Ich war mir nicht sicher, ob Kakashi klar war, dass ich mit nach Oto kommen würde, egal, was er dazu zu sagen hatte, jedenfalls verhielt er sich mir gegenüber nach wie vor reserviert. Das störte mich, aber ich sah mich im Recht und wollte mich nicht für etwas Richtiges entschuldigen. Sasuke hatte sich auch nicht entschuldigt, dachte ich mit einem Blick auf seinen Brief. Man sah genau, dass ich ihn in einem Wutanfall zerknüllt und dann sorgfältig wieder geglättet hatte. Sasuke war ein Arsch und sich dessen völlig bewusst und trotzdem würde ich gehen und versuchen, ihn zu beschützen. Damit würde ich noch nicht mal seine lächerliche Bitte, ´Ihm nicht zu folgen` missachten, denn ich lief ihm ja nicht nach sondern reiste ganz unabhängig von ihm nach Oto - Zumal ich mich vor diesem Affen gar nicht zu rechtfertigen hatte, immerhin glänzte er ja durch Abwesenheit! Für die Reise ins Herzogtum der Harunos brauchte ich mehr Gepäck als für den späteren Weg nach Oto, denn als offizieller Verehrer musste ich meiner Teuren Geschenke machen, mehrere am Tag im besten Fall und ich musste in meiner Festgarderobe neben ihrer Kutsche herreiten. Das wiederum bedeutete nicht nur, Tag und Nacht meine Krone zu tragen, was für sich schon nervig genug gewesen wäre, sondern auch noch einen unangenehm schweren Mantel, eine lächerlich enge Hose und Stiefel aus Leder in denen einem die Zehen bei dem Wetter, das wir zu der Zeit hatten, abfroren. Als wäre das noch nicht genug, durfte ich selbstredend auch kein Wort mit meiner ´Angebeteten` wechseln, das wäre ja ungehörig. Alles in allem sah ich mich also einer ziemlich langweiligen und unbequemen Reise gegenüber, als ich am nächsten Morgen im Burghof stand und das allgemeine Abschiednehmen um mich herum beobachtete. Meine Mutter fasste die Herzogin freundschaftlich an den Armen und sagte etwas, dann umarmten sich die beiden Frauen. Der Herzog und der König verabschiedeten sich per Handschlag, dann sagte mein Vater einige Worte, um den Gästen eine gute Reise zu wünschen und offiziell meine Mitreise anzukündigen. Meine Verlobte schenkte mir ein bezauberndes Lächeln, als ihr Vater zustimmte, und ich deutete höflich eine Verbeugung an. Mit der Gruppe, die inklusive Wachen und Dienern fast dreißig Personen umfasste, dauerte es ewig, von A nach B zu kokmmen, sodass ich gegen Mittag bereits leicht gereizt und am Abend sozial völlig unbrauchbar war. Ohne Abendessen zog ich mich in das Zimmer zurück, das die Pension in der wir untergekommen waren mir zur Verfügung gestellt hatte. wenig später klopfte es an der Tür und Mad stand mit genervter Miene vor der Tür. "Da." sagte sie und drückte mir zusammen mit einem Tablett voll Essen eine Haarsträhne in die Hand, ehe sie ungefragt in das Zimmer stapfte. Ich ließ sie auf dem Bett platznehmen und betrachtete ihr ungewöhnliches Mitbringesl, das ich für eine Locke von Sakura hielt. "Uhm, danke, aber... Was soll ich damit?" erkundigte ich mich und legte die pinke Strähne sorgfältig auf das Nachtkästchen, ehe ich mich meiner Mahlzeit widmete. Die Hutmacherin warf mir einen verächtlichen Blick zu. "Das ist ein Zeichen ihrer Gunst, du Schlaumeier. Damit zeigt sie, dass sie dein Werben akzeptiert und die Geschenke annimmt." "Warum sollte sie Schmuck und Kleider nicht annehmen?" fragte ich irritiert. "na, weil du ihr nicht gefällst. Hätte sie alles zurückgeschickt, hätte das einen Korb bedeutet." klärte mich das Mädchen auf, das inzwischen aufgestanden war und einen Schluck aus dem Weinkelch nahm, den sie zuvor mitgebracht hatte. "Aber es wäre ziemlich dumm, das Werben eines Kronprinzen abzulehnen." "Ich verstehe sowieso nicht, warum ich das alles machen muss. Wir sind doch schon verlobt... Und was soll ich jetzt mit ihren Haaren?" Mad zuckte die Schultern. "Verlobt ja, aber ihr seit nicht offiziell ein Paar und ich schätze, darum geht es hier. Und was du jetzt mit den Flusen machen sollst weiß ich doch nicht, sowas hat mir noch nie jemand geschickt." Ich sah zu ihr auf, zögerte einen Moment, ehe ich die folgende Frage stellte: "Bist du denn nicht verlobt? Ich meine, alt genug wärst du ja und..." Ich geriet ins Stocken als ich ihren Gesichtsausdruck sah, der wohl alles Unglück der Welt wiederspiegelte. Na super, da war ich wohl wieder mal mit Genuss in ein Fettnäpfchen gesprungen. Schluckend überlegte ich, wie ich daraus nun wieder entkommen konnte, doch da hatte das Mädchen sich schon abgewandt, um ihre Tränen zu verbergen. Sofort stand ich auf - Hunger hatte ich sowieso keinen mehr - Und legte ihr vorsichtig die Hände auf die Arme. "Dorri?" fragte ich vorsichtig. Sie nickte, zuckte die Schultern und lachte rau. Ich hatte sie noch nie so aufgelöst gesehen. "I-Ich weiß, es ist lächerlich... Einfach lächerlich, aber ich will niemand anderen... I-Ich... Sie... Wir..." "Schon gut sagte ich sanft und nahm sie in den Arm, wo sie völlig in Tränen ausbrach. Ich verstand ihr Problem, denn immerhin war Pandora nicht nur eine Prinzessen und Thronfolgerin, sondern auch noch Angehörige eines anderen Volkes. Außerdem war die Grinsekatze nicht gerade das, was man als verlässlich bezeichnen würde. Alles keine guten Vorraussetzungen für eine funktionierende Beziehung. Trotzdem hatte ich zum ersten Mal das Gefühl, ansatzweise das Wort ´Liebe` zu begreifen. Nach einer Weile löste sich die Hutmacherin von mir, wischte sich verlegen über die Augen und sah zu mir auf. "T-Tut mir leid..." flüsterte sie. "Manchmal muss das eben sein." grinste ich aufmunternd und sie lächelte schwach. Daraufhin tranken wir gemeinsam den Wein leer und lästerten über Beziehungen, Liebe, vor allem aber über Pandora und Sasuke, während wir versuchten, unsere Sorge um die beiden runter zu kämpfen. "Hast du Sakura eigentlich schon gesagt, was du vorhast?" Schuldbewusst zuckte ich die Schultern, als Mad mich das fragte, den Blick auf meine Finger gerichtet. "Ich dachte, es wäre besser, ihr das nicht zu sagen. Sie würde sich nur Sorgen machen, außerdem ist sie sowieso eifersüchtig wegen der Sache mit Sasuke..." Völlig perplex starrte mich die Schneiderin an, ehe sie mir ein Kissen ins Gesicht knallte. "Willst du mich eigentlich verarschen?! Wenn du das machst... Denk doch mal nach! Dann hängt Sakura genauso in der Luft wie du jetzt. Willst du ihr das wirklich antun?" Beflissen schüttelte ich den Kopf. Natürlich wollte ich das nicht, immerhin musste ich auf sie aufpassen. Andererseits konnte ich mir nicht vorstellen, dass Sakura sich genauso verraten fühlen würde, genauso von Angst und Zweifel zerfressen. Mir wurde schlecht, wenn ich an Sasuke dachte, im selben Moment, in dem ich heftige Sehnsucht nach ihm empfand. So konnte es meiner Verlobten nicht gehen wenn ich ihr nichts sagte... Ich hasste mich für meine Arroganz, aber so sind wir alle manchmal; Wir halten uns für etwas besonderes, nur, weil wir nicht hören und fühlen können, dass alle anderen genauso denken und empfinden. Für uns sind andere manchmal einfach nur Statisten in unserem ganz persönlichen Drama, die alles komplizierter machen müssen und deren Gefühle sowieso prinzipiell falsch sind. Ich beschloss, Sakura aus ihrer Statistenrolle zu holen und Rücksicht auf ihre Gefühle zu nehmen, so schwer das auch werden würde. "Ich werde mit ihr reden, sobald wir auf dem Anwesen ihrer Eltern sind." versprach ich Mad und mir selbst. Sasuke trieb sein Pferd etwas näher an Pandoras, streckte den Arm aus, wobei er leicht zusammenzuckte, und zog ihr die Kapuze über die Ohren. Sie grinste ihn aus dem Schatten des Stoffes heraus an und ließ die Zügel k nallen, sodass er ihr folgen musste. Hinter ihnen lag die Kleinstadt von der die Prinzessin gesprochen hatte und schickte ihnen im Licht der untergehenden Sonne lange Schatten nach, was ein sowohl schöner aus auch beunruhigender Anblick war. Sasuke selbst war eher letzteres; Es hatte schon seit Tagen nicht geschneit, dafür war es jedoch schneidend kalt, sodass ihre Spuren im gefrorenen Schneematsch leicht zu sehen sein würden. Außerdem hatten sie eine gefühlte Ewigkeit damit vertrödelt, sich darum zu zanken, ob sie in diesem Ort schlafen sollten oder ob es besser wäre, noch weiter zu reiten; Letztendlich hatte Sasuke sich durchgesetzt indem er behauptete, sein Arm würde gar nicht so sehr schmerzen, er bräuchte keine Pause. Neue Vorräte hatten sie zudem gebraucht und Pandora hatte trotz seiner Beteuerungen darauf bestanden, dass er seine Schulter von einem Arzt ansehen ließ. Jetzt steckte sie in einer festen Bandage und eigentlich sollte er den Arm ruhig halten, aber das war beim Reiten so gut wie unmöglich - Zumal er nicht zuerst mit dem Verband kämpfen wollte, wenn sie angeriffen würden. Aber genau da sah Pandora das Problem. "Du bist paranoid, Sasuke. Sie wollen uns zurückbringen, nicht ermorden." "Hast du den Soldaten vorhin gesehen? Der wirkte nicht, als würde er da große Unterschiede machen." entgegnete der Uchiha und seine Begleitung lachte. "Aber weißt du, was mich wundert?" wechselte sie in einem für ihre Verhältnisse ernsten Tonfall. "Warum der Haftbefehl für uns beide gild. Bisher hat sich noch nie jemand darum geschert, was ich so tue, wenn ich weg war. Das sie uns so direkt miteinander in Verbindung bringen ist doch ungewöhnlich." Sasuke räusperte sich unbehaglich. Für ihn war das alles andere als ungewöhnlich, denn er hatte in seinen Brief an Naruto ja betont, wer bei ihm war, doch das konnte er Pandora unmöglich sagen, sie würde sich ewig über ihn lustig machen. Er kam sich ja schon selbst dumm genug vor mit dieser Aktion, da brauchte er nicht auch noch ihre Kommentare. Ihm war selbst bewusst, dass er sich verhalten hatte wie ein... Ja, ein was? Ein verliebter Volltrottel, dachte er ab und zu, aber das wollte er nicht. Er konnte nicht in diesen chaotischen, sturen Jungen verliebt sein. Er stand auf ihn, ok, aber mehr war da nicht. Er hatte sich Liebe immer als etwas Großes vorgestellt, das einen von grundauf veränderte, obwohl er diese Gedanken letztendlich selbst lächerlich gefunden hatte. Und jetzt sollte dieses ach so große Gefühl einfach so da sein? Nach knappen drei Monaten... Und es sollte schon wieder ein Ablaufdatum haben? Verändert hatte er sich in dieser Zeit auch überhaupt nicht... Oder? Ok, vielleicht hatte er sein Temperament etwas besser im Griff. Und wenn er ganz genau darüber nachdachte war er wohl auch zumindest ein wenig offener und spontaner geworden. Aber konnte das wirklich zählen oder lag das nur an der veränderten Umgebung? Naruto dagegen hatte in seinen Augen eine hundertachziggrad Drehung gemacht, von einem verplanten, bockigen Kind ohne Durchsetzungsvermögen oder Verantwortungsbewusstsein zu einem selbstbewussten jungen Mann, der wusste was er wollte und wie er das bekam. Bei dem Gedanken wurde Sasuke fast etwas stolz, bis er sich klar machte, dass diese Veränderung sicher nicht an ihm sondern daran lag, dass er jetzt ganz einfach geschlechtsreif und somit erwachsen war. Mit ihm persönlich hatte das rein gar nichts zu tun, aus. Während er so über diese Dinge nachdachte, wurde er nervös und hätte am liebsten das Pferd angetrieben, um seinem Herz einen Grund zu geben, so schnell zu schlagen und seinen Lungen, so verzweifelt nach Sauerstoff zu verlangen. Selbst wenn das Gefühl da wäre, es hätte doch zu nichts geführt, immerhin würde er nicht nur das Land, sondern auch diese Welt verlassen. Da war kein Platz für ein ´wir` und kein schmalziger Dichter, der ihnen ein ´Und sie lebten glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende.` auf den Leib geschneidert hatte, nachdem sie sich im Sonnenuntergang geküsst hatten. "So ein Unsinn..." nuschelte Sasuke und schüttelte wiederwillig den Kopf, als Pandora ihn fragend ansah. "Nicht, entschuldige. Lass uns im nächsten Ort Rast machen." Sie gaben sich als junges Ehepaar aus in der Pension und die Prinzessin machte sich einen besonderen Spaß daraus, sich dicht an Sasukes Arm zu schmiegen und zweideutige Bemerkungen zu machen, sodass der Uchiha am Ende völlig entnervt war. Zumindest war das Zimmer sauber und sie hatten bis zum Morgen ihre Ruhe. Als er am nächsten Morgen aufwachte, tastete er automatisch neben sich und blinzelte verwirrt, als kein warmer Körper zu finden war. "Naruto...?" Das Lachen, das daraufhin zu hören war, war glockenhell und eindeutig weiblich. "Der liegt jetzt hoffentlich wohlbehütet in seinem Bett neben seiner Verlobten..." murmelte Pandora, ohne sich vom Fenster weg zu drehen, vor dem sie stand. "Ich glaube übrigens, wir haben uns aus Suna ein Mitbringsel eingefangen." Schnell war Sasuke auf den Beinen um ebenfalls einen Blick nach draußen zu werfen. Das Mädchen deutete auf einen Mann, der unter einem Dachvorsprung auf der gegenüberliegenden Straßenseite lehnte und laut Pandora schon seit Stunden keinen Muskel gerührt hatte. Sein Gesicht war verborgen, aber Sasuke hatte das unangenehme Gefühl des Wiedererkennens und schlug vor, sich so schnell wie Möglich auf den Weg zu machen. Beim Frühstück in der kleinen Herbergsstube diskutieten sie gedämpft, wie sie ihre Habseeligkeiten und die Pferde am unauffälligsten aus dem Stall bekamen. Sie wurden beide jedes Mal nervös wenn die Tür aufging, doch der Beobachter hielt sich bedeckt. Wenig später hatte Sasuke ihre Rucksäcke über der Schulter und verließ hinter seiner geliehenen Ehefrau die Herberge, deren Besitzerin er zuvor bezahlt hatte, als das Geräusch knirschender Stiefel ihn aufblicken ließ. Sie befanden sich im Hinterhof der Pension, deshalb waren sie misstrauisch - Begründeter Weise, wie sich herausstellte, denn der Mann, der sie da freundlich anlächelte, war kein Geringerer als der Stallknecht aus Suna, gehüllt in einen schwarzen Mantel und mit einem schwarzen Krempenhut auf dem Kopf. "Ich würde es begrüßen, wenn ihr mit mir kommen würdet." verkündete Sai, im selben Moment, in dem er ein Schwert zog. Sasuke schob Pandora hinter sich und reichte ihr die Rucksäcke, wobei er merklich zuckte, als er seine Schulter belastete, was dem anderen offensichtlich nicht entging und ihn belustigte. "Grins nicht so blöd." fauchte der Uchiha, der sein Schwert ebenfalls zog, allerdings mit links, weil er sich seine rechte Schulter und somit seinen Schwertarm verletzt hatte. "Wir haben für die Tiere gezahlt, oder nicht? Was willst du also?" "Willst du wirklich kämpfen? Es wäre leichter für euch, mit mir zu kommen, immerhin bist du verletzt." erklärte der Stallknecht freundlich, ohne auf Sasukes Einwand einzugehen. Der Prinz antwortete mit einem Schnauben und stürzte sich auf den anderen; Wer nicht hören will, muss fühlen. Er vertraute auf seine Fähigkeiten, immerhin wurde er im Schwertkampf ausgebildet, seit er laufen konnte, und das beidhändig. Zudem war sein Gegner ein einfacher Bauernbursche, der ihm wohl kaum das Wasser reichen konnte. Zu seiner Überraschung parrierte Sai seinen ersten Schlag geschickt und griff direkt Sasukes verletzten Arm an, sodass er sich etwas zurückziehen musste. Mit einem Knurren und einem Schlenker seiner Waffe brachte der Uchiha sich wieder in Kampfposition, aber jetzt war der Stallbursche näher bei Pandora, was ihm gar nicht gefallen wollte. Das Mädchen bemerkte seinen besorgten Blick und zwinkerte ihm zu, ehe sie sich vorsichtig in Richtung Stall weiter schob. Sai nutzte den Moment der Unachtsamkeit für einen weiteren Angriff, aber diesen parrierte diesmal Sasuke, woraufhin ein heftiger Schlagabtausch entbrannte. Beide Männer kämpften verbisser, doch der Stallknecht hatte eindeutig einen Vorteil dadurch, dass er mit seiner starken Hand kämpfte. So schaffte er es auch, dem Prinzen ein paar kleine Verletzungen beizubringen und vielleicht hätte er sogar gewonnen, wenn Sasuke ihn nicht aus purer Verzweiflung in die Magengrube getreten hätte. Er war selbst überrascht, dass er traf, aber der Moment der Reglosigkeit reichte, um dem Kontrahenten mit der flachen Seite des Schwertes auf den Kopf zu schlagen, sodass Sai ohnmächtig auf den Boden kippte. Pandora hatte auf diesen Moment schon gewartet, sodass sie rasch die Pferde aus dem Stall führte und sie sich gemeinsam in die Sättel schwangen. Unter den Beschimpfungen der Wirtin, die aus Angst vor dem Kampfeslärm in ihrem Hinterhof alle Fensterläden und Türen verschlossen hatte, verließen sie den Ort in Richtung der Berge, die sich in der Ferne schon abzeichneten. "Zäher Bursche..." knurrte Sasuke, der sich den schmerzenden Arm rieb. "Müssen ja ganz schön wertvolle Tiere sein." "Manchmal bist du auch ganz schön naiv, Sasuke. Ich glaube kaum, dass er die Pferde zurück wollte. Entweder, er war auf das Kopfgeld aus, oder..." "Oder was?" Das Mädchen sah ihn ehrlich beunruhigt an. "Nun, er klang für mich eher, als würde er dich wollen." "Ja und? Das könnte er wie du schon sagtest, genauso gut wegen des Kopfgeldes sein." "Sein Herr hätte ih trotzdem nicht so weit hinter uns hergeschickt wegen des bisschen Geldes. Außerdem hat er nicht wie ein einfacher Bürger gekämpft, sonst hätte er dir selbst mit Verletzung kaum Parolie bieten können." Jetzt geriet auch Sasuke ins Stocken und sah sie verwundert an. "Stimmt wohl... Aber wieso sollte ein Soldat sich als Stallbursche ausgeben?" "Jetzt denk mal scharf nach, Herzchen." Das tat er, doch ihm wollte einfach nichts einfallen und als ihm kurz vor dem Aufgeben doch noch eine Idee kam, erschien sie so lächerlich, dass er sie kaum aussprechen wollte. "Weil er... Ein Spion ist?" Zu seiner Überraschung nickte Pandora. "Das denke ich auch. Es geht schon länger das Gerücht, dass einer der Fürsten mit den Schlangen gemeinsame Sache macht, um den König zu stürzen und selbst als Herrscher eingesetzt zu werden. Vielleicht gehört das Bürschlein, das da gerade den Schlaf der gerechten schläft, ja zu dieser erlesenen Gruppe?" Hätte er nicht die Zügel halten müssen, Sasuke hätte sich die Hand ins Gesicht geklatscht. Dieser Typ war doppelt problematisch, wenn er tatsächlich ein Spion war, denn zum einen würde er ihnen weiter folgen und zum anderen würden seine Auftraggeber sich fragen, was mit ihm los war, dass er keine Rückmeldungen mehr gab, und ihm Verstärkung schicken. Hätte er von diesen Unannehmlichkeiten gewusst, er wäre nicht so zimperlich gewesen mit diesem verräterischen Bastard. Einen Moment wunderte Sasuke sich über diesen leidenschaftlichen Impuls von Loyalität Minato gegenüber, doch dann erinnerte er sich an die Gastfreundschaft, Liebenswürdigkeit und Hilfe, die der König ihm hatte zukommen lassen, und er empfand seine Reaktion als berechtigt. "Vielleicht hast du Recht... Wie lange brauchen wir voraussichtlich nach Oto?" "Im Moment befinden wir uns wohl schon auf dem Grenzgebiet der Schlangen, also schätze ich noch zwei Tage... Und in dieser Zeit solltest du etwas besser auf deinen Körper achten, Spionage ist nämlich keine Arbeit für verletzte kleine Prinzen." "Und keine für gehässige kleine Prinzessinnen." schoss Sasuke zurück, was Pandora nur ein schmales Lächeln entlockte. "Stimmt, es sei denn, sie werden von Freunden darum gebeten." Ich war nervös, als ich mich mitten in der Nacht aus meinem Zimmer stahl, aber es war die einzige Gelegenheit, ungestört mit Sakura zu reden. Ihre Eltern und Zofen sowie die Wachen achteten so akribisch darauf, uns nicht alleine zu lassen, dass ich Mad hatte bitten müssen, meiner Verlobten eine geheime Einladung zu einem Treffen zu überreichen. Laut der Hutmacherin war die Duchessa rot geworden wie ein Hummer und hatte unter Gekicher zugestimmt, was ich allerdings nicht so ganz glauben konnte. Ich wusste immer noch nicht, was die Mädchen gegen Sakura hatten, denn ich fand sie süß. Auch, wenn die Nachricht, die ich ihr jetzt überbringen musste, ihr sicher nicht gefallen würde. Ich wartete nur kurz in der Stube, bis ich Schritte hörte und meine Verlobte sich leise in das Zimmer schob. Sie sah bezaubernd aus in dem schlichten Kleid und mit offenen Haaren, die Wangen leicht gerötet vor Aufregung und ganz ungeschminkt. Schnell ging ich zu ihr und küsste sie, doch als sie die Arme um meinen Hals schlingen wollte, löste ich mich sanft von ihr. "Lass uns rausgehen." flüsterte ich. "Hast du einen Mantel dabei?" Sie nickte, zog sich an und wir gingen Hand in Hand über den Hof nachdem ich die Stubentür verschlossen hatte. Es war schön, das hier zu tun, und ich dachte an all die Male in denen ich Sasuke aus dem Bett geholt hatte, um ihm Nachts das Schloss gezeigt hatte, auch schon bevor wir zusammen waren. Wir waren schwimmen gegangen in den Bädern und hatten den verschwommenen Schatten vor den riesigen Fenstern zugeschaut und uns im warmen Wasser geliebt. Im Stall hatten wir über unsere Kindheit gesprochen, bevor wir ausgeritten waren, nur, um frühmorgens in unsere Zimmer zu schleichen. Wir hatten ins Mads Haus geschlafen und mit den Mädchen getrunken, hatten uns Theaterstücke angesehen, zusammen Unterricht geschwänt, gelernt, gelacht... Geliebt. Ich vermisste ihn schrecklich und so gerne ich auch Sakura hatte konnte sie doch nie ein Ersatz sein. Ob es ihm genauso ging? "Das ist wirklich schön." sagte meine Verlobte, nachdem wir eine Weile über die Unannehmlichkeiten der Reise und das alberne Verhalten ihrer Eltern geredet hatten. Sie schmiegte sich fest an meinen Arm und küsste meine Schulter liebevoll. "Ja." seufzte ich und blieb stehen, um sie ansehen zu können. "Aber es hat einen wichtigeren Grund als einen Spaziergang, dass ich dich um dieses Treffen gebeten habe." Sakura senkte den Blick, ließ meinen Arm los und entfernte sich ein paar Schritte. "Ich habe schon darauf gewartet... Ich habe dich und Mad letztens gehört." gestand sie unglücklich. Ich schluckte hart, trat zu ihr und legte vorsichtig die Hände auf ihre Hüften. Sie ließ es zu, drehte sich aber nicht zu mir um. "Es tut mir leid, Sakura, aber ich muss Sasuke und auch Dorri helfen, wenn ich kann." "Das weiß ich... Und ich bewundere dich dafür, auch, wenn es mir lieber wäre, du würdest dich nicht so in Gefahr bringen... Aber es würde nichts bringen, wenn ich dich bäte, nicht zu gehen, oder?" fragte sie und wandte sich mir jetzt mit flehendem Blick zu. "Du würdest nicht bei mir bleiben." Ihre Stimme bebte und ihre Unterlippe zitterte und ich fragte mich, wieso man mir den Umgang mit jeder erdenklichen diplomatischen Situation beigebracht hatte, aber nicht, wie ich meine Verlobte trösten konnte. "Sakura..." sagte ich und nahm unbeholfen ihre Hände. "Ich komme ja wieder. Ich bringe dir Geschenke mit und komme dich auf dem Rückweg für ein paar Tage besuchen, ja? Dann bin ich nur für dich da." "Nein, bist du nicht. ER wird ja auch da sein." schnaubte sie eifersüchtig. Ich konnte sie verstehen, es war selbstsüchtig, was ich tat, so sehr ich meine Zeit mit Sasuke auch genoss. Und in diesem Augenblick beschloss ich, dass es aufhören würde. Ich würde das mit dem uchiha beenden und mich um meine Pflichten kümmern. Ganz egal, ob er Augen hatte, in denen man versinken wollte, Haare, die sich unglaublich gut anfühlten, wenn man die Finger in sie krallte, einen Körper für den man töten könnte, ganz egal, ob er magische Hände hatte und mit seiner Zunge zaubern konnte. Was er mit seinem besten Stück anstellen konnte, daran wollte ich gar nicht denken. Es war aus, ganz einfach. Schluss. Finito. Ende. Stattdessen würde ich mich von jetzt an ganz der hinreißenden Frau widmen, die sich da gerade an meine Brust schmiegte und mit der ich den Rest meines Lebens verbringen würde. Ich kniete mich vor sie hin, küsste sacht ihre Hand und blickte zu ihr auf. "Möchtest du mich heiraten, Sakura Haruno?" Zuerst starrte das Mädchen mich verdutzt an, dann schüttelte sie verwirrt den Kopf. "Das... Ich... Ich verstehe nicht...?" "Du hast doch Angst, dass ich mich von dir abwenden könnte wegen Sasuke, oder? Aber das wird nicht passieren. Ich werde für immer an deiner Seite sein, wenn du das möchtest, dich beschützen und für dich und unsere Kinder sorgen. Ich werde alles tun, um dich glücklich zu machen, wenn du meine Frau wirst. Ich weiß, wir sind schon verlobt, aber... ICH möchte dich heiraten, ganz unabhängig von den Vereinbarungen unserer Eltern. Es ist meine Entscheidung und... Und ich hoffe, du wählst mich auch aus freien Stücken." endete ich leicht außer Atem und etwas verlegen wegen der ausschweifenden Rede. Ich verstand nicht, wieso Sakura Tränen in den Augen hatte, doch als sie mich auf die Beine zog und überschwänglich küsste, wusste ich, dass es vor Glück war. "Ja! Ja, ich will dich heiraten, Naruto...!" schluchzte sie und küsste mich wieder. Ich hob sie ein Stück hoch, sodass ihr Gesicht über meinem war und lächelte in das Gesicht meiner Frau. "Ich liebe dich..." sagte Sakura leise und errötete. "Ich liebe dich auch." log ich und küsste sie. In den Bergen hatte es noch geschneit und zwar heftig genug, um Pandora und Sasuke zu einem eintägigen Aufenthalt in einer Passherberge zu zwingen. Am nächsten Tag war der Uchiha jedoch so ungeduldig, dass sie gegen den Rat des Wirtes wieder aufbrachen. Bei dem Mann hatte es sich eindeutig um eine Schlange gehandelt, worauf sowohl dessen zischelnde Aussprache als auch sein hageres Gesicht und der trockene Geruch, der von ihm ausging, hinwiesen. Sie hatten es über den Pass geschafft und schließlich auf die größte Stadt hinab geblickt, die Sasuke je gesehen hatte. Sie erstreckte sich im Tal zwischen zwei riesigen Bergmassiven mehrere Kilometer zu beiden Seiten einer Flussbiegung. Von hier oben sahen die Gebäude winzig aus, aber er war sicher, dass die meisten die Größe von Herrenhäusern hatten. Geschützt wurde die Stadt durch ein vielfaches System von Wachen, die genaue Fragen über das Ziel des Besuches stellten und das Gepäck durchsuchten. Als die Männer Sasukes Siegelring und sein aufwändig gearbeitetes Schwert sahen blitzten ihre Augen gierig auf, doch sie ließen sie unbehelligt passieren. Nachdem sie den ersten Posten verlassen hatten, war ein Reiter auf einem schwarzen Pferd vorbeigeprescht, ansonsten war auf ihrem langen Weg auf der gewundenen Straße nichts weiter vorgefallen. Sie mieteten sich in einer Herberge ein und sahen sich gemeinsam die Stadt an, die keinen Hehl aus ihrem Reichtum machte. Überall gab es neue Häuser und noch mehr wurden gebaut. Die Schlangen trugen feine Stoffe und die Straßen waren sauber. Man sah die Besucher neugierig, aber nicht ablehnend an und als sie am Nachmittag auf Pandoras Wunsch in ein Café einkehrten, fanden sich bald einige Verehrer der Dame, die sich um deren angeblichen Ehemann nicht zu kümmern schienen. Dieser trank beleidigt und misstrauisch zugleich seinen Espresso und beobachtete die Szene, die ihm so gar nicht gefallen wollte. Eigentlich sollten sie sich doch bedeckt halten, Herrgott! Fühlte er sich schon beobachtet, seit sie in der Stadt waren, so wurde es noch schlimmer, sobald sie in die Nähe des Schlosses kamen. Er konnte sich nicht vorstellen, dass der kleine Spitzel so schnell ins Reich der Schlangen gekommen sein konnte, trotzdem beunruhigte ihn die Möglichkeit, außerdem waren Pandora und er noch immer auffällig, da sich wenige Katzen in der Stadt aufhalten dürften und noch weniger Menschen. Der Palast war ein großes Gebäude aus grauem Stein ohne Fenster an der Front, dafür aber mit umso mehr Ausblick auf der Rückseite, hinter der sich ein riesiger Garten erstreckte, durch den der Fluss sich schlängelte. "Wir sollten irgendwo im Garten rein, der Vorhof wird zu gut bewacht." meinte Sasuke, während sie an der drei Meter hohen Mauer entlang schlenderten, die den Park begrenzte. Es war sonnig, aber kalt, und der Schnee, der hier noch überall lag, knirschte unter ihren Sohlen. Ein paar Wachen in lilaner Kluft kamen ihnen entgegen und beäugten sie skeptisch, bevor sie sie rüde verscheuchten. "Ja, das ist wohl am besten. Und ich würde vorschlagen, dass wir es heute Nacht tun, denn umso länger wir in der Stadt sind, umso größer ist die Gefahr, entdeckt zu werden. Aber wie genau sollen wir das anstellen?" fragte Pandora und Sasuke lächelte leicht, den Blick auf das Gitter gerichtet, das den Flusslauf blockierte. "Keine Sorge, überlass das nur mir." In dieser Nacht schlichen sie gemeinsam aus der Herberge. Sasuke wäre es zwar lieber gewesen, Pandora wäre zurückgeblieben, aber er brauchte sie für seinen Plan und sie wäre ihm so oder so gefolgt, da war es besser, sie bei sich zu haben und ein Auge auf sie haben zu können. Auf den Straßen war niemand mehr, was an einer permanenten Ausgangssperre lag, die der König schon vor Jahren erlassen hatte, wie Pandora ihm erzählte. Da es schon ewig niemand gewagt hatte, sich den Gesetzen zu wiedersetzten, auf die allesamt die Todesstrafe stand, waren die Wachen nicht sonderlich aufmerksam, trotzdem mussten die beiden möchtegern Einbrecher aufpassen. Sie schafften es unbehelligt zum Königspalast, doch dort patroullierten noch mehr Soldaten als in der Stadt selbst. "Und jetzt?" zischte Pandora, als sie aus sicherer Entfernung beoachteten, wie zwei Wachen sich gemütlich in der Nähe des Flusslaufes unterhielten. Sie hätten das Gelände umrunden und es auf der anderen Seite versuchen können, aber das hätte zu lange gedauert, außerdem hätte die Strömung sie dort von den Toren weggetrieben. "Das wird dir jetzt nicht gefallen..." flüsterte der Uchiha und zog sie an der Hand weiter weg von den Toren. "Mir gefällt der Plan sowieso schon nicht." fauchte die nicht mehr ganz so grinsende Grinsekatze, als sie an einer kleinen Treppe ankamen, die zum Wasser führte; Die Oberfläche lag etwa eineinhalb Meter unter der Wegeshöhe und wenn sie leise waren, würden die Wachen sie nicht bemerken. Dennoch war es ein Risiko, denn der Fluss musste eiskalt sein und floss ziemlich schnell. "Du kannst ja hier bleiben." schlug er ohne Spott vor. "Pah, damit du den ganzen Spaß für dich hast? Denkste!" knurrte Pandora und war schon in den eisigen Fluten verschwunden. Sasuke folgte ihr sofort. Die Kälte brannte auf der Haut wie Feuer und presste alle Luft aus seinen Lungen, außerdem verlor er kurzzeitig den Überblick, doch dann orrientierte er sich rasch und schwamm in großen Zügen in Richtung Schloss. Tatsächlich erreichte er das Tor schneller als erwartet und wurde von der Strömung dagegen gepresst. Eine kleine, graublaue Katze krallte sich mit pitschnassem Fell an das Metallgitter und starrte ihn vorwurfsvoll an. Sasuke grinste mit vor Kälte schlotternden Zähnen - Er betete, die Geräusche des Flusses würden das übertönen - Dann tauchte er ab und kämpfte sich durch das Gebüsch aus verharkten Ästen, die die Strömung angetrieben hatte. In der Dunkelheit war er sich nicht sicher, aber meinte, auch einige Knochen ertastet zu haben. Dann war er durch das Gewühl und kämpfte sich so schnell wie möglich an die Oberfläche, was gar nicht so leicht war mit den nassen Kleidern und weil die Kälte ihm mit erschreckender Geschwindigkeit die Kraft aus den Gliedern saugte. Panik kam ihm auf, als es sich anfühlte als würde er keinen Zentimeter näher zur Oberfläche kommen und er ruderte fast schon verzweifelt mit Armen und Beinen, bis er endlich wieder an die Luft kam. Keuchend sah er sich nach Pandora um, konnte sie jedoch nirgends entdecken und hoffte, sie wäre schon am Ufer. So schnell wie möglich schwamm er zu der mit Steinen gepflasterten Böschung, die auch hier ein gutes Stück über dem Wasserpegel stand, krallte sich fest und zerrte sich mühsam hoch, als er etwas am Kragen spürte, das ihn hochzog. Schlotternd vor Kälte und mehr als erleichtert dachte er, es wäre die Katze und keuchte erleichtert "D-D-Danke...", als ihm auffiel, dass das Mädchen ihn niemals so leicht hätte hochheben können. Außerdem schmiss der Fremde ihn grob auf den Boden, sobald er ihn über den Rand gezogen hatte, wo Sasuke erst mal als zitterndes, klitschnasses, um Atem ringendes Bündel liegen blieb. Schließlich sah er schluckend und noch immer bibbernd auf - Und das erste, was er sah, war die Klinge eines Dolches an Pandoras Kehle. "Was haben wir denn da?" fragte eine nasale Stimme über ihm in süffisantem Tonfall. Sasuke blickte auf zu seinem Retter, einem jungen Mann mit weißem Haar, einer Brille und Hasenohren, die den Uchiha in diesem Moment nicht mal sonderlich überraschten. "Zwei Häschen, die ins Schlangennest gefallen, ja?" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)