Amphibious von RedRidingHoodie (The Frog Prince´s Tale) ================================================================================ Kapitel 10: Lost Head and Heart in the Night -------------------------------------------- Hallo! :D Ok, ähm, ich hab gelogen, als ich sagte, es würde ´etwas` zur Sache gehen - Das Kapitel lebt irgendwie fast nur dafür... xD° Ähm, und das Schöne/Schlechte ist: Es geht noch weiter! xD Ich hätte noch eine Frage; Hättet ihr gerne das Dornröschen-Märchen aus dem letzten Kapitel als Extrakapitel in ausgeschrieben, natürlich mit Sasuke und Naruto - Wenn Letzteren in diesem Fall auch als Mädchen? Eigentlich wollte ich das sowieso ins Kapitel schreiben, aber das wäre zu lang geworden... Na ja, wie ihr möchtet. :3 An dieser Stelle möchte ich mich noch bei der lieben, lieben Kara-chan bedanken, die das Kapitel Korrektur gelesen hat; Danke, Danke, Danke, du bist super. :D Also, viel Spaß! lG SaSi ~ ♥ ~ Das Buch hatte einfach so auf seinem Bett gelegen, als er ein paar Tage später von einem Ball zurück gekommen war. Es hatte einen unauffälligen, schwarzen Einband ohne aufgedruckten Titel und zuerst war Sasuke sehr misstrauisch gegenüber dem Werk gewesen, hatte es noch nicht mal anfassen wollen; Was, wenn es wieder eines von Pandoras seltsamen Spielchen war? Aber schließlich hatte die Neugierde dann doch gesiegt, er hatte sich an die Bettkante gesetzt, das Buch zu sich gezogen und es aufgeschlagen. Auf dem goldenen Deckblatt stand in großen, schwarzen Buchstaben ´Die Kunst der Verführung – Jiraiya Sato no Kyôki`. Sasuke runzelte leicht die Stirn. Seltsamer Nachname... Vielleicht auch nur ein Künstlername? Er blätterte weiter und überflog den Prolog, der von Liebe erzählte, von Erfüllung, von Lust, von Dominanz und Unterwerfung und von der Natürlichkeit all dieser Begierden. Das erste Kapitel beschwerte sich über die Prüderie der Frösche, verglich den Umgang der Völker mit ihrer Sexualität, bezog sich flüchtig auf die Menschen – Und erwähnte wieder den Stamm aus Sakuras Märchen, die Vögel. Danach erzählte der Autor vieles über verschiedene Arten der sexuellen Vereinigung (´Neuauflage des Kamasutra? ` schoss es Sasuke durch den Kopf.), es gab Berichte über Mischbeziehungen und über deren Nachkommen und vieles mehr. Irgendwann hörte Sasuke auf, dass alles zu lesen und blätterte nur noch, in höchstem Maße verwirrt, durch die Seiten, bis ihm ein kleiner Zettel auf dem Schoß flog, der offenbar zwischen der letzten Seite eines Kapitels und der ersten des nächsten gesteckt hatte. „Damit du weißt, was du zu tun hast.“ stand darauf in einer klaren, etwas zackigen Schrift, die er nicht kannte, von der er aber ausging, sie würde zu Jiraiya gehören. Irritiert drehte der Uchiha das Blatt vor und zurück, aber mehr konnte er nicht finden, bis er schließlich den Titel des Kapitels las: „Der Initiations-Ritus.“ Sasuke seufzte. Na, das konnte ja lustig werden. Trotzdem, interessiert war er schon, deshalb blätterte er weiter und las dieses Mal genau, was geschrieben worden war. Zuerst war ein Mal von der Sache mit dem ersten Kuss die Rede, aber darüber war er ja schon informiert: Geknutsche fixierte den Jungfrosch auf den, der ihn geküsst hatte, ja, ja. Danach schrieb Jiraiya von einer Phase, in welcher der hier recht deutlich als ´Jungfrau` Beschriebene ganz unbewusst die Aufmerksamkeit seines Partners suchte, etwa durch flüchtige Berührungen (Sasuke erinnerte sich daran, dass Naruto recht häufig seine Hand zu halten versucht hatte.), außerdem konnte es laut dem Buch zu heftigen Panikattacken kommen. In dieser Phase sollte die Initiation stattfinden, da es sonst zu einer Art Sucht kommen konnte. Nun, davon hatte Sasuke nichts mitbekommen, aber er wusste ja nicht, was Naruto von ihm dachte... Und so, wie der Kleine sich an ihn rangeschmissen hatte zum Teil war das schon recht auffällig gewesen. Danach war genau beschrieben, wie die Zeremonie von statten zu gehen hatte. Es war Sasuke etwas peinlich das zu lesen, immerhin stammten diese Gedanken – Und vermutlich waren sie von einschlägigen Erfahrungen untermauert – Von Narutos Onkel. Außerdem war nicht nur detailliert der Geschlechtsverkehr eines Hetero-Pärchens beschrieben, sondern danach auch noch der eines Paares aus zwei Frauen und Sex zwischen Männern, was dem Uchiha am unangenehmsten war. Trotzdem, wenn er tatsächlich vor haben sollte, mit Naruto zu schlafen, musste er das schon wissen, mit einem Typ war er nämlich noch nie intim geworden. Als er fertig mit dem Lesen war, war er fast etwas enttäuscht. Der ominöse Ritus war tatsächlich nichts anderes als schnöder Sex, und darum machte diese ganze Nation so ein Drama? Pf... Himmel, dachte er entnervt, er hätte dieses Buch nicht lesen sollen, jetzt war er erregt! Und egal, wie sehr er sich auch ablenken wollte, es gelang ihm nicht, die Gedanken an Naruto aus seinem Kopf zu schieben, und es waren ganz bestimmt keine Gedanken, die er hätte haben sollen. Er sah die Szenen in dem Buch genau vor sich, sah, wie der Junge sich vor Lust unter ihm wand, hörte schon fast, wie er seinen Namen stöhnte und nach mehr bettelte... Schließlich blieb ihm nichts anderes übrig, als sich selbst darum zu kümmern, was ihm etwas erbärmlich vorkam, aber immer noch besser war, als mit einer Latte durch ein fremdes Schloss zu laufen und ein Mädchen zu suchen, dass ihm half, sie wieder los zu werden; Zu dem Verursacher seines Zustandes konnte er so nämlich sicher nicht gehen, der würde sich nur erschrecken. Es war nicht schwer, sich vorzustellen, wie Naruto auf seinem Schoß saß, seinen Hals küsste und sacht daran knabberte und nebenbei das Becken an ihm rieb und dann ging seine Träumerei von alleine weiter. Der Junge streichelte ihm über den Schritt, ganz zart und etwas schüchtern, dann knöpfte er die Hose auf und fuhr hinein, strich über das harte Glied und nahm es erstaunt in die Hand. „Warum ist der bei dir so komisch, Sasuke?“ fragte er, neugierig daran herumtastend. „Weil du mich wahnsinnig geil machst.“ stöhnte der Uchiha und zwang dem Jungen einen Kuss auf, der aber nicht aufhörte, ihn zu streicheln. „Ich will ihn ansehen.“ Der Traum-Naruto kletterte von Sasukes Schoß, setzte sich vor ihn und zog ihm die Hosen herunter, was der Schwarzhaarige nur zu gerne geschehen ließ. Jetzt ging es wohl etwas mit ihm durch, denn in seiner Vorstellung sagte Naruto: „Wow, wie... Riesig!“ bevor er sich über ihn beugte und ihn ableckte. Von da an war es aus mit dem realistischen, jungfräulich-neugierigen Gebaren des Jungen, der ihm einen blies wie eigentlich nur Hinata das konnte, nämlich bis er kam. Er hatte sonst nie einen Orgasmus nur vom Mund einer Frau, er musste sie fühlen, aber bei der Hyuuga – Und bei seinem Traum-Naruto – Funktionierte es auch so und er genoss es in vollen Zügen, bis er aus seiner Vorstellung aufwachte, keuchend und mit zerzaustem Haar, und seinen Samen an den Fingern kleben hatte. „Gott...“ Sasuke starrte das Sperma an, beunruhigt, beschämt – Aber vor allem noch nicht völlig befriedigt. Er brauchte Sex. Jetzt... Aber bevor er auf dumme Gedanken kommen konnte, klopfte es an seiner Tür, und er musste mit einem hastigen „Moment!“ aus dem Bett springen, sich gleichzeitig die Hand an einem Taschentuch abputzen und sich wieder einigermaßen angemessen kleiden, bevor er öffnete. Das Universum musste ihn verflucht haben, denn es war tatsächlich Naruto, der vor ihm stand und ihn unsicher anlächelte. „Hallo... Ähm, kann ich rein kommen?“ Sasuke war sich ziemlich sicher, dass es keine gute Idee war, aber er ließ den Prinzen trotzdem rein und folgte ihm, als er sich auf eine Couch setzte. Eine Weile herrschte ziemlich unbehagliches Schweigen, bis Naruto endlich mit der Sprache rausrückte. „Ich... Wollte mit dir reden.“ „Aha?“ Er verfluchte sich dafür, aber mehr brachte Sasuke mit seinem ausgedörrten Hals gerade nicht heraus. „Jaa... Weißt du, e-es geht um Sakura...“ Er stockte, hob den Blick und sah zu Sasuke. „Ich will dich damit aber nicht nerven oder so...“ „Nein, du kannst gerne mit mir reden.“ Naruto erwiderte das Lächeln zurückhaltend, rutschte auf der Couch näher zu dem Uchiha, ignorierte somit dessen Sicherheitsabstand, und schmiegte sich an seine Schulter. „Sie... Ist so komisch, seit wir verlobt sind... E-Es... Ich...“ „Meinst du, weil sie versucht, dich zu küssen und anzufassen?“ Erstaunt blickte der Jüngere zu ihm auf, nickte dann aber nur langsam. „Ja. Du hast doch Erfahrung mit Frauen, oder, Sasuke? Ist es normal, wenn sie... So was machen?“ Es wäre noch normaler, wenn DU so etwas machen würdest, Herzblatt, dachte er leicht resigniert. „Ja, schon... Weißt du, küssen und... Und Berührungen, das gehört dazu, wenn man verlobt oder sogar verheiratet ist.“ „Aber ich will das gar nicht.“ platze der Junge heraus. „Nicht?“ Resolut schüttelte Naruto den Kopf. „Nicht bei ihr... Ich will, dass DU mich anfasst und küsst und... Und dass du überhaupt mit mir redest...“ Jetzt senkte der Kleine den Kopf und Sasuke konnte nicht anders, als beschützend den Arm um ihn zu legen und seine Schulter zu streicheln. „Ich rede doch mit dir, hm? Es... Tut mir leid, dass ich in letzter Zeit nicht so oft bei dir war aber ich dachte, du würdest etwas vertrauter mit deiner Verlobten werden wollen.“ Die Lüge kam ihm einfach über die Lippen, darin war er schon immer gut gewesen, aber er mochte es nicht, Naruto anzulügen. Es fiel ihm schwer, sich zu konzentrieren, denn seine Gedanken schweiften immer wieder ab, zu seiner Phantasievorstellung und deren möglicher realer Fortsetzung... Aber noch sträubte er sich dagegen. Es wäre so falsch. Es wäre so unnatürlich. Es wäre so HEIß! Vielleicht, wenn er nur ein bisschen...? „Jetzt bin ich doch vertraut mit ihr, oder?“ Narutos Stimme klang unschuldig und er zeichnete kleine Kreise auf Sasukes Brust, ohne diesen direkt anzusehen. „Also könnten wir doch auch wieder etwas... Vertrauter sein...?“ Mit dieser Aufforderung ging Sasukes Selbstbeherrschung endgültig flöten; Er drückte den Jungen auf die Couch und küsste ihn heftig, was Naruto sofort ein leises Stöhnen entlockte. Wenn ihn das schon anmachte, wie würde er dann erst darauf reagieren, wenn er...? NEIN! Mehr würde es nicht geben. Obwohl er spürte, wie der warme, verführerische Körper unter ihm sich an ihn drückte, wie Naruto die Arme um ihn legte und ihn enger zu sich zog, wie verzweifelt seine Hand über Sasukes Taille und Hüfte strich und nach mehr bettelte. Es wäre falsch. Dieser Junge gehörte nicht ihm – Und vor allem war er kein Spielzeug, kein Experiment. Er hatte Gefühle, und die wollte Sasuke auf keinen Fall verletzen, nur, weil er gerade scharf auf ihn war. Sakura sollte ihn haben, das war, was Minato und Kushina für das Richtige für ihren Sohn hielten und er sollte sich da nicht einmischen. Aber wieso konnte er dann nicht aufhören, ihn zu küssen, bis ihnen beiden der Atem stockte? „Sind wir jetzt wieder vertraut genug?“ fragte er und wurde dafür mit einem strahlenden Lächeln belohnt. „Für´s erste schon.“ schnurrte Naruto, der sich auf Sasukes Schoß legte und die Augen schloss. Für was bestrafte ihn der Himmel da nur gerade? „Wie findest du Sakura?“ fragte der Blonde nach einer Weile, als der Uchiha angefangen hatte, ihm durch die Haare zu streichen. „Sie ist... Sehr selbstbewusst.“ Und sehr darauf erpicht, ihn anzumachen. Auf dem Ball vorhin hatte sie die ganze Zeit an ihm geklebt, sich an ihn gepresst und ein Mal, auch, wenn sie behauptete, es sei ein Versehen gewesen, hatte sie ihn am Schritt berührt. Sie hatte seinen Hals geküsst und mit ihm geflirtet, egal, wie oft er sein fehlendes Interesse so höflich wie möglich ausgedrückt hatte. Eines zumindest stand außer Frage: Sakura Haruno war keine Jungfrau mehr. „Ja, nicht...? Und hübsch...“ Der andere wirkte nachdenklich, wie er da lag und auf den Boden starrte, so nachdenklich, dass er nicht mal bemerkte, wie Sasuke ihn beobachtete. Es war echt verrückt; Dieser Junge, der da gerade so vertrauensvoll seinen Kopf auf seinem Schoß hatte, sah genauso aus wie das Mädchen, von dem er vor ein paar Monaten geträumt hatte, von der markanten Linie des Kiefers über die mandelförmigen Augen bis hin zu den Lippen. Nur eben, dass er ein Junge war. Ein Junge aus einem Traumland, der einem Mädchen aus einem Traum ähnelte. Und man konnte sich nicht in seine Träume verlieben, schon gar nicht, wenn man Sasuke Uchiha hieß und ein Mal König sein sollte. „Sasuke...?“ „Ja?“ „Tut mir leid, dass ich letztens so zickig war...“ Leicht erstaunt sah Sasuke zu dem Jungen, doch der hatte die Augen geschlossen und kuschelte sich, offensichtlich nicht in der Absicht, sich in nächster Zeit von seinem Schoß weg zu bewegen, fest an ihn. Weder hatte er mit einer Entschuldigung gerechnet, noch fühlte er sich, als habe er eine verdient, aber jetzt war wohl kaum die Zeit für eine Diskussion, es war spät und er wollte ins Bett. Gleichzeitig fühlt es sich aber auch gut an, Naruto so bei sich zu haben, weshalb er erst mal sitzen blieb. Nach einer Weile war ein nicht gerade leises Schnarchen zu hören, das Sasuke zum Schmunzeln brachte – Genau so lange, bis ihm auffiel, dass das hier sein Zimmer war. „Naruto?“ Er sprach leise, ohne große Mühe, den Jungen wirklich aufzuwecken, dann lehnte er mit geschlossenen Augen den Kopf zurück. „Es ist keine gute Idee, dass du hier schläfst...“ Niemand war sehr erfreut, als man den Prinzen in Sasukes Zimmer fand – Und dann auch noch auf seinem Schoß. Aber es hatte niemand Zeit, sich um den Jungen zu kümmern, denn es war der Silvestermorgen und alle waren mit Vorbereitungen für den abendlichen Ball beschäftigt. Es herrschte heilloses Durcheinander im Schloss, als Sasuke mit Naruto in den Speisesaal unterwegs war; Überall wuselten Statisten, dekorierten Zimmermädchen, putzten Diener, kommandierten Edelleute... Aber vor allem schien die halbe Bewohnerschaft der Burg mit Knutschen beschäftigt; So gut wie in jedem Flur fanden sie ein eng umschlungenes Paar, dass sie nicht mal beachtete, wenn sie direkt an ihnen vorbei gingen. „Was zum...?!“ fluchte Sasuke, als eine Frau hinter einem Vorhang ganz ngehalten aufstöhnte. „Sind die alle verrückt geworden?“ Naruto, der etwas rot geworden war, zuckte die Schultern. „Das passiert jedes Jahr in der Woche vor Silvester – Hast du nicht bemerkt, dass in den letzten Tagen ständig so was abging? Bisher hab ich mich immer gefragt, was das soll, aber... Spürst du die Spannung? Es... Ist wie ein Magnetfeld. Ich glaube, das hat etwas mit dem Fest zu tun.“ Sasuke zog die Brauen hoch; Tatsächlich spürte er überhaupt nichts, aber das musste bei ihm als Mensch nichts heißen, wie er festgestellt hatte. Bei den Fröschen war Silvester also eine Art Fruchtbarkeitsfest? Wie interessant. „Aber dafür ist der Ball echt toll! Es gibt Feuerspucker und Jongleure und Seiltänzer und überhaupt Tanzgruppen und Pantomimen und Schauspieler und Zauberer und jede Menge verschiedene Musik. Nach dem Eröffnungsbankett, das bei Sonnenuntergang anfängt, gibt es ein Feuerwerk und um Mitternacht... Oh, das musst du dir selbst ansehen, es ist wirklich toll!“ Die Begeisterung war dem Jungen deutlich anzumerken, der sich gerade Unmengen Marmelade auf das Brötchen häufte. „Bei uns ist das Feuerwerk um Mitternacht – Um die bösen Geister zu vertreiben, damit sie nicht in das neue Jahr mitkommen.“ „Aber wenn ihr das jedes Jahr macht, müsste es doch irgendwann keine bösen Geister mehr zu vertreiben geben.“ Sasuke zuckte die Schultern, ohne von seiner Kaffeetasse aufzublicken. „Eigentlich nicht, nein.“ „Ihr seit schon ein komisches Völkchen.“ kicherte Naruto. „Weißt du... Bei uns gibt es im Dezember noch ein wichtiges Fest.“ wechselte Sasuke das Thema und sah jetzt doch zu seinem Gegenüber, das interessiert den Kopf schief legte. „Es heißt Weihnachten.“ „Trinkt man da ganz viel Wein?“ Sasuke verdrehte die Augen. „WeiHnachten, nicht WeiNnachten – Von ´weihen` oder ´geweiht`, verstehst du? Das Fest hat einen religiösen Hintergrund; Manche Menschen glauben, am vierundzwanzigsten Dezember wurde der Sohn Gottes geboren.“ „Komische Vorstellung, dass ein Gott einen Menschen als Sohn haben soll... Glaubst du das auch?“ „Nun, er war nicht direkt sein Sohn, wie du dir das jetzt vorstellst... Aber das führt jetzt zu weit. Und nein, ich glaube das nicht, ich bin Atheist.“ Narutos Gesicht hätte gar nicht dümmer aussehen können, aber zumindest machte es deutlich, dass er nichts mit dem Wort anfangen konnte. „Ein Atheist glaubt nicht an höhere, göttliche Mächte, um es einfach auszudrücken.“ explizierte Sasuke sich. „Oh... Aber es ist doch traurig, wenn man nicht glaubt; Dann wären wir ja ganz hilflos den bösen Mächten ausgeliefert...“ „Nein, du hast es immer noch nicht begriffen. Dass ich nicht an Gott glaube, heißt nicht, dass ich an gar nichts glaube. Ich glaube zum Beispiel an mich selbst und an Technik, an Fortschritt... Aber es kommt mir falsch vor, mir einzureden, es gäbe da... Ich weiß nicht, einen mächtigen alten Mann, der mein Leben vorher bestimmt.“ „Wie kommst du jetzt auf einen alten Mann?“ „Irgendwie habe ich so ein Bild von Gott im Kopf.“ „Ich verstehe.“ Naruto klang nachdenklich und musterte Sasuke wie eine besonders große, kuriose Spinne. „Na ja, darauf wollte ich auch gar nicht hinaus!“ wehrte er Uchiha ab, der keine Lust mehr au eine Debatte über dieses Thema hatte. Stattdessen zog er etwas verlegen einen kleinen Beutel aus schwarzem Samt aus der Hosentasche und schob ihn über den Tisch zu Naruto. „Es ist zwar schon der einunddreißigste... Aber es ist Tradition, seiner Familie und seinen Freunden etwas zu schenken, deshalb... Ich hoffe, es gefällt dir, Pandora und Mad meinten...“ „Die ist wunderschön, Sasuke!“ unterbrach der Junge, offensichtlich ehrlich erfreut. Er hielt ein schwarzes Lederband, an dem zwischen zwei kleinen Silberkugeln ein grüner, länglicher Stein baumelte, in der Hand und betrachtete fasziniert, wie das Licht darauf glitzerte. Dann fiel ihm etwas ein und er sah bestürzt zu Sasuke. „Aber ich habe gar kein Geschenk für dich!“ „Ach was. Ich habe sie dir nicht geschenkt, damit ich etwas zurück bekomme...“ Naruto hob den Blick, hatte etwas Wachsames in den Augen, das Sasuke leicht stutzen ließ, als der Junge aufstand. „Trotzdem...“ sagte der Prinz leise, während er sich näherte. „Trotzdem möchte ich dir auch etwas geben...“ Damit schob er den Stuhl des Uchiha zurück, setzte sich auf dessen Schoß und drückte den Körper an Sasukes. Seine Lippen berührten sacht den Hals des Schwarzhaarigen, dann hauchte er in sein Ohr: „Du darfst mich küssen... Aber leg mir erst die Kette um.“ Sasuke starrte Naruto einen Moment erstaunt an, bevor er der Aufforderung nachkam und das Lederband um den Nacken des anderen band. Seine Finger zitterten etwas vor unterdrückter Erregung. Wann hatte Naruto angefangen, so sexy zu sein, wann, seinen Körper als Geste, wann, Berührungen als Spiel mit Belohnung – Und vor allem mit sich selbst als dem Regelgebenden – zu sehen? Gerade war es Sasuke egal, er grub nur die Finger in das seidige Haar und zog ihn in einen Kuss. Vielleicht spürte er sie ja doch, diese ominöse Statik...? „Naruto...“ murmelte Sasuke, den Kuss lösend, doch der Andere schüttelte energisch den Kopf und drückte wieder die Lippen auf seine. Die unbeholfene Grobheit, mit der er die ersten Küsse geführt hatte, war nicht mehr zu bemerken, stattdessen legte Naruto all seine Leidenschaft in die Berührung und da wurde es Sasuke schlagartig bewusst; Dieser Junge brannte wortwörtlich für ihn. Sasukes Atem stolperte ein, zwei Herzschläge, dann hatte er Naruto am Hinter gepackt, ihn hoch gehoben und auf den ungeduldig mit einem Arm frei geräumten Tisch abgesetzt. „Sasuke?!“ Jetzt klang Naruto doch erschrocken, aber es war seine Schuld, Sasuke gab ihm nur, was er schon die ganze Zeit unbewusst gewollt hatte. Ob es die feine englische Art war, das auf dem Esstisch zwischen ihrem noch nicht ganz beendeten Frühstück zu tun stand wohl auf einem anderen Blatt. Er schob seine eigene Unsicherheit beiseite, sie war so unbedeutend, lächerlich klein neben seiner Lust, während er das Hemd des anderen aufknöpfte. „Sasuke....“ Naruto sah ihn streng an, was wegen der knallroten Wangen etwas an Wirkung verlor. „Ich möchte das nicht.“ Ach ja. Der Gute war ja jungfräulicher als eine Jungfrau. Ein kleines bisschen Blut kehrte in sein Hirn zurück und er beugte sich über den Junge, um ihn zu küssen. „Ich habe dich schon nackt gesehen, falls du das vergessen hast. Außerdem gehört das dazu, dadurch fühlt es sich besser an, glaub mir... Du...“ Er zögerte, es auszusprechen, streichelte Naruto schließlich über die Wange, als er es doch tat, und sah ihm direkt in die Augen. „Du vertraust mir doch, oder?“ Naruto zögerte und ließ langsam die Hände, mit denen er Sasukes festgehalten hatte, los. „Ja...“ sagte er leise. Sie sahen sich in die Augen, näherten ganz langsam ihre Gesichter... Da klopfte es an der Tür, was den Moment sowieso schon zerstört hätte, währen nicht auch noch Kakashi, gefolgt von Minato, in den Raum gekommen. Beide sahen, gelinde gesagt, verdutzt aus, als sie den halb entkleideten Prinzen, zwischen dessen gespreizten Beinen Sasuke stand, auf dem Tisch sitzen sahen. „Duuu...!“ knurrte der Gardist und wollte sich schon auf Sasuke stürzen, wurde aber von dem König am Kragen zurückgehalten. „So was macht man nicht zwischen dem Essen.“ wies der König sie freundlich hin, während er um den Tisch ging, seinen Diener noch immer mit sich ziehend, und sich setzte. Sasuke blinzelte verwirrt. Hatte... Er ihn gerade ganz freundlich gebeten, seinen Sohn doch bitte wo anders flach zu legen? Perplex wich der Uchiha etwas zurück, auch Naruto stand auf, doch er wirkte weder verlegen noch überrumpelt, als er sich das Hemd zuknöpfte und dann ganz natürlich an Sasukes Seite stellte, um dessen Hand in seine zu nehmen. Vielleicht lag es daran, dass er nicht wusste, was Sasuke vorgehabt hatte, aber sein Gesicht spiegelte nur Gelassenheit – Und vielleicht eine Spur Enttäuschung – Wieder und das tief verankerte Wissen, dass es richtig war, dass er dorthin gehörte, wo er gerade stand und das niemand ihm je wieder diesen Platz wegnehmen würde. „Was gibt es denn?“ fragte Sasuke, bemüht, sich genauso ruhig zu geben wie der Junge. „Nachrichten für dich.“ Minato nahm auf seinem üblichen Platz am Kopf des Tisches platz und musterte die beiden jungen Männer, die sich ebenfalls setzten. „Allerdings keine Erfreulichen, wie ich zugeben muss; Vor einer halben Stunde kam ein Bote aus dem Reich der Schlangen zu mir, der auf den Brief, den wir seinem Herrscher geschickt hatten, antwortete. Er sagt, der König hat eine Kugel wie die Beschriebene von einem Händler gekauft, sie befindet sich in seinem Schloss.“ „Was? Wieso hat er sie nicht hierher geschickt?“ „Nun... Er sagt, es wäre ein sehr wertvolles Stück, er habe viel Geld dafür bezahlt.“ „Es geht ihm um Gold?“ schnaubte Sasuke abfällig. „Himmel, er kann alles Gold haben, das ich besitze, ist mir egal!“ Der König schüttelte mit besorgter Miene den Kopf. „Ich fürchte, das ist nicht, was er von dir möchte. König Orochimaru möchte, dass du selbst bei ihm vorsprichst, um dir das Sharingan zurück zu holen.“ „Und? Dann reise ich eben dort hin...“ „Sasuke... Der König der Schlangen hat eine, nennen wir es mal ´Schwäche` für Menschen. Von vielen Besuchern vor dir, die in sein Reich zogen, hat man nie wieder etwas gehört.“ Ohne zu zögern zuckte Sasuke die Schultern. „Eine andere Möglichkeit, das Sharingan zurück zu bekommen, gibt es nicht, oder?“ „Du machst dir keine Vorstellungen, Sasuke... Der König macht gerne Experimente mit deiner Rasse; Es gibt durchaus glaubwürdige Gerüchte, dass er sogar Menschen aus eurer Welt entführt. Außerdem macht Orochimaru keinen Hehl daraus, dass er die Menschenwelt erobern möchte. Glaubst du nicht, es würde ihm in die Karten spielen, wenn du dich auslieferst?“ Es fiel Sasuke schwer, das Bild eines Königs mit dem eines verrückten Wissenschaftlers auf eine Ebene zu bringen, irgendwie wirkte die Vorstellung eher lächerlich als bedrohlich, sodass er nicht wirklich besorgt war. Überhaupt, glaubte Minato, er würde das einfach so zulassen? Wohl eher nicht! Und er brauchte das Sharingan, sonst säße er hier für immer fest. Aus dem Augenwinkel linste Sasuke zu Naruto. Nein, diese Welt tat ihm auf Dauer nicht gut, er zweifelte ja jetzt schon an seiner Zurechnungsfähigkeit. „Wie sollte denn eine Schlange unsere Welt erobern?“ fragte er etwas sarkastisch, woraufhin er ein kühles Schnauben von Kakashi bekam. „Jaa, wie sollte eine Armee aus riesigen Giftschlangen das nur schaffen?“ spottete der Gardist. „Hm... Aber wenn man es so sieht, tut es nichts zur Sache, ob ich gefangen genommen werde oder nicht. Und ich muss zumindest versuchen...“ „Es macht natürlich einen Unterschied, denn die Schlangen hätten dann nicht nur dich und deinen Vater und uns in der Hand, sondern auch weiterhin das Sharingan.“ Zum zweiten Mal an diesem Tag war Sasuke mehr als erstaunt von dem Monarchen, der gerade ganz beiläufig gesagt hatte, Sasuke wäre im Falle seiner Entführung ein Druckmittel gegen das Königshaus der Frösche, was hieße, er bedeutete ihnen etwas... Geschmeichelt und verlegen zugleich überging der Uchiha diese Worte einfach: „Das Sharingan ist ein hübscher Stein, den mein Vater zu ernst nimmt, nichts weiter.“ Langsam wurde er ungeduldig, doch Minato schüttelte nur den Kopf. „Mit Sicherheit nicht, mein Junge, ganz im Gegenteil. Jiraiya und ich glauben sogar, dass es mehr Fähigkeiten hat, als dein Vater ihm zugesteht.“ Das konnte jetzt doch nicht sein Ernst sein! Jetzt war er dem Wahn seines Vaters entkommen und durfte sich noch verrücktere Lobreden anhören, er konnte es nicht fassen. „Und was für ominöse Kräfte sollen das sein?“ seufzte er erschöpft. „Jiraiya hat Nachforschungen angestellt und dabei mehrere Erzählungen über einen Stein wie deinen ausgegraben. So heißt es, dass er vor langer Zeit zusammen mit den Vögeln verschwunden sei; Ich nehme an, Iruka hat dir von diesem Stamm erzählt?“ Als der junge Mann nickte, fuhr der König fort: „Laut den Legenden verlieh der Stein nicht nur die Fähigkeit der Hellsichtigkeit, sondern auch die der Traumsicht. Der Träger sieht in seinen Träumen Fragmente der Zukunft. Eine weitere wichtige Eigenschaft ist außerdem die Erkennung der wahren Natur. Du weißt es vermutlich nicht, aber eine Wandlung ist sehr anstrengend und schmerzhaft. Laut den Legenden wird sie mit dem Besitz des Sharingan einfacher.“ „Und was hat das jetzt mit der Eroberung der Menschenwelt zu tun?“ „Die Wandlung ist auch in die andere Richtung, vom Tier in die humanoide Form, möglich, mein Junge, und wenn die Fähigkeit der Wandlung verstärkt wird, da sind Jiraiya und ich uns einig, müsste es möglich sein, in der Menschenwelt zu wandeln.“ Sasuke brauchte einen Moment, um die Tragweite des Gesagten zu erfassen. Wenn die Schlangen sich wandeln konnten, konnten sie morden und stehlen, so viel sie wollten, denn niemand würde jemals ein Tier verdächtigen. Sie könnten Menschen entführen, spionieren, lügen, betrügen und niemand würde sie aufhalten. Solange sie als bloße Tiere reisten, hatten sie keinen Einfluss auf die Geschehnisse der Menschenwelt, aber das würde sich in einer menschlicheren Form ändern. Außerdem, um es mal von einem anderen Standpunkt aus zu betrachten, würden die Schlangen sicher ihren Nutzen daraus ziehen und mehr Menschen in diese Welt bringen, alleine, um mit ihnen zu handeln. Das würde nicht nur die hiesige Infrastruktur gefährden, sondern wahrscheinlich auch die Ressourcen völlig überfordern... Ein schreckliches Szenario, und Minato nickte zustimmend, als Sasukes Entsetzen sich deutlich auf dessen Gesicht widerspiegelte. „Ich sehe, dass du den Ernst der Lage erfasst. Zwar glauben wir nicht, dass Orochimaru sich der Möglichkeiten schon bewusst ist, aber das wird nur eine Frage der Zeit sein, wenn die Träume einsetzen.“ „Aber dann müssen wir ihm das Sharingan doch erst recht wieder abnehmen!“ „Natürlich – Und ich habe mich bereits darum gekümmert. Eine Sondereinheit ist schon auf dem Weg nach Oto.“ erklärte Minato mit einem strengen Blick. „Es gibt also keinen Grund, dich in Gefahr zu begeben, Sasuke. Wenn alles gut läuft kannst du in etwas mehr als einer Woche bereits wieder nach Hause.“ Bei diesen Worten verstärkte Narutos Griff um Sasukes Hand sich etwas, doch dieser achtete kaum auf ihn. Minato konnte doch nicht wirklich so naiv sein, zu glauben, seine Leute kämen so einfach in das Schloss des reichsten und vermutlich mächtigsten Königs dieses Kontinents eindringen und etwas daraus stehlen! Ihm drehte sich der Magen um bei der Vorstellung, was man den Agenten – Seinetwegen! – Möglicherweise antun würde. Nein, das konnte er auf keinen Fall zulassen, wenn er es verhindern konnte. Und das konnte er, immerhin wollte dieser Orochimaru offensichtlich ihn. Konnte er haben – Nur würde er schnell merken, dass ein Uchiha kein gutes Spielzeug abgab! „Sasuke!“ rief Naruto, wenig später auf dem Flur vor dem Esszimmer und hielt den Älteren am Hemd fest. „Was?“ Der Uchiha wollte nicht so gereizt klingen, aber er hatte jetzt keine Zeit für Ablenkungen – Und er konnte sich keine größere Ablenkung als diesen Jungen vorstellen. Er drehte sich zu Naruto um, der die Hände etwa auf Bauchhöhe in die Falten seines Hemdes grub und zu ihm aufsah, offene Besorgnis in den hellen Augen. „Du wirst trotzdem gehen, oder?“ Unwillig wandte Sasuke das Gesicht ab; Er mochte es nicht, wie leicht es dem Kleinen da fiel, in seiner Mimik zu lesen. „Weiß nicht...“ „Doch, weißt du sehr wohl, lüg mich nicht an!“ fauchte Naruto wütend, leicht an Sasukes Oberteil ziehend. „Nimm mich mit.“ Erschrocken sah er wieder zu seinem Gegenüber – Der offensichtlich den Verstand verloren hatte! „Spinnst du? Das werde ich auf gar keinen Fall, es ist viel zu gefährlich! Was, wenn wir gefangen würden? Die Frösche sind in wesentlich unmittelbarerer Gefahr als Konoha, wenn du entführt würdest.“ „Ich bin kein Mensch, mir würde nichts passieren – DICH würde der König foltern!“ entgegnete Naruto mit Panik in der Stimme. „Außerdem kennst du dich nicht aus, du würdest nicht mal nach Oto finden.“ „Aber du, oder? Wie oft bist du schon aus diesem Schloss rausgekommen, hm?“ zischte Sasuke zurück, verstummte aber, als am Ende des Flures Schritte zu hören waren. Er nahm den Jungen an der Hand und zog ihn mit sich. „Komm, hier ist nicht der richtige Ort dafür.“ Der Druck an seiner Hand war so fest als fürchtete Naruto, er würde gleich loslaufen, wenn er ihn nicht zurück hielt und Sasuke erwiderte den Druck beruhigend. Die Sorge des anderen rührte ihn – Aber deshalb würde er es trotzdem nicht zulassen, dass ein Kind sich in solche Gefahr begab, oder genauer, dass Naruto sich in eine solche Gefahr begab. Wenig später fanden sie sich, beide mit verschränkten Armen, in Sasukes Zimmer wieder und starrten sich finster über den kleinen Tisch zwischen ihren Sesseln hinweg an. „Nein.“ „Du kannst das nicht entscheiden.“ „Aber Minato.“ „Du gehst nicht zu meinem Vater – Der würde dich nämlich genauso wenig gehen lassen.“ Sasuke seufzte tief. „Bevor ich dich mitnähme, würde ich es lieber ihm sagen.“ Naruto schürzte die Lippen, trommelte ungeduldig auf seinem Arm herum, wusste darauf offenbar aber keine Erwiderung. Nachdem sie eine Weile geschwiegen hatten, senkte er den Blick und sagte leise: „Das heißt, du würdest lieber für immer hier bleiben als mich in Gefahr zu bringen...?“ Zum Glück blieb Sasuke die Antwort auf diese peinliche Frage erspart, denn in dem Moment klopfte es an der Tür und auf seinen Ruf trat Mad mit einem Arm voller schwarzem Stoff, dicht gefolgt von Pandora, die die beiden Prinzen amüsiert musterte, ein. „Ah, ihr redet wieder miteinander.“ schnurrte die Prinzessin zufrieden, während ihre Freundin Sasuke den Stoff in die Arme drückte; Darunter tauchte eine weitere Lage orangefarbenes Tuch auf. „Hmpf...!“ machte Naruto. „Irgendwie in der Art.“ nuschelte Sasuke schulterzuckend. „Gut, dass du hier bist, Naruto, da kannst du dein Kostüm für heute Abend auch gleich ausprobieren.“ meinte Mad, die sehr erschöpft wirkte und nicht auf die zurückhaltende Antwort der Jungs reagierte. Sie zogen sich hinter einen Paravent zurück und kaum, dass sie außer Sichtweite der Mädchen waren, funkelte Naruto Sasuke herausfordernd an. „Ich hoffe, du glaubst nicht, ich kaufe dir ab, dass du bleibst, das passt nicht zu dir. Ich lasse dich nicht aus den Augen, Uchiha...“ „Jetzt sei nicht so stur...“ „WER ist hier stur, Teme?!“ platze Naruto laut heraus und fuchtelte mit einem knallorangen Handschuh wütend in Sasukes Richtung. „Nimm doch wenigstens ein Mal Hilfe an!“ „Schhh, du Dummkopf!“ „Macht euch keine Mühe, wir haben euch gehört. Und jetzt zeigt mal eure süßen Kostümchen her!“ verlangte Pandora unbekümmert, als würde es sie kein Stück kümmern, was die beiden da zu flüstern hatten. Sasuke, dem die Situation immer weniger gefiel, seufzte, setzte die weiße Maske auf und trat hinter dem Sichtschutz hervor, Naruto dicht hinter sich. „Niedlich.“ bestätigte Pandora nach einem prüfenden Blick. Naruto ließ den Blick über Sasuke gleiten. „Was sollst du denn sein? Ein durchgeknallter Serienkiller, mit dem Hut und dem gediegenen Mantel und allem?“ „Das Phantom der Oper, du Kunstbanause.“ erklärte der Uchiha gelangweilt, während er die Falten seines Umhangs zu Recht zupfte und nur einen flüchtigen Blick für den Jungen übrig hatte. „Du bist da schon exotischer; Den Fuchs lass ich mir ja noch eingehen, aber wieso neun Schwänze?“ „Weil man damit neun Mal so viel Spaß haben kann.“ grinste Pandora, die es sich auf einem Sessel bequem gemacht hatte ohne zu fragen. Mad wurde etwas rot und zupfte hastig an Narutos Hemd, das sowieso schon perfekt saß, der Prinz selbst musterte die Grinsekatze neugierig und Sasuke hüstelte diskret. Na, sie musste es ja wissen. „E-Erzähl keinen Quatsch, Dorri! Naruto stellt eine Figur aus einer berühmten Sage dar; Kyuubi, den neunschwänzigen Fuchsdämon.“ erklärte die Hutmacherin, die jetzt den Sitz von Sasukes schwarzem Hemd und der genauso dunklen Hose überprüfte. „Laut der Legende hat er neun Jahre lang das Land terrorisiert bis ein Vorfahre von Naruto ihn in einen Findling mitten in den Hochebenen versiegelt hat.“ „Ah. Und da ist es jetzt natürlich ein ganz normales Kostüm.“ spottete Sasuke. Mad zuckte die Schultern. „Ist doch nur eine Legende... Aber den Stein kann man sich wirklich ansehen.“ „Als was kommt ihr eigentlich?“ wollte Naruto, der sich bereits wieder umgezogen hatte, an die Mädchen gewandt wissen. Mad sammelte das Kostüm mit den neun echten Fuchsschwänzen ein. „Die kleine Meerjungfrau... Was ich dir übrigens immer noch übel nehme, Maddy; Du weißt, dass ich Wasser hasse, genauso wie diese widerlich ausladenden Kleider!“ „Aber grün und petrol passt so toll zu deinem Haar und deinem Teint... Außerdem hat Iruka die Verteilung der Kostümfiguren geplant, wie jedes Jahr.“ „Du hast ihn sicher nicht davon abgehalten.“ beharrte die Katze pikiert. „Und selbst ziehst du nur Hose und Hemd an, pah!“ „Ich kann mir eben keine so teuren Kleider leisten...“ „Du hättest ein Kleid von mir passend ändern können; Ich habe es dir doch angeboten. Ich hätte dir auch den Stoff für ein Neues gezahlt.“ Langsam langweilte Sasuke dieses Gesülze über Kleider, aber weil er die Mädchen nicht wegschicken wollte, da Naruto ihm dann sicher wieder in den Ohren liegen würde damit, dass er nach Oto mitkommen wollte, blieb ihm nur ein Themawechsel übrig: „Du bist auch auf den Ball eingeladen, Mad?“ „Du bist echt kein guter Fremdenführer, Naruto.“ meinte die Hutmacherin seufzend an den Prinzen gewandt anstatt zu antworten, dann wandte sie sich Sasuke zu: „So weit, dass Silvester bei uns das wichtigste Fest im Jahr ist, hat dich unser Prinzlein hier hoffentlich schon informiert? Gut. An diesem einen Abend im Jahr werden alle sonstigen Grenzen vergessen; Die ganze Stadt feiert als die eine große Familie, die wir eigentlich sind. Deshalb auch die Tradition mit den Kostümen, weil man sonst doch befangen miteinander umgehen würde, wenn man wüsste, dass man beispielsweise mit einem Adelsmann redet. Es gibt neben den Festivitäten im Schloss auch noch einen großen Jahrmarkt in der Stadt und es ist nicht selten vorgekommen, dass ein Hochwohlgeborener einen einfachen Bürger für den Neujahresbrauch auf sein Zimmer mit genommen hat...“ „Neujahresbrauch?“ fragte Sasuke, doch Naruto fiel der jungen Frau ins Wort. „Erzähl ihm nichts – Das soll eine Überraschung sein!“ „Na, über diese Überraschung wird er sich sicher besonders freuen.“ kicherte Pandora, doch Mad runzelte wütend die Stirn, was von der Grinsekatze jedoch ignoriert wurde; „Sag mal, hast du eigentlich noch Lust auf einen dieser pompösen Bälle, Narulein?“ Der Blonde blinzelte erst verwirrt, verzog dann aber das Gesicht. „Nee, kein Stück! Aber das läuft immerhin jedes Jahr so.“ „Bisher war ich auch noch nicht der Eventplaner des Abends! Was haltet ihr davon, in der Stadt du feiern? Wir können deine Familie besuchen, Maddy, und dann gemeinsam um die Häuser ziehen, das wird sicher lustig!“ „Das erlauben meine Eltern doch nie ohne Wachen...“ „Wer sagt, dass wir es ihnen erzählen werden?“ Pandora, grinste hinter Mads Schulter hervor, während sie mit dem Finger kleine Kreise auf deren Bauch zeichnete, eine intime Geste, die Sasuke von den beiden noch nie gesehen hatte, die die Katze aber scheinbar als ganz natürlich ansah, während die Hutmacherin etwas rot geworden war, ohne sich jedoch dagegen zu wehren. „In dem Gewusel, das nach dem Banquette einsetzt, kannst du einfach behaupten, sie hätten dich übersehen, da behält eh niemand den Überblick, wer mit wem wann wohin verschwindet. Außerdem bist du ja nicht alleine. Wenn du willst, kannst du auch Pinky fragen ob sie mit will.“ Bis auf den letzten Teil gefiel Sasuke dieser Plan bedeutend besser als die Vorstellung, für noch einen Ball mit diesen gackernden, aufgetakelten Hühnern, die sich Hofdamen nannten und sich nicht schämten, ihn anzugaffen, in einen Saal gesperrt zu sein. Er hätte nicht sagen können, wann das passiert war, aber irgendwann im Laufe der letzten Monate hatte er diesen verrückten Haufen hier als Freunde akzeptiert, trotz gelegentlicher Streitereien... Er war wohl inzwischen genauso durchgeknallt wie die anderen drei, anders war das nicht zu erklären. Auf die Gesellschaft der jungen Duchessa konnte er dagegen sehr gut verzichten, zu seinem Glück Naruto offensichtlich auch, denn dieser biss sich auf die Unterlippe und sah recht unglücklich zur Seite. Wahrscheinlich rang er gerade mit sich, ob er seine Verlobte mitnehmen sollte oder nicht. Na, da konnte man doch ein bisschen nachhelfen. Noch immer nur in seiner Hose trat Sasuke näher zu dem jüngeren Prinzen, nahm dessen Hand und sah ihm direkt in die Augen. Er wusste, dass es unfair war, was er jetzt tat, denn ihm war durchaus aufgefallen, wie süchtig der Junge danach war, dass er seinen Namen sagte, aber er war schon immer egoistisch gewesen und hatte sich nie gescheut, alle Mittel einzusetzen um zu bekommen, was er wollte, also machte es ihm jetzt auch nur ein leichtes schlechtes Gewissen, den anderen so zu manipulieren. „Naruto...“ Er sprach das Wort ganz leise und es fiel ihm beunruhigend leicht, extreme Sehnsucht in die drei Silben zu legen weil er sie in jeder Zelle seines Körpers fühlte. Er wollte diesen Jungen, um jeden Preis, egal, wie gefährlich das war. „Glaubst du wirklich, sie hätte Spaß daran? Ich denke, Sakura ist eher jemand, der im geordneten Rahmen feiern möchte, nicht auf den Straßen... Außerdem...“ Jetzt lehnte Sasuke sich ganz dicht zu Naruto, sodass nur dieser seine Worte hören konnte: „Außerdem möchtest du doch nicht, dass sie mich wieder anfasst, oder? Du möchtest ihr doch schon die Augen dafür auskratzen, wenn sie mir nur einen Blick zuwirft weil du weißt, dass sie mich genauso will wie du es tust...“ Ja, manipulieren hatte er schon immer gut gekonnt. Naruto schluckte hörbar, wich ein paar Zentimeter von ihm zurück, bestritt seine Worte aber nicht und Sasuke lächelte leicht, weil er wusste, dass er schon gewonnen hatte. Ohne weiter darauf einzugehen ließ er von dem anderen ab, schlenderte zur Couch und setzte sich auf die Lehne, wobei Pandora ihn amüsiert beobachtete. Er zuckte die Schultern; Man tat, was man konnte... Mad dagegen schien nicht so begeistert von seiner Aktion, aber auch sie wollte offensichtlich nicht, dass Sakura mit ihnen feierte, weshalb sie sich mit Kritik zurückhielt und nur gespannt Naruto ansah, der schließlich unschlüssig die Schultern zuckte und zwischen ihnen hin und her blickte. „Ich... Denke du hast Recht, sie hätte sowieso keinen Spaß daran.“ „Also ist das abgemacht!“ Die Grinsekatze klang begeistert, sprang auf und zog ihre Freundin an der Hand ebenfalls auf die Beine. „Also sehen wir uns später, Jungs!“ Auf dem Weg nach draußen stammelte Mad noch hastig „Dein Kostüm liegt nachher in deinem Zimmer bereit, Naruto. Deines habe ich hier gelassen, Sasuke.“ bevor sie von Pandora aus dem Raum bugsiert worden war. „Irgendwie sind die beiden schon komisch...“ seufzte Sasuke. Als keine Antwort kam drehte er sich nach Naruto um, der sich den Nacken rieb und nachdenklich auf den Boden starrte. „Naruto?“ „Was...? Oh, entschuldige...“ Der Blonde drehte sich zu dem anderen, kam langsam auf ihn zu und schmiegte sich an seine Brust. „Glaubst du, ich bin ein schlechter Verlobter, Sasuke...?“ „Wieso?“ Sasuke legte den Arm um den anderen und das Kinn auf dessen Kopf. „Weil du nicht jede Minute mit ihr verbringen willst? Ich denke nicht.“ Die Worte waren nur seinem Egoismus geschuldet, weil er ihn für sich wollte und nicht einsah, wieso er ihn mit diesem Mädchen teilen sollte. Nie hätte er gedacht, dass ihm so etwas mal passieren würde, aber egal, ob seine Gefühle so klein sein mochten wie eine Welle im Ozean verglichen mit denen der großen Liebesgeschichten, für ihn kamen sie einem Sturm gleich und ein Sturm nahm keine Rücksicht auf andere, wieso also sollte er das tun? „Danke.“ Naruto streckte sich etwas und drückte Sasuke einen Kuss auf, dann löste er sich von ihm und ging ebenfalls zur Tür. „Ich freu mich schon auf nachher... Aber glaub nicht, ich hab die Sache mit den Schlangen vergessen.“ Sasuke schmunzelte wegen der Starrköpfigkeit des anderen, ließ ihn aber fürs Erste gehen. Darüber konnten sie an einem anderen Tag sprechen, heute würden sie feiern, dass sie jung waren und lebten und liebten. Das Festmahl war noch großartiger als jedes andere während des letzten Monats. Immer wieder tischten die Bediensteten neue Teller mit Spezialitäten aus allen Teilen des Landes auf, es gab verschiedene Wein, Champagner, Sekt, Bier, Fruchtgetränke und alles, was man sich nur wünschen konnte. Während die hohen Herrschaften speisten, trugen Schausteller ihre Kunststücke vor und als gerade eine Gruppe Schauspieler die Bühne unter großem Applaus verließ, erhob sich Minato. „Wenn ich alle Gäste jetzt bitten dürfte, auf einen der Balkone in diesem Stockwerk zu gehen. In ein paar Minuten fängt das Feuerwerk an.“ Auf diese Ansage hin entstand ein großes Gedränge; Alle strömten entweder auf den großen Balkon vor dem Ballsaal zu oder zu den Türen. Sasuke, der bei Pandora gesessen hatte, bot der Dame den Arm an und ließ sich von ihr auf den Flur führen, fand sich aber bald nicht nur an der Seite der als Nixe Verkleideten sondern auch neben einem Fuchs, der sich bei ihm unterhakte und zu ihm auf grinste. „Du siehst toll aus, Dorri!“ sagte Naruto, einen Blick an Sasuke vorbei werfend. Tatsächlich sah die Prinzessin in ihrem in allen Blauschattierungen schimmernden Kleid mit dem ausladenden Rock und den hochgesteckten Haaren, in die man eine Jadeklammer gesteckt hatte, regelrecht umwerfend aus. Sie selbst sah das anscheinend aber anders, denn unter der blaugrünen, mit Pailletten besetzten Maske, die nur das halbe Gesicht verdeckte, verzog sie das Gesicht. „Du würdest wahrscheinlich besser darin aussehen.“ gab sie zurück, was Naruto, ganz im Gegenteil zu Sasuke, scheinbar ganz und gar nicht lustig fand. „Wo ist eigentlich Mad?“ erkundigte Sasuke sich, während sie in einen Seitenflur bogen auf dem er noch nie gewesen war, der ihm aber entfernt bekannt vorkam. Jetzt lag er ausgestorben da, doch sowohl Pandora als auch Naruto schienen genau zu wissen wo sie hin wollten. Am Ende des Ganges öffnete sich eine niedrige Tür zu einer Wendeltreppe, die sie hoch stiegen. „Sie isst mit ihrer Familie und sieht sich mit ihnen das Feuerwerk an, wir holen sie später ab.“ erklärte die Grinsekatze, die sich schwer tat in dem engen Treppenhaus und ständig über ihre Röcke fluchte. Weil keiner der Jungen große Lust hatte, die schweren Kleider zu tragen, verbaten sie ihr, sich zu verwandeln, auch, wenn sie so eine gefühlte Ewigkeit nach oben brauchten. Sobald sie ganz oben waren wusste Sasuke wieder, wieso ihm der Gang so bekannt vorgekommen war; Er war ihn im Traum schon mal abgelaufen, damals, in einer anderen Epoche, als er im Schlaf seiner Prinzessin nachgelaufen war. Das Turmzimmer hatte dieselben offenen Bögen als Fenster wie in seinem Traum, nur gab es diesmal keine Wäsche an den Leinen. Verwirrt blieb Sasuke in der Tür stehen während die anderen Decken aus einem Schrank holten und sie auf eine der Mauern unter einem Bogen legten. „Was ist das hier?“ wollte er wissen. Langsam kam er näher und legte sich die Decke um, die Naruto ihm hin hielt, dann setzte er sich neben den Jungen und sah nach unten. Von hier aus hatte man einen herrlichen Blick über den See, die Stadt und die umliegende Hügellandschaft und der Wind blies ihnen eiskalt in die Gesichter. „Im Sommer hängen die Zimmermädchen hier die Wäsche auf, aber im Winter kommt so gut wie niemand hoch.“ meinte Naruto grinsend und kuschelte sich fester in seine Decke. „Ist aber auch sau kalt hier!“ „Es geht los!“ Tatsächlich explodierten in dem Moment als Pandora das sagte auf der anderen Seite, am Ufer des Sees, die ersten Raketen in grün und Silber. Durch die Spiegelung im See sah es aus als würden farbige Sterne vom Himmel regnen, in rot und blau und Gold und allen Farben des Regenbogens und in verschiedenen Formen, angefangen bei Sternen, Planeten und verschiedenen Vier- und Mehrecken. Sasuke hatte nie eine Schwäche für solche Dinge gehabt, er hielt sie für kitschig und unnötig, aber er kam nicht umhin, die Pyrotechniker zu bewundern. Außerdem drang aus dem Schloss und von der Stadt Musik zu ihnen herauf, die einen seltsam außerirdischen Klang hatte. „Das sind Wasserorgeln.“ erklärte Naruto auf Sasukes Nachfrage. „Die Größte ist im Musikhaus am Marktplatz. Die Rohre sind aus Glas und reichen vom Erdgeschoss bis zur Dachterrasse. Die Meisterin füllt die Rohre mit verschiedenen Mengen unterschiedlicher Flüssigkeiten und lässt sie durch kreisende Bewegungen der Finger erklingen, manchmal klopft sie auch dagegen oder bläst hinein, je nachdem, was für Töne sie erzeugen möchte. Es dauert ewig, bis man den Dreh raus hat und das gut klingt. Aber eine kleine Version dieser Orgel hat eigentlich jeder Haushalt – Und gerade spielt der beste Musiker jeder Familie darauf.“ „Könnt ihr das auch?“ „Bei den Katzen gibt es diese Instrumente nicht und ich hatte nie genug Geduld es zu lernen. Meine Mutter kann es aber, Iruka ist sogar ein Jungmeister... Und Sakura meinte, sie spiele auch nicht schlecht.“ berichtete Naruto ohne den Blick von den Lichtgaben, die den Sternen die Schau stahlen, abzuwenden. „Aha...“ „Keine Ahnung ob sie nur angegeben hat, vorgespielt hat sie mir nichts. Diese Musik wird nur zu besonderen Anlässen gespielt.“ Sasuke musterte den Anderen noch einen Moment nachdenklich – Ob Naruto gespürt hatte, dass es ihm nicht gefiel, wenn er über die Talente der Duchessa sprach? – Dann sah er wieder dem Feuerwerk zu. Die letzten Takte der Musik hörten sich an wie Wehklagen und verstummten mit dem Verlöschen der Raketen. „Das alte Jahr ist tot.“ sagte Naruto leise und erhob sich mit einem Blick auf Sasuke. „Bis Mitternacht werden alle Lampen aus bleiben und es gibt nur zwei Feuer; Eines im Burghof, eines auf dem Marktplatz.“ „Bevor wir da hin gehen muss ich noch mal in mein Zimmer.“ warf Pandora ein, also machten sie sich gemeinsam auf den Weg dorthin. Die Jungen warteten eine Weile vor der Tür und betrachteten das Mädchen, als sie wieder heraus kam. Jetzt trug sie enge schwarze Hosen, Stiefel bis über die Knie und eine Korsage, die ihre weiblichen Formen in einem Schuppenmuster aus grün, lila und blau perfekt betonte. Darüber trug sie einen schimmernden, grünen Mantel und ein blaues Tuch um den Hals, die Hochsteckfrisur hatte sie beibehalten, ebenso die glänzende Maske. „So ist es bequemer.“ grinste Pandora und hackte sich bei ihren Begleitern unter um diese mit sich auf die jetzt wieder brechend vollen Flure und dann in Richtung Schlossportal zu schieben. „Mad hatte Gnade mit dir, dass sie dir noch ein Kostüm mit Hosen gemacht hat, hm?“ Amüsiert blickte das Mädchen zu Sasuke auf. „Sie findet, meine tollen Beine kommen in Hosen besser zur Geltung.“ „Stimmt wohl.“ nickte der Uchiha. Sie lachte und gab ihm einen Kuss auf die Wange, trippelte ihnen dann aber voraus auf der überfüllten Brücke der Stadt entgegen. Naruto wurde etwas hibbelig als sie an den Wachen vorbei kamen, doch die beachteten sie gar nicht weil sie zu sehr mit ihren Weinflaschen beschäftigt waren. Überhaupt lag über der ganzen Menge eine euphorische Stimmung, die auch von Sasuke Besitz ergriff; Er lachte, als Pandora von der Brücke hüpfte und, als hätte sie Schlittschuhe, auf dem Eis neben ihnen dahin glitt, er hielt Narutos Hand und lächelte etwas zurückhaltend ein paar Mädchen zu, die kichernd davon liefen. Die Stadt war brechend voll, anscheinend waren die Familien jedes Bewohners hier und drängten sich jetzt zwischen spartanischen Holzbühnen, reich dekorierten Verkaufsständen und Gruppen von Fröschen, die wahllos auf den Stegen tanzten zu Musik, die anscheinend aus jedem Haus erklang. Trotz der Menge an Leuten führte Pandora sie zielstrebig zu einem kleinen Haus an dessen Tür sie klopfte. Kurz darauf öffnete ihnen eine strahlende Hutmacherin und fand sich prompt in den Armen der Grinsekatze wieder. „Ähm, hallo!“ japste sie aus dem Haarknoten ihrer Freundin hervor und bat sie herein, sobald sie Pandora davon überzeugt hatte, dass es völlig ausreichend war nur ihre Hand zu halten. Im Wohnzimmer, das nur vom Zwielicht auf der Straße erhellt wurde, wurden sie von drei weiteren Fröschen begrüßt, einer hübschen Frau mittleren Alters, die wohl Mads Mutter sein musste, obwohl sie sich nicht sehr ähnelten und zwei älteren Leuten, wohl den Großeltern. Alle verbeugten sich häufig vor Naruto und boten ihm Süßes und Wein und von ihrem Festessen, bis er am Ende mit einem Arm voll Kuchen und Bonbons dastand und wegen des Alkohols leicht wankte. Zumindest sieht er zufrieden aus, dachte Sasuke etwas besorgt. Lange blieben sie nicht, aber ihm fiel deutlich auf, dass er von den Alten ignoriert wurde. Schließlich scheuchte eine sichtlich bestürzte Mad sie auf die Straße, als ihre Großmutter dem Prinzen noch mehr Likör anbieten wollte, obwohl der sowieso schon ziemlich gut dabei war. Draußen war es nicht weniger geschäftig als zuvor und schnell fanden sie eine Gruppe Kinder, denen sie den Süßkram überlassen konnten. An das, was danach passiert war, konnte Sasuke sich später nicht mehr genau erinnern, nicht, weil er so betrunken gewesen wäre – Und sie tranken viel in den Stunden – Sondern weil er sich einfach treiben ließ im Rausch aus Musik, Tanz und der Statik, die die Winterluft aufheizte obwohl es sogar schneite. Es gab immer eine Hand, die seine hielt, einen Körper an seinem, einen ihn küssenden Mund... Von allem zu viel, aber seit langem genug, um ihn für diese wenigen Momente vergessen zu lassen, dass das hier nicht seine Geschichte war. „Wo sind eigentlich Dorry und Maddy?“ fragte Naruto, vielleicht eine halbe Stunde vor Mitternacht, als Sasuke ihn an der Hand in eine verhältnismäßig ruhige Seitenstraße zog. Sie hatten die Mädchen seit einer Weile nicht mehr gesehen, aber auch nicht wirklich darauf geachtet, weil sie miteinander getanzt hatten. Zuerst war Sasuke das etwas unangenehm, aber an Silvester sah man sogar das offensichtlich nicht so eng, denn niemand hatte sie auch nur schräg angesehen. „Ich weiß nicht...“ Sasuke sah kurz zurück und beobachtete die tanzenden Körper, von denen sich nicht viele in den Armen lagen und sich küssten, bevor er den Jungen weiter in die Straße zog und ihn in den Schatten eines Hauses schob. Er lächelte Naruto an und drückte das Knie zwischen dessen Beine, was den Jungen leicht aufkeuchen ließ. Er war so leicht zu erregen... „Aber eigentlich sind sie dir doch gerade egal, oder?“ „Ja...“ murmelte Naruto, der ganz intuitiv das Becken gegen Sasukes drückte während er die Arme um seinen Hals schlang und ihn küsste. Sehr zufrieden mit der Reaktion erwiderte der Uchiha den Kuss und bewegte die> Hüften leicht, sodass sein Bein sich an Narutos Schritt rieb. Er könnte es versuchen, einfach so... Ohne groß darüber nachzudenken schlüpfte er mit der Hand in Narutos Hose und fand dessen Penis bereits leicht erregt vor. Es fühlte sich seltsam an, statt der Nässe einer Frau die Hitze eines Mannes zu spüren, aber dieses Unbekannte gefiel ihm, genauso wie die bedingungslose Hingabe, mit der Naruto ihm Vertraute; Der Junge versuchte noch nicht mal, seine Hand weg zu schieben. Neugierig tastete Sasuke die Länge des Anderen ab bevor er ihn in die Hand nahm und in pumpenden Bewegungen drückte. Naruto löste ihren Kuss ruckartig um aufzustöhnen und sah, leicht verwirrt aber sichtlich erregt, zu Sasuke auf. „Das... Fühlt sich gut an...“ sagte er leise und etwas atemlos. Sasuke> nickte nur, bevor er sich zu Naruto lehnte, ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen drückte und dann seinen Hals liebkoste. Vielleicht lag es gerade daran, dass es so verboten war, dass das hier hundert Mal besser war, als alles, was er bisher erlebt hatte; Er fühlte sich, als stünde er in Flammen – Und das Feuer ging von Naruto aus, der sich ihm inzwischen entgegen drückte, den Kopf in den Nacken gelegt hatte und immer wieder grollend stöhnte. Sasuke war das aber noch nicht genug, er wollte ihn schreien und um mehr betteln hören, er wollte das Verlangen in den Augen sehen, die das Tierische in dem Jungen offenbarten, wenn er erregt war und dann gelblich in der Nacht leuchteten... Sasuke knöpfte das das Hemd des Anderen auf, ohne die Küsse auf dessen Hals abzubrechen und zog das Oberteil aus der Hose. Im Halblicht der Straße sah Sasuke die Gänsehaut, die die kalte Luft auf der Brust hinterlassen hatte und er strich über die straffe Haut. Zwar war Naruto sehr schlank, trotzdem hatte er definierte Muskeln, die jeder Frau sicher zugesagt hätten – Und auch der Uchiha war alles andere als abgeneigt dem gegenüber was er sah. Genüsslich ließ er die Lippen vom Hals zum Schlüsselbein des Anderen gleiten, neckte kurz dessen rechte Brustwarze mit den Zähnen und küsste sich dann seinen Weg hinunter zum Bauch, wofür er sich hinknien musste. Seine Zunge umkreiste Narutos Nabel und stupste ab und zu sacht hinein, während Sasuke damit beschäftigt war, dem Blonden die Hose zu öffnen und etwas nach unten zu schieben. „Was machst du da?“ fragte Naruto, der nicht klang als wolle er, dass Sasuke aufhörte. „Ich sorge dafür, dass du dich noch besser fühlst. Entspann dich einfach, okay?“ Doch als Sasuke neugierig die Erektion des Anderen betrachtete und diese gerade vorsichtig mit der Zungenspitze berühren wollte ( Er musste sich selbst erst an den Anblick und den Akt selbst gewöhnen, war er doch etwas gänzlich anderes gewöhnt. ), zog Naruto sich etwas zurück. „Ist das nicht eklig?“ fragte er unsicher. Sasuke schloss einen Moment die Augen und seufzte. Da kniete er – Freiwillig! – Vor einem anderen Kerl und war bereit, ihm einen zu blasen – Und dann musste er ihm erst mal erklären, dass das normal war! Er kam sich irgendwie lächerlich und ein wenig erniedrigt vor, aber das war wahrscheinlich normal; Laut dem Buch von Jiraiya hätte er sowieso erst alles, was er tat, genau erklären müssen, aber diesen doch recht peinlichen Teil der ´Zeremonie` übersprang er dann doch lieber. „Nein, das ist schon in Ordnung. Von da kommt doch, was du fühlst, oder?“ meinte Sasuke, der wieder angefangen hatte, Narutos Glied zu streicheln und zu massieren. „Das macht man, wenn man si...“ Sasuke stockte. Was hatte er denn da gerade sagen wollen? Er verlor wirklich langsam den Verstand, ob es an dem Land oder dieser seltsamen Nacht lag war egal. Zeit, sich um seinen Geisteszustand zu sorgen, hatte er allerdings nicht, denn da jammerte Naruto schon wieder. „Sasuke...“ keuchte er atemlos. „Nein, wirklich...“ „Sasuke!“ stöhnte Naruto laut, das Becken in die Hand des Uchiha drückend. Sasuke hatte erstaunt zu dem Blonden gesehen – Und durfte sich jetzt dessen Sperma aus dem Gesicht wischen, denn er war ohne große Vorankündigung gekommen. Zum Glück hatte er die Maske noch an, sonst wäre er jetzt wahrscheinlich blind. Seufzend nahm er sie ab und erhob sich, einen missbilligenden Blick auf seine Kleider werfend. Na toll... Aber er konnte Naruto keinen Vorwurf machen, er hätte damit rechnen müssen, dass er nicht sehr lange durchhalten würde. Trotzdem, wie sah er denn jetzt aus? In der Dunkelheit würde es hoffentlich niemand bemerken. „W-Was war das...?“ fragte Naruto, die Stimme noch immer mehr ein Stöhnen. Sasuke beschloss, nicht sauer auf ihn zu sein und lächelte, während er den Prinzen wieder halbwegs herrichtete. „Das...“ sagte er und küsste Naruto kurz. „Was der erste Orgasmus deines Lebens.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)