Dumb Love von Salada (Wenn Liebe keine Worte braucht...) ================================================================================ Kapitel 16: Illusionen? ----------------------- Illusionen? „Sesshoumaru!“ Ich öffne meine Augen und blicke auf die große Lichtung vor mir. Dort steht sie lachend mit einem Blumenstrauß in der Hand. Der Wind weht ihr sanft die Haare um ihr Gesicht. Innerlich lächle ich über diese dumme Miko. Mit so etwas kann sie mich doch nicht um den Finger wickeln. Doch ganz tief in mir fühle ich mein Herz einen Tick zu schnell schlagen. Ich will mich dagegen wehren, mich irgendwie von ihr lösen, doch all diese Mühe ist um sonst, denn ich hab mich bereits schon auf sie geprägt. Ich lächle über mein eigenes Schicksal, welches das von meinem Vater gar nicht mehr so fern ist. „Miko, du hast mich wirklich verhext!“ Nur langsam gleite ich aus dem Halbschlaf, in den ich ab und zu fallen muss, um meine Kräfte aufzutanken. Gerade jetzt, wo sie nun schon seit über zwei Monate weg ist, scheint sich mein Körper elend zu fühlen. Sachte öffne ich die Augen und blicke mich um. Auf der Lichtung ist es stockdüster, doch ich kann natürlich alles sehen. Ich erhebe mich von dem Baum an den ich mich gelehnt habe. Ich kann nicht länger nur hier sitzen bleiben. Tief in mir quält mich schon lange die Unruhe, weil ich, der große Daiyoukai einfach nicht weiter weiß. Ich kann sie nicht vergessen, noch kann ich sie auch nicht wiedersehen! Allein meine Träume zeigen mir ihr schönes Gesicht. In Gedanken versunken laufe ich durch den Wald, der nach meinem dreckigen Halbbruder benannt wurde. Dieser konnte sich anscheinend ebenfalls nicht mit dem Verschwinden des Mädchens abfinden. Auch er streift ziellos durch die Gegend und ist kaum noch im Dorf. Doch mir soll es egal sein. Ich kann nichts anderes tun, als hier zu warten, auch wenn sie nie wieder kommen sollte. Wenigstens hat es Rin hier gut getroffen. Von der alte Hexe lernt sie viele nützliche Sachen und hilft gerne den Menschen im Dorf. Allmählich müsste er schon längst selber wie einer riechen, dadurch, dass er immer in der Nähe des Dorfes verweilt. Angeekelt rümpft er die Nase und konzentriert sich dann wieder auf seine Umgebung. Die Sonne geht langsam auf und die Tiere des Waldes scheinen zu erwachen. Er weiß nicht genau wo er ist, aber solang er in der Nähe des Dorfes bleibt ist es ihm gleich. Nur einen Moment später, bemerkt er, dass er es schon wieder getan hat. Sein Weg hat ihn, wie so oft schon zurück zu diesem Brunnen geführt, wo er sie das letzte Mal gesehen hat. Innerlich verflucht er sein Unterbewusstsein. Prüfend hebt er die Nase. Er kann immer noch ihr Blut riechen, doch der Geruch verblasst mit jedem Tag. Zögern dreht er sich um. Er kann es nicht. Das Warten hier an dieser Stelle kann er nicht. Dann würde er nur noch an sie denken, nur noch von ihr träumen, auch wenn er nicht schlafen sollte. Niedergeschlagen schließt er die Augen. Manchmal ist es notwendig sich zwingen zu müssen, nicht mehr an diese Frau zu denken, sonst würde er kaputt gehen. Er öffnet die Augen und macht den ersten Schritt nach vorne. „Sesshoumaru!“ Er hält erschrocken inne. Hat er da gerade wirklich IHRE Stimme gehört? Spielt sein Verstand ihm einen Streich. Nein, dass kann nicht sein, soweit ist es noch nicht. Nur langsam dreht er sich um und tatsächlich. Da steht sie! Ähnlich wie so oft in seinen Träumen steht sie vor ihm, das aufgehende Sonnenlicht schmeichelt ihrer zarten, blasen Haut und der leichte Wind spielt mit einzelnen Strähnen ihres schwarzen Haares. Doch ihr Gesicht spiegelt keine Fröhlichkeit, wie ich sie sonst so oft gesehen habe. Ist sie es wirklich? Oder ist es doch nur ein Trugbild? Und wieso spricht sie? So viele Fragen haben ihn in einem einzigen Moment noch nie gequält. Um zu überprüfen, ob sie es ist fällt ihm als aller erstes nur ihr Geruch ein. Dieser stimmt hundertprozentig überein, doch wieso ist er immer noch nicht überzeugt? Ohne weiter drüber nachdenken zu können, schreitet sie plötzlich auf ihn zu. Einen Meter entfernt bleibt sie stehen und blickt ihm immer noch traurig in die Augen. „Sesshoumaru, es tut mir leid, dass ich so lange fort war! Doch ich...“ Sie legt sich die Hand auf den Bauch, um ihm ihre Situation zu verdeutlichen. Er kann immer noch ihr Blut riechen. Die Wunde ist also nach zwei Monaten immer noch nicht verheilt. Sind die Menschen denn echt so schwach? Doch ihm ist es egal, er ist nur froh sie zu sehen, zu sehen, dass es ihr ansatzweise gut geht. Doch ihr Blick ist immer noch traurig. „Es tut mir Leid! Ich sehe erst jetzt, was mein Verschwinden für Auswirkungen hatte! Ich wollte nicht, dass es dir schlecht geht!“ Stirnrunzelnd hebt er eine Augenbraue in die Höhe. Ihm sieht man es also an, was? Das hätte er nicht vermutet. Er fühlt sich schlecht, doch dass sich das auf sein Äußeres auswirkt hätte er nicht für Möglich gehalten. Diese Mädchen macht ihn fertig. Doch wieso macht sie sich eigentlich Sorgen um ihn? Obwohl sie immer noch verletzt ist und fast gestorben wäre, macht sie sich ernsthaft Sorgen um einen Daiyoukai? Diese Menschen wird er wohl nie gänzlich verstehen können. Schmunzelt hebt er seinen Mundwinkel zu einem kleinen Lächeln. Sie bemerkt es sofort und schaut ihn verwundert an. „Du bist da! Das ist alles was zählt!“ Als hätte er irgendwelche Zauberwort gesagt, fängt sie an zu strahlen und gleichzeitig laufen ihr Tränen über die Wangen, was ihn nun völlig aus dem Konzept bringt. Er nimmt sie in die Arme und drückt sie an sich, inhaliert ihren unglaublich süßen Duft und spürt, wie nach Monaten die Anspannung von ihm fällt. Kurz nach seiner Umarmung löst sie sich aus dieser, schlingt ihre Arme um seinen Hals und verwickelt ihn in einen leidenschaftlichen Kuss. Abermals ist er verwundert über ihr Verhalten, doch lässt er sich nur zu gern darauf ein. Noch nie in seinem Leben war er so glücklich wie jetzt, einen Menschen zu sehen, ihn zu spüren und ihn zu küssen. Am liebsten wäre er direkt über sie hergefallen, doch da riecht er schon, dass der Geruch ihres Blutes zunimmt und gleichzeitig sich ihr Körper verkrampft. Noch vor einem halben Jahr wäre es ihm egal gewesen, doch jetzt will er nur noch, dass es ihr gut geht. Er löst sich von ihr und hebt sie auf seine Arme. Dann geht er gemächlich den Weg zum Dorf entlang. Währenddessen spürt er, wie sie sich an ihn schmiegt und zufrieden seufzt. „Sesshoumaru, ich bin so glücklich!“ Sie schließt ihre Augen und lächelt. „Ich weiß!“, antwortet er nur. Sie öffnet sie wieder und blickt ihn fragen an. „Du kannst sprechen!“ Abermals bekommt er ein strahlendes Lächeln von ihr geschenkt und er spürt wie sich seine Welt in Zufriedenheit hüllt... The End Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)