Wenn (heiße) Träume wahr werden... von Saku-nee-chan (Sebastian x Ciel) ================================================================================ Kapitel 5: Chapter Four ----------------------- KLATSCH!!! Laut hallte das Geräusch im Arbeitszimmer des Earls wieder und Ciel starrte seinen Diener mit großen, aufgerissenen Augen an. „I...Ich...“ Der Kopf des Butlers war zur Seite geflogen aufgrund des heftigen Schlages und man sah schon jetzt einen geröteten Handabdruck, den Ciels Hand auf dessen Wange hinterlassen würde. Regungslos stand Sebastian da und über die sonst so rot funkelnden Augen lag ein dunkler Schatten. //Oh...Oh nein... was habe ich... er wollte... aber ich... WIESO?!?// Der junge Phantomhive war zu keinem klaren Gedanken fähig, unentwegt starrte er Sebastian an, der sich langsam wieder zu rühren begann. „Ihr... habt einen härteren Schlag drauf, als ich gedacht hätte, Bocchan...“ Als wolle er seine Worte bestätigen, rieb sich der sonst so tadellose Butler über die nun deutlich rot gewordene Wange. Erst wusste Ciel nicht, was er darauf sagen sollte, ob er überhaupt etwas sagen sollte... doch bevor der Earl IRGENDWAS sagen konnte, nahm ihm Sebastian mal wieder die Entscheidung ab. „Verzeiht junger Herr... Ich bin ein wenig zu weit gegangen." „...“ Wortlos und völlig ausdruckslos sah er seinen Diener an, doch in seinem Inneren tobte es. //Ein wenig?!? DAS nennt er ein WENIG?!// „Wie kannst du...es nur...wagen?“ Seine Fassungslosigkeit machte Platz für eine mächtige Wut die Ciel im Moment spürte. Mit jeder Sekunde die verstrich und Sebastian nichts sagte, wurde er immer wütender und war kurz davor, seinem sonst so perfekten Diener erneut eine Ohrfeige zu verpassen. Und gerade als Sebastian auf seine Frage antworten wollte, schnitt der wesentlich Jüngere ihm bestimmt das Wort ab, er wollte nichts mehr hören. Er wollte die Worte nicht hören, die ihn unweigerlich verletzten würden. „Geh Sebastian!... Geh und mach irgendetwas, aber lass mich jetzt in RUHE!“ Das letzte Wort schrie er grade zu hinaus, er wollte jetzt nichts mehr, als alleine zu sein. „Ich will dich bis zum Abendessen nicht mehr sehen!“ Für einen kurzen Moment sah es so aus, als wollte sich der Dämon widersetzten, doch schien er es sich anderes überlegt zu haben und verbeugte sich tief vor seinem Herren. „Wie Ihr wünscht, Bocchan“ Ein kurzes Schaudern ergriff den Phantomhive, als er die gehauchten Worte von Sebastian vernahm und man sah deutlich in den rot funkelnden Augen, dass ihm der neue Befehl nicht passte, doch er hatte diesen als perfekten Butler auszuführen. Erleichterung machte sich in Ciel breit und er schloss seufzend seine Augen, während Sebastian das Arbeitszimmer verließ und leise die Tür hinter sich schloss. „Wie lange willst du mich noch Quälen?...Wie lange soll ich das noch ertragen?... Was machst du nur mit mir...Sebastian...“ Noch eine ganze Zeit lang hingen die gewisperten Worte des Phantomhive in der Luft und aus schon fast leeren Augen starrte er zu der Tür, die sein Butler vor kurzer Zeit hinter sich geschlossen hatte. Doch irgendwann hatte der junge Erbe genug, er wollte nicht mehr länger Trübsalblasen. //Und ich werde mich nicht mehr länger von Sebastian verarschen lassen! Ich bin Ciel Phantomhive! Und als solcher, werde ich mich bestimmt nicht mehr unterkriegen lassen!// „’Ich konnte eure Verzweiflung schon fast riechen’... Verzweiflung, PAH! Ich hab die Schnauze voll, ich werde mich doch nicht von so dämlichen Träumen kleinkriegen lassen." Zornig war Ciel aus seinem Sessel aufgesprungen und schlug mit seiner rechten Hand auf den Tisch, dabei starrte er diese mit vor Wut verengten Augen an. Dass er sich schlussendlich nur selbst belog, war ihm tief in seinem Inneren klar... Bis zum Abendessen hatte Ciel seine völlige Ruhe, er hatte es sich auf dem Sofa in der Bibliothek gemütlich gemacht und las eines seiner Lieblingsbücher. Immer wieder las er es, auch wenn es seiner Meinung nach sentimentaler Blödsinn war. Denn dieses Buch war das letzte Geschenk, welches er von seinen Eltern bekommen hatte vor deren Tod. //Aber ich kann...und will mich nicht davon trennen...// Er konnte über sich selbst nur lächelnd den Kopf schütteln und vergrub seinen Kopf wieder ins Buch. Jedoch hob er diesen sehr schnell wieder, als er ein zaghaftes Klopfen vernahm. //Tja, meine Schonfrist ist wohl vorbei... Aber im Gegensatz zu heute Morgen werde ich mich bestimmt nicht verunsichern lassen!// Mit tapferer und ernster Miene setzte er sich wieder aufrecht hin, Sebastian musste ja nicht unbedingt merken, dass er innerlich mehr als nervös war. Umso überraschter weiteten sich seine Augen, als nicht sein pflichtbewusster Butler eintrat, sondern Maylene das Hausmädchen, die einzige Frau im gesamten Anwesen. „Junger Herr?“ Wie immer war ihre Stimme…ihr ganzes Auftreten völlig verschüchtert und Ciel konnte nur seufzen, als die tollpatische junge Frau zwei Schritte in den Raum machte und direkt auf ihre Nase flog, weil sie über ihre eigenen Füße stolperte. „Auuuhuuu.“, war das leise Jammern von ihr zu hören. Resigniert schüttelte der Phantomhive den Kopf und sah Maylene abwartend an. „Was gibt es?... Wieso störst du mich?“ Mühsam richtete Maylene sich auf und klopfe sich unbeholfen ihr Kleid zu Recht, was Ciel nur zum Augenverdrehen brachte. „Oh...äh...junger Herr! Also wenn Ihr...wenn ich Euch bitten dürfte…es…es ist alles vorbereitet und…“ „Meylene!“, zischte der Earl die junge Frau warnend an. Er hasste es, wenn man um den heißen Brei herum sprach und nicht auf den Punkt kam. Aufgeschreckt und ängstlich durch die gezischte Warnung ihres Herren, stand das Hausmädchen stramm da. „D..das Abendessen ist im Speisezimmer s..serviert...junger Herr“ //Na geht doch!//, dachte sich Ciel genervt. //Moment! Wieso kommt sie dann und nicht...// „Wo ist Sebastian?“ Wieso war sein schwarzhaariger dämonischer Butler nicht da? Schließlich war er es, der ihm immer zum Essen holte. //Wie es sich eben für einen perfekten Butler der Phantomhives gehört! Das sagt er doch schließlich selbst immer.// „Oh...ähm...ich weiß nicht...er ist...beschäftigt?“ Ängstlich sah sie ihn an, während Ciel ungeduldig mit seinen Fingern auf die Lehne des Sofas trommelte. „Fein! Dann bring DU mich eben zum Speisesaal.“ Beleidigt stand der Earl auf, klappte das eben noch gelesene Buch zu und stellte es in eines der vielen Regale zurück. Er konnte noch nicht mal genau sagen WARUM er beleidigt war, doch irgendwie störte es ihn, dass Sebastian nicht gekommen war, um ihn zu holen. //Ich sagte zwar, dass er mich in Ruhe lassen soll aber… Ach was solls! Ich hab Besseres zu tun, als mich um einen launischen Butler zu kümmern!// Trotzig, wie Ciel eben manchmal war, ging er Maylene nach, die nervös ihre Finger knetete und immer wieder über ihre Schulter zu ihrem Herren sah. Das führte zwar dazu, dass sie mehrmals über irgendetwas stolperte, meist über ihre eigenen Füße, doch der Phantomhive kümmerte sich nicht weiter darum, er war viel zu sehr mit Schmollen beschäftigt. Erleichtert stellte Ciel fest, als er am großen Tisch saß und ihn das Essen gebracht wurde, dass dies eindeutig von Sebastian zubereitet wurde. //Oh Go...Teufel sei Dank! Bard’s Essen hätte ich nie runter bekommen// Seufzend machte sich Ciel über das, wie immer perfekt zubereite Essen her und hing seinen Gedanken nach. Keiner der Diener würde es wagen ihn zu stören und sein Butler, der sich wohl ALLES wagte, war noch nicht aufgetaucht. //Er ist doch noch nie einfach so ferngeblieben...außer wenn er einen Auftrag hatte... MIST! Selbst wenn er nicht anwesend ist, geht er mir nicht aus dem Kopf, verdammt!// Er war kurz davor, sich die Haare zu raufen, aber diese Blöße wollte sich Ciel nicht geben. Es war schlimm genug für ihn, dass ihn das dauernd bei Sebastian passierte. Wortlos beendete er sein Abendmahl, er wollte so schnell wie möglich weg, bevor ihn der Küchenchefkoch fragte... „Junger Herr! Wollt ihr nicht noch einen von mir selbst kreierten Nachtisch probieren?“ //Argh, zu langsam...// „Nein! Ich bin von dem Hauptgang völlig gesättigt…ein anderes Mal vielleicht...“ Den enttäuschten Blick seines Kochs ignorierend stand Ciel auf, nahm sich sein Wasserglas und verließ den Speisesaal, an den verbeugenden Dienern vorbei. //Ich esse zwar gerne Schokopudding... aber nicht wenn er total verkohlt ist!// Leicht schüttelte er sich, um die Gänsehaut los zu werden, die ihn bei diesem ‚Nachtisch’ befiel. //Ich sollte Sebastian wirklich mal auftragen, dem Koch kochen beizubringen...// Die Tatsache, dass dies kein Scherz war, brachte den Earl nicht unbedingt zum Lächeln. Über seine eigenen Gedanken seufzend ging er den langen Gang entlang, der zurück zu der Phantomhive-Bibliothek führte, doch bei der nächsten Abbiegung des Korridors wünschte sich der junge Earl, direkt in sein Schlafgemach gegangen zu sein, was ganz am anderen Ende des Anwesens lag. //Nein! D..das KANN nicht sein...bitte nicht...NEIIIIIIIN!!!// Klirrend fiel sein Glas auf den Boden und zerbrach in tausend kleine Splitter, als er das küssende Paar betrachtete, welches direkt vor ihm stand. Geschockt bei dem Anblick dem sich ihm bot, schlug er seine Hände vor den Mund, um einen verzweifelten Aufschrei zu unterdrücken und sah in rote Augen, die ihn überrascht und erschrocken anstarrten. „Bocchan?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)