Meine neue "Freundin" von Ayane ================================================================================ Kapitel 4: Regen ---------------- "Killer! Das ... das geht nicht", stotterte Haki und schaute Killer geschockt an, "Das ist falsch!" "Ich weis." erwiderte Killer und schaute Haki kurz in ihre roten leuchtenden Augen. "Ok ... so geht das nicht. Ich muss dir wohl alles erklären." murmelte Haki leicht verwirrt vor sich hin. "Hä? Was musst du mir erklären?" fragte Killer verwundert und zeigte mit seinem Finger auf Haki. "Ist wurst", meinte Haki, "Komm heut Abend einfach zu mir." Sie lief ein paar im Kreis herum und wiederholte ständig den Satz "Ich dachte es würde geheim bleiben." Killer schaute sie fragend an, konnte sich aber ein Kichern nicht verkneifen. Haki fiel nach einer um. Sie ist so oft im Kreis gelaufen, dass ihr schwindlig wurde. Killer lachte sie aus und half ihr hoch. Am Abend saß Haki auf ihrem Sofa und trank einen Schluck Saft. "Jetzt wurde er mal von mir eingeladen und dann kommt er nicht." fluchte sie und nahm noch einen Schluck. "Meinst du etwa mich?" fragte Killer, der langsam hinter Hakis Sofa auftauchte. Haki zuckte zusammen und lies ihren Becher fallen. "Was ... wie bist du hier reingekommen?" fragte sie verblüfft. Killer lächelte und meinte "Das Fenster war offen." Haki hob ihren leeren Becher auf und stellte ihn wieder auf den kleinen Tisch vor dem Sofa. "Also, was wollteset du mir erklären?" fragte Killer gespannt, nachdem sich Haki wieder auf dem Sofa breit gemacht hatte. "Schau her." meinte sie und reichte ihm ein altes Foto. "Kannst du dich noch daran erinnern?" fügte sie hinzu und zeigte mit dem Finger auf das Foto. "Ja, da hast du noch mit deinem Bruder zusammengewohnt, oder?" erinnerte sich Killer. Haki schaute ihn leicht böse an. "Unsere Eltern existierten auch. Nja, jetzt nur noch Dad." zickte Haki ihn an. "Sorry, aber was soll mir das Foto von vor 6 Jahren sagen?" fragte Killer und schaute Haki etwas schief an. Haki wurde ernst. "Ja, ich weis, das Bild ist alt, aber ich hab kein besseres gefunden. Jetzt schau dir die Augen bitte mal an." erklärte Haki und zeigte auf zwei Kinder auf dem Foto, die sich sehr ähnlich sahen. Killer schaute sich die Augen der beiden Kinder genau an. "Ihr habt unterschiedliche Augenfarben, aber das wies ich doch." stellte Killer fest. Nach einiger Zeit wurde Killer bewusst, was Haki ihm sagen wollte. "Moment! Da stimmt was nicht." murmelte er. Er betrachtete das Bild etwas genauer, sein Blick blieb bei dem einzigen Mädchen auf dem Bild hängen. Das Mädchen auf dem war Haki, die anderen beiden Jungs waren Killer und ihr Zwillingsbruder. "Blaue Augen?" dachte Killer verwundert. "Killer, ich bin nicht Haki. Ich bin ihr Zwillingsbruder", sagte Haki und schaute Killer traurig an, "Wir haben vor drei Jahren die Rollen getauscht." Killer schaute Haki verwundert an. Auf einmal dämmert es bei Killer. "Warum fällt mir das erst jetzt auf?! Klaro, Haki hat ja blaue Augen und deine sind rot. Also bist du Hawkins?", stellte er fest, "Aber, wieso habt ihr ...?" Killer saß verwirrt auf dem Sofa. Beide schwiegen eine Zeit lang, bis Killer sein Gegenüber ausquetschte. "Ich versteh nicht, wieso ihr die Rollen getauscht hab. Das ist doch der totale Schwachsinn." meinte Killer und hielt das Foto weiterhin in der Hand. "Als sich unsere Eltern getrennt haben, hat jeder von ihnen einen von uns mitgenommen. Mama wollte aus Haki ein liebes kleines Mädchen machen, weil sie ihr zu wild war. Dad hatte das genaue Gegenteil mit mir vor", erzählte Hawkins, "Wir wollten das aber nicht, deswegen haben wir die Plätze getauscht. Haki ist jetzt bei Dad, dort ist sie glücklich. Das einzige Problem ist ihre Oberweite. Sie muss sich jeden Tag aufs neue abbinden, damit Dad nichts merkt. Und ich muss eben als Mädchen rumlaufen. Damit gibt es kaum Probleme. Den Kleidungsstil musste ich von Haki aus beibehalte, weil sie ja auch immer so rumläuft. Aber seit Mama vor zwei Wochen gestorben ist ..." "Kannst du machen was du willst, aber in der Schule musst du weiterhin als Mädchen rumlaufen", beendete Killer den Satz und fuhr fort, "Die Kontaktlinsen trägst du nur, um deine roten Augen zu verstecken. Wenn ein bisschen was rausgeschaut hat wie bei deinen Sternchen, dann war das ja nie schlimm, weil alle dachten, das gehört zu den Kontaktlinsen." Hawkins nickte und wechselte schlagartig das Thema. "Das Foto gefällt dir, oder?" fragte er und zeigte auf das alte Foto. Killer wurde rot im Gesicht. "Hm? Ähm ... ja, ich finde es lustig, weil wir beide so doof aussehen auf den Baumstämmen." meinte Killer. "Wenn du magst, dann schenk ich es dir." sagte Hawkins und kicherte. "Ähm ... cool, danke." meinte Killer und kratzte sich am Kopf. Hawkins schaute Killer mit einem leichten Lächeln an. "Also, verstehst du nun weshalb ich das alles ...?" weiter kam er nicht, da Killer ihn mit einem lauten "Nein!" unterbrochen hatte. Hawkins schaute ihn verwundert an. "Wi ... wieso?" fragte Hawkins verwundert. Killer rückte mit seinem näher an das Gesicht von Hawkins ran. "Wie kann aus DEM Schisserchen von damals ein kleiner Teufel werden?" maulte Killer. Hawkins schaute weg und sagte leise "Ich weis auch nicht." Er setzte sich etwas anders auf das Sofa und schaute zu Killer. "Teufel? Ich? Nee." dachte er sich. "Und wie hast du die Frisuren hinbekommen?" Killer war sichtlich an den Informationen von Hawkins interessiert und hakte weiter nach. Hawkins begann leise zu kichern. Seine Augen funkelten vor Begeisterung. "Soll ich dir mal eine zaubern?" fragte er Killer fröhlich und rieb sich die Hände vor Vorfreude. Killer schaute ihn ein bisschen skeptisch an, antwortete dann aber mit "Äh ... wenn du willst ..." 10 Minuten später saßen Killer und Hawkins am Esstisch. Killer beobachtete Hawkins dabei, wie er ihm eine Strähne pflechtete. "Es ist so komisch ihn reden zu hören ...", dachte sich Killer, "Als Kind hat er nie gesprochen, weil er so schüchtern war. Und er hatte meistens seinen Plüschkraken Toeto dabei." "Worüber denkst du nach?" fragte Hawkins und plechtete Killers Haare weiter. Killer schaute ihn fragend an. "Du bemerkst das? Ich dachte du bist da voll konzentriert bei der Sache." murmelte Killer. "Ich bin kein kleines Kind mehr, Killer", meinte Hawkins mit einem knallrotem Gesicht, "Ich merk das natürlich, wenn du grübelst." Killer lächelte. "Du schaust immernoch wie früher. Du hast immernoch diesen Unschuldsblick drauf." kicherte Killer. Hawkins hatte einen fragenden Blick aufgesetzt. "Wie meinst du das?" wollte er wissen. "Naja, früher hast du auch immer so geschaut. Jeden Tag, jede Stunde, jede Minute. Du hattest immer diesen Unschuldsblick. Deine Schwester hat dich deswegen auch immer angemault, du sollst nicht immer so dumm schauen." erzählte Killer. Hawkins wedelte mit einer Hand. "Das war damals voll peinlich! Die hat mich immer fertig gemacht!" rief Hawkins. Er war knallrot. Killer konnte sich das Lachen nicht verkneifen. "Ha ha ha! Du bist echt niedlich!" lachte Killer vor sich hin. "Was?!" Hawkins schaute ihn geschockt an. Er stand auf ging langsam rückwärts zur Tür. "Ich ... ich muss aufs Klo." stotterte er. Er kam den Treppen hinter der Tür immer näher und bemerkte es nicht mal. Plötzlich verhäderte er sich in dem Kabel einer Lampe, die nicht angeschlossen war. "Äh! Nicht schon wieder das Kabel!" dachte sich Hawkins und kneifte die Augen zusammen. "Das war doch nur ein Scherz! Deshalb musst du doch nicht weghuschen!" rief ihm Killer hinterher und schaute zu, wie Hawkins sich im Kabel weiter verfieng. BAMM! Es machte einen lauten Knall und Hawkins lag mitsamt der Lampe unten an den Treppen. "Aua" murmelte er leise. Er küsste mit seinem Gesicht den Boden. Seine Füße waren noch auf den Treppen. Die Lampe kullerte die Treppen runter und landete auf dem Kopf von Hawkins. "Autsch" jammerte er vor Schmerz. Killer kam angerannt und schaute Hawkins verwundert an. "Hast du dich verletzt? Ist alles Ok?" fragte Killer. "Nein, alles Ok", antwortete Hawkins jammernd, "Passiert mir öfter ..." Killer lief die Treppen runter um Hawkins zu helfen. "Jetzt raff dich mal auf!", sagte er und hob Hawkins hoch, "Du führst dich auf wie ein kleines Kind." Hawkins schaute Killer in die Augen. Seine Augen füllten sich mit Tränen. "Was ist los?" fragte Killer. "Entschuldigung, dass ich kurz vorm heulen bin, aber es tut nun mal weh die Treppen runterzufallen." antwortete Hawkins. Killer stellte ihn wieder auf den Boden und packte ihn an der Hand. "du setzt dich jetzt einfach wieder hin und machst was du willst. Ich geh jetzt nach Hause, ist schon ziemlich spät und morgen ist wieder Schule." meinte Killer mit einem rotem Gesicht. Hawkins schaute Killer an. "Ok. Komm gut nach Hause." meinte Hawkins und begleitete Killer noch zur Tür. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)