No Name von emotional_chaos (... Du bist meine große Liebe ...) ================================================================================ Prolog: So begann alles ----------------------- Es ist schon so lange her... . Ich war 17, ging noch zur Schule, hatte eine eigene Wohnung und einen Freizeit-Job. Eigentlich nichts besonderes, oder? Ich arbeitete in einer Bar, da ich Sommerferien hatte. Von dem Lohn musste ich die Miete meiner Wohnung zahlen, da ich auf anderem Weg nicht zu genug Geld kam. Aber meine Beschäftigung war es nicht nur hinter der Theke zu stehen, ich sollte die Kunden, so wie alle anderen Mitarbeiter, zufrieden stellen, ... sie befriedigen. Ich gab meinem Körper jedem Mann, der in die „Blue Moonshine Bar“ kam. Einer Bar für Männer, nur für Männer. Ich war nie normal, alle Typen die wie ich in der Bar arbeiteten, wurden von verschiedenen Flüchen geplagt. Die Details sind unwichtig. Aber egal wie oft ich meinen Körper fremden Männern schenkte, ... mein Herz schlug nur für den Mann der diesen Ort erschaffen hat, für meinen Chef. ... Kapitel 1: Spielzeug? --------------------- Es war ein Tag wie jeder andere. Ich war spät dran, ich sollte schon längst arbeiten. Meine Mutter hielt mich auf, sie wusste nichts von meinem „Beruf“. Als ich sie endlich los war eilte ich in schnellen Schritten zur Bar. Ich ging rein und schaute mich um. Im ersten Moment sah ich niemanden, bis ich plötzlich die Stimme meines Arbeitgebers hörte. Ich schaute blitzartig auf und blickte meinem Boss ins Gesicht. Er hatte einen verärgerten Gesichtsausdruck und ein unheimliches Funkeln in den Augen. „Wo warst du? Du bist zu spät.“, wiederholte er mit seiner recht tiefen Stimme. Ich glaube er versuchte ruhig zu sprechen, aber ich bemerkte seine Wut. Ich wagte es erst gar nicht dem äußerst gut aussehendem Mann zu antworten. „Es tut mir Leid, meine ... meine Mutter hat mich aufgehalten. Es kommt nie wieder vor.“, stammelte ich nervös. Der blonde Kerl machte mir Angst mit seinem finsteren Grinsen. Seine Hand schnappte nach meinem Arm und zog mich mit in sein Büro. Er zerrte mich wortlos rein und schloss hinter sich die Tür. Nun setzte er sich in seinen breiten Schreibtischsessel, machte es sich bequem und sah mich wartend an bis er folgende Worte sprach: „Und? Wie wichtig ist dir dein Beruf? Was erwartest du von mir, Samu?“ Meine Augen folgten ihm und konnten ihn kaum länger als ein paar Sekunden ansehen. Ich drehte meinen Kopf zur Seite. „Bitte freuern Sie mich nicht....“ „Was liegt dir denn an dem Job?“ Ich schaute ihn an. „Ich brauche das Geld ... um meine Wohnung zu bezahlen und mir .... mir macht der Job Spaß“, meinte ich kleinlaut. „Du hast hast also Spaß daran.~ Das hört man doch gerne.~“, schmunzelte er.„Komm her!“, spracht er ruhig. Ich machte zwei Schritte und blieb vor ihm stehen. Er zog mich rasch auf seinen Schoß, eher ich was dagegen machen konnte. Ich schielte zu meinem Vorgesetzten und hielt die Luft an. „Dann werde ich mal nicht so sein.~“, hauchte er in mein Ohr. Ich errötete ein wenig und brachte kein Wort heraus. „Wenn du Spaß daran hast, wirst du dich heute mit mir vergnügen.“, fügte er hinzu. Als ich seine Worte wahrnahm stockte mir der Atem. „Sind ... Sie sicher, ich ...ich bin schwächer als die anderen.“ Meine Gestotterten Worte gefielen ihm. „Das macht nichts. Sieh´ es als eine Ehre.“, hauchte er verspielt. Ich wurde immer röter und sah zu ihm, wo ich ein leichtes Grinsen auf seinen Lippen erkennen konnte. Ich zögerte einige Momente, bis ich begann seinen Hals zu küssen. Ich verwöhnte seine weiche Haut und leckte auch einige Male darüber. Während ich beschäftigt war, spürte ich seine recht großen Hände meinen Rücken hinunter gleiten. Er führte seine Hand unter mein Shirt und streichelte mich sanft. Ich strich über seine gut gebaute Brust die noch vom dünnen Stoff seines Hemds bedeckt war. Der attraktive Mann unter mir zog mir zügig das Oberteil aus und streichelte meinen Hals hinunter. Ich machte nicht weiter und genoss einfach seine Streicheleinheiten. Auf einmal stand er mit mir auf und drückte mich schneller als der Blitz in seinen Sessel. Er öffnete geschickt meine Jean und zog diese bis zu meinen Knien hinunter. Mein Boss befreite sich ebenfalls von seiner Hose und und grinste mir extrem sexy ins Gesicht. Ich musterte kurz den ansprechenden Körper vor mir und verkniff mir Worte wie „Wow“ oder „Oh Gott“. Er zog seine Hose nun ganz aus und klemmte ein Knie neben meine Hüfte auf den Sessel. Er beugte sich über mich und küsste mich leidenschaftlich. Ein angenehmer Schauer durchstreifte meinen Körper. Ich musste mich nicht überwinden um den Kuss zu erwidern. Während er mich ganz entkleidete folgten weitere innige Küsse. Sie waren voller Lust. Weitere Berührungen ... . Auch als er wenig später in mich eindrang und mich zum stöhnen brachte ..., ich habe mich noch nie so gut gefühlt. Nach ein paar Minuten war ich vom Gegenteil überzeugt, jetzt ging es mir noch besser. Ich genoss alles was er mit mir machte. Ich konnte noch sein leises Keuchen hören und seine Atmung auf der Haut spüren, bis er sich von mir entfernte und aufstand. Ich sah zu dem Mann auf und schluckte einmal schwer. Ich wusste nicht was er dachte, aber er schien sich auch gut zu fühlen. Egal was gerade vor fiel, ich war nur ein Angestellter für meinen geliebten Chef und er zeigte mir mit einer kleinen Geste, dass ich gehen kann. Ich nahm mir meine Sachen, zog mich an und verschwand aus dem Büro. Ich tapste in ein Zimmer, dass die Männer die hier her kamen für ein paar Stunden mieten konnten um sich mit Mitarbeitern zu vergnügen. Ich ging in eins der Zimmer und dann in das Bad das gleich an das Schlafzimmer grenzte. Ich ging heiß duschen um mich von von Schweiß und sonstigen Gerüchen zu befreien. Meine Klamotten wurden zum Glück nicht schmutzig und ich konnte sie den restlichen Tag tragen. Als ich mich wieder anzog waren meine Gedanken nur noch bei ihm. „Ich weiß was ich für dich bin. Ich bin ein Mitarbeiter wie jeder andere, ich möchte dir gefallen, gut vor dir dastehen. ... Aber was du nicht weißt ... ich bin in dich verliebt. In meinen Boss, meinen Arbeitgeber ... . Ich will es dir nicht sagen, weil ich weiß, dass du meine Gefühle nicht er- widerst. Weil ich weiß, dass du für die Gefühlsduselei eines 17 jährigen keine Zeit hast.“, dachte ich, weil mir bewusst wurde, dass ich ihn nie haben konnte. Mit den Gedanken machte ich mich wieder an die Arbeit. Ich lieb den restlichen Tag hinter der Theke und mixte Drinks und Cocktails. Ich sah ihn nicht mehr und ging abends wieder nach Hause. Als ich meine Haus- tür aufsperrte und sie öffnete, sprang mir gleich Daisuke vor die Füße. Mein Kater schnurrte vor Freunde, und ich war plötzlich auch wieder glücklich gestimmt. Ich nahm mein Kätzchen hoch und streichelte es. Ich ging in die Wohnung und schloss die Tür, bevor ich meiner Babykatze was zu fressen gab. Ich setze mich an den Küchentisch und beobachtete den süßen Genossen. Ich musste einfach lächeln und hatte nicht mehr so viel Kummer wegen dem schönsten Mann, den ich kannte. Ich legte mich früh schlafen, obwohl ich davor eine Kleinigkeit aß. Ich schlief schnell ein und kuschelte mich an das weiße, flauschige Fell meiner Katze. Ich bekam in dieser Nacht nichts von meiner „Verwandlung“ mit, was mir eigentlich egal war. Ich wachte am nächsten Morgen früh genug auf. Ich blinzelt ein paar mal bevor ich die Augen öffnete. Ich sah zu meiner Brust und kicherte leicht. „Daisuke, ich muss aufstehen.“, sagte ich leise. Ich lag auf dem Rücken und der Kater auf meinem Bauch. Er schnurrte lieb als ich ihn streichelte. Ich richtete mich ein Stück auf und er wurde langsam wach. Der Kleine streckte sich, gähnte kurz und sprang von meinem Oberkörper aufs Bett. „Sorry mein Kleiner.“, sagte ich sanft und lächelte. Ich stand auf, ging duschen, zog mich an, machte mir was zu essen, fütterte Daisuke und verließ die Wohnung. Ich spazierte langsam zur BMB und kam nach 25 Minuten an. Ich wusste, dass ich auch in 15 Minuten da sein konnte, aber ich wollte es nicht. Warum? Weil ich an diesem Ort immer nur an meine Gefühle für den Chef erinnert wurde. Stunde für Stunde ... . Ich betrat die Bar und holte mir erstmal was zu trinken. Der Tag verlief fast wie jeder andere auch. Fast. Als ich gerade als Schluss machen wollte und schon zur Tür ging, spürte plötzlich eine Hand auf meiner Schulter. Ich zuckte erschrocken zusammen, eher ich nach sah wer es war. Als ich mich umdrehte erkannte ich es, er lächelte mich an. Ich war nicht sicher ob es ein breites Lächeln oder ein leichtes Grinsen war. „Willst du heute nicht hier bleiben?“, fragte der Blonde. Ich schwieg und rührte mich nicht. Darauf zog er meinen Körper langsam zu sich und beugte sich leicht zu meinem Ohr hinunter. Er leckte flüchtig über meine Ohrmuschel und ich hörte was er leise flüsterte. „Ich würde mich sehr freuen.~“ Ich errötete schlagartig und starrte ins nichts. Wieder sagte er dass, er sich darüber freuen würde. Ich konnte ihm einfach nicht widersprechen, weil ich es nicht als Frage sondern als Aufforderung sah. Ich nickte leicht und schielte zu ihm. Er nahm sanft meine Hand und zog mich die Treppen hoch. Ich war zuvor noch nie hier. Nach den Treppen gingen wir einen kurzen Flur entlang, wo an dessen Ende eine Wohnungstür zu sehen war. Er ging auf diese zu, sperrte sie auf und zerrte mich mit rein. Wie letztens schloss er die Tür. Er nahm mich wieder an die Hand und führt mich in sein Schlafzimmer. Ich war viel zu nervös um auf den tollen Stil und die schöne Einrichtung zu achten. Er zog mich auf sein Bett und ich blieb auf dessen Kannte sitzen. Er kniete sich über mich, rechts und links neben meiner Hüfte waren seine Beine. Er gab mir einen leichten Stoß und drängte mich hinunter bis ich lag. Er beugte sich über mich und grinste leicht. Er hauchte mir einen sanften Kuss auf die Wange und begann mich auszuziehen. Er streichelte, küsste und verwöhnte mich. Ich wusste, dass ihm mein erregter Anblick und meine Laute gefielen. Ich wusste nicht wie spät es war und dachte auch gar nicht an meinen Fluch, bis wieder meine Ohren und mein Katzenschwanz auftauchten. Der scharfe Kerl über mir musterte mich kurz und grinste. Als mein Boss weiß er von meinem Fluch, hat mich aber noch nie so zu Gesicht bekommen. „Mein süßes Kätzchen.~“, raunte er heiß in mein Ohr. Erst jetzt machte er weiter ... . Es gefiel mir. Er nahm mich hart und zeigte wenig Rücksicht auf mich. Es machte mir nichts aus. Als er es beendet hatte, ich total erschöpft war und ich ihn noch leise Keuchen hörte, legte er sich neben mich. Ich atmete auch noch sehr schwer. Meine Augen waren geschlossen und ich spürte plötzlich seine Aufmerksamkeit. Ich öffnete sie schließlich und sah zu ihm. Er smilete mich an. „Was hältst du davon mein Kätzchen zu sein? Du kommst immer wenn ich es will nach der Arbeit zu mir.“ Er sprach leise aber klar. Ich weitete leicht die Augen und antwortete nicht. „Du bist ab heute mein Spielzeug, klar?“, meinte er entschlossen. Dieses „klar“ hatte nichts zu bedeuten, er würde ein „Nein“ nicht akzeptieren. Ich überlegte noch lange. „Sein Spielzeug ... ich soll, oder ich werde also immer zu ihm gehen.“, dachte ich bevor mich ein Gefühl von Müdigkeit überfiel und ich einschlief. Ich wachte recht spät auf und schaute langsam wo mein „Herr“ ist. Er kam gerade wieder zurück, hatte nur ein Handtuch um die Hüfte gebunden. Er war wahrscheinlich schon duschen. „Morgen, Boss“ Ich stand langsam auf. „Darf ich duschen gehen?“, fragte ich leise. Er nickte bloß und holte sich was zum Anziehen aus seinem Schrank. Ich ging in das Zimmer aus dem er gerade kam und duschte schnell. Danach zog ich wieder meine Sachen an und bat ihn mich für den Vormittag nach Hause gehen zu lassen. Er erlaubte es mir. Ich ging gleich wieder hinunter in die Bar und nach Hause. Ich kam in meine Wohnung. Ich zog mich um, kümmerte mich um Daisuke und ging wieder zurück. Jeder zweite Tag verlief gleich. Ich wurde zum Spielzeug meines Chefs ... Kapitel 2: Alles Schicksal~ --------------------------- Nun war ich schon gute zwei Wochen das Haustier meines geliebten Chefs. Inzwischen kamen wir uns etwas näher, und ich spürte auch etwas mehr Zuneigung von ihm als zuvor, aber das Gefühl von ihm geliebt zu werden hatte ich nicht. Wieder einmal lag ich in seinem Bett. Ich atmete noch etwas lauter als normal. Er sah mich zufrieden an und streichelte mir über den Kopf. „Los, schlaf´ein bisschen, du scheinst müde zu sein.“, sprach er recht sanft. Ich nickte nur kurz und schlief langsam an. Wir waren schon öfters gemeinsam unter der Dusche, diesmal aber nicht. Mit einem Gähnen öffnete ich am nächsten Morgen die Augen und stand gleich auf, nachdem ich mich aus seinen Armen befreit hatte. Ob er weiter schlief oder aufwachte bekam ich nicht wirklich mit. Automatisch bewegten sich meine Füße Richtung Bad unter die Dusche. Ich genoss das warme Nass auf meiner Haut während ich überlegen musste, zu was die ganze Sache noch führen würde. Als ich mich abgetrocknet und mir wieder die Boxershort angezogen hatte, stand auch schon mein „Besitzer“ in der Tür. Er lächelte und meinte, ich könnte mich noch mal hinlegen, da er in der Zwischenzeit die Bettwäsche gewechselt hatte. „Ich mache mich noch schnell für die Arbeit fertig, Boss.“, meinte ich ruhig und sah ihn an. Selbst nach dem Aufstehen, sah er toll aus. Ohne ein weiteres Wort stieg er in die Dusche. Ich schnappte mir schnell meine Klamotten und zog sie an, bevor ich wieder ins Badezimmer ging um mich zu weiter frisch zu machen. Mein Chef war ganz still, ich bemerkte keinen einzigen Laut, bis ich die Duschtür aufgehen hörte. Er kam heraus und zitterte am ganzen Körper. Ich erschrak sofort und musste schwer schlucken. Ich musterte ihn mit geweiteten Augen. Ich sah in sein bleiches Gesicht bevor er seinen Kopf senkte. „Was .... was hast du gemacht?“, fragte ich leise und geschockt. Ich bekam keine Antwort von ihm ... . Laut wiederholte ich die Frage. Ich machte mir Sorgen um ihn, was man mir auch ansah. „Es ist nichts“ Als ich seine Stimme hörte, die so leise und schwach war zuckte ich zusammen. Ich nahm ein Handtuch, trocknete ihn ab und brachte ihn wieder ins Bett, wo er von mir zugedeckt wurde. „Warum hat er gerade eiskalt geduscht? Er zittert richtig ... . Es muss doch einen Grund geben? Er hätte aufgehört sich kalt zu duschen, wenn er es nicht mit Absicht getan hätte. ...“ Ich musste wissen warum und hörte nicht auf nachzufragen. Entweder ignorierte er mich, oder schüttelte den Kopf. „Warum?“, bohrte ich immer wieder nach. Ich wurde richtig sauer und schrie ihn an. Davon schien mein Vorgesetzter nicht viel zu halten. „Er hat mit meinem Fluch zu tun!“, meinte zornig. Ich erstarrte kurz und blickte ihn verwirrt an. Ich dachte, dass er als Leiter der Bar keinen Fluch besitzt, wobei ich mich anscheinend täuschte. „Was- ...?“, fing ich an zu fragen, aber er unterbrach mich sofort. „Das geht dich nichts an“ Wieder wollte ich sprechen. Aber wieder ... „Nein! Und jetzt hau ab!“, fuhr er mich wütend an. Als ich das hörte, musste ich mich echt zusammen nehmen. Es tat weh von ihm angeschrien zu werden. Nachdem ich aufstand verschwand ich ohne jeglichen Laut aus seiner Wohnung. Ich erlaubte mir auch einfach Heim zu gehen, denn es war mir gerade egal, was er von mir hielt. Als ich an- kam schmiss ich verletzt die Wohnungstür zu. Daisuke begrüßte mich gleich und schnurrte, während er sich an meine Beine schmiegte. Ich verbrachte den ganzen Tag zu Hause, weil ich heute absolut nicht mehr in die Bar wollte. Ich saß gerade in der Küche und las etwas, als ich Regen- tropfen gegen die Fensterscheibe klatschen hörte. Es begann stark zu schütten, zu blitzen und zu donnern. Das Gewitter draußen bekam nur kurz meine Aufmerksamkeit und ich wendete mich wieder einer Zeitschrift zu. Der dunkle Himmel ließ die Wohnung finster wirken, da kein Licht brannte, womit ich im Moment kein Problem hatte. Weiterlesen konnte ich nicht, also stand ich auf. Kaum war ich auf den Beinen klingelte es an der Tür. Ich nahm an, dass es ein Paket war, oder nur die Post. Ich tapste langsam zur Tür und öffnete sie. Ich war verwundert, als ich meinen Boss vor der Tür stehen sah. Er war klatschnass und seine Kleidung klebte an seiner Haut. „Darf ich rein kommen?“, fragte er ruhig. Erst jetzt registrierte ich, dass er nur wegen des miesen Wetters hier war. Nicht um mit mir zu plaudern oder sich zu entschuldigen. Ich nickte zaghaft und ließ ihn herein. „Wenn du möchtest, wasch´ ich deine Sachen.“, bot ich ihm an. Nun nickte er und ich brachte ihn ins Bad wo er sich umziehen konnte. Ich hatte ihm ein paar meiner größeren Klamotten gegeben und wartete in der Küche. Währenddessen zerbrach ich mir den Kopf über den Vorfall heute morgen. Doch je länger ich darüber nachdachte, desto weniger verstand ich seine Reaktion. Als ich wieder richtig bei mir war, fiel mit auf, dass mein Arbeitgeber schon längst vor mir stand. Ich sah zu ihm hoch. „Ich hab sie im Bad liegen lassen.“, meine er knapp. Ohne ihm zu antworten richtete ich mich auf und schmiss seine Sachen in die Wasch- maschine. Meine Füße steuerten wieder die Küche an, wo mein unerwarteter Gast schon Platz nahm. Ich setzte mich zu ihm und wir schwiegen uns eine Weile an bevor ich mich dazu entschied, ihn auf die Geschichte mit dem Duschen anzusprechen. Er ignorierte mich eiskalt. „Du sagtest, es hätte mit deinem Fluch zu tun! Warum sagst du mir nicht einfach den Grund?!“ Ich wusste nicht, dass ich schon wieder lauter wurde. Dieser Kerl regte mich auf, seine geheimnisvolle Tour kotzte mich an. „Ich sagte doch schon ... Das geht dich nichts an.“, meinte er kühl. Ich bemerkte, dass ich ihm auf die Nerven ging. „Warum musst du so etwas vor mir geheim halten?“, fragte ich, weil ich das Gefühl nicht los wurde, dass etwas mehr dahinter steckt als ich anfangs vermutete. „Zum letzten Mal. Es braucht dich nicht zu interessieren. Hast du verstanden?“, seine Stimme, seine Worte ... . Sie waren wie Stiche für mich. Ich dachte, er könnte mich leiden, aber sein kalter Unterton ließ mich daran zweifeln. Wir begannen zu streiten, obwohl ich wieder der war, der herum geschrien hat. Mir wurde es zu bunt. „Deine Wäsche sollte bald fertig sein.“ Ich kümmerte mich um diese und warf sie in den Trockner, wobei ich mit dem Gedanken spielte, gar nicht mehr zu ihm zurück zu gehen. Zehn Minuten wartete ich bis seine Kleidung trocken war und gab sie ihm zurück. „Hier.“, murrte ich leise. „Kannst du mir verraten warum es dich so interessiert? Du hörst nicht auf nachzufragen, auch wenn ich schon einige male sagte, dass dich das nichts angeht.“ „Mann, ich hab mir fürchterliche Sorgen gemacht, weil ich in dich verliebt bin!“ Ich brauchte einige Sekunden, bis ich verstand, was ich gerade von mir gegeben hatte. Ich wurde etwas rot und drehte den Kopf leicht weg. Ich wollte seinen Gesichtsausdruck nicht sehen. Was er wohl von mir dachte? „Wirklich?“, fragte er kühl und distanziert. Ich traute mich nicht auf zu schauen, weil ich wusste, dass mich ein eisiger Blick zum Weinen brachte. Ich drückte ihm die Klamotten in die Hände und flüchtete in mein Schlafzimmer, wo ich schnell eine Packung Zigaretten in der Hand hatte. Ich nahm eine heraus, zündete sie an und machte sofort einen Zug. Es war damals so meine Art zu rauchen, wenn ich „Kummer“ hatte. Ich wusste nicht, ob er schon gegangen war. Die Wolken verschwanden langsam und ich sah den Regentropfen zu wie sie meine Fensterscheibe hinunter liefen. Meine Augen schlossen sich langsam bis ich von meinem Arbeitgeber umgedreht wurde. Erschrocken öffnete ich sie wieder und sah ihm ins Gesicht. Seine Lippen kamen meinen immer näher und ich schloss wieder meine Augen. Er küsste mich lange und sanft, ich genoss es. Als ich ihn wieder ansah, bemerkte ich, dass er meine Kippe ausgedrückt hatte. „Es hat aufgehört, ich muss gehen.“, meinte er recht leise aber ruhig bevor er verschwand. Ich sah ihm nach und legte die Zigaretten weg. Der Kuss gerade war ganz anders als alle zuvor, viel mehr Gefühl ... . Aber mir war klar, dass er mich nur küsste, um meine Kippe auszumachen. Ich seufzte laut und und setzte mich aufs Bett. Alles was mir gerade durch den Kopf ging, waren seine Worte, Küsse und Berührungen. Diese Gedanken oder Erinnerungen quälten mich den ganzen Tag, auch wenn ich nicht zur Arbeit ging. Aber was blieb mir anderes über, als am nächsten Morgen wieder hin zu gehen. Warum rutschte mir gerade das raust? Ich wollte nicht, dass er von meinen Gefühlen weiß. Es war mir einfach nur peinlich. Die meiste Zeit stand ich hinter der Theke und wollte mich ablenken. Ich ging in den Mitarbeiterraum und machte Pause. Ich schloss die Augen und genoss jeden Schluck von dem eiskalten Wasser in meiner Hand. Plötzlich spürte ich wieder einen warmen, regelmäßigen Atem in meinem Nacken. Ich dreht den Kopf zur Seite und schielte zu meinem Chef. Ich war es mittlerweile gewohnt von ihm „überrascht“ zu werden. „Gibt es etwas?“, fragte ich ruhig. „Du bist wirklich in mich verliebt?“, kam es schließlich von ihm. Bei seinen Worten ließ ich gleich wieder meine Maske fallen. Ich schaute unsicher in sein Gesicht, nickte schwach und dreht mich zu ihm um. „Du weißt, dass ich deine Gefühle nicht erwidere. Willst du, dass ich das ändere?“ Ich verstand seine Frage nicht. Was sollte das denn? Natürlich wünschte ich mir, dass sich das ändert, doch ich versuchte es ihn nicht wissen zu lassen. „Warum... fragst du mich das?“ „Ich möchte es einfach wissen, also antworte mir.“ Es hatte keinen Sinn meinem Boss was vor zu lügen. „Ich könnte versuchen, dich lieben zu lernen.“, meinte er etwas sanfter. Mein Blick erstarrte gleich. „Warum sagt er so etwas?“, fragte ich mich in Gedanken. „Man kann Gefühle nicht erzwingen.“, meinte ich ernst. Er sollte einen anderen verarschen. Nicht mich. „Willst du, dass ich es versuche?“, fragte er. Ich hielt das nicht aus, also ging ich einfach an ihm vorbei, ohne ihm eine Antwort zu geben. Ich kam mir verarscht vor, aber zu gleich gab mir seine sanfte und ehrliche Stimme zu denken. Was sollte ich glauben? Zu meinem Glück ließ er mich den restlichen Arbeitstag in Ruhe. Seine Nähe hätte mich fertig gemacht. Diese Nacht schlief ich wieder zu Hause, obwohl ich nur an ihn dachte. Am nächsten Morgen kam ich früher als alle anderen in die Bar. Ich hoffte, dass auch noch nicht hier war. Tja, ich hatte mich zu früh gefreut. Kaum war ich drinnen, stand auch schon wieder der blonde Typ vor mir. „Morgen, Samu.“ „Morgen ... .“, erwiderte ich. Ich wollte weg von ihm. „Bleib heute Nacht bitte hier.“, sprach mein Chef. Ich nickte zaghaft. Die Arbeit verging meiner Meinung nach viel zu schnell, denn ich wollte eigentlich nicht bei ihm bleiben. Ich hatte schon Schluss, aber so brav und gehorsam wie ich war, blieb ich im öffentlichen Bereich sitzen. Endlich kam er aus seinem Büro und ich sah ihn fragend an. „Kommst du?“, fragte er sanft. „Ich möchte nicht.“, meinte ich stur und ignorierte seinen zärtlichen Klang der Stimme. „Bitte.“, hauchte er leise. Ich konnte ihm nicht weiter widersprechen. Wir gingen hoch in seine Wohnung und und schliefen miteinander. Er war ein wenig gefühlvoller als sonst. Als wir fertig waren, schielte ich zu ihm. Ich war erschöpft und meine Augen fielen fast zu. „Hast du über meine Frage nachgedacht?“, flüsterte er und ich nickte sacht. „Ja, das habe ich. Ich weiß zwar nicht, ob es funktionieren wird, aber ich will, dass du es versuchst.“, antwortete ich mit leiser Stimme. Auf seinen Lippen lag ein leichtes Lächeln, doch seine Augen widerspiegelten keine Freude oder Wärme. Ein Gefühl der Müdigkeit überkam mich und ich schlief schnell ein, sodass ich mir nicht länger Gedanken darüber machen musste. Mein Boss wurde sanfter, er war nicht mehr so grob zu mir, worüber ich mich freute. Aber ... er liebte mich nicht, und diese Leere zu spüren stimmte mich wieder weniger glücklich. Wir lernten uns etwas kennen und ich fühlte mich nicht mehr nur wie ein Spielzeug für ihn, doch was ich ihm wirklich bedeutete wusste ich nicht. Ich dachte immer wieder darüber nach ... und dennoch kam ich zu keinem Ergebnis. Es machte mich verrückt. Es ist schon eine Weile her, seitdem ich meinem Vorgesetzten die Liebe gestanden habe ... . Wir schliefen nicht mehr so oft mit- einander, was auch gut so war. Ich hatte das Gefühl, dass er wirklich probieren wollte, mich zu lieben. Wir standen uns mittlerweile schon recht nahe und deshalb wollte ich einige Wochen nach meinem Ge- ständnis ein Date mit ihm. Er akzeptierte es und wir gingen eines Abends ins Kino. „Möchtest du Popcorn oder so etwas?“, frage er mich lächelt. Ich nickte strahlend, da ich mich schon total freute. Eine Richtige Verabredung mit meinem Chef~. Wir holten die Karten, was zu knabbern und zwei Getänke, bevor wir in den Saal marschierten. Die Filmwahl überließ ich ihm und wir sahen uns einen Horrorfilm ab 16 an. Ich sah gar nicht all zu oft auf die Leinwand, viel öfters zog er meine Aufmerksamkeit auf sich. Ich entschloss mich schließlich auch mit zu schauen, obwohl der Film schon in der Mitte war. Ich aß etwas Popcorn und trank von meiner Cola, die in dem Becherhalter neben mir stand. Ich starrte an die Leinwand und griff langsam nach seiner Hand. Der Film war gruselig und jagte mir Angst ein. Blut und Geschrei, so etwas macht mir eigentlich nichts in Filmen, aber diesmal überkam mir Schreck und Angst. Ich drückte seine Hand leicht, weil ich wissen musste, ob er noch in meiner Nähe war. Der Film ging langsam zu Ende, doch dieses war das Schlimmste. Ich kniff die Augen zu, drehte den Kopf weg und versteckte ihn an seiner Schulter. Ich könnte nicht anders, ich fürchtete mich zu sehr. Ein sanftes zärtliches und beruhigendes Streicheln erleichterte mich wieder, ich öffnete die Augen und sah ihn an. Langsam ging das Licht im Saal wieder an und ich lächelte leicht. „Es tut mir Leid. Entschuldigung“, sagte ich leise. Es war mir wirklich etwas peinlich, da ich den Film ja schon sehen durfte und dennoch Angst hatte. „Schon okay. Es macht nichts.“,meinte er einfühlsam, „Und jetzt gehen wir Pizza essen, wie abgemacht.“ Wir standen auf und verschwanden aus dem Kino. Auf dem Weg zu mir nach Hause lag eine Pizzeria, bei der wir unseren Abend auch beenden wollten. Ich habe es sehr genossen, mit ihm weg zu gehen. Wir aßen auf und der blonde, junge Mann brachte mich nach Hause. Wir standen vor meiner Wohnung. „Danke“, lächelte ich froh und zufrieden. „Gern geschehen.“, nickte er. „Ich hoffe du schläfst gut“ „Werde ich.“ Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Er erwiderte und küsste mich auf die Lippen. Ganz zart und sanft. Nun küsste ich ihn auch und so ging es weiter. Vor meiner offenen Haustür. Die Küsse wurden inniger und wir huschten in die Wohnung und steuerten gleich mein Schlafzimmer an. Er nahm mich hoch und trug mich ins Bett. Er beugte sich über mich, verwöhnte mich mit Küssen am Hals und streichelte meine Seiten. Genüssliches Keuchen und Stöhnen hallte im Raum. Es war gut, sehr gut. Am nächsten morgen wachte ich recht spät auf. Ich lag in seinen Armen und sah hoch in sein hübsches Gesicht. Ich schnurrte leise, und genoss seine Wärme. „Samu, ich will dir etwas sagen.“ Ich war etwas verwirrt und schaute ihn fragend an. „Es hat mit der Bar zu tun. Mein Fluch, warum ich damals so kalt duschen ging.“, meinte er. Ich schwieg und sah ihn neugierig an. Es würde mich wirklich interessieren. Er drehte den Kopf leicht weg und ich setzte mich auf. „Ach was, das musst du nicht wissen. Du wirst mir sowieso nicht glauben. Das hat keinen Sinn.“ „Jetzt sag schon! Ich glaub dir alles was du sagst, wirklich. Und jetzt raus damit, sag´s mir endlich!“ Ich nahm ein lautes seufzen wahr und beruhigte mich wieder. Er zögerte lange und fing immer wieder an bis er endlich alles erzählte: „Keiner weiß was es mit der Bar auf sich hat, außer ich. Es lebt unter dem Gebäude, eine Kreatur, ein Dämon, ein Monster. Es beherrscht mich. Und wegen ihm ... habt ihr auch alle diese „Flüche“. Ich kann euch auch nicht feuern oder so, denn eigentlich ist der Dämon, der der alles entscheidet. Er will keinen von den Mitarbeitern los werden. Wenn etwas passiert was er nicht möchte, werde ich dafür bestraft. Ich will nicht genauer darüber reden.“, erklärte er leicht zitternd. Er hatte Angst, ich sah es ihm an. Ich schluckte schwer. „Ein Monster? Ein Dämon?“, fragte ich mich selbst im Gedanken. „Ich kann dich nicht lieben. Ich darf nicht.“, meinte er leise. Seine Stimme hatte einen ängstlichen Klang. Ich war leicht gereitzt. „Was heißt, du kannst nicht?! Du willst nicht! Ist es das?“ Er starrte mich an. „Nein! Doch! Du hast recht ... . Ich will dich nicht lieben, ich darf das nicht.“ Ich wusste nicht was in seinem Kopf vorgeht. Als ich genau hinsah erkannte ich, dass ihm eine Träne die Wange hinunter lief. Ich stockte kurz. „Was ...ist denn? Said, was hast du denn?“, fragte ich ganz leise. Er stand auf und ging ein paar Schritte. „Er hat sie alle umgebracht, vor meinen Augen getötet. Qualvoll ließ er sie alle sterben. Ich will nicht, dass das nochmal passiert. Ich darf dich nicht lieben.“, meinte er. Viele weitere Tränen kullerten sein Gesicht hinunter. Er weinte still und ließ sich neben dem Bett auf den Boden sinken. Er lehnt sich nach hinten an die Wand und legte den Kopf in den Nacken. Ich kniete mich zu ihm auf den Boden und streichelte seine Wange. „Ist das wahr?“, fragte ich leise. „Ich darf nicht, aber es ist sowieso zu spät. Samu ... .“, flüsterte er, „Ich liebe dich.“ Mein Herz schlug schneller und ich weitete kurz die Augen, bevor ich leicht lächelte. „Said ...“, man konnte mich kaum hören. „Dich lasse ich nicht sterben, glaub mir. Ich ver- spreche es.“, sprach er sanft und leise. Ich umarmte ihn fest und er küsste mich sanft. Es war Zufall, vielleicht Schicksal, ich weiß es nicht. Wir hatten bald eine richtige Beziehung. Ich spürte seine Liebe, genoss jeden Moment mit ihm. Said war so lieb zu mir, ich konnte mir keinen besseren Partner vorstellen. Er tätowierte sich sogar meinen Namen auf den Körper. Seine Hüfte war mit meinem Namen geschmückt. Ich durfte zwar nicht mehr arbeiten wie früher, weil Said es nicht wollte, aber ich war nie glücklicher. Ich war sicher, es war Schicksal. Eins solltet ihr wissen: Ich muss vor allem meiner danken, denn sie hilft mir oft beim schreiben 3 Und ich gebe zu, dass ich ohne ihre Hilfe, mitten in der Story hängen bleiben würde^^ Kapitel 3: Bitte Vergib Mir ... ------------------------------- Als glücklichster Mensch auf Erden wachte ich jeden Morgen auf. Seit Saids Liebesgeständnisses bin ich einfach nur froh ihn an meiner Seite zu haben. Zusammen irgendwo hingehen war schon normal und ich hatte jedes mal Spaß wenn wir gemeinsam ausgingen. Er hatte sich sogar meinen Namen stechen lassen. Und da eine Tätowierung nicht weg geht, steht mein Name nun waagrecht auf seiner Hüfte Richtung Oberschenkel. Ich fand es echt zu süß von ihm und nun wollte ich mich auch tätowieren lassen. Nur zu dumm, dass die Sache einen Hacken hatte. Ich war erst 17 und brauchte eine schriftliche Genehmigung von meinen Eltern. Aber dazu komme ich noch. Alles war wie immer, ich wachte recht spät am Morgen auf, weckte meinen Schatz sanft und ging duschen. Als ich wieder heraus kam stand mein Süßer auch schon auf den Beinen. Eine Umarmung und einen Kuss am Morgen gehörten einfach dazu. „Du? Ich muss heute nochmal heim. Am besten gleich, Daisuke muss gefüttert werden. Ich habe die letzten Male schon meine Mutter zur Wohnung geschickt um sich um ihn zu kümmern. Ist das okay? Ich bin gleich wieder da, versprochen.“, meinte ich zucker- süß. Er nickte mit einem Lächeln. „Okay, solange es nur Daisuke ist“, schmunzelte er. Ich nickte und lächelte froh. Mein Chef ... nein, halt, stopp, Said hatte meinen keinen Kater schon längst ins Herz geschlossen. Die beiden mochten sich und ich wollte dass sich die beiden auch bald wieder mal sehen, da wir meist in Saids Wohnung waren. Ich zog mich rasch an und war nach einem „Bis gleich.“ auch schon aus der Tür. Mit einem falsch zugeknöpften Hemd, verwuschelten Haaren und einem offenen Gürtel eilte ich die Treppen in die Bar runter. Ich schloss für einen Moment die Augen und als ich sie wieder öffnete rannte ich bei- nahe einen Mann um, der anscheinend schon in der Bar war. Ich blieb kurz vor dem großen, extrem attraktiven und muskulösen Typen stehen. Ein musternder Blick von mir wanderte zu seinem Gesicht hoch. „Hey, Kleiner. Kannst du mir zufällig sagen wo Said ist?“, fragte seine ziemlich Tiefe Stimme. Ich sah auf seinen gut gebauten Körper den man wegen dem halb offenem Hemd gut sehen konnte. „Ähm ... Said? Der müsste auch noch oben sein.“ Ich war ziemlich dumm, denn wegen dem „auch“ wusste der Kerl, dass ich gerade bei ihm war. Ich spürte einen musternden Blick auf mir und sah in das mir fremde Gesicht. "So ein süßes Kerlchen hat mein Brüderchen dabei doch gar nicht verdient~“, hauchte er ver- spielt. Ich wurde leicht rot und fragte mich verwundert, ob das wirklich der Bruder meines Geliebten war. „Ich muss los“, meinte ich hastig. „Ich habe gerade seinen Bruder angestarrt.“ In schnellen Schritten lief ich nach Hause und fütterte meinen kleinen Daisuke. „Dieser Mann sah echt scharf aus.“ Ich kniff die Augen zu und schüttelte heftig den Kopf. „Das ist sein Bruder! So etwas darfst du nicht denken!“, dachte ich mir. Bald war ich fertig und ging wieder zurück. Ich hoffte, dass dieser heiße K..., nein!! Ich hoffte dass dieser Kerl weg war. Aber ... ich war so angetan von seinem Anblick. Was gerade in der Bar los war, wusste ich nicht und wollte es auch nicht wissen. Ich versuchte bei klarem Gedanken zu bleiben und kam wieder in der Bar an. Als ich die Tür öffnete sah ich ihn noch immer und diesmal war auch Said bei ihm. Ich blieb in der Tür stehen und sah beide an. Said kam sofort auf mich zu. Er zog mich in seine Arme und ich blickte kurz in sein Gesicht das einen finsteren Blick zu seinem Bruder warf. „Na Brüderchen, eifersüchtig? Angst, dass ich Konkurrenz sein könnte?“, grinste der Mann dessen Namen ich immer noch nicht kannte. Ich kam nicht mehr los von dem Kerl, meine Augen hafteten an ihm. „Das ist mein Bruder, Ricardo. Ricardo, das ist Samu, mein FREUND.“, meinte er leicht knurrend. Die beiden schienen sich nicht zu mögen, das fiel mir gleich auf. Saids Bruder zwinkerte mir zu. „Wir sind uns ja schon über den Weg gelaufen“, meinte er mit einem leichten Grinsen. Ich schüttelte kurz seine Hand und sah zu seinen warmen Händen. „Ricardo.~“ Ruckartig zog ich meine Hand zurück und Said zog mich sofort wieder an sich. Man konnte seine Eifersucht spüren. „Und er wollte gerade gehen, nicht wahr?!“, fauchte der Blonde der hinter mir stand. „Tut mir Leid, da hast du wohl was falsch verstanden. Ich hatte vor etwas in der Stadt zu bleiben und werde mir dazu hier ein Zimmer nehmen.“ Der Älteste provozierte es richtig. Ricardos Blicke fielen immer wieder zu mir und ich sah zwischen den beiden hin und her. Dieser Mann schien einfach perfekt zu sein, ich verliebte mich in den Anblick seines Körpers den ich durch dieses nur halb zugeknöpfte Hemd sah. „Von mir aus ... . So lange du mir nicht unter die Augen kommst ... . Und jetzt entschuldige uns.“, meinte Said abfällig und schleifte mich mit in sein Büro. Sofort war ich wieder bei Verstand. „Ich liebe Said! Ich darf seinen Bruder nicht so ansehen!“, schoss es mir durch den Kopf. Mein Partner knallte die Tür zu und murrte etwas. Er sah mich an und küsste mich kurz. „Halte dich von ihm fern und sei nie mit ihm alleine!“, warnte er mich. Ich nickte. „Gib ihm doch ein Zimmer, er wird sich erstmal da aufhalten. Ich werde zur Theke gehen und ein paar Drinks mixen. Du kannst mit, wenn du möchtest.“, meinte ich lieb, doch ich wusste nicht wirklich was ich von Ric wollte. Ich war total durcheinander wegen den beiden. „Willst du heute Nacht bei mir schlafen?“, fragte ich leise. „Gerne.~“ Nach kurzem Kuscheln und einem Kuss löste ich mich von ihm und verschwand zur Theke. Said folgt mir und wir kamen wieder in den öffentlichen Bereich wo Ricardo noch immer saß. „Ein schneller Quickie oder was?“, fragte er Said spöttisch, doch mir schenkte er ein breites Lächeln. Bei seinen Worten dachte ich mir wirklich was für ein Idiot er sein könnte, obwohl ich es schade fand dass sich die beiden als Brüder nicht verstanden. Said ging kalt und abweisend mit ihm um und gab ihm schließlich ein Zimmer. Ich stand schon längst hinter der Bar und putzte die Gläser. „Vergiss später das Zahlen nicht.“, murrte er bedrohlich, warf seinem Bruder den Zimmer- schlüssel zu. „Keine Sorge, bevor ich genäht werden muss. Da hau ich lieber ab.“, meinte er grinsend und verschwand mit dem Schlüssel. „Es ist schon 14 Uhr ... .“, murmelte ich dann mal um auch zu Wort zu kommen. „Willst du nach Hause?“, fragte er mich. „Ja, nachdem ich die Gläser geputzt habe. Kommst du so um acht zu mir? Es wartet eine Überraschung auf dich.“, lächelte ich verspielt. Er versiegelte unsere Lippen zu einem Kuss und umarmte mich kurz. Ich machte meine Arbeit fertig und ging dann auch schon los, während Said den ganzen Tag mit Arbeiten verbrachte. Einkaufen war angesagt. Unter Früchten, Schlagsahne und Torte befanden sich auch anderer Süßkram, wie Schokolade und ein wenig Alkohol. Ich kam heim und legte meine Sachen auf den Esstisch bevor ich unter die Dusche huschte. Aufräumen, putzen und das „Essen“ vorbereiten war dran. Als ich alles fertig hatte zog ich mir eine süße, neue Boxer und ein Hemd an, das ich offen ließ. Vor dem Spiegel stylte ich mir noch schnell die Haare, wo ich auch das Läuten der Türklingel wahrnahm. „Verdammt! Said ist etwas früher dran als ich dachte“ Ich ging erst an die Tür nachdem ein paar Kerzen anzündete. Ich öffnete die Tür weit und schaute von unten hinauf. Plötzlich erkannte ich, dass es nicht Said war, der in vor meine Wohnung stand. „Hey, Süßer.~ Ich wollte dich mal besuchen kommen.~“, hauchte sein Bruder. Ich wurde sofort rot. Woher wusste Ric denn wo ich wohne? Wir sprachen doch kaum miteinander. Mit gesenktem Kopf atmete ich tief durch, doch Ricardo nahm mein Kinn und sah mir in die Augen. Mein Gesicht färbte sich knallrot. „Du hast mit jemand anderem gerechnet, oder?“ Sein tolles Aus- sehen raubte mir fast den Atem. „Ja ... . Bitte geh wieder.“, brachte ich leise heraus. Er atmete tief ein und roch dabei meinen erotischen Duft, den ich eigentlich für Said aufgetrug. „Warum denn? Hast du heute noch was vor?“, fragte er unschuldig und strich mit seinem Daumen über meine Lippen. Der Mann zog mich so was von an, aber ich musste ihn bitten zu gehen. Was wenn Said das sehen würde? „Bitte ... Verschwinde.“, sagte ich und ging ein paar Schritte in die Wohnung. „Nenne mir einen Grud dafür.“, hauchte er und blieb fürs erste in der Tür stehen. Wo steckte Said bloß? Ich drehte den Kopf weg. „Ich bin mit deinem Bruder verabredet.“, murmelte ich. Bald hatte ich mich nicht mehr unter Kontrolle. „Wie wäre es mit einem Abend zu Dritt?“, fragte er grinsend während ich weitere Schritte rückwärts lief bis ich an die Wand stieß. Mit breitem Lächeln kam er auf mich zu. „Gefalle ich dir so, dass du vor mir flüchten musst?“, kam es von ihm. Man konnte uns durch die offene Tür sehen und hören. Ich blickte zu ihm auf und wurde wieder röter. „Berühre mich.“, dachte ich mir, weil ich es so wollte. Mit Said rechnete ich noch nicht. Er stand direkt vor mir, legte eine Hand an meine Wange und hauchte fragend, warum ich auf einmal so still war. „Was soll ich denn sagen?“, flüsterte ich kaum hörbar. Ich war hin und her gerissen zwischen dem heißen Typen bei mir und meinem Schatz, der noch auf dem Weg war. „Hmmm... .~ Ist doch egal, Hauptsache du sagst was.~“ Er näherte sich meinem Kopf. „Darf ich dich küssen?“, hauchte er. „Ja ... .~“, wisperte ich fast lautlos bevor Ric seine Lippen auf meine legte. Meine Hände wanderten zu seiner Schulter hoch und ruhten dort. Als Ricardo den Kuss löste erwiderte ich ihn sofort. Er rutschte näher an mich ran, stütze seine Arme neben meinen Kopf und wurde inniger beim Küssen. Ich genoss es sehr doch ich löste den Kuss als ich bemerkte, dass es mehr wollte. Aber nicht hier und nicht jetzt. „Ich liebe Said.“, sprach ich leise und sah ihn an. „Ich habe nicht das Gefühl, dass du es ernst mit ihm meinst.~“, hauchte er und küsste mich einfach wieder. Gewehrt hatte ich mich nicht dagegen und löste auch erst zögerlich. „Doch. Ich meine es ernst mit ihm.“ „Ich merke nichts davon.“, er- widerte Ric. Und wieder küsste er mich, doch ich löst bald. „Ich liebe ihn ... .“,meinte ich. Plötzlich erstarrte ich als ich Saids Stimme hört. „Was soll das hier?“, knurrte er. Ricardo dreht sich kurz zu Said. „Das siehst du doch.“, sprach er provozierend. Mein Herz schlug wie wild, da ich nervös war. Was hatte er alles gesehen? Wie lange stand er schon da? Was hatte er mitbekommen? „Said ... .“ Mit hasserfüllten Augen sah er seinen Burder an. „Geh sofort weg von ihm, Ric.“ „Das solltest du ihn lieber selbst entscheiden lassen, meinst du nicht?“, war Rics Antwort. Beide sahen mich an und warteten, bis ich Ricardo von mir drückte. Er entfernte sich einen Schritt von mir und Said sah mich fragend an. „Samu?“ Seine Blicke waren unangenehm. „Ich hatte eigentlich einen schönen Abend für uns vorbereitet und plötzlich stand Ricardo in meiner Tür.“, meinte ich leise und machte ein paar Schritte auf ihn zu. Der ältere grinste nur abfällig über die Situation. „Glaubst du mir nicht?“, flüsterte ich und leicht enttäuscht. Said schluckte und meinte, dass er mir glaubt und sah dabei zu seinem Verwandten. Seine Augen widerspiegelten den Hass auf ihn. Ich war erleichtert und bat Ric zu gehen. Es kotzte mich sowieso an, dass der Abend ruiniert war. „Verstehe schon, ihr wollt mich los werden.“, grinste er, packte mich an den Schultern und raubte mir einen weiteren Kuss, den ich nicht erwidern durfte. Auf einmal würde Ric von Said am Kragen gepackt und und von mir weg gezerrt. „Fass ihn nie wieder an!“, fauchte er bedrohlich. „Hey! Hört auf!“, mischte ich mich ein und stellte mich zwischen die Beiden. Said und ich sahen uns kurz an, ich küsste ihn auf einmal stürmisch und drängte ihn ein paar Schritte zurück. Als ich löste meinte ich leise, dass er es nicht wert sein würde. Said wollte Ric schon fast schlagen als ich ihn überrumpelte. „Du hast Recht.“, meinte er und funkelte ihn hasserfüllt an. Dieser grinste nur herausfordernd und zwinkerte mir zu. „Bye, Süßer.~“, hauchte er und war zum Glück auch schon verschwunden. Ich wurde für ein paar Sekunden leicht rot, aber die Röte ließ gleich wieder nach. An Said gelehnt gab ich ein leichtes Seufzten von mir und sah zu ihm hoch. „Komm mit.“ Mit ihm an der Hand ging ich in die Küche wo auf dem Esstisch ja noch der Ganze Süßkram stand. Ich setzte mich auf den Tisch und fütterte meine Verabredung mit Torte. „Willst du denn überhaupt noch den Tag schön ausklingen lassen? Oder sollen wir gleich schlafen gehen?“, fragte ich ihn. Er setzt sich auf einen Stuhl der zwischen meinen Beinen stand und ließ sich von mir füttern wie ein Baby. „Gerne. Ich brauche sowieso etwas Ablenkung von diesem Arsch.“, erwiderte er lächelnd und wir aßen weiter ein paar Süßigkeiten. Erst jetzt bemerkte Said, dass ich mich für ihn schick gemacht hatte. „Schick.~“,hauchte er und legte die Hände an meine Hüfte. „Danke, es wäre bestimmt besser angekommen, wenn alles nach Plan abgelaufen wäre.“, meinte ich nur lieb und hielt ihm ein Stück Schoko vor den Mund. Said nahm es mir aus der Hand und fütterte nun mich damit. Ich leckte an seinen Fingern und fing an zu kichern. Wir spielten weiter mit dem Essen, bis ich ihn fragte, ob wir noch länger hier bleiben würden. „Sag bloß du hast noch eine Überraschung?~“, hauchte er. „Aber sicher“, antwortete ich nur und zog ihn mit ins Schlafzimmer, dass ich mit Kerzen und Lichtern geschmückt hatte. „Du hast dir echt Mühe gegeben.~“, meinte er während er sich kurz umsah. „Es sollte eigentlich viel heißer ablaufern, aber ... Hauptsache du bist bei mir.“ Zärtliche Küsse und Berührungen folgten auf unser kurzes Gespräch. Said verführte mich und wir verbrachten die Nacht zusammen. Es war schön wie schon länger nicht mehr und dennoch träumte ich von Ricardo. Am nächsten Morgen wachte ich jetzt spät auf und Said sah mir schon eine Weile beim schlafen zu. Ich schnurrte leise und küsste ihn. „Morgen Schatz.~“, hauchte er liebevoll. „Said.~ Wie spät ist es?“, fragte ich lächelnd. „Fast zwölf. Kein Wunder es wurde gestern recht spät.“, meinte er schmunzelnd. Ich sah ihn und ein leichtes Lächeln lag auf meinen Lippen. „Stimmt“,kam es von mir, „Ich geh duschen. Nimm´s mir nicht übel, aber ich möchte alleine.“ Zuerst schmollte er gespielt, doch er lächelte gleich wieder. „Bekomme ich Daisuke als Entschädigung?“, fragte er brav. „Klar, solange ich ihn lebendig wieder kriege.“, kicherte ich. „Natürlich, ich hab ja noch ein anderes Kätzchen zum Vernaschen.~“, meinte er frech und schon verschwand ich unter der Dusche. Nachdem ich fertig war ging ich mich umziehen und sah den meinem Kater und meinem Partner beim kuscheln zu. „Los, duschen! Ich geh Dai füttern!“, lachte ich und schmiss Said mein feuchtes Handtuch ins Gesicht. Er erschrak leicht und lächelte mich danach an, tapste zu mir, küsste mich und ging duschen. Als er wieder raus kam war ich mit füttern und etc. schon fertig. Ich hatte noch Klamotten von Said und gab sie ihm, damit er nicht die alten Sachen tragen muss. Später saßen wir gemeinsam in der Küche mit Kaffee und dem süßen Zeug auf dem Tisch von dem ich naschte. „Tolles Frühstück.“, meinte Said belustigt.“Finde ich auch. Schokolade als Vorspeiße, Sahnetorte als Hauptgang und das Dessert bin ich.~ War nur ein Scherz.“, antwortete ich kichern. „Schade, hätte ich gerne gehabt.~“, grinste er amüsiert. „Ich weiß, aber wir sollten jetzt los.“ Ein kurzer Zungenkuss und schon gingen wir nachdem Küche aufräumen und Tür zu sperren los. Bald kamen wir an der „Blue Moonshine-Bar“ an und traten herein. Ich sah mich um und entdeckte sofort Ric. Auch Said widmete ihm einen bösen Blick, bevor er mich nochmals umarmte, mich küsste und vor seinem Bruder warnte. „Gut, ich bin in meinem Büro, wenn du mich suchst.“, sagte er und ließ mich mit ihm alleine. Erst als Said weg war grinste Ricardo mir charmant zu. „Tag Süßer.~“ Ich sah dem Blonden nach und blickte zu dem anderen. „Was sollte das gestern? Du hast richtig provoziert, dass er dich fast niederschlagen wollte ... .“, murrte ich und stellte mich hinter die Theke wo ich mir einen Fruchtsaft machte. Er machte es sich bequem und beobachtete mich die ganze Zeit. „Mir wäre schon nichts passiert.“ „Was willst du denn eigentlich von mir?“, fragte ich schließlich direkt. „Hmm.~ Vielleicht mal mit dir ausgehen? Hast du heute Abend Zeit?“, fragte er grinsend. „Ich hab keine Zeit. Said könnte uns sehen.“, murmelte ich und sah ihn nicht an, da ich leicht errötete. Mir war irgendwie nicht klar, dass ich mich nicht mit ihm treffen sollte. „Wir können uns ja auch irgendwo in der Stadt treffen und ich denke, mein Brüderchen muss dich auch nicht jeden Abend für sich beanspruchen.“, meinte er. „Er könnte uns doch überall be- gegnen.“ Ich schlürfte meinen Saft den ich in der Hand hielt und dreht den Kopf zur Seite, da ich zu Sabbern beginnen würde, wenn ich Ric länger ansehen müsste. Ich kenne auch ein kleines Lokal ziemlich abseits. Mein Brüderchen würde sich da freiwillig bestimmt nicht blicken lassen.“, schlug er vor. Ich blickte kurz auf und zer- schmolz fast bei seinem Gesicht, also schloss ich die Augen. „Okay“ „Super“, smilete er, „Und wann passt es dir am besten?“ „Ich weiß nicht so genau.“ „Wie wäre es mit 18 Uhr? Geht das?“, erkundigte Ric sich. Ich fragte nach dem Weg und die Sache war beschlossen, doch ... was sage ich jetzt zu Said? „Ich bin gleich wieder da“, versicherte ich meinem Gegenüber und rannte zu Saids Büro, wo ich davon überzeugen, konnte Besuch von meiner Mutter zu kriegen, was ja nicht stimmte. Er gab mir sein Okay, also hatte ich ab 17 Uhr frei. Ich kam wieder zu Ric und es war sicher, dass ich mich mit ihm traf. Er lächelte mich breit an. „Klasse“ „Ja, aber ich sollte jetzt arbeiten.“, meinte ich erst. Damals war mir nicht klar, was ich soeben anstellte. Ein Date mit seinem Bruder ... und ich redete mir ein, dass das nicht falsch sein würde, doch damals war ich zu unerfahren um das zu wissen. Ich arbeitete den ganzen Tag als Putzfee und verabschiedete mich von Said. Es wurde recht spät und ich lief nach Hause um mich noch um zu ziehen und gleich wieder los zu rennen. Ich wollte pünktlich sein und folgte Rics Beschreibung bis ich bei einem Lokal ankam. Mein Blick schweifte durch das Restaurant, doch ich entdeckte ihn nicht. Auf einmal verdeckten Hände meine Augen, ich sah nichts und erschrak leicht. „Ric?“, fragte ich leise. Der Mann ließ mich los und grinste. „Richtig“ Sofort erkannte ich Ricardos tiefe Stimme. Als ich ihn ansah lächelte er wieder charmant. „Na, schon Hunger?“ Wir setzten uns an einen Tisch und bestellten, denn anfangs redeten wir nicht viel. Ich nippte ab und zu an meiner Cola, da ich leicht nervös war. Und es wurde schlimmer als er fragte wie alt ich war. „Ich bin 17.“, meinte ich klein-laut. „Und du?“ „Ich bin 25.“, lächelte er. Unsere Gesprächsthemen waren fürs erste Alter, Geburtstag und so ähnliches. Bald kam das Essen. Es war wirklich lecker, sah gut aus, aber es war recht teuer. Das war mir etwas unangenehm. Wir verbrachten einen schönen Abend in dem Lokal bis wir fertig waren und er mich raus begleitete. Vor meiner Wohnung sperrte ich langsam die Tür auf. „Es fehlt noch was.“, meinte Ricardo und ich war etwas verwirrt. Er näherte sich meinem Kopf und küsste mich, ich konnte nicht anders als zu erwidern und er drückte mich leicht gegen die Tür. Meine Hand wanderte zur Türklinke und ich spürte seine Finger zart über meinen Hals streichen. Ich öffnete die Tür und wir gingen rückwärts in meine Wohnung. Ric trat die Tür zu und wir tapsten in mein Schlafzimmer zu meinem Bett. Er zog mir das Oberteil aus und strich mit den Fingerspitzen über meine Brust. Es fühlte sich toll an. Saids Bruder machte sich an meine Hose ran und so ging es weiter. Ich genoss den Sex sehr mit ihm. Natürlich gibt es einen Grund, weshalb ich jetzt nicht mehr ins Detail gehen will, was den Vorfall angeht. „Das war echt ...heiß.~“, keuchte ich erschöpft. „Ja. Kann ich hier übernachten?“, fragte er. „Selbstverständlich. Bleibst du bei mir?“ Ich war es gewohnt jemanden zu haben, an den ich mich kuscheln konnte. Er nickte und lächelte charmant. Bald schlief ich ein und wachte recht spät auf und dennoch vor Ric. Es war ca. 10 Uhr und ich kuschelte mich an ihn. „Sai..“, wollte ich beginnen. Ich erschrak im ersten Moment. „Ach ja, ... genau“, dachte ich seufzend. Als ich mich aus seiner Um- armung befreite ging ich ins Bad und fütterte danach Dai. Ein Frühstück wartete auch schon auf ihn, ich trank nur einen Kaffee und legte ihm einen Zettel aufs Bett. "Guten Morgen, Ricardo Ich hoffe du hast gut geschlafen, ich wollte mich nochmal für gestern bedanken, toller abend. Ich dachte es würde auffallen wenn wir gemeinsam in die Bar gehen also, hab ich mich fertig gemacht und bin abgehauen. Keine Sorge, ich hab dir Frühstück gemacht, und eingesperrt hab ich dich auch nicht. Ich fände es lieb wenn du denn Schlüssel mit nimmst wenn du die Wohnung verlässt. Sonst kann du alles stehen und liegen lassen. (du kannst natürlich auch noch duschen gehen) Das war es auch schon, Samu“ Bald verschwand ich aus der Wohnung und eilte in die Bar. In seinem Büro sah ich als erstes nach. Kaum kam ich wieder aus diesem stand Said schon vor meiner Nase. „Hey.~ Krieg ich denn ein Guten Morgen-Küssen?“, smilete ich. „Aber natürlich.~“ Unsere Lippen berührten sich und ich genoss es sehr da ich heute noch keinen Kuss hatte. Aber ... wie konnte ich nur mit seinem Bruder schlafen? „Ich war gestern zu müde um anzurufen, tut mir Leid.“, sagte ich lächelnd. „Schon gut. Hattest du einen schönen Abend?“, kam es von Said. „Es war schöner als ich an nahm. Hast du mich vermisst?“, fragte ich während ich mich an ihn kuschelte. Freut mich. Ja, und wie. Es war ungewohnt, alleine auf zu wachen.“ Wir redeten noch kurz über meine Tätowierung bevor wir in sein Büro verschwanden und uns gemeinsam vergnügten. Ich verglich alles mit dem von gestern Nacht. Rics Hände waren größer, Said ist sanfter, all diese Gedanken gingen mir durch den Kopf. Leider bin ich mit mit Said nicht weiter als zum Schmusen gekommen, da auf einmal sein Handy läutete. „Sorry, da muss ich ran gehen, Schatz.“ Mit einem kleinen Nicken akzeptierte ich es und zog mich wieder richtig an. Süß winkte ich Said zu und tapste in die Richtung von Rics Miet-Zimmer. Ich klopfte an und kam rein. „Hast du an meinen Schüssel gdachte, fragte ich ihn lieb und sah wie zu wie er vom Bett austand. „Ja hier.“, er ging zu einem Tisch wo seine Düfte und Parfüms standen und warf mir den Schlüssel zu. „Hier.“ „Danke.“ „Gern geschehen.“ Ich lächelte und verschwand auch gleich wieder; da ich weiter arbeiten musste. Zimmer aufräumen und putzen + Getränke mixen war alles was ich an dem Tag arbeitete. Am Nachmittag huschte ich einfach schnell nach Hause um das Geschirr vom Frühstück abzuräumen und zu waschen. Auch das Bettzeug musste gewechselt werden. Nachdem alles erledigt und blitzblank war kam ich wieder in die Bar und sah nach Said. „Bist du noch am Arbeiten? Soll ich wieder gehen?“ „Ach nein“, er klappte den Laptop zu und ging zu mir, „Das war nur Solitär.“ Wir gingen hoch in seine Wohnung, er schloss die Tür hinter und lehnte sich dagegen. „Und jetzt?“ „Sanft?“, fragte ich leise, denn anders hätte ich es nicht gepackt. Said nahm mich hoch und trug mich in sein Bett, legte mich ab, beugte sich über mich und zog mir das Oberteil aus. Er küsste meinen Oberkörper hinunter. Wir zogen uns gegenseitig aus, bis wir gar nichts mehr anhatten ... . Ich merkte dass er heute ungeduldig war. Ich spürte seine Lust, die immer großer wurde. „Said.~ Wenn ich dir erlaube mich hart zu nehmen ... schaff ich es nie länger als 3 Minuten.“, sprach ich leise. Mit gespreitzen Beinen wartete ich auf eine Antwort. „Tut mir Leid, ich kann mich bei dir nie zurückhalten.~“, hauchte er und begann mich zu verwöhnen bis ich ihn schließlich in mir spürte. Wie ich ihm sagte, es ging schnell, wir waren schnell fertig, doch das reichte nicht und so folgte eine zweite Runde. Nach dem wir uns müde ins Bett fielen ließen, schliefen wir sofort ein. Es war einfach zu anstrengend für mich um noch länger wach zu bleiben. Als ich aufwachte schlief mein Schatz noch. Ich ging mich gleich waschen und als ich raus kam roch ich einen angenehmen Duft. „Komm her, Schatz!“, rief Said aus der Küche. Meine Füße steuerte meinen Partner an, denn er stand kochend neben dem Herd und machte Essen. „Es ist gleich ange- richtet.“ Wir aßen gemeinsam, es war nämlich schon Mittag. Ich muss gestehen, ich liebe Saids Kochkünste, er ist mein Privatkoch. „Said, ich muss wieder zu meiner Mieze, füttern und den ganzen Rest.“, lächelte ich. „Klar, kein Problem. Richte Dai einen schönen Gruß von mir aus.“ Ich lächelten uns noch an und ich lief runter in die Bar. „Hey, Süßer. Hast du Zeit?“, fragte seine tiefe Stimme hinter mir. „Willst du mit mir in die Stadt gehen?“, fragte Ric mich. „Eher weniger.“, ich lächelte leicht schüchtern und kratzte mich am Kopf. Er legte eine Hand an mein Kinn. „Du weißt wie man einen mit wenig Worten anmacht.~“, hauchte er leise. Mit einem Kuss versiegelte ich unsere Lippen für einen Moment und lächelte weiter. Ricardo schob mich in sein Zimmer und ich wehrte mich nicht. Er legte seine Hände an meine Hüfte und küsst mich innig. „Du darfst dich austoben, Ricardo.~“, hauchte ich leise. „Wenn ich schon das Angebot bekomme, werde ich es annehmen.“ Er drückte mich aufs Bett und wir küssten uns stürmisch. Wir befreiten uns gegenseitig von jeglichem Stoff und verwöhnten uns. „Ric.~ Nimm mich!~“, keuchte ich benebelt. Ich war nicht richtig bei mir, aber trotzdem war das ein Fehler. Mit gespreizten Beinen wartete ich bis ich ihn in mir spürte, wobei ich aufstöhne. Er bewegte sich und stieß in mich. „Ricardo!~“ Ich gab genüssliche Laute von mir. Doch plötzlich erschrak ich. „Mistkerl!“, schrie Saids Stimme. Ich starrte zur Tür und mein Herz raste. „Said! Was mache ich denn jetzt?!“, schoss es mir durch den Kopf. Als ich wieder bei mir war sah ich nur wie Said die Tür zuknallte. Ich war verzweifelt. Mehr als „Shit“ brachte ich gar nicht raus. Ric blieb auch still und küsste mich dann auf die Stirn. „Lass dich davon nicht ablenken.“, hauchte er schwach lächelnd. Wir machten weiter, aber ich war angespannt und nervös. Vor allem wurde mir gerade bewusst ... was ich tat. Ich ging sofort duschen und zog mich richtig an, bevor ich zu Saids Büro stürmte und anklopfte. „Said“, fragte ich leise mit Tränen in den Augen. „Was willst du?“, fragte er kalt ohne mich herein zu beten. „Reden ...“ „Was gibt es noch zu reden?“ Ich hielt es nicht aus. Seine kalte Stimme verletzte mich zu tiefst, aber das war wahr- scheinlich nichts im Vergleich zu dem was ich ihm angetan hatte. „Ich möchte wissen, was du denkst“, wimmerte ich und kam nun einfach herein. „Ich denke, dass du mich überhaupt nicht mehr liebst, geschweige denn überhaupt noch etwas für mich empfindest.“, meinte er abweisend. Ich konnte mich nicht zügeln und auch nicht meine Tränen kontrollieren. „Das stimmt aber nicht.“ Denn ich habe ihn damals geliebt, so wie ich es auch heute noch tue. „Ja, genau so hat es auch ausgesehen.“, knurrte er. „Ich habe ja mit ihm geschlafen. Wir waren essen und dann ... .“, ich musste nicht weiter reden., „Es tut mir so Leid.“ Mit gesenktem Kopf wartete ich. „Warum fängst du dann nicht was mit ihm an!?“ Es war für kurze Zeit still. „Raus!“, befahl er mir kalt und sauer. Ich weinte weiter und verschwand. Zuhause zog ich die dreckigen Sachen aus und zog Saids Klamotten an die noch bei mir waren, kuschelte mich in diese und stopfte Schokolade in mich hinein. Aber natürlich half mir das nicht. „Er will mich nicht mehr sehen? Er hasst mich! Ist es jetzt aus?“, diese Fragen quälten mich. Ein mieses Gefühl machte sich in meinem Körper breit. Wie konnte ich ihn betrügen? Es tut mir doch so Leid! Ich liebe Said! Aber das ist jetzt wahrscheinlich egal ... . „Ich wollte es nie so, Daisuke. Ich weiß das war falsch von mir.“, meinte ich leise und nahm meinen miauenden Kater hoch, den ich so sehr knuddelte bis er schon ganz nass war, von den vielen salzigen Tränen. So verbrachte ich den Tag, bis es an meiner Tür klingelte. Ich fragte mich nur ob es Said war, denn ich musste ihn um Entschuldigung bitten. Aber nein, es war sein Bruder. „Was willst du? Hau ab!“, sagte ich leise und wischte mir über die Augen. Ich wollte mit Dai auf dem Arm die Tür schließen, doch Ric war schneller und stellt ein Bein zwischen die Tür und den Rahmen. „Ich will nur reden.“, lächelte er leicht. Meine Lippen blieben geschlossen. Er bemerkte bestimmt, dass ich geweint hatte und spielte den Braven. „So wie es aussieht, ist wohl Schluss mit meinem Bruder, oder?“, fragte er ganz sanft. „Halt die Klappe! Was willst du?“ „Es tut mir Leid.“, meinte er bloß. Was soll´s? Ich ließ ihn herein und meine Katze runter. Er umarmte mich und ich stellte mir vor es sei Said, der mich in die Arme nahm. Ricardo bot mir an mich mit nach Spanien zu nehmen solange ich noch Ferien hatte, denn in ein paar Tagen würde er wieder zurück. „Wollen wir vielleicht etwas machen?“, fragte er und brach die Stille zwischen uns. Mit einem schwachen Nicken stimmte ich zu. „Kino vielleicht?“, kam es wieder von ihm. „Okay, lass uns gleich los.“ Ich zog mich um, warf Saids Klamotten auf das Bett und zog Ric neben mit aus der Wohnung nachdem ich abschloss. Wir gingen langsam Richtung Kino. 20 Minuten Weg lagen vor uns und obwohl er einen Arm um mich gelegt hatte fühlte ich mich leer, mein Blick zur Seite gerichtet. Immer wieder verbließ der Wind ein paar meiner Tränen. Als wir ankamen und einen Horrorfilm ansahen wie mit Said kam mir alles wieder hoch. Nach dazu war ich noch zu jung für den Film, aber Ric schmuggelte mich einfach rein, indem er meinte ich sei schon über 18. Ich sah nur zu Boden und meine Gefühle stritten sich in mir. „Was soll ich denn tun?“ Es war so schwer für mich klar zu denken. Sein Bruder rührte mich während des Films kaum an, obwohl es offensichtlich war, dass ich total zerstört war. Mir ging unsere Geschichte durch den Kopf. Wie schwer es war ihn zu bekommen, meinen Boss. Das ich früher sogar einmal kündigen wollte, weil Said mich nur benutzt hat. Wie glücklich ich war bei unserem ersten Date, wie als er mir sagte, dass er in mich verliebt sei und auch als er sich meinen Namen tätowieren ließ. Für mich! Was er alles für mich getan hat! Ich verdrängte alles und widmete mich wieder der Leinwand die ich zuvor nicht angesehen hatte. Was ich da sah war einfach nur schrecklich. Schreie, Gewalt, Blut und Tot. Ich krallte mich in Rics an und rutschte ganz nah an ihn ran, weil ich nicht weitersehen konnte. „Ricardo? Magst du mich?“, fragte ich leise und sagte, dass er mich sehr gerne hat. Endlich war der Film vorbei und Ric begleitete mich gleich nach Hause. Es lief ähnlich wie schon einmal ab. Zum Abschied bekam ich einen Kuss. Wieder sperrte ich auf und er fragte ob er noch mit rein kommen durfte. Ich setzte ein falsches Lächeln auf und bat ihn herein. „Willst du noch was trinken? Oder essen?“, fragte ich ihn. „Nein, danke. Aber ... dich hätte ich schon gerne.~“, hauchte er und zog mich an sich ran, küsste meinen Hals. Meinen Kopf in den Nacken gelegt und die Hände an seiner Brust bis er mich hoch nahm und ins Bett legte. Alles fing wieder ganz sanft an. Aber so einfach konnte ich das nicht mehr. Aus dem Grund band ich mir ein Tuch über die Augen, mit dem Grund, nicht alles sehen, sondern nur spüren zu wollen. Er begann mich zu nehmen und ich mir rutschte aus Versehen der Name seines Burders raus, was ihn sauer machte. „Du sollt nicht an ihn denken, wenn du mit mir schläfst!“, knurrte er und wurde immer härter zu mir, drehte mich auf den Bauch und stieß von hinten kräftig zu. Ich krallte mich in die Decke und kam zum ersten Mal ohne das Tun eines anderen, wohl er in mir war. Ric kümmerte sich nicht um mich und machte einfach weiter, tobe sich aus. Es tat schon so weh ... . „Ric! Nicht! Hör auf, bitte!“ Ich konnte auch meine Tränen nicht zurückhalten. Ich hatte noch nie so oft geweint, wie an dem Tag, das ist sicher. Als ich schon ein zweites mal kam, hatte er noch nicht genug und trieb es weiter mit mir. „Aufhören!“, schrie ich. „Es ist gleich vorbei“, stöhnte er genüsslich und kam endlich in mir. Mit Schwung zog er sich aus mir und legt sich einfach hin. Keine Berührung, kein Wort, kein Kuss. Alles Kalt. „Es tut so weh.“, dachte ich mir und strich über mein Hintern, „Said hätte mich nie verletzt.“ Mit verweinten Augen schlief ich ein, tief und fest. Am nächsten morgen wurde ich vor Ric wach, mein Po schmerzte immer noch und ich ging duschen. Nach dem anziehen schrieb ich wieder einen Zettel mit „Bitte Absperren!“ und rannte zur Bar. Mir war endlich bewusst das ich einen Fehler gemacht habe; einen großen Fehler. Ich suchte in der Bar nach ihm und ging gleich in sein Büro wo ich anklopfte, doch es kam nichts zurück. „Said? Alles okay?“, murmelte ich als ich einfach rein ging und bemerkte wie er aussah. Er schwankte und lehnt sich an die Wand. „Mir ist schlecht.“, meinte er leise. Ich war besorgt und stützte ihn. Sofort brachte ich ihn hoch in seine Wohnung. „Was treibt du? Hast du getrunken?“, fragte ich ihn wie eine Mutter und brachte ihn zu seinem Bett. „Said ... . Was machst du so nen Scheiss?“, fragte ich ihn. „Wegen dir ... .“, kam es zurück. „Hör auf damit! Mach dich nicht kaputt wegen mir.“, sprach ich ernst und hatte Schuldgefühle. „Ich liebe dich doch!!“, so dachte ich, aber ich wollte es nicht aussprechen. Er schüttelte bloß den Kopf. Nach einer Weile schweigen brach ich die Stille. „Ich wollte eigentlich kündigen. Entgültig.“, meinte ich nun ziemlich leise. Ich wusste, dass das Wesen unter der Bar ihn dafür bestrafen würde, doch ich verdrängte es. Ich war egoistisch. Said sah mich kalt an, wendete den Blick ab und taumelte zum Bad. „Dann mach doch, geh zu deinem Ric!“, knurrte er leise. Ich sah ihm nach. Er musste mich wohl hassen, für das was ich getan hatte. „Du gehst wirklich ...?“, fragte er entsetzt als er merkte, dass ich wirklich ging. „Samu!!“, rief er mir nach, doch ich ignorierte es und lief weinend in die Bar hinunter. Ich rannte, als ob es um mein Leben ginge. In meiner Wohnung steuerte ich gleich mein Schlafzimmer an. „Ric! Los! Raus hier, sofort!“, schrie ich. Dieser wollte mich umarmen, doch ich streckte die Hand nach ihm aus. Ich wollte keinen der Beiden sehen. „Bitte! Verschwinde ... .“ Schließlich zog er sich an und verließ meine Wohnung. Ich war erleichtert, denn ich brauchte meine ruhe. Mit sauber machen, Staubsaugen, Bett neu überziehen und generell Putzen wollte ich meinen Kummer vergessen. Kaum hatte ich angefangen klingelte es an meiner Tür. „Was willst du denn noch!? Du hast mich gestern verletzt! Verpiss dich endlich!“, knurrte ich mit gesenktem Kopf, da ich dachte es wäre nochmal Ricardo. „Ach ja? Ist das jetzt meine Schuld?“, sprach Saids Stimme laut. Sie war voller Trauer. Ich leidete darunter. Said funkelte mich verachtend an und ich starrte in sein Gesicht. „Was willst du?“, wisperte ich. „Nichts“ „Aber warum bist du dann hier?“ „Ich wollte nur sagen, dass ich dich liebe. Sei glücklich.“, meinte er leise und ging wieder weg. Ich konnte ihn nicht gehen lassen und folgte ihm, wo ich ihn bald am Arm packte. „Ich bin nicht glücklich.“, murmelte ich. Said sah weg, ich glaube, er konnte einfach nicht. „Dein Bruder ... er will nur Sex. Darum geht es mir aber nicht. Ich brauche so jemanden nicht. Said ... ich ... .“ Ich wartete bis er reagierte, aber ich war überrascht. Er zog mich fest in seine Arme, ich konnte nicht aufhören zu weinen und schmiegte mich eng an ihn. „Bitte ... Said. Lass mich nie ... nie wieder los, ja? Du tust mir doch nicht weh, oder“, meine Stimmer zitterte. Er nickte und küsste mich auf die Stirn. „Nein, garantiert nicht.“, sagte Said ernst. Ich schwieg eine Weile, genoss seine Nähe. „Ich liebe dich.“, rief ich gegen seine Brust, ich konnte die Tränen nicht halten. Er war der erste den ich je liebte. Kapitel 4: Familienstress ------------------------- Alles pendelte sich wieder ein. Alles war wieder gut und wir waren glücklich. Wo Ric war? Keine Ahnung, das spielt keine Rolle. Wahrscheinlich war er wieder in Spanien, wo er auch bleiben konnte. Natürlich wäre mein Leben wie ein Märchen mit Happy End, aber so etwas ist ja nicht real. Daher auch die Sache mit der Genehmigung für eine Tätowierung. Ich brauchte eine Einverständniserklärung von einem Erziehungsberechtigten um mich tätowieren lassen zu dürfen. Ich konnte nur hoffen, dass es keine Probleme geben wird. Aber wieder mal Pech für mich. Wir waren gerade bei mir zu Hause und eben erst wach geworden. Nach dem Duschen schnappte ich mir gleich das Telefon. Ich ließ Said schon viel zu lange warten, auf mein Tattoo. Er war übrigens noch immer unter der Dusche im Bad während ich die Nummer meiner Mutter wählte. Ich erzählte ihr in Kurzform was ich wollte, aber nicht dass es der Name meines Partners sein soll. „Ich kenne da auch schon jemanden der sich damit gut auskennt und mir alles erklären würde.“, meinte ich lächelnd als Said nur im Handtuch auf mich zu kam. Er schmiegt sich an mich, kraulte meinen Nacken und küsste zärtlich meinen Hals. Da ich immer noch mit meiner Mum telefonierte bemühte ich mich nicht zu schnurren, vergebens. „hmm.~“ Diese Laute hörte meine Mutter zum Glück nicht und fragte mich nur wer das sein sollte. „Mein Freund.“, meinte ich ehrlich und stolz, was aber nur ein Lächeln auf die Lippen meines Gegen- übers zauberte. Warum? Meine Eltern waren davon überzeugt, ich seie heterosexuell, was ja nicht stimmte. Unser Gespräch dauerte nicht lange, denn ich lud sie zu mir ein, damit wir besser reden konnten. „Ja, bis heute Abend.“, mit den Worten legte ich auf und kuschelte mich an Said. „Meine Mutter wird heute Abend vorbei kommen, ich will dich ihr vorstellen und in erster Linie die Genehmigung von ihr kriegen.“, sagte ich leise.Es dauerte nicht lange bis meine Mutter kam, denn die Zeit schien wie im Fluge zu vergehen. Ich merkte wie die Nervosität in Said stieg, ich konnte ihn verstehen. Immerhin war er meine Mutter die gerade an meiner Wohnungstür klingelte. Als ich die Tür öffnete fiel sie mir gleich um den Hals als hätte sie mich Jahre lang nicht gesehen. „Hallo, mein Schatz. Ich freue mich schon einen deiner Freunde kennen zu lernen.~“, trällerte sie fröhlich, denn meine Mutter war die Freundlichkeit in Person – zumindest meistens. Ich kratzte mich am Kopf als sie mich endlich los ließ. „Said, das ist meine Mutter.“ „Nett dich kennen zu lernen.“, lächelte sie und schüttelte die Hand meines Freundes. Man merkte, dass sie sich über Saids Alter wunderte. „Na gut, Mama. Du weißt was ich von dir wollte. Lass uns gleich zur Sache kommen.“ „Ja. Bist du sicher? Dass du dich tätowieren lassen willst? Hmm ... das geht doch gar nicht mehr weg.“, meinte sie nachdenklich. „Das ist der Sinn, Mama. Außerdem hat Said auch eine Täto- wierung.“, meinte ich und bot ihr höflich einen Kaffee an. „Ich kann ihnen meines gerne zeigen.“, meldete sich Said zu Wort. Ich hörte nur zur Hälfte das Gespräch der beiden, da ich selbst in Gedanken war. „Wie sie wohl reagieren wird ...?“, fragte ich mich.Ich war etwas nervös, verständlich, meine Mutter begutachtete gerade meinen Freund, auch wenn sie das nicht wusste. Said zog gerade sein Shirt hoch als ich ein erleichtertes seufzten von mir gab, denn was ich anfangs zu erwähnen vergaß, war, dass Said auch an der Brust einen Adler gestochen hatte. Selbstverständlich zeigte er ihr dieses Tatoo. Meine Mutter staunte etwas, wahrscheinlich nicht über den Adler den er über dem Herzen hatte sondern über seinen tollen Oberkörper. „Sieht wirklich toll aus.“, meinte sie dann. „Und? Darf ich??“, bohrte ich nach. „Was genau stellst du dir eigentlich vor?“, erwiderte sie. „Naja, ... ich dachte an einen Schriftzug, wie genau er aussehen soll weiß ich noch nicht.“ „Du wirst wohl keine Ruhe geben, was?“, fragte sie und grinste mich freundlich an, „aber du wirst es mir gleich zeigen, ja?“ Ich nickte und drückte ihr Zettel und Stift in die Hand. Während meine Mutter die Genehmigung schrieb sah ich hinüber zu Said, der etwas aufgeregt schien. Kaum hatte sie fertig geschrieben legte ich den Zettel weg. Ich zögerte eine Weile. Es war still. „Ist es gut, wenn ich jetzt schon damit komme, oder sollte ich lieber noch warten?“, fragte ich mich. Saids Nervosität stieg, das spürte ich. Ich konnte nicht anders als jetzt damit raus zu rücken. „Mama, ich muss dich da noch über etwas aufklären.“, brachte ich schließlich über die Lippen. Sie schien ganz froh gestimmt zu sein. „Also, ich bin nicht hetero. Sondern schwul“, meinte ich bevor ich fort fuhr, „und ... .“ Plötzlich konnte ich einen geschockten Ausdruck in ihrem Gesicht er- kennen. Aber es musste raus, jetzt hatte ich schon angefangen. „und ... ähm naja, also ...“, stammelte ich, „Said ist MEIN Freund.“ Endlich hatte ich es gesagt. Ich betonte sogar das Wort MEIN. „Ich liebe Samu wirklich.“ So meldete sich mal wieder Said zu Wort und nahm mich in den Arm um zu demonstrieren, dass es stimmte. Meine Mutter fächerte sich mit den Händen etwas Luft zu. „Oh mein Gott....“, murmelte sie. Sie war wohl wirklich über- rascht. Dennoch wurde meine Miene ernster bei ihren Worten und meine Stimme ziemlich klar. „Da ist nichts Oh mein Gott!“, meinte ich bitter ernst und zog Said bestimmend noch enger an mich. Irgendwann nach langer und drückender Stille stand sie auf und ging ein paar Schritte hin und her, worauf ich mich immer mehr an Said drückte, der die meiste Zeit ja kaum was sagte. Ich war auch wieder nervöser. „So wie es aussieht werde ich wohl doch keine Enkelkinder haben, hm?“, meinte meine Mutter dann schließlich. Ich gab ein leises Murren von mir. „Soll das heißen, du wolltest nur ein Kind, damit dieses dann auch wieder welche bekommt?“ „Nein, nein, so habe ich das doch gar nicht gemeint! Ich wäre nur gerne Oma geworden.“, gestand sie bevor sie mich und Said mal gründlich zusammen musterte. Komischerweise lächelte sie dabei etwas, was mich nun doch verwirrte. „Nagut, wie wäre es, wenn du einmal zum Essen kommen würdest?“, fragte sie Said. Dieser lächelte höflich und stimmte zu bevor ich überhaupt noch über die Folgen nach- dachte. Denn ... mein Vater hasste Schwule. Als mit das durch den Kopf ging verabschiedete sich meine Mutter mit einer Umarmung von mir und einem Händeschütteln von Said. Er fragte mich sofort ob es falsch war an- zunehmen. Wahrscheinlich hat er meinen Gesichtsausdruck gesehen als sie ihn einlud. „Au weia .... . Mein Vater kann schwule Männer nicht ausstehen.“, murmelte ich. Zuvor hatte ich noch nie darüber nachgedacht. Ich hielt es immer Geheim. Nun wurde es aber Zeit meinen Schatz zu küssen. „Danke das du so TAPFER warst.~“, hauchte ich. Ich wusste, dass beide nicht be- sonders begeistert reagieren würden bei einem schwulen Sohn, aber egal ... . Wir haben das hier!“, meinte ich und schnappte mir die Genehmigung der Tätowierung, „das wäre für heute das wichtigste. Ich will mir gleich morgen deinen Namen stechen lassen!“ Ich war im Moment einfach nur froh, vor allem als wir den Abend mit einer Schmusestunde ausklingen ließen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)