By the way von Chino (Aber das hat auch Zeit bis später.) ================================================================================ Kapitel 5: Daisys and dead mice ------------------------------- Kurzes Vorwort dieses Mal nur. Sorry für die Wartezeit, Schule hat wieder begonnen und Führerscheinprüfung steht an und blablubb. Bringt ja nichts, wenn ich mich zwinge weiterzuschreiben und es kommt nur Grütze raus. In dem Sinne: Have fun! Daisys and dead mice Eddie Warm und kuschelig. Ich seufze und ziehe diese flauschige Wonne noch etwas höher. So kann ein Samstag beginnen. Wie spät ist es eigentlich? Scheinbar noch nicht allzu spät, sonst wäre Mum schon längst in mein Zimmer gestürmt, um mich aus dem Bett zu schmeissen. Obwohl… Timmy hat ja heute sein Spiel, da sind unsere Eltern wohl mit und feuern ihn und sein Team kräftig an. Kann es eigentlich noch besser werden? Ein Knarren. Hä? Ich öffne schlagartig meine Augen und starre auf ein Terrarium, in dem Fins Schlangen... schlängeln. Moment. Fins Schlangen… Als würden Scully und Mulder geradewegs unter meiner Decke herumkriechen fahre ich hoch und sehe, wie Fin gerade – nur mit einem Handtuch bekleidet, wohlbemerkt – die Treppe heraufkommt und sich seine nassen Haare trocken rubbelt. Ich starre ihn an, er starrt zurück. „Gut geschlafen?“, will er wissen. „Mblabwegabhl.“ Habe ich das geblubbert? Japp, ich habe geblubbert. Ich bin verwirrt. Er starrt mich wieder an, fassungslos. Und dann lacht er. Warum zum Henker lacht er?! Seit wann KANN er überhaupt lachen? Und so laut? Mir scheint, wenn er weiter so lacht fällt er die Treppe rückwärts wieder runter. Das sage ich ihm auch, nachdem ich mich geräuspert, und mir verlegen durch meine dunkelbraunen Locken gestrichen habe. Seine Antwort beschränkt sich auf ein verhaltenes Glucksen, dann widmet er sich seinem Kleiderschrank. Ich fühle mich verarscht und bin motzig. Das verdeutliche ich ihm auch, indem ich meine Arme verschränke und mich wieder den reptilienartigen FBI-Agenten zuwende. Nur leider sieht er das nicht, also entspanne ich meine verärgerten Gesichtszüge, stehe auf und hocke mich vor das Terrarium. Irgendwie sind diese starren Augen ja faszinierend… „Du hast die Wahl, entweder ich füttere die beiden jetzt und es verdirbt dir eventuell den Appetit, oder wir gehen jetzt runter und vernichten Mums selbst gebackene Mohnbrötchen.“ „WAAAAAH!!!“, vor Schreck kippe ich mit den Armen fuchtelnd rückwärts auf meinen Hintern. „Musst du dich immer so anschleichen?!“ Heidewitzka, was muss er sich auch so nah zu meinem Ohr beugen?! Und wieder grinst Fin mich nur an, dreht sich um und macht sich daran mein Nachtlager wieder in seinen Originalzustand umzubauen. Also ziehe ich mir ergeben meine noch auf dem Boden liegenden Klamotten an, lasse aber meine Schuhe, Weste und den Hut auf dem Glastisch liegen. Dann folge ich Mr. Feuervogel die Treppen runter in die Küche, in der Eva gerade ihre Sachen vom Frühstückstisch abräumt. Es riecht herrlich nach frischen Brötchen. „Oh, auch mal wach?“, begrüßt sie Fin und lächelt dann mir zu. „Also wirklich, wie kann man so trottelig sein und seinen Schlüssel vergessen? Was hättest du gemacht, wenn mein Brüderchen dir nicht Obdach gegeben hätte, hm?“ Ihr Grinsen und der belustigte Unterton ihrer Stimme entschärfen diese Peinlichkeit ein wenig. Zur Antwort lächle ich sie nur an und zucke mit meinen Schultern. „Die Auffahrt ist doch auch sehr bequem.“ Fin macht sich derweil an der Kaffeemaschine zu schaffen. Welch wunderschönes Gurgelgeräusch, ich gerate ins Träumen… WAS zum Henker holt er da aus dem Gefrierfach?! „Scully und Mulders Mittagessen.“, bekomme ich die Antwort auf meinen halb entsetzten und halb verwirrten Ausdruck. Irgh… Eva hat sich inzwischen verkrümelt und ich mache mich dreist über die Mohnbrötchen her. Mjam. Die beiden Tiefkühlmäuse werden auf der Anrichte abgelegt… sehr appetitanregend, ich muss schon sagen. Das Frühstück – wir haben es kurz vor 2 Uhr vormittags, wie ich nach einem kurzen Blick auf die quietsch pinke Küchenuhr mit den neongelben Zeigern erkenne – verläuft ziemlich schweigend, aber nicht unangenehm. Jeder hängt seinen Gedanken nach. Dann fällt mir etwas ein. „Warum hast du mich vorhin vor die Wahl gestellt, ob wir jetzt frühstücken oder du deine Alienjäger fütterst, wenn die Mäuse eh noch auftauen müssen?“ Er hält in seiner Kaubewegung inne und blinzelt ein paar Mal. „Gib’s zu, du wolltest mich ärgern.“ Liegt zumindest nahe. Fin schluckt seinen Mohn runter und sieht mich an. „Vielleicht.“ Und schon liegt seine Aufmerksamkeit wieder auf seinem Teller, von dem er ein paar Krümel pickt. Er wirkt… verlegen. Doch ehe ich mich näher mit seinen schnellen Fingern, die kein Mohnkorn entkommen lassen wollen, beschäftigen kann, rauscht Jennifer Kramer durch die Terassentür herein und zieht eine Wolke von undefinierbaren Blumendüften hinter sich her. In ihrer roten, gelockten Mähne hängen ein paar Gänseblümchen, ein kleines Sträußchen ist auch in ihrer linken Hand. Lächelnd streicht sie Fin liebevoll über den Kopf und versenkt auch ein paar dieser weißen kleinen Blüten in seinen schwarzen, leicht verzottelten Haaren, ehe sie sich mir zuwendet. „Na, gut geschlafen?“, und schwups, habe ich auch ein Gänseblümchen im Haar. „Haben euch die Brötchen geschmeckt? Seid ihr satt geworden?“ Ich habe das Gefühl, die Sonne ist ein zweites Mal aufgegangen. Man kann diese Frau nur anlächeln, sie ist ansteckend. „Ja, danke. Sie können wirklich gut backen.“, demonstrativ stopfe ich mir mein letztes Stück Mohnköstlichkeit in den Rachen. „Das freut mich“, und sie lacht abermals. Mit einem großen Schluck Kaffee spüle ich den viel zu großen Klumpen runter. Mehr schaffe ich nicht, ich bin ohnehin kein Frühstücksmensch. Mum würde mir niemals glauben, dass ich gerade 3 riesige Brötchen vernichtet habe. „Jungs, hört ihr das auch?“, fragt Jennifer plötzlich und hält inne. Ich lausche… „FUCK!“ Wie lange klingelt mein verdammtes Handy schon? Es muss noch in meiner Weste sein. Im Flur renne ich beinahe Eva über den Haufen, als ich die Treppen hoch hechte. Ohrbootens Politix tönt noch immer, als ich den Glastisch endlich erreiche. „Ja?!“, keuche ich ohne vorher auf das Display gesehen zu haben. „Eddie, man, wo bist du?! Elena hat mich gerade angerufen und wollte wissen, ob du bei mir gepennt hast und sie dich nicht erreichen konnte!“ „Sorry, Coco, du hattest noch meinen Schlüssel und ich wollte wegen Timmy nicht klingeln, da hab ich bei Fin gepennt. Tut mir leid…“ „…Was?“ „Tut mir leid?“ „Nein, du hast bei wem gepennt?!“ „…bei… Fin?“ Ich höre, wie sie schluckt und kann sie schon nahezu vor mir sehen, wie sie ihre Augen ungläubig aufreißt. „…nich‘ dein Ernst!“ Vergessen ist ihre Sorge. „Nee du, eigentlich bin ich bei Obama persönlich untergekommen, haben gerade darüber diskutiert welche Krawatte er bei der nächsten Konferenz tragen soll.“ „Ooooh, ich freu mich für dich! Ist noch was passiert? Seid ihr euch näher gekommen?! Spann mich nicht so auf die Folter!“ Oh my god, sie wird quietschig, kein gutes Zeichen. Das wird anstrengend. In dem Moment höre ich Schritte auf der Treppe. „Sorry, kann grad nicht reden. Wir telefonieren heute Abend, ja? Bye!“, und aufgelegt. „Das war Coco, Mum konnte mich nicht erreichen. Ich glaub, ich geh jetzt lieber rüber, ehe sie noch die Küstenwache oder so anheuert.“ „Also keine Schlangenfütterung?“ „…nimm diese… Dinger aus meinem Gesicht!“ Frech grinsend schwenkt Fin die beiden weißen Mäuse an ihren Schwänzen direkt vor meiner Nase hin und her. Ich hatte schon immer Probleme mit toten Nagetieren. Kindheitstrauma. Auch, wenn diese beiden Exemplare keinerlei Ähnlichkeit mit meinem Teddyhamster Mr. Pik haben. Rest in peace. „Muss nicht sein, du. Hab viel zu viel Mitleid mit den Kleinen.“, entschuldige ich mich. „Zwingt dich ja keiner. Per läuft schon grün an, wenn ich nur davon rede.“ „Verübeln kann ich es ihm nicht.“ Ich schlüpfe in meine Turnschuhe, setze meinen Hut auf und ziehe meine Weste über. „Also dann, danke nochmal für die Couch, hast was gut bei mir.“ Er winkt ab. „Du findest die Tür?“ „Jepp.“ Ich hebe die Hand zum Abschied und mache mich auf den Weg nach Hause. Dort beruhige ich Mum und gratuliere meinem kleinen Bruder zum Sieg seines Teams. Aber jetzt brauche ich erst mal eine Dusche. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)