Shadowwalkers II von FaithNova (Kampf und Flucht) ================================================================================ Kapitel 10: Ausflug ------------------- Am nächsten Tag saßen Trinity und Ashley am Frühstückstisch. Die Stimmung war zwar immer noch düster, aber nach dem Gespräch zwischen den Beiden, hatte Ashley zumindest ihr gegenüber eine ganz andere Haltung eingenommen. Trinity befürchtete, dass das aber Lily wiederum erneut ziemlich wütend machen konnte. Erstaunlicherweise hatte sie davon bisher kaum was mit bekommen, gestern war sie mittags in die Stadt gefahren und erst spät abends wieder zurückgekommen. Und auch jetzt glänzte sie durch Abwesenheit. Ashley schien das nicht zu stören, vielleicht genoss sie diese Tatsache auch etwas, aber Trinity konnte sich des Eindrucks einfach nicht erwehren, dass da etwas ziemlich faul war und Lily etwas im Schilde führte. Und Trinity war sich nicht sicher, ob es etwas Gutes war. Ashley schien zu bemerken, dass sie etwas seltsam drauf war und musterte sie ziemlich eindringlich, bevor sie schließlich ihre Tasse abstellte und sagte. „Okay, was in aller Welt ist los?“ Trinity bemerkte zuerst nicht, dass Ashley mit ihr gesprochen hatte, erst als die sich mit einem Räuspern zusätzlich Gehör verschaffte. Trinity starrt ihr mit aufgerissenen Augen ins Gesicht, als hätte sie erst jetzt bemerkt, dass Ashley da saß. „Was… wie… nein, nichts ist, was soll sein?“ Ashley legte die Stirn in Falten. „Du benimmst dich, als würdest du jeden Moment einen terroristischen Anschlag erwarten.“ Trinity kratzte sich am Kopf. „Das könnte es treffen, ja.“ Meinte sie. Im selben Moment ging die Haustür auf und Lily wirbelte herein. Trinity sah sich mit ihren schlimmsten Befürchtungen konfrontiert. Oh ja, sie hatte tatsächlich was im Schilde geführt… „Guten Morgen!“ rief sie fast schon freudig aufgeregt, was Trinity noch viel mehr irritierte. Auch Ashley, die sich sonst immer exzellent darin übte, Lily stets zu ignorieren oder ihr einen bösartigen Blick zu zuwerfen, starrte sie nur ungläubig an, so als befürchtete sie, dass sie den Verstand verloren hatte. Schließlich meinte Trinity: „Was bist du denn so fröhlich? Und wo zum Geier warst du? Ich dachte du würdest noch schlafen!“ Lily schenkte ihr ein unter diesen Umständen beängstigendes Grinsen. „Oh ich musste alles vorbereiten.“ Trinitys Irritation nahm noch mehr zu. „Was musstest du vorbereiten?“ Lily goss sich eine Tasse Kaffee ein und kippte das warme Gebräu in einem Sitz runter, ehe sie antwortete. „Für einen Ausflug.“ Ashley legte die Stirn in Falten. Jetzt hatte Lily wohl wirklich das letzte bisschen Gehirn weg gebrannt, dass ihr noch geblieben war. Sie wendete sich mit einem Kopfschütteln ab. Aber im nächsten Moment klopfte Lily ihr auf die Schulter. „Na los, beweg dich, ich habe keine Lust kostbare Zeit zu vertrödeln!“ Ashley hob den Kopf und starrte sie ungläubig an. „Das glaubst du doch wohl selber nicht!“ war ihre abschätzende Antwort. Doch noch bevor sich Ashley wieder abwendete meinte Lily: „Und ob ich das glaube! Du wirst dich jetzt fertig machen und in das Auto steigen und zwar ohne lange zu diskutieren.“ Ashley starrte von Lily zu Trinity, die sich vorkam wie im falschen Film. Lilys Blick meinte deutlich, dass sie nicht scherzte, sondern diese nicht als Bitte verstand. Aber Ashley war nicht gewillt, so schnell klein bei zu geben. „Träum weiter!“ fauchte sie. In Lilys Augen blitzte zum ersten Mal seit langem wieder jenes dämonische Funkeln auf, mit dem Ashley schon einige Male Bekanntschaft gemacht hatte. Und es war für gewöhnlich ein Zeichen dafür, dass sie nicht für Verhandlungen aufgelegt war. Sie beugte sich vor und war nur noch wenige Zentimeter von Ashleys Gesicht entfernt. „Ashley, du wirst dich fertig machen und in fünf Minuten in das Auto einsteigen und mit mir diesen kleinen Ausflug machen. Ich werde dir das nicht noch mal sagen, nur damit das klar ist.“ Ashley starrte Lily an. Für viele würde dieses Gebärden der Erzdämonin bedrohlich wirken und obwohl Ashley wusste, zu was sie fähig war, wenn sie so wütend wurde, spürte sie, dass Lily ihr nichts tun würde. Aber dennoch hatte sie keine Lust, dass sie sich nun mit einer wütenden Lily rumschlagen musste. Also gab sie schließlich klein bei und rief aufgebracht. „Fein, wenn du so nett fragst.“ Sie stand auf und ging in ihr Zimmer, um sich anziehen. Lily sah ihr nach und atmete tief durch. Einen Moment lang hatte sie daran gezweifelt, dass Ashley nachgeben würde. Trinity starrte sie immer noch ungläubig an. „Was zum Teufel hast du vor? Willst du sie solange foltern, bis sie dir wieder hörig ist?“ Lily lächelte. „Nein, ganz sicher nicht. Ich werde es wieder gut machen.“ Trinity zog die Stirn kraus, als im selben Moment Ashley wieder ins Esszimmer stürmte. „Fertig, können wir dann?“ maulte sie Lily an. Die lächelte sie nur an. „Aber ja! Nach dir!“ Ashley winkte kurz zum Abschied an Trinity, dann verließ sie das Haus. Lily wandte sich noch mal kurz an ihre Tochter „Mach dir keine Sorgen um uns. Ich biege das schon hin.“ Mit diesem Worten verließ sie das Haus und Trinity sah ihr besorgt nach. Sie hatte ein ganz mieses Gefühl dabei und murmelte: „Dein Wort in Gottes Ohr!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)