Vaters Augen   von johndimplechester
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                            Kapitel 1: Vaters Augen
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Ich war wie gelähmt - das einzige, was ich deutlich spürte, war das Blut,
welches auf meiner Haut brannte.
Langsam floss es von meiner Stirn, aus meinen Augen, aus meiner Nase, aus meinem
Mund.
Stetig schluckte ich, damit es mir nicht den Atem nahm.
So lag ich da, es war ein Bild des Jammers. Kaum fähig, einen Muskel zu
bewegen. Ja, wirklich jämmerlich.
Ich hatte versagt. Jawohl, versagt hatte ich – bei meiner Familie sowie bei
meinem Clan.
Ich hatte sie alle verraten, belogen und betrogen.
Aber hatte ich das trotz allem verdient? Ich hatte ihnen immerhin nur das
zurückgezahlt, was sie mir angetan hatten.
Doch sich zu wehren war anscheinend der falsche Weg. Mehr als falsch war er.
Aber daran ließ sich jetzt nichts mehr ändern.
Es war geschehen und so sollte es wohl auch letztendlich sein.
Also was würde es mir bringen, gegen den Tod zu kämpfen? So einen Kampf
verlieren die Meisten.
Alles, was es denen bringt, sind noch mehr Schmerzen – sinnlos, in meinen
Augen.
Ich versuchte es erst gar nicht.
Ich lag einfach nur da, vor Schmerzen mit den Augen zuckend.
Ich zwang mich zu einem Grinsen.
Lächerlich, dachte ich. Einfach nur lächerlich.
Dennoch fühlte ich mich stolz.
Stolz, zu sterben.
Ich hatte mein wenn auch nicht langes Leben hinter mir und fand es eigentlich
gar nicht so schlecht.
Hätte man öfters machen können, flüsterte ich leise, noch immer grinsend.
Ein Schnauben war meinerseits zu hören und ich wendete meinen Kopf ein letztes
Mal in jene Richtung, in die ich zu blicken wollte.
Ein wirklich allerletztes Mal sah ich ihn die blutunterlaufenen Augen meines
Vaters.
Sekunden später war ich tot.

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