Pharaos Curse von Sephira (Wenn Rocker lieben - Puzzleshipping) ================================================================================ Kapitel 1: First contact ------------------------ „Jetzt mach doch mal hinne!“ Hörte ich die Stimme meines besten Freundes sagen während ich mich zu der Person mit den blonden Haaren umdrehte. Ja ich wusste ganz genau, dass ich schon spät dran war, doch meine Haare wollten heute einfach nicht so liegen wie sonst. „Wenn du noch ein paar Minuten länger brauchst, dann können wir das Konzert gleich ganz vergessen und dafür waren mir die 100 Euro wirklich zu teuer. Du bist ja schlimmer als meine Freundin.“ Ich wusste bei dem Satz nicht ob ich lachen oder weinen sollte. Sicher brauchte Tea viel länger im Bad als ich, aber darauf wollte ich gerade wirklich nicht antworten. Schnell suchte ich in meiner Kiste, nachdem ich die Haare fertig hatte, noch nach den nötigen Accessoires. Also fassen wir mal zusammen: Enge Hose – hab ich an, enges Shirt – auch das trage ich, meine Nietenarmbänder sind auch drum, auch mein Halsband habe ich, der Gürtel legt sich auch um meine Hüfte, fehlt nur noch der Zweite der mein Bild abrundet. Ich kann auch nicht so genau sagen was mich heute stört, aber irgendwie fand ich mein Auftreten heute sehr verbesserungswürdig. Wahrscheinlich hätte ich auch noch mal ganz von vorne anfangen, wenn nicht mein bester Freund mit einem Beim wippend und mit dem Zeigefinger auf die Uhr tippend, dagestanden hätte. „Wir haben doch keine Zeit“ hallte es in meinem Kopf nach. Einen letzten Blick widmete ich noch meinem Spiegelbild ehe ich diesem zunickte, mich umdrehte und auch meinem gegenüber klarmachte, dass wir nun soweit waren um aufbrechen zu können. Ein erleichtertes Seufzten war von ihm zu hören. Nun gut, dann werde ich mal Joey zu dieser Band begleiten. Eigentlich wollte ich ihn noch mal fragen wie denn der genaue Name der Band war, aber da er es mir bereits zum fünften mal erklärt hatte, konnte ich auf seine Reaktion gut verzichten. An der Halle angekommen musste ich schnell feststellen, dass es sich hierbei um ein Konzert der Größe eines Fußballfeldes handelte. Ich bin mir sicher, dass ich in meinem ganzen Leben zuvor noch nie so einen Menschenauflauf wie diesen gesehen hatte. Von der Lautstärke der Konzertbesucher mal ganz zu schweigen. Schon bald hatte ich auch die Nase voll und wollte eigentlich viel lieber wieder nach Hause, aber Joey war ganz fasziniert von der Idee sich durch die kreischende Wand von wohl minderjährigen Mädchen mit knappem Ausschnitt zu wühlen. Wobei wühlen nicht der richtige Begriff für diese Aktion wahr, es handelte sich hierbei viel mehr um einen Kampf gegen die höhere Gewalt. Endlich vorne am Einlass angekommen, fühlte ich mich auch schon wie eine Sardine in der Büchse. Eine Mischung aus Schweiß und den verschiedensten Damendüften drang mir in die Nase und dabei würde mir doch schon wieder schlecht. Aus einem mir zu diesem Zeitpunkt noch unerklärlichem Grund hörte ich zwischenzeitlich immer mal wieder Joeys lautes Lachen an meinem Ohr. Des Weiteren musste ich mir eingestehen, dass eigentlich nur um mich herum sich das Leben wie eine Sardinenbüchse anfühlte. Als ich zu Joey rübersah, stellte ich fest, dass er zwar ziemlich eng dastand, dass aber doch kein Mädchen ihn so zu bedrängen schien wie mich. „Was ist dein Lieblingssong von Pharaos Curse?“ Hörte ich eine weibliche Stimme nahe meines Ohres im hohen Piepston fragen. Vielleicht hätte ich diese Frage auch nicht undbedingt mit der Gegenfrage um welche Band es sich gerade handelt und wer diese Pharaos Curse eigentlich sind beantworten sollen. Ich weiß auch jetzt nicht mehr so genau ob der Tinitus am Kreischen des mir gegenüberstehenden Teenies lag, oder ob er andere Ursachen hatte, aber anhand der Reaktion der Anderen, schien es sich bei der Frage wohl um die heute auftretende Band zu handeln. Ehe ich es realisieren konnte hatte auch der Einlass schon begonnen. Schnell zog ich noch irgendwie die Karte aus meiner Tasche und konnte sie vorzeigen. Normalerweise bin ich eher der Typ, der dann langsam mal seine Jacke abgibt und sich dann gemütlich hinten hinstellt um ein Konzert in aller Ruhe zu betrachten. Leider wurde da nichts drauf, denn ehe ich mich versah, stand ich inmitten von kreischenden Kindern an das Absperrgitter der ersten Reihe gequetscht. Das war definitiv zu viel für mich. Jetzt fing ich schon an mich unwohl zu fühlen und Joey konnte ich nun auch nirgends mehr erblicken. Selbst wenn ich versucht hätte zu schätzen wie viele Menschen in diese Halle gepasst hätten, dann wäre meine Schätzung wohl noch weit verfehlt gewesen. Ich mochte keine großen Menschenansammlungen. Nach einer Weile wurde mir das ganze Rumstehen ziemlich unangenehm, da sich wie schon zuvor beim Eingang alle jungen Frauen wie in scharen um mich horteten. Dabei war ich überhaupt kein Frauenheld, hatte ja noch nicht mal eine Freundin, was mit meinen 18 Jahren wohl auch nicht so normal war. Langsam wurde das Getobe immer lauter und ein kurzer Blick auf meine Uhr verriet, dass es wohl an der Zeit wahr, dass der Support Act sich die ehre gab um das Publikum einmal einzuheizen. Mein Blick fiel auf die Bühne und schon nach wenigen Minuten musste ich feststellen, dass diese Vorband absolut nicht meinem Geschmack entsprach. Der Sänger war ein richtiger Rüpel, hatte langes weißes Haar, was ihm zu allen Bergen abstand und schien auch so recht wenig von seinem Publikum zu halten. Bei einem Blick zur Seite fiel mir dabei sofort der kleine Junge im Hintergrund auf. Irgendwie sah er dem großen Sänger sehr ähnlich, nur wirkte er dabei viel schüchterner. Ich musste unweigerlich grinsen, weil er mich doch glatt ein wenig an mich erinnerte. Ich hätte schwören können, dass ich hier in der Menge genau so verlassen aussehe. Die Musik dröhnte immer lauter in meinen Ohren – Black Metal ist einfach nicht mein Ding. Mit einem mal wurde mir ziemlich schummrig vor den Augen, dass lies mich daran erinnern, dass ich den ganzen Tag noch nichts gegessen hatte. Der Fakt, dass ich ebenso wenig etwas zu trinken dahatte, verstärkte den ganzen Effekt nur noch. Gerade jetzt wünschte ich mir, das Joey da wäre, doch dazu war es schon zu spät, denn das Nächste woran ich mich wieder erinnerte war, dass ich auf einem weißen unbequemen Untergrund lag und in das Gesicht eines bärtigen Mannes schaute, der mich besorgt ansah. „Alles wieder okay, Kleiner?“ Hörte ich seine Stimme in meinem Ohr. Anscheinend war ich wohl ohnmächtig geworden. Nun war mir klar, dass ich definitiv zu wenig zu mir genommen hatte. Kurz nachdem ich also wieder zu mir gekommen war, machte ich mich auch wieder auf den Weg zurück in die Halle. Leider musste ich feststellen, dass das Konzert schon vorbei war und ich mir nicht den Hauptakt ansehen konnte, von dem Joey doch so geschwärmt hatte. Vielleicht hätte ich mich vorher doch einmal informieren sollen. Schnell machte ich mich auf die Suche nach meinem blonden Freund, der auch schon kurz zeit später in mich reinrannte. „Mensch Alter, wo hast du denn gesteckt?“ Tja wenn der wüsste. Nach kurzer Schilderung der Umstände und ein Paar mitfühlenden Worten seinerseits beschloss ich mal für kleine Yugis zu gehen um mich ein wenig frisch zu machen, nach dem ganzen Schwitzen und ohnmächtig sein, würde mir ein wenig Wasser in meinem Gesicht mit Sicherheit gut tun. Dabei war ich wirklich froh meinen Kajal diesmal nicht vergessen zu haben. Bei den Toiletten angekommen, mit einem wundervollen nie zuvor gehörten Lied im Hintergrund »I never knew your name, I never saw your face, I never hear you voice. I know you do the same, but I’ll find you my angel of light.« drehte ich mich zur rechten Seite und blicke verdutzt in zwei große rote Augen. An dem Punkt stellte ich mir die frage, seit wann man verzerrungs- Spiegel auf Herrentoiletten hängt. Als sich mein Spiegelbild anfing zu bewegen musste ich laut aufschreien vor Angst, ehe ich begriff, dass es sich hierbei nicht um mein Spiegelbild handelte. Bei genauerem betrachten musste ich leider auch feststellen, dass mein Gegenüber mir zwar ähnlich ich jedoch neben ihm eher wie eine Witzfigur wirkte. Sein Blick glitt an mich von oben nach unten und wieder zurück, dabei wurde mir von mal zu mal undwohler und ich zwang mir ein gekünzeltes Lächeln auf meine Lippen. Dieser Femde vor mir warf mich ganz aus der Bahn. Gerade als ich mich an ihm vorbei gezwängt hatte und auf dem weg zum ort der Ruhe war hörte ich seine Stimme, die sich anhörte wie das wundervolle Lied was noch bis gerade lief. „Hey Kleiner…“ Begann er mit dem Reden und ich drehte mich um. To be continued… Kapitel 2: Second Contact ------------------------- „Schickes Outfit“ ich sah das verschmitze Grinsen in den Augen meines Gegenübers. Ob er diese Aussage wohl ernst meinte? Dieser Fremde, mir doch so ähnliche und doch so viel besser aussehende Ältere. Sofort zierte eine leichte Röte mein Gesicht und schnell wand ich dieses gegen den Boden. So etwas hatte ich doch noch nie zuvor gehört. Aufgrund des Vorfalls hatte ich ganz vergessen was ich hier eigentlich wollte und machte mich auf den Rückweg zu Joey. Dort angekommen musste ich selbstverständlich erstmal von dem Vorfall in der Toilette erzählen. Als er plötzlich in schallendes Gelächter ausbrach zuckte ich merklich zusammen. „Klar Alter! Ich glaube viel mehr, dass dir die Ohnmacht nicht so ganz gut getan hat, oder haste nen verschollenen Bruder?“ fing er an mich zu necken. Ich hingegen fand die Situation gerade nicht so lustig wie er. War ich etwa verrückt und hatte mir das Ganze nur eingebildet? Lag es vielleicht wirklich an dem Ohnmachtsanfall? Ich wollte schon ernsthaft anfangen über diese Sache nachzudenken, als ich abermals an diesem Abend vom Geschrei beim Nachdenken aufgeweckt wurde. Mein Blick wanderte sofort in die Richtung der Geräuschkulisse und dabei wurden meine Augen immer größer. „Das ist er!“ Entkam es meiner Kehlte wie vom Blitz getroffen, während ich gleichzeitig Joey an seinem Shirt zog. Moment mal… Erneut blickte ich auf Joey Shirt und ließ meinen Blick verdutzt zwischen ihm und der Geräuschquelle hin und her wandern. In dem Moment viel es mir wie Schuppen von den Augen, doch genau dann unterbrach mich mein blonder Freund auch schon. „Mensch Yugi, DEN!? Mit ihm hast du geredet, ihn hast du getroffen? Und du vertust dich auch sicher nicht?“ Das Erstaunen in seiner Stimme konnte man förmlich riechen. „Dieser Mann ist ein Star, er ist ein Gott. Normalerweise gibt er nicht mal Interviews! Es grenzt quasi an ein Wunder, dass du ihn außerhalb der Bühne begegnet bist.“ Nun konnte ich ein wenig Neid in seiner Stimme erkennen, da ich ganz genau wusste wie sehr er diese band liebte. Man fühlte sich wirklich geehrt und doch war ich mir auch nicht mehr sicher, ob er sich vielleicht nicht doch nur über mich lustig machen wollte. Warum sollte jemand wie er mir auch ein Kompliment machen? Immerhin war ich nichts besonders. Ich war weder überdurchschnittlich hübsch, noch wohlhabend. Ich war eher überdurchschnittlich klein und wurde oft für ein Mädchen gehalten. Mit einem Mal wurde ich traurig. Eigentlich war es für mich nichts Neues von den Mitmenschen um mich herum verarscht zu werden, dass kannte ich ja auch schon gut aus der Schule, da war ich auch immer bei Allen der Außenseiter. Auch wenn es für mich unerklärlich war, denn unfreundlich war ich zu keinem. Joey meinte immer, dass mein Problem genau darin liegen würde, da ich eben mir immer alles gefallen ließ. Eigentlich war ich gerade sehr damit beschäftigt in meinen eigenen Gedanken zu leben, so hatte ich mit einer Störung wie sie mir gerade widerfuhr auch nicht gerechnet. „Hey Bruder!“ Ein Arm legte sich um meine Schulter und mein Blick wanderte von den Fingern – diesen wundervollen, schlanken Fingern – über die hand, den Unterarm – mit der leichten Bräune – rauf zu der Schulter. Meine Augen weiteten sich und ich konnte nicht nur Joey’s stechenden Blick in meinem Nacken spüren. „Spiel einfach mit.“ Hörte ich die Person hinter mir sagen. Mehr als zu einem leichten Nicken war ich nicht fähig, so sehr warf mich die Person hinter mir aus der Bahn. „Ach Mensch Oni-chan, warum hast du mir nicht gesagt, dass du mich heute besuchen kommst? Welch eine Überraschung! Und groß bist du geworden! Ladies? Ihr würdet uns zwei hübschen doch mit Sicherheit entschuldigen, oder?“ Seine Stimme, sein Verhalten, der Arm um meine Schulter, all das ließ mich in dieser Situation in eine Art Trance verfallen. Ehe ich das gerade so richtig realisieren konnte, hatten wie die risen Halle schon durch einen mir unbekannte Ausgang verlassen. Nun stand ich also da… Ohne Tasche und ohne Handy, ohne Joey, ganz alleine, ganz verlassen draußen im Winter in der Kälte mit einem mir unbekannten Mann. Gerade wollte ich mich dazu durchringen die Stille zu durchbrechen, da viel mir der Fremde auch schon ins Wort: „Danke Kleiner fürs Retten, man sieht sich!“ Weg war er… Das war gerade mal wieder so typisch Yugi! Kurz versuchte ich mir ein Lächeln zu entlocken. Mal wieder stehe ich also alleine da. Ohne Handy kann ich Joey nicht erreichen und natürlich war meine Karte samt Tasche bei Joey drinnen. So was konnte ja nur wieder mir passieren! Toll gemacht Yugi, wirklich spitzenklasse… konntest du nicht nur einmal normal aus dem haus gehen, wenigstens nur heute. Sprach ich mit mir selbst in Gedanken. Das sollte ich mir fürs nächste Mal auf jeden Fall merken. Memo an Yugi. Werde normal! Versunken im Selbstmitleid hatte ich gar nicht bemerkt, wie sich die zeitweise verschwundene Person sich mir wieder genähert hatte. „Bock auf nen Drink?“ Seine Stimme riss mich zum dritten Mal an diesem Abend aus den Gedanken. Wie, was, Wo? Was trinken, wer? Er und ich? Ich musste ernsthaft verwirrt ausgesehen haben, denn schon kurz nach seiner Frage fing er laut an zu lachen. Na toll Yugi, bist ne Witzfigur, es geht echt mit dir bergab. Erneut seufzte ich noch mal ehe ich dann meinen ganzen Mut zusammen nahm und ihn ansah. „Klar, liebend gerne würde ich etwas mit dir trinken.“ Dabei versuchte ich so selbstsicher zu sein wie noch nie. Immerhin wurde mir klar, dass dies eine einmalige Chance war für die Joey mich mit großer Wahrscheinlichkeit wohl töten würde, wenn ich ihm später davon erzähle. Bei dem Gedanken daran wurde ich ein wenig nervös, dabei fiel mir dann auch wieder auf dass meine kompletten Sachen in der Halle waren. Kurz dachte ich darüber nach noch einmal irgendwie rein zu kommen, jedoch verflüchtigte sich dieser Gedanken wieder wie im Flug. Joey würde schon drauf achten. Ein räuspern lies mich aufsehen ehe mich mein Gegenüber mit einem Nicken aufforderte ihm zu folgen. Das kann ja ein lustiger Abend werden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)