Schicksal des Windes von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 7: Vom Schatten und Licht Weyards ----------------------------------------- „WARUM IST DIESE HÄSSLICHE VASE NOCH IMMER DA!?“, schrie jemand aus Leibeskräften. „Lady Jenna, ich kümmere mich augenblicklich darum!“, sagte die Dienerin zu der Edeldame. Jenna, eine der legendären acht, war genau wie ihre Freunde in den Adel aufgenommen worden. Der König von Kalay hatte sie zur Ritterin geschlagen. „Nein!“, sagte Jenna bestimmt. Ihre Dienerin hielt inne. Jenna hatte sich kaum verändert, ausser dass sie jetzt die besten Kleider von ganz Angara trug. „Ich will jetzt augenblicklich Blumen in der Vase haben! Sofort!“, schrie Jenna die Dienerin an. Diese wich verwundert zurück. „Aber ich dachte...“ – „Poja, du musst nicht denken! Du muss gehorchen!“, sagte Jenna und schüttelte den Kopf. Poja verbeugte sich und ging aus der Kammer. Jenna kicherte. Endlich war sie weg! Das war ihre Chance unbemerkt ihr Palast zu verlassen. Sie eilte durch die Türe und die Treppe hinunter. Kurz bevor die Treppe endete, machte sie eine scharfe Kurve. Doch sie lief nicht in die Luft sondern in etwas hartes. „Felix!“, schrie Jenna ihren Bruder an. „Was ist?“, fragte dieser abwesend und lief ohne eine Antwort abzuwarten weiter. Jenna funkelte ihm böse nach, doch dann huschte sie durch das Eingangstor. Der Palast von ihr und Felix lag auf einem Ende von Vale. Insgesamt gab es drei Paläste. Einer gehörte Isaac, einer Garet und einer Jenna und Felix. Jenna fand es zwar etwas ungerecht nur einen halben Palast zu haben. Doch wenn sie ehrlich war, was in diesem Thema recht selten war, war sie froh darüber, nicht all zu alleine zu sein. Der Palast war aus Stein und ziemlich langweilig. Doch dass Volk von Vale hat sie so fest verehrt, dass sie nun die Prinzessin war. Garet hatte seinen Mut und seinen Verstand (mehr oder weniger) bewiesen und sein Opa hatte ihn zum Bürgermeister gemacht. Isaac hatte einen Traum gehabt nach dem Vale wieder erbaut worden war. Er hatte niemanden von seinem Traum erzählt, doch Jenna vermutete, der alte Weise sei ihm erschienen. Schliesslich war er das schon einmal. Am Morgen nach diesem Traum gründete Isaac den Orden der Ritter. Dort bildete er Ritter aus, welche den Umgang mit Psynergy gemeistert haben. Durch diesen Orden hebte sich Vale endgültig von den anderen Dörfern ab. Felix war genau wie Jenna, ein Adeliger geworden. Er war eigentlich König Felix und einer der drei Anführer vom Ritterorden. Garet war der dritte Oberritter. Wie könnte es auch anders sein? Frauen durften dem Orden nicht beitretten, und dies machte Jenna WÜTEND! Ba! Was sollte sie den machen? Felix war Könif von Vale, garet der Bürgermeister und Isaac der schon fast heilige Ritter. Sie hatten alle etwa gleich viel zu sagen. Nur Jenna war so etwas wie eine Zierte. Sie hatte schon oft überlegt, ob sie nicht einfach weg laufen sollte. Doch wenn sie den Dieben von Lunpa in die Hände laufen würde, wäre sie eine Geisel. Der dortige Herrscher würde viel Geld für ihr Leben verlangen. Oder noch schlimmer, wenn er sie zur Heirat zwingen würde? Jenna hatte sich wieder etwas beruhigt und lief nun dem Fluss entlang. In Vale war es so friedlich. Jenna hatte befohlen, dass alle Bewohner in Vale Blumen anpflanzen müssen. Und nun war Vale die farbenfrohste Stadt von ganz Weyard! Ein kühler Wind blies ihr durch die Haare. Auch wenn sie „nur“ die Prinzessin war, und ihr Bruder der König, und ihre Freunde dem König gleichgesetzt waren, sie war glücklich in Vale zu leben. Die Ritter vom Orden bewachten Vale sehr gut. Es gab kaum Meldungen von Verbrechen und wenn doch wurden sie extrem hart bestraft. „Oh, nein!“, flüsterte Jenna und sprang in einen Busch voller Blumen. Poja lief lachend vorbei. Sie klatschte und tratschte mit einer anderen Frau. „Lady Jenna hat heute wieder eine sehr schlechte Laune. Ich frag mich wirklich langsam, warum sie so zornig ist...“, berichtete Poja. „Vielleicht weil noch niemand um ihre „zarte“ Hand angehalten hat?“, lachte die andere. Beide liefen kichernd davon. Jenna stand laaangsam auf, jedoch waren sie schon weg. Es waren nicht unbedingt Pojas Worte, oder das lachen (dass man noch immer hörte) was sie noch wütender machte, nein es war die Tatsache, dass sie in eine Pfütze Dreck gefallen war! Wieso war unter diesem Busch alles voller Dreck!? In ihrem Wahn fackelte sie gleich den Busch ab. Jedoch noch während sie dies tat, zuckte sie zusammen. Jemand hatte ihren Namen genannt. Jenna kehrte sich zögernd um und blickte in das Gesicht ihrer Mutter. „Warum bist du denn nicht in deinem Palast?“, fragte sie. Und mit einem Blick auf das Häufchen Asche fügte sie hinzu: „Und warum verbrennst du Blumen?“ „Mir war langweilig“, sagte Jenna knapp. „Kann ich mir denken! Ich wollte gerade zu dir gehen und mit dir reden!“, sagte sie. „So?“, fragte Jenna überrascht. „Ja. Und da du hier bist können wir ja zu mir gehen“, lächelte sie. Sie schlenderten in das Dorf, vorbei an den Wachen vom Orden und in das bescheidene Haus von ihrer Familie. „Möchtest du etwas trinken?“, fragte sie Jenna, als sie sich setzt. Jenna schüttelte den Kopf. „Über was willst du mit mir reden?“, fragte sie hastig. Ihre Mutter seufzte und setzte sich. „Es geht um Felix. Er glaubt du seist unglücklich“, offenbarte sie. „Oha, er ist ein Blitzmerker!“, sagte Jenna kühl. „Jenna! Er macht sich wirklich Sorgen um dich“, sagte sie ruhig. „Und warum fragt er mich dies nicht selber?“, fragte Jenna und zog eine Augenbraue hoch. „Nun... ähm... er ist sehr beschäftigt!“, sagte Jannes Mutter nach einigen Überlegungen. „Ich sag dir warum! Er redet kaum was mit mir! Er geht so früh weg und kommt so spät. Und das nur weil er immer in diesen Orden gehen muss!“, sagte Jenna und verschränkte ihre Hände. Für einen Moment lächelte ihre Mutter. Sie hatte wieder die kleine Jenna vor sich, welche sie verlor als sie in Prox leben musste. Als sie wieder bei ihrer Tochter war, hatte sich Jenna verändert. Sie wurde schnell wütend und war zickig. Doch sie hatte ein gutes Herz. Als Jenna klein war hatte sie immer die Arme verschränkt und mit den Füssen auf den Boden gestampft. Jedenfalls immer wenn sie etwas nicht tun wollte, aber es doch tun musste. Dies ist das einzige Überbleibsel der kleinen Jenna, dachte sie bitter. „Er hat Verpflichtungen. Es ist nicht leicht König zu sein. Und mit der Entfesslung der Alchemie wird sich Weyard bald verändern. Jedes Reich möchte schneller die Kunst der Alchemie meistern und sie sicher auch benutzten. Und in der Zukunft wird es sicher auch Kriege geben, Jenna. Dein Bruder ist mit der Politik von Weyard schon fast überfordert. Mach es ihm nicht noch schwerer“, erklärte sie. „Kann nicht Garet sich um die Politik kümmern, als Bürgermeister?“, fragte Jenna mit einer Spur Hoffnung in der Stimme. „Er ist mit anderen Dingen beschäftigt. Er kümmert sich um alles was nur die Bewohner von Vale angeht. Sozusagen die Innenpolitik“, lächelte die Mutter aufmunternd. Jenna verdreht die Augen. Und Isaac kümmert sich um die Sicherheit von Vale und dessen Heer, bla bla bla. „Und worum habe ich mich zu kümmern!?“, fragte Jenna. Ihre Mutter hielt inne. Um gar nichts, zischte Jenna im Innern. „Du kümmerst dich um deinen Bruder und machst ihm nicht noch mehr Sorgen!“, sagte sie schliesslich. Nicht noch mehr Sorgen... Hatte er den viele Sorgen? „Ich gehe jetzt“, sagte Jenna und stand auf. Das Gespräch mit ihrer Mutter hatte sie weder etwas gelehrt, noch hatte sie es schön gefunden. Auch ihre Mutter hatte sich verändert. Früher war sie immer für ihre Kinder da gewesen. Doch jetzt sagte sie zu ihrem Kind in Not nur noch: „Kümmere dich um deinen Bruder!“ Und dabei war genau das Jennas Problem. Felix war kaum für sie da. Mal war er auf irgend einer Konferenz, mal auf Diplomatenreise und wenn er zu Hause war, meinte Felix damit den Orden. Jenna lief ohne ein Wort des Abschieds aus dem Haus und ging zurück zum Palast. Ihre Mutter war bei der Tür und schaute ihr traurig nach. Sie hatte das Falsche gesagt. Und sie wusste es. Doch jetzt hatte sie es gesagt und Jenna fühlte sich noch einsamer. Es begann zu Regnen als die Prinzessin die Treppe zum Palast bestieg. Sie schrie die Wächter an, das Tor zu öffnen. Als sie weg gegangen war, hatte sie ihnen als Ausrede gesagt, sie müsse Poja noch etwas sagen. Sie habe ihr etwas wichtiges vergessen mit zu teilen. Doch jetzt stellten sie ihr natürlich fragen. Und die Antwort war ein schriller Befehl. „Tut mir leid, Lady Jenna. Auf Geheiss des Königs dürfen wir niemanden einlassen ohne zu wissen wo er oder sie war und was für Motive er oder sie hat“, sagte der eine Wächter. Jenna hätte ihn am liebsten verbrannt. Doch statt dessen sagte sie ganz ruhig: „Ich möchte aus diesem Regen und ich ging spazieren.“ Auch wenn sie es ruhig sagte, ein gewisser Unterton liess die Wächter ohne Widerrede das Tor öffnen. Sie lief die Treppe rauf und blickte auf die Blumen in der Vase. „POJA!!!“, schrie sie durch den Palast. Etwas später kam ihre Dienerin auch. „Ihr wünscht Herrin?“ „Schaf mir diese hässliche Vase aus den Augen!“, sagte sie und warf die Vase zu Boden. Rache ist süss, dachte Jenna fies. Als sie in ihre Gemächer gehen wollte und den Rest des Tages dort zu verbringen versuchte, traf sie auf Felix. „Jenna... komm mal mit!“, sagte er und lief mit ihr in den Thronsaal. „Setz dich“, sagte er und Jenna setzte sich einfach auf den Boden. Er blickte sie erstaunt an, setzte sich jedoch ebenfalls auf den Boden. „Ich möchte dich etwas fragen...“ Schatten... An einem ganz anderen Ort, genannt Hort der Schatten, trafen sich verdächtige Gestalten. Es waren die Mitglieder der Agony. Die gefürchteten Mörder ganz Weyards. Sie hatten sich zusammen geschlossen um sich so besser zu schützten. Auf der suche nach einem geeigneten Versteck waren sie auf alte Ruinen gestossen. Diese Ruinen waren die letzte Neige einer vergessenen und grausamen Zivilisation. Laut den Inschriften soll hier einst ein Gott gelebt haben. Doch er wurde vom heiligen Herr des Lichts verbannt. Und die Angony staunten nicht schlecht, als sie unterirtische Höhlen fanden, welche bewohnt wurden. Die Fünf Mitglieder schlossen sich den Höhlenbewohnern an und unterwarfen sich ihrem Herrscher. Der herrscher jedoch regierte überall und nicht nur in dieser Höhle. Er gab den Agony mächtige Relikten, welche die stärkste Form der Psynergy befreien. Der Herrscher holte weitere Killer in seine Höhle und so wuchs die Vereinigung der Agony. Und manchmal holen seine Diener auch nur kleine Kinder. Und sie erziehen diese Kinder dann zu Mördern ohne das Wort Mitgefühl oder Mittleid ihnen zu lehren. Und so entstand eine Gruppe von Attentätern und Assassinen, welche alle im Namen des Königs handeln. Von all diesen Auftragskiller hoben sich 7 von ihnen ab. Tsunami, welche so tödlich und rein wie das Wasser selbst war. Inferno, welcher in seiner Wut alles verbrennen liess oder enthauptete. Orkan, der Herr der Winde, Listenreich und starke Psynergyen. Epit, welcher ganze Kontinente mit seinen ausgeprägten Kräften zerstören konnte. Der Bote des Todes, welcher schnell und beinahe unsichtbar tötete. Er war wie ein Geist, der auf seine Opfer zischt und sie fallen Sekunden später tot um. Todeswolf, eine verstossene Mörderin von Garoh. Ihre Kräfte sind um einiges gewaltiger als die der normalen Wölfe von Garoh. Sie kann sich zum Beispiel wann sie will in einen Wolf verwandeln. Und zu guter Letzt war da noch Chaos. Ihre Kräfte waren unermesslich. Gefühle hatte sie keine und so mancher Herr verliebte sich in sie und verschwand. Momentan waren nur vier der sieben da. Todeswolf wartete auf den Boten des Todes. Chaos war noch weiter weg und umgarnte einen König. Leider würde er sicher bald einen tödlichen Unfall haben seine traurige Witwe wird als Alleinherrscherin regieren. Erissia betrat den Raum. Die vier sassen auf ihren Plätzen. Erissia war die Gesandte des Königs. Noch fast niemand hat den König je gesehen. Doch alle dienten ihm loyal. Vielleicht war es auch nur, weil er ihnen ein Versteck bot. Ein perfektes Versteck. „Ich habe neue Missionen für euch“, sagte Erissia knapp. Die vier nickten ebenfalls knapp. „Zuerst du, Inferno. Geh ins südliche Quartier und triff „Geist“. Sag ihm, er soll darauf warten. Und dann hilf ihm bei den Kriegsvorbereitungen“, sagte sie. Ein riesenhafter Mann blickte sie etwas enttäuscht an. Kein Blutvergiessen bei seiner Mission? Er hatte rote Haare und war sehr muskulös. Ursprünglich kam er aus Prox, glaubte er jedenfalls. Seine zwei Äxte trug er immer mit sich rum. „Darf ich niemanden den Kopf anschneiden?“, fragte er traurig. „Du wirst im Kirieg Hunderten den Kopf abtrennen, Inferno“, versicherte die Botin des Königs. „Tsunami, du gehst augenblicklich in das Land des Feindes und gibst dich als Bürgerin aus. Verschaf dir Zugang zum Palast und dann kurz bevor der Krieg ausbricht töte den Herrscher!“, fuhr sie fort. Tsunami hatte lange blaue Haare und war oft knapp angezogen. Im Gegensatz zu Inferno kämpfte sie beinahe nur mit Psynergy. Manchmal auch mit ihrem Zepter. „Wie soll er sterben?“, fragte die Killerin wissensdurstig. „Schnell... er darf keine Befehle geben. Und dann versteck seine Leiche. Sie werden dann lange nach ihm suchen, und dann wird es ein leichtes sein die Stadt einzunehmen“, informierte Erissia. „Orkan, du gehst nach Vale. Dort sorgst du dafür, dass du in diesem mickrigen Orden aufgenommen wirst. Todeswolf wird dich in Vault in den Plan einweihen, da der Bote des Todes noch nicht da ist. “, sagte sie und der junge Mann nickte. Er war nicht so breit gebaut wie Inferno. Doch er kämpfte auch meist nur im Hintergrund oder tötete seine Ziele aus Distanz. Doch auch er konnte einiges an Kraft aufbringen wenn es sein musste. Schliesslich besass er das Schwert „Excaladar“. Eine mächtige Klinge, vielleicht eine der stärksten der Welt. „Epit, du wirst nach Loho gehen. Dort wirst du auf einen der unseren treffen. Dein Ziel ist es, die närrische Priesterin von Contigo aus dem Weg zu räumen!“, lächelte Erissia. Epit war eine der stärksten. Er hatte nicht so viele Muskeln wie Inferno, aber seine Psynergy schlug jeden von den mächtigen Sieben. Er hatte lange braune Haare und führte ebenfalls eine Klinge. Doch sie verstärkte nicht seine Kraft, sondern machte seine Haut so stark wie Stein. Noch nie in seinem Leben hatte er eine Verletzung gehabt. Erissia fuhr fort: „Wartet auf meine Befehle. Ihr werdet sie erhalten, wenn ich es für nötig halte. Dieses Mal ist es sehr wichtig verdeckt zu arbeiten. Harrt aus und übt euch in Geduld. Die Feinde werden so unvorsichtig und geben ein leichtes Ziel ab. Und noch etwas. Sobald diese Mission geglückt ist, beginnt augenblicklich die neue. Diese geht nur euch vier an! Schliesslich seit ihr die mächtigsten der sieben. Sammelt euch in Imil und fängt Alex. Tötet seine Begleiterin, wenn nötig, aber bringt Alex lebend zu mir. Und dann wird alles aus sein, und ihr werdet eure Reiche erhalten“, sagte Erissia und gab ihnen anschliessend Ausrüstung. Solch mächtige Waffen hatten sie noch nie erhalten. Und immer deutlicher wurde es klar: Es geht um alles oder nichts. Wenn Vale, und somit die einzigen Verbündeten ihrer Feinde, weg ist, wäre es eine Frage der Zeit. Gegen die geballte Macht der Finsternis kann selbst der Herr des Lichts nicht bestehen. Er wurde alt und schwach. Doch die Alchemie wurde entfesselt und nun forderte der König der Finsternis sein Erbe an, der Thron Weyards. Und sobald die Seherin weg ist, würde niemand ihre Pläne erahnen. Sie hatten schon so gut wie gewonnen. Die Strategie stand fest, nun musste nur noch die Figuren bewegt werden. Und das erste Ziel lautete Vale. „Oh Felix! Du bist der beste Bruder ganz Weyards!“, sagte Jenna als sie den König stürmisch umarmte. Zwar war sein Angebot halb so gut wie sie darauf reagierte. Es war eher die Tatsache, dass er sich sorgte und auch handelte. Und das ohne ihre Eltern! Ab morgen würde sie den Tempel von Sol und Luna verwalten. Zwar war sie nicht wirklich gläubig, aber sie konnte immerhin die Priester herum kommandieren! Felix stand auf und half ihr wie ein Gentleman beim Aufstehen. Seine Haare waren noch immer lang, wenn auch etwas gepflegter. Normalerweise trug er eine goldene Krone, doch momentan nicht. Auch Jenna musste eine Krone tragen in der Öffentlichkeit. Auch wenn es nur ein schmaler silberner Reif war. „Es ist schön dich fröhlich zu sehen!“, lächelte Felix und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Dann ging er einfach. Jenna fühlte sich überglücklich! Als sie aus dem Thronsaal hüpfte und wieder bei der Treppe war rief sie wieder Poja. „Hier würden Blumen hin passen! Gaaanz schöööne!!! Und ganz viele! Geh und bring die schönsten und die grössten! Und kauf noch mal so eine hässliche Vase. Eigentlich war sie ja ganz schön!“, sagte sie und lief fröhlich davon. Poja hingegen kamen fast die Tränen. Jenna machte sich am nächsten Morgen schön. Sie kämmte sich die Haare und zog ihr schönstes Kleid an. Es war in einem royalen rot und wirkte sehr edel. Zu Letzt setzte sie den Silberreif in die Haare und begutachtete sich im Spiegel. Nachdem sie etwas später auch noch die passenden Schuhe gefunden hatte, weckte sie Felix. „Jenna! Es ist 4 Uhr Morgens!“, erwiderte Felix wütend und schlief wieder ein. Jenna lief entrüstet aus dem Zimmer und setzte sich in den Speisesaal. Poja brachte ihr gähnend etwas zu Essen und pennte dann gleich im stehen ein. Jenna seufzte und schlief dann gleich auch wieder ein. Sie hatte es etwas übertrieben. „Jenna... Es ist Zeit“, sagte jemand und weckte sie etwas unsanft. Im ersten Moment wollte Jenna wieder losschreien, wer wage es die Prinzessin so zu wecken, doch dann sah sie dass es Felix war. Er trug ein dunkelblaues Gewand und seine Krone. Sie liefen zusammen (wenn man von den Ordenswächter absah) zum Dorfplatz. Felix wollte seine Entscheidung bekannt geben. Auch Isaac war da. Er trug eine silberne Rüstung, aber keine altmodisch, welche den ganzen Körper bedeckt. Es war nur ein Brustpanzer. In der Hand hielt er sein Schwert. Die Heliosklinge. Eine der mächtigsten von ganz Weyard. Im alten Krieg um Weyard führte einst die Göttin Mars diese Klinge. Doch die Klinge war zu schwach im Vergleich mit en anderen. Und doch war sie zu mächtig für falsche Hände. Die Göttin brachte sie also in den Turm des Feuers und versteckte sie. Hätten sie nicht vor zwei Jahren die Leuchttürmer der Elemente entzünden müssen, so würde so noch immer dort ruhen. Jenna erinnerte sich noch gut an den Marsleuchtturm. Er stand, wortwörtlich, am Ende der Welt. Und so ironisch es klingen mag: Der Turm des Feuers war im Schnee versunken gewesen. Und im Innern war alles zugefroren gewesen. Und als sie endlich an der Spitze des Turmes waren, stand Jenna der grösste Schreck ihres Lebend bevor. Doch sie hatte tapfer an der Front gekämpft und Isaac geheilt. Im Gegensatz zu Mia, Cosma und Ivan hatte sie etwas genützt! Diese waren hinter ihnen gewesen und hatten Blitze beschworen oder die Gruppe geheilt. Und nun war Jenna die Prinzessin, welche nun über die Tempeln von Vale herrschen sollte. Auch Garet war da. Noch immer hatte er die gleiche dämliche Frisur. Und er war so tolpatschig wie eh und je. Gerade eben war er über einen Stein gestolpert und war in einen Markstand gefallen. Dieser wiederum war in sich zusammen gefallen und der grosse Psynergykristall war zu Boden gefallen. Dieser wiederum spiegelte Garets Psynergy wieder und spuckte Feuer. Der halbe Markt war abgefackelt. Doch da der Bürgermeister der „Schuldige“ war, sagte niemand etwas wegen dem. Er hat/wird sicher noch die Händler schliesslich entschädigt/entschädigen. Das Volk hatte ziemliche gejubelt las Felix fertig war. Jenna war überglücklich und auch Felix strahlte. Und ihre Mutter weinte vor Glück, als sie Jenna so sah. Ivan hörte plötzlich Schreie. Es waren Schreie der Angst. Der kleine Ivan sass wieder in seiner Zelle. In etwa fünf Minuten hätte Siso ihn abgeholt für die Tätowierung. Doch es würde nie soweit kommen. Bereits einmal hatte Ivan solche Schreie gehört. War es den möglich? Sofort stand er auf und versuchte um die Ecke zu sehen. Doch nichts geschah. Die schrillen Schreie wurden lauter und bald war es still. Doch ängstliche Fusstritte war gleich danach zu hören. Es war Siso! Er rannte und hielt die Schlüssel in seiner Hand. Wollte er Ivan befreien? Hastig steckte er den Schlüssel ins Schloss. Schritte klangen vom Korridor her. Er hatte den falschen Schlüssel genommen! Verzweifelt suchte er nach dem richtigen. Endlich! Die Türe war offen. Ivan lief zu ihm, in der Hoffnung auf die Freiheit. Doch Siso warf ihn einfach in den Käfig zurück. Dann schritt er hinein und schloss das Tor ab. Nun nahm er Ivan als Geisel und ging langsam in die Mitte des Käfigs. Und endlich sah Ivan was Siso so Angst machte. Jemand lief um die Ecke. Er hatte blonde Haare und trug eine strahlende Rüstung. In seinen Händen hielt er zwei Säbel, es war der Todesbote. „Lass ihn los“, sagte er nur. Siso schüttelte den Kopf und hob Ivan vor sich. Er war ein lebendes Schild! Ivan wusste nicht so ganz wem er helfen sollte. Siso war ein Pirat, doch er wollte Ivan als Sklave. Der Todesbote jedoch war ein Mörder und Attentäter, und musste Ivan seinem Meister bringen. Die Chance auf ein Happy End für Ivan waren bei beiden mehr als gering. Der Bote verschwand plötzlich und die Käfigwand lag am Boden. Vor Siso erschien nun ein Killer in einer strahlenden Rüstung. Siso wich ängstlich zurück. Der Todesbringer jedoch schritt auf ihn zu, bis Siso in einer Ecke war. „Lass ihn los“, sagte er noch einmal. Zu Ivans Überraschung lies Siso ihn los und sprang mit einem Schwert auf den Mörder zu. Das Schwert prallte an seiner Rüstung ab und Ivans Entführer lachte. Und schon wieder hielt Siso Ivan als Schild vor sich. Ivan wehrte sich gar nicht. Es war ja sowieso klar, wer gewinnen würde. Der Todesbote hab seinen Säber und verschwand. Schlagartig packte jemand Ivan und er wirbelte im Kreis. Im Kreis wirbelnd nahm er verschwommen einen Säbel, welcher im Boden steckte war. Plötzlich hielt er und der Bote warf Ivan zu Boden. Dann nahm er seinen Säbel und ging zur Treppe. Etwas unsicher folgte ihm Ivan. Er versuchte möglichst nicht die enthauptete Leiche von Siso zu sehen. Wenn er dem Boten nicht folgen würde, käme er zurück und würde Ivan mit Gewalt mit nehmen. Es hatte keinen Sinn. Auf dem Deck war ein Blutbad. Verstümmelte Leichen wohin man blickte. Ivan schloss vor Ekel und Entsetzten seine Augen. Etwas unsicher lief er nun blind übers Deck. Jedenfalls bis er über einen Kopf stolperte und in einer Blutpfütze landete. Ivan schrie auf. Der Todesbote neben ihm lachte und nahm Ivan am Arm. „Ich bring dich rüber“, lächelte er. Und ehe sich Ivan versah, war er wieder auf dem blutfreien lamurianischen Schiff. „Wir gehen nach Madra, wir müssen Proviant kaufen“, sagte der Bote knapp und ging zum Steuer. Ivan liess er einfach allein. Ivan ging langsam zu ihm. Er war unsicher ob er das richtige tat. „Ähm... wie soll ich dich eigentlich nennen? Ich kann dich doch nicht immer Bote des Todes nennen!“, fragte er. Der Bote zuckte mit den Schultern. „Ich hab keinen Namen. Mein Meister liess mich als Baby entführen. Mein Name steht irgendwo auf einem Friedhof, da man einfach ein totes Baby als Ersatz in die Wiege legte. Gib mir doch einen Namen“, schlug er vor und kehrte sich zu Ivan um. Erleichterung war auf seinen Zügen. Offensichtlich war er sehr froh, dass Ivan wieder bei ihm war. Und deshalb hatte er vergleichsweise eine gute Laune. „Ich sag ihn dir wenn mir einen in den Sinn kommt“, erwiderte Ivan und ging in sein Zimmer. Er war hundemüde, und er wollte mal wieder in seiner Hängematte schlafen. Inzwischen hatten die Contiganner bereits mit dem Bau der Kathedrale begonnen. Zwar gab es weder Pläne noch einen Spender, aber sie bauten einfach mal munter los. Ein gigantisches Viereck aus Jupiterstein (eine Steinart, welche nur in der Nähe von Jupiterleuchtturm vorkommt und lila schimmert) ragte aus dem Boden. Einige andere hatten Treppen gebaut, jedoch lag die Kathedrale bereits unter der Treppe. Aber ein Bauarbeiter hat ihr erklärt, dort würde es Katakomben geben. Hama lief durch das Chaos und redete mit en Arbeitern. Es gab offensichtlich auch keinen Architekt. Jeder baute einfach mal so los wie es ihm oder ihr passte. Hama schüttelte den Kopf und lief weg. Um diese Kathedrale konnte sie sich auch noch später kümmern. Sie lief zum Heiligtum der Anemos. In der Halle der Elemente sank sie auf dem heiligen Zeichen im Zentrum auf die Knie. Neben ihr wurden die vier Elemente gebündelt. Neben Vale war Contigo das einzige Zentrum der Elemente. Obwohl das Wort Zentrum nur mit Vorsicht zu geniessen war. Die Strömungen, welche von den Türmen flossen, drafen sich über dem Alephberg in Vale. Doch die Strömungen endeten dort in keinster Weise. Sie flossen weiter und die Fäden der Alchemie drafen sich ein zweites Mal, genau dort wo Hama sass. Vielleicht trafen sie sich noch an einem anderen Ort, aber dies war Hama unbekannt. Sie hob an zum Gebet. Sie wollte ihre Ahnen, die geheilten Anemos um Hilfe bitten. „Du hast Recht...“, sagte jemand plötzlich. Hama öffnete die Augen und erschrak. Vor ihr stand Leilja, eine der Anemos Königinnen. „Weyard hat sich mit der Bildung des Steins der Weisen gewandelt. Nun müssen sich nur noch die Menschen wandeln“, sagte sie ruhig. „Hohe Herrin, sagt tu ich das richtige mit dieser Kathedrale?“, fragte Hama wissensdurstig. „Die Gunst einer Gottheit sollte man nicht zurückweisen“, sagte Leilja nur. „Und was ist mit Ivan?“, fragte Hama mit einer Spur Angst in der Stimme. „Er ist in Sicherheit“, sagte die Königin nur. In Sicherheit? Hatte er es geschafft zu fliehen? Wenn ja würde er vielleicht endlich nach Hause kommen! „Hama, ich bin gekommen um dich zu warnen. Die Schatten verbreiten sich in ganz Weyard. Manche zieht es auch nach Contigo, sei auf der Hut!“, sagte die Herrscherin der Antike mit einem leicht aggressiven Unterton. Hama nickte und die Herrin der Anemos verschwand. Hama ging aus dem Heiligtum (sie hatte fast jedes Mal Angst, dass es zusammenfällt), und schlenderte in die Stadt. Als sie den Bauplatz der Kathedrale erblickte, lächelte sie und sagte zu sich selbst: „Wird Zeit dass ich ihnen den Weg zeige!“ Einige Tage später lief das Schiff vom Boten des Todes in Madra ein. „Du kommst mit, in dieser Stadt ist nichts was nicht angebunden ist vor Dieben sicher“, sagte der Bote und legte eine Leine um Ivans Bein und das andere Ende um sein Bein. Ivan verstand nicht ganz war er meinte, jedoch wehrte er sich nicht. Er war schon lange nicht mehr in Madra gewesen, und diese Stadt hatte sich in den letzten zwei Jahren sehr verändert. Was einst eine freundliche Kleinstadt gewesen war, war nun ein Piratennest. Der Handel von gestohlenen Waren und Sklaven blühte. Es waren viele Holzhäuser gebaut worden. Wie Ivan später erfahren würde, war fast ganz Madra ausgewandert als das Problem mit den Piraten immer grösser wurde. Sie lebten jetzt alle in Miksala. Ivan lief ruhig neben dem Boten durch die Menge. Plötzlich griff ihn eine Hand und versuchte ihn weg zu ziehen, doch das Gewicht vom Boten lies Ivan nicht wegziehen. Die Hand liess ihn erschrocken los und der Besitzer der Hand rannte weg. „Willkommen in Madra, kleiner Ivan“, sagte der Bote und lief etwas schneller. Endlich waren sie auf dem Markt angekommen. Dort wo früher der Inn gewesen war, war heute eine Art Festung. Das Gefängnis war zu Ivans Überraschung grösser geworden und das Haus vom Ex-Bürgermeister war eingerissen. „In dieser Festung lebt der Piratenkaiser Scresan. Und seine Garde macht schnell mal gefangene, welche nie wieder das Tageslicht sehen“, sagte der Bote als Ivan die Festung anstarrte. Ivan schluckte. Was war nur aus dem kleinen gemütlichen Städtchen geworden? Jedes Gesetzt wurde abgeschafft und der Menschenhandel blühte. Und das ganze wurde von einem Piratenkaiser regiert!? Der Bote lief zu einem Stand und Ivan wurde abermals von jemandem mit gerissen. Dieses Mal wurde selbst der Bote des Todes etwas mit gerissen, da er ja auch nicht wirklich alt war. Und der Mann, welcher Ivan „stehlen“ wollte, war ein Muskelpaket. Doch dieser fand kurzer Hand den Tod als er plötzlich in einen gewissen Säbel lief. Ivan verdreht die Augen entsetzt. Warum war er nicht auf dem Schiff geblieben!? Der Bote seufzte und ging wieder zum Marktstand. Er kaufte viel Essen (und zu Ivans Erleichterung kein Fleisch mehr) und legte dann alles in einen Korb. Der Korb trug der Bote selbst. Ansonsten würde ja alles noch gestohlen werden. „So, so...“, lächelte Chaona. „Ja, Liebste! Ich möchte dich heiraten!“, sagte Scresan und fiel vor seiner Geliebten auf die Knie. „Ich will!“, schluchzte Chaona und küsste den Piratenkaiser. Beide standen nun auf dem Balkon, Arm in Arm... „Lord Isaac, es gibt Probleme!“, sagte Isaacs Diener zu ihm. Isaac seufzte und gab seinen Schülern noch einige Trainingsanweisungen, dann ging er zum Boten. „Was gibt’s, Robin?“, fragte Isaac. „Nun, in Kalay gab es einige Schwierigkeiten. Banditen rauben die Stadt uns und verwüsten sie. Offensichtlich handelt es sich um Adepten, weil die Stadtwache keine Chance gegen diese Diebe hat!“, berichtete Robin, „Lord Hammet bittet um Hilfe, mein Lord.“ Isaac atmete tief durch. Er hatte es schon geahnt gehabt. Irgendwann, früher oder später, würde jemand die Alchemie missbrauchen und als Waffe benutzten. Wenn jemand den Anfang gemacht hatte, würden immer wie mehr folgen. „Wir reisen noch heute ab“, sagte Isaac und lief davon. Er musste Felix informieren. „Wenn du meinst...“, sagte Jenna gelangweilt. Sie sass im Tempel von Vale, dem Heiligtum von Sol und Luna. Kradan hatte sie um Unterstützung gebeten. Die Priester wollten ihn nicht einlassen und er wollte das Heiligtum untersuchen! Irgendwo musste doch der Stein der Weisen sein, oder hatte Alex ihn etwa? Nein, so etwas durfte er gar nicht einmal denken. Und ausserdem gab es noch vieles zu erforschen! Das Zentrum der Alchemie lag vor ihm, und man verweigerte ihm den Durchgang! „Ja, Jenna! Es ist äusserst wichtig, dass wir sofort ALLE Veränderungen der Psynergy niederschreiben, im Namen der Wissenschaft! Und da hier die Strahlen der Leuchttürmer zusammentreffen, wird sich die Veränderung am ehesten in Vale zeigen, und noch früher im Heiligtum. Wer weiss, ob nicht etwas teuflisches mit der Alchemie wiedergekehrt ist, oder etwas besonders positives?“, fragte Kradan und begann damit zu zittern. „Ach Kradan, geh schon!“, sagte sie und zeigte auf den Eingang. Der Oberpriester funkelte Jenna böse an, doch Kradan schien vor Freude zu platzen. „Er hat Recht“, sagte Jenna anschliessend zum Oberpriester, welcher verschwand. Kradan eilte in das Heiligtum. Als der Aleph-Berg im Erdboden versank, stieg ein neuer, gewaltigerer Berg aus dem Innern Weyards. Und das Heiligtum von Sol und Luna war noch gewaltiger. Die Rätsel waren um einiges komplexer als in den Leuchttürmern. Und er war halt nun mal kein Adep. Aber dennoch schrieb er sich mögliche Lösungen für die Rätsel in sein Buch. Er legte sich für jede Kammer eine Seite an. Dort erwähnte er jedes Detail. Gerade stand er vor zwei Altaren. Über ihnen standen Inschriften. Kradan erkannte sie als die Schrift der Anemos. Welch unglaubliche Entdeckung! Zuerst glaubte er es kaum, doch dann sah er dass es einige Unterschiede mit den Inschriften von Contigo gab. Die Schrift in Contigo ist um einiges eleganter und detaillierter. Der Gelehrte hielt kurz inne und schrieb dann alles fleissig in sein Buch. Übersetzen konnte er sie ohne Frage nicht. Doch was machte eine Inschrift der Anemos im Heiligtum von Sol und Luna? Der Alte schüttelte seinen Kopf. Er wusste es nicht. Wenn er doch nur Psynergy zur Verfügung hätte. Vorhin hatte er eine Kammer erforscht, welche offensichtlich nur durch Feuer lösbar war. „benötigst du meine Hilfe?“, fragte eine Frauenstimme in der Tür. Kradan wandte sich um und blickte in das Gesicht von Jenna. Diese lächelte matt. „In der Tat! Ich habe dort hinten einen Raum entdeckt! Er kann höchstwahrscheinlich nur durch die Kraft des Mars benutzt werden“, sagte er und stand auf. „Na gut... Schauen wir mal nach“, sagte jenna und gab Kradan den Platz frei. Dieser huschte an ihr vorbei und führte sie. Unterwegs sah man viele antike Inschriften oder Statuen. „Kradan, wie erklärst du dir diese antiken Sachen?“, fragte Jenna und folgte dem Alten über die Steinplatten in einem Teich. Er war so konstruiert das manche zu weit weg waren für einen Sprung und andere ganz nah. Oft war nicht der einfachste Weg auf der richtige! Doch Kradan hatte den Weg zum Glück bereits entschlüsselt und Jenna sicher in einen engen Korridor geführt. „Nun, Lady Jenna...“ – „Nenn mich nicht Lady!“ – „ Nun, Jenna, ich habe eine wage Vermutung“, sagte er nur. „Und die wäre?“, bohrte die Marsadepin nach. „Also... der Aleph-Berg versank bei der Entzündung der Leuchttürme ins Innere von Weyard. Der Stein der Weisen wurde gebildet und die goldene Sonne erhob sich. Wennig später erhob sich auch ein neuer Aleph-Berg, welcher um einiges gewaltiger war als der erste. Und wie beim ersten Mal war auch das Heiligtum bereits vorhanden. Es erfordert mächtige Psynergy und viele Kenntnisse antiker Sicherheitsmethoden, oder auch Rätsel genannt, um tiefer in das Heiligtum einzudringen. Daraus schliesse ich, dass dieser Aleph-Berg entstanden ist, als die Alchemie auf der Blüte ihrer Macht war. Oder eher etwas früher. Jedenfalls versank dieser Aleph-Berg im Innern Weyards als die vier Türme versiegelt wurden. Der neue Berg, unser Berg, schoss empor und konnte auch ohne grosse Fertigkeiten gelöst werden. Schliesslich entlockten ja drei Grünschnäppel und ein alter Sack die letzten Geheimnisse aus diesem Heiligtum. Die Sterne der Elemente. Falls meine Bergwechseltheorie stimmt, muss sie jemand ins Heiligtum gebracht haben, nachdem unser erster Aleph-Berg aus dem Boden kam.“ „Und wer hat dies getan?“, fragte Jenna neugierig und starrte auf einen Minotauruskopf. „Entweder die gleichen, welche die Türme versiegelten, oder aber König Hydros“, rätselte Kradan. „Wieso Hydros?“, fragte Jenna verwirrt. Sie erinnerte sich an König Hydros. Er war der Herrscher Lemurias, der Stadt der Ewigkeit. Die Stadt war von Nebel umschlungen und von Ströhmungen geschützt. Und der Herrscher Lemurias war König Hydros. Einer der ältesten der unsterblichen Lemurianer. „So weit ich es in Erinnerung hatte, war er es gewesen, welcher die Versiegelung der Türme einleitete“, sagte Kradan und zuckte mit den Schultern. Die zwei hatten den Raum erreicht. Er war in einem heissen Rot gehüllt und flackerte irgendwie. In der Mitte stand eine leere Fackel. Eine rote Tür schimmerte an der hintersten Wand. „Und wie lautet dein Lösungsvorschlag?“, fragte Jenna unsicher als vor ihr Lava aus dem Boden schoss. „Nun ähm... ich dachte vielleicht sollte man erst mal die Fackel entzünden“, sagte er nur. Sie nickte und beschwor Flammen herauf. Diese tänzelten durch die Luft und fanden auf der Fackel Platz. Ein rotes Glühen durchschoss den Ständer der Fackel und folgte dem Boden. Es schoss geradewegs auf eine Wand zu. Dort stieg es empor und wurde zu seinem seltsamen Zeichen bevor es erlosch. „Faszinierend!“, schwärmte Kradan und wollte auf das verloschene Zeichen zu stürmen, doch Jenna hielt ihn zurück. Er sah sie fragend an und im selben Moment fiel ein Felsbrocken von der Decke. Kradan schluckte, wenn Jenna ihn nicht zurück gehalten hätte, wäre er jetzt nicht mehr. Unsicher näherten sich die zwei der Wand. Jenna hob die Hand und berührte die Wand dort, wo das Zeichen erloschen war. Es war eine winzige Vertiefung, kaum grösser als eine Perle. „Da kommt mir eine Idee! Warte kurz!“, sagte Kradan und eilte davon. Sein Buch hatte er offen in der Hand. Jenna seufzte und wich einer Lavafontäne aus. Und erst jetzt bemerkte sie den Sinn dieser Fontäne! „Ich habe dies immer gewusst“, sagte Felix matt. „Ich werde sofort aufbrechen“, sagte Isaac und stand auf. Die zwei sassen an einem Tisch. „Ich kann dir nicht helfen, ich muss an ein Handelsabkommen nach Xian“, sagte Felix. „Du hattest auch schon mal einen besseren Geografiesinn! Xian ist doch, genau wie Kalay, auf der Seidenstrasse!“, erklärte Isaac. „Stimmt... Aber ich kann doch nicht einfach weg!“, sagte er nachdenklich. Wer würde in seiner und Isaacs Abwesenheit über Vale herrschen? „Jenna...“, sagten beide wie aus einem Munde. „Ich weis einen Namen für dich“, sagte Ivan zu seinem Entführer als sie das Boot bestiegen. Der Bote des Todes antwortete nicht. Ivan war etwas verunsichert und löste das Seil, welches das Schiff an den Hafen sicherte. Der Bote hatte den Korb in die Küche gelegt und stand nun vor Ivan. „Willst du ihn nicht sagen?“, fragte er schliesslich. „Deat“, flüsterte Ivan. „Deat? Nun gut... Nenn mich Deat“, sagte er und lief zum Ruder. Ivan sah ihm nach und gab es endgültig auf ihn zu verstehen. „Ahahahaaa!!!!“, lachte der Venusdschinn. Cosma hatte ihm gesagt, dass sie eine Götterstochter sei. Doch der kleine Wicht schenkte ihr keinen Glauben. „Ich glaub dir nicht“, sagte er dann ernst. „Könnt ihr nicht mal die Klappe halten!?“, fragte Eldon entnervt. „Nein“, sagten beide gleichzeitig. Die drei sass b. z. schwebten in einer Höhle. Doch sie sassen dort nicht freiwillig. Banditen hatten Kalay überfallen und die zwei hatten beschlossen sich sicherheitshalber zu verstecken. Zwar passte es Cosma nicht wirklich, aber sie war keine Kämpferin. „Ich schau mal noch ob sie noch immer da sind“, informierte Eldon die zwei und verschwand. „Können wir ihm vertrauen?“, fragte der Dschinn ernst. „Ich weis nicht... Er ist seltsam. Aber so lange er sich nicht gegen uns wendet oder sonst was Falsches macht kann er bei uns blieben“, stellte das Kind der Götter klar. Der Venusdschinn nickte und lachte dann los. „Was ist?“, fragte die Blondine genervt. „Es ist nur... ich habe mich vorgestellt wie mein Bruder damals meiner Mutter das Essen gestohlen hatte“, kicherte er. „Warum ist es lustig?“, fragte sie unsicher. „Es ist weil... Sagen wir es so, hihi: Er konnte dann einen Monat nicht mehr sitzen. Ach ja...“, stöhnte er traurig. Cosma wusste was er meinte. Seit sie das Gasthaus verlassen hatten, war sein Bruder spurlos verschwunden. „Wo er wohl ist?“, fragte Cosma laut, obwohl sie es eigentlich nur denken wollte. „Es macht nichts. Er ist schon oft einfach weggelaufen und dann einige Wochen später wieder aufgetaucht. Und ausserdem herrscht ja gerade ein Ausnahmezustand. Banditen haben eine ganze Stadt erobert“, sagte er etwas ängstlich. „Es wird schon wieder. Man munkelt sich zu, dass Lord Hammet Isaac um Hilfe gebeten hatte“, redete sie auf ihn ein und streichelte den Dschinn. Hoffentlich kommt er auch, dachte sie betrübt. Die Lava schoss aus dem Boden als Jenna schreiend dagegen schlug. Sofort zog sie ihre Hand zurück. War sie jetzt völlig verblötet? Was hatte sie geritten ihre Hand in eine Lavafontäne zu halten? Ihre Hand schmertzte, doch weniger schlimm als angenommen. Irgendwie war es eigenartig. Ihre Hand tat weh, zweifellos, doch sie war nicht verletzt. Erst jetzt sah sie auf und sah dass sie ihr Ziel erreicht hatte. Die Fontäne hatte die Stelle getroffen, wo vor wenigen Augenblicken das Zeichen gewesen war. Jetzt leuchtete es wieder auf. Es war knallrot und kaum zu übersehen: Es veränderte sich. Jenna hatte ein seltsames Gefühl als zurück wich. Aus dem Zeichen hatte sich ein Portal geformt. Doch ein Meer aus Flammen lag zwischen der jungen Prinzessin und dem Portal. Doch sie war entschlossen. Entschlossen durch dieses Portal zu springen! Langsam holte sie Anlauf (und wich einigen Lavafontänen aus) und rannte anschliessend los. Als sie sehr knapp vor den Flammen war, sprang sie erst. Doch sie landete nicht als sie durch das Portal gesprungen war. Sie fiel und fiel... in eine endlose Tiefe. Sie schloss die Augen aus Angst. Sie hatte Angst den Boden zu sehen an dem sie zerschmettern würde. Doch sie prallte gegen den Boden, doch war sie seltsamer Weise nicht verletzt. Jenna rappelte sich auf und blickte umher. Um sie herum lag ein einziges Lavameer. Zwischen durch gab es einige Gesteine, welche von grossen Klippen umrandet waren. Neben ihr war ein grosser Berg. Einen Himmel gab es keinen, oberhalb lag nur bedrückendes Schwarz. Jenna wurde langsam von Sorge umhüllt. Wo war sie? Wie kam sie wieder zurück? Und warum baute man ein solch unnützes Portal in ein Heiligtum ein? „Willkommen, Geweihte des Feuers“ „Ach Liebster… Wenn ich erst deine Piratenkaiserin bin, so will ich doch ein mächtigeres Reich unser Eigen nennen“, strahlte Chaona. Ihr Verlobter küsste ihre Hand leidenschaftlich. „Für dich werde ich jede Stadt erobern und dir Tausend Sklaven schenken!“, versprach der Kaiser der Piraten und zog sein Hemd aus. Zum Vorschein kamen grosse Muskeln und eine braun gebrannte Haut. Das Leben auf einem Schiff war hart und die Sonne gnadenlos. Genau wie der Kaiser auch. „Ah… Bitte lass uns ein gefürchtetes Reich erbauen und lass uns die Meere beherrschen“, flüsterte Chaona und öffnete ihr Kleid. Scresan, der seine Hose öffnete, sprach: „Ich werde dir selbst das sagenhafte Lemuria schenken, Liebste…“ Der Kaiser zog seine Braut in sein grosses Himmelsbett. Es war blau und hatte viele Kissen - eines Kaisers würdig. „Ja… Erobere mir Lemuria…“, flüsterte sie und streichelte über Scresans hübsches Gesicht. Der Kaiser küsste seine Verlobte. „Jetzt haben wir aber genug geredet, Liebste!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)