Die Chroniken der Drachen von Caildyn ================================================================================ „Vielen Dank, dass ihr da wart. Denkt daran, die Hochzeit ist in zwei Wochen.“, verabschiedeten Sarah und ihr Verlobter die Gäste. Als nur noch Mourndra, Drisaonar, Sophia und die drei Schwestern der Schwesternschaft anwesend waren, lud Sarah sie alle dazu ein, noch mit zu ihr zu kommen. Die drei Schwestern lehnten höflich ab, Sophia gab vor, sich nicht ganz wohl zu fühlen und Mourndra gähnte herzhaft. „Hmm, na gut, dann eben nicht. Aber Mourni, Vor der Hochzeit muss ich nochmal bei dir vorbeikommen. Ich würde deinen Freund gerne noch etwas näher kennen lernen.“ „Gern“, antwortete Drisaonar für Mourndra, „Aber erstmal bringe ich Mourndra jetzt ins Bett. Sie sehen ja, dass sie schon im Stehen einschläft.“ „Ist gut. Ich melde mich dann bei dir, Mourni!“ „Okay, Sarah. Bis dann.“, verabschiedete sich Mourndra von ihrer Cousine und gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Bis dann.“ Als Mourndra und Drisaonar wenig später ihre Wohnung betraten, zog Drisaonar sich auf der Stelle die Krawatte vom Hals, die ihm schon den ganzen Abend genervt hatte. Das Jackett und das Hemd folgten sofort und landeten auf dem Boden, während Drisaonar Mourndra stürmisch küsste. „Huch, was ist denn jetzt los?“, fragte diese keuchend, als er von ihr abließ. „Ich hab dich einen ganzen Abend nicht richtig küssen können, das würde ich jetzt gerne nachholen!“ Mit einem Grinsen hob er sie auf die Arme und wollte sie ins Schlafzimmer tragen. Noch bevor er jedoch die Wohnzimmertür erreicht hatte, hatte sie sich wieder von seinen Armen gekämpft und lockte ihn nun zum Sofa. Während er auf sie zukam, betrachtete sie seinen Körper: Noch immer waren seine Muskeln gut ausgebildet, und seine leichte Bräune wirkte noch immer verführerisch exotisch. Die Narben, die er von seinen schweren Verletzungen zurückbehalten hatten, bildeten ein verworrenes Muster auf seinem gesamten Oberkörper, das geradezu danach schrie, dass sie es mit ihren Fingerspitzen nachfuhr. Jetzt hatte er sie erreicht und küsste sie wieder, diesmal aber deutlich sanfter. Das Gefühl seiner Lippen auf ihren war unbeschreiblich für sie. Zärtlich knabberte er an ihrer Unterlippe und fasste nach dem Reißverschluss ihres Kleids. Bevor er es jedoch öffnen konnte, drückte sie ihn zurück. Als er nun auf dem Rücken lag und sie mit einem zufriedenen Grollen betrachtete, küsste sie sanft jede seiner Narben. „Imdra...“, stöhnte er leise, als wolle er um Gnade flehen. Seine unausgesprochene Bitte ignorierend, fuhr sie nun mit der Zungenspitze über die schlimmsten Narben und merkte, wie sich langsam aber sicher eine steinharte Erektion an ihre Brust drückte. „Oh, entschuldigt, ich wollte nicht stören“, vernahm Mourndra plötzlich die Stimme von Amalafay und fuhr herum. „Mutter! Ich würde jetzt ja fragen, ob du schon einmal davon gehört hast, dass man an die Tür klopft, bevor man einen Raum betritt, aber das gilt für Geister wohl kaum, nicht wahr?“ Drisaonar zog Mourndra auf seinen Schoß um seine Erektion zu verbergen. „Ich entschuldige mich nochmals.“, lächelte der Geist schuldbewusst, setzte dann aber einen ernsten Ausdruck auf. „Ich habe mit den alten Weisen gesprochen und wir sind zu einem Ergebnis gekommen.“, verlautete Amalafay und kam näher an die beiden Lebenden heran. „Was müssen wir tun um meinen Vater aufzuhalten?“, fragte Mourndra sofort und sah dem Geist erwartungsvoll entgegen. „Die alten Weisen sind zu dem Schluss gekommen, dass zunächst deine Drachenhälfte erweckt werden muss, Mourndra. Dazu müsst ihr die Elementarschreine auf dieser Insel ausfindig machen und dort dann das jeweilige Element anrufen, dir seine Kraft zu verleihen.“, erklärte Amalafay und verstummte. „Wo finden wir diese Schreine?“, fragte Drisaonar ruhig und zog Mourndra näher an sich. „Die Schreine befinden sich dort, wo die Konzentration des jeweiligen Elements am stärksten ist, mehr kann ich euch nicht sagen. Ich habe sie selbst nie gesehen, geschweige denn in Erfahrung bringen können, wo sie sich befinden.“ „Wo die Elemente am stärksten konzentriert sind? Ich glaube, ich weiß, wo wir den Altar des Feuers finden.“, schoss Mourndra plötzlich los. „Ja? Wo denn?“, fragten Drisaonar und Amalafay wie aus einem Munde. „Überlegt doch einmal: Vulkane werden als Feuerberge bezeichnet. In ihrem Inneren brodelt kochend heiße Lava vor sich hin. Es liegt also nichts näher als ein Vulkan, um den Altar des Feuers zu verstecken.“, erklärte sie. „Stimmt. Warum bin ich nicht selbst darauf gekommen?“, murmelte Amalafay vor sich hin, „Aber ich muss euch warnen: Wenn ihr einen Vulkan betretet, kann es sein, dass ihr nicht mehr lebend heraus kommt.“ „Das wissen wir, Mutter. Deswegen werden wir uns auch sorgsam vorbereiten, nicht wahr, Louarra?“ Mit einem Nocken bestätigte Mourndra Drisaonars Plan, fügte aber noch eilig hinzu: „Aber erst nach Sarahs Hochzeit! Sie hat mir so lange von ihrem Brautkleid vorgeschwärmt, dass ich es jetzt unbedingt sehen will!“ „In Ordnung. Aber bis dahin können wir ja schon einmal einige Vorbereitungen treffen, nicht wahr?“, meinte Drisaonar zwinkernd und Mourndra nickte. „Gut, dann lasse ich euch jetzt allein. Und wegen deinem Vater sage ich noch einmal bescheid. Entschuldigt bitte noch einmal die Störung.“, verabschiedete sich Amalafay dann und verschwand. Mourndra wandte Drisaonar den Kopf zu und strich ihm mit den Fingerspitzen über die Brust. Leise grollend schloss er die Augen. „Was meinst du?“, hauchte sie daraufhin, „Machen wir weiter, wo wir unterbrochen wurden oder gehen wir lieber schlafen?“ „Ich wäre dafür, weiterzumachen“, gähnte er, „Aber deine Cousine hat mich einiges an Kraft gekostet.“ „Oh, verstehe. Dann gehen wir also schlafen?“ „Ich fürchte, da hast du recht.“ Am nächsten Morgen saß Mourndra im Wohnzimmer und hatte einen Notizblock auf dem Schoß. „Also ich habe jetzt Brandsalbe, Verbandszeug, Essen, Getränke und Rucksäcke. Sonst noch was?“ Drisaonar überlegte, während er in dem recht kleinen Raum auf und ab lief. Drei Schritte lang schwieg er, dann setzte er zum Sprechen an, verstummte wieder und machte kehrt. Weitere drei Schritte später wandte er sich zu Mourndra um. „Wir brauchen irgendetwas gegen die Hitze. In einem Vulkan herrschen extrem heiße Temperaturen.“ „Ja, da hast du recht.“, meinte sie und schrieb Hitzeschutz auf die Liste. „Aber was könnten wir da nehmen?“, fragte Drisaonar mehr sich selbst. „Es gibt viele Berufe, die mit Hitze zu tun haben, vielleicht bekommen wir in einem Geschäft für Berufskleidung etwas.“ „Einen Versuch ist es wert.“ Gesagt, getan. Während Mourndra im Branchenverzeichnis des Telefonbuchs nachsah, ging Drisaonar zur nächsten Apotheke und besorgte dort schon einmal Brandsalbe und Verbandszeug. Unter skeptischen Blicken des Apothekers packte er schließlich eine recht große Menge von Verbänden und 3 große Tuben Brandsalbe in die Tüte. Zurück in der Wohnung verkündete Mourndra, dass sie ein Geschäft in der Nähe gefunden habe, welches die beiden auch sofort aufsuchten. Nachdem sie dem Angestellten beschrieben hatten, was sie benötigten, überlegte dieser kurz. „Nun, ich denke, Schutzkleidung für Feuerwehrleute würde Ihnen am ehesten helfen.“, sagte er schließlich und bedeutete den beiden, ihm zu folgen. Im hintersten Teil des Geschäfts suchte er den beiden Einige Stücke heraus, die ihm passend erschienen und gab sie ihnen. Wenig später verließen Mourndra und Drisaonar das Geschäft, beladen mit Kleidung für jeden. Nachdem die Sachen verstaut waren, machte Mourndra sich daran, einen Salat zuzubereiten. Inzwischen war es so heiß, dass selbst Drisaonar kaum einen Bissen herunter bekam. Als sie gerade eine Tomate schneiden wollte, trat Drisaonar an sie heran, nahm ihr das Messer aus der Hand, schob die Schüssel mit dem bereits geschnittenem Gemüse und das Schneidbrett beiseite. Dann hob er sie mit einer einzigen Bewegung auf die gerade freigeräumte Fläche und drängte sich zwischen ihre Beine. Sie mit einem ungezügelten Kuss ablenkend, umfasste er ihren Hintern und zog sie näher an sich heran. Währenddessen beugte er sich, sie zurücklehnend, immer weiter vor, bis sie schließlich mit einem lauten Pochen an die geflieste Wand stieß. Erschrocken fuhr der Drache hoch und knallte dabei mit dem Hinterkopf unter einen der Hängeschränke, woraufhin er sich fluchend zurückzog und an den Küchentisch setzte, wo er sich den schmerzenden Hinterkopf hielt. Kurz darauf legte Mourndra ihm einen Eisbeutel auf den Hinterkopf, während sie selbst sich eine gekühlte Flasche Mineralwasser an den Hinterkopf hielt. Als Mourndra Drisaonar am nächsten Morgen weckte, trieb sie ihn zur Eile an, während sie selbst sich schon in ein bodenlanges, blassgrünes Kleid gekleidet hatte. „Mensch, Drisaonar! Wir kommen noch zu spät zur Hochzeit!“, zeterte sie, als er endlich fertig war und zog ihn hinter sich her aus dem Haus. Wenig später kamen sie am Rathaus an, wo Sarah standesamtlich heiraten würde und im Anschluss an die standesamtliche Hochzeit würde die kirchliche Trauung erfolgen. Während alle auf den Beginn der Zeremonie und damit auch das Erscheinen der Braut warteten, ging Mourndra zu Jonas und verwickelte ihn in ein kurzes Gespräch über die Planung für die Flitterwochen des baldigen Ehepaars. Er wollte gerade antworten, als Shyntiira und ihre Schwestern den Raum betraten. Shyntiira rannte sofort auf Mourndra zu und riss sie mit zu Boden, als sie stolperte. Ein lautes Reißen erklang, als Shyntiira versuchte, sich an Mourndras Kleid festzuhalten und weiter stürzte, während Mourndra von Drisaonar aufgefangen wurde. „Ist alles in Ordnung mit dir, Louarra?“, fragte Drisaonar besorgt und half ihr dabei, wieder auf die Beine zu kommen. „Mein Kleid!“, kreischte Mourndra erschrocken, als sie den Riss bemerkte, der sich beinahe um ihre ganze Taille zog. Der Rock des Kleids wurde nun nur noch durch einen schmalen Streifen Stoff an ihrem Bauch am Kleid gehalten. „Shyntiira!“, ertönten gleichzeitig Baezynes und Quardias Stimmen, die auf eine deutliche Verstimmung der beiden schließen ließen. „Wie oft soll ich dir denn noch sagen, dass du Leute nicht immer so stürmisch begrüßen sollst?! Jetzt ist Mourndras Kleid kaputt! Und jetzt?“, fragte Baezyne, während Quardia in ihrer Handtasche kramte. Als sie scheinbar gefunden hatte, was sie gesucht hatte, trat sie auf Mourndra zu und fasste sie bei der Hand. „Komm kurz mit, dann kümmern wir uns darum, damit du das Kleid wenigstens heute noch tragen kannst.“, bot Quardia freundlich an und Mourndra folgte ihr zur Damentoilette. Dort angekommen zog sie einige Sicherheitsnadeln aus einem kleinen Kästchen, das sie in der freien Hand gehalten hatte und reichte Mourndra einige davon. Während Mourndra sich mit den Sicherheitsnadeln abmühte, um das Kleid möglichst unauffällig zusammenzuhalten, wühlte Quardia in ihrer Handtasche. „Was suchst du denn?“, fragte Mourndra, als sie die letzte Sicherheitsnadel befestigt hatte. Der Riss war nun so geflickt, dass die dadurch entstehenden Falten beabsichtigt wirkten. „Ah, hat sich schon erledigt. Du scheinst das Problem allein in den Griff bekommen zu haben. Ich habe nur noch nach Nadel und Faden gesucht.“, erklärte Quardia. „Ach so. Vielen Dank, aber ich denke, dass man mein Kleid nicht mehr so zusammenflicken kann, dass es gut aussieht.“ Mourndra lächelte. „Aber so sieht es doch auch gut aus!“ „Findest du?“ „Aber ja!Es steht dir jedenfalls sehr gut.“ „Hmm.“, machte Mourndra. „Wenn du möchtest, kannst du es mir einmal geben, wenn du es eine Zeit lang nicht brauchst, dann werde ich einmal sehen, ob ich nicht doch noch etwas schönes daraus zaubern kann.“, bot Quardia an. „Oh, das wäre sehr lieb. Wenn ich daran denke, gebe ich es dir, einverstanden?“ „Einverstanden.“ „Da seid ihr ja endlich!“, begrüßte Drisaonar die beiden Frauen und zog Mourndra zu ihrem Platz. „Drisaonar, können wir später ein wenig reden?“, fragte Quardia, als die Tür zum Raum erneut geöffnet wurde und der Standesbeamte eintrat, gefolgt von Sarah in ihrem Hochzeitskleid und deren Vater. Jonas schluckte, erhob sich, trat auf seine Braut zu und reichte ihr einen Arm. Sarah hakte sich bei ihm unter und kurz darauf war die Zeremonie in vollem Gange. Nach mehr als zwei Stunden, in denen fast ausschließlich der Standesbeamte geredet hatte, durften Sarah und Jonas endlich die Ringe tauschen. Im Rathaus war es recht kühl gewesen und so war nicht aufgefallen, dass die Außentemperatur inzwischen so weit gestiegen war, dass es kaum noch auszuhalten war. „Na, hoffentlich gewittert es nicht. Das wäre zwar angenehm, wegen der Temperatur, aber blöd für die Feier...“, murmelte Mourndra. Die Hochzeitsfeier fand im Außenbereich eines recht teuren Restaurants statt. Zwar war der Außenbereich wirklich schön, er bot aber leider keinerlei Möglichkeiten zum Unterstellen und das Innere des Restaurants war überfüllt von anderen Gästen. Scheinbar hatte der Betreiber in der Hochzeitsgesellschaft eine Gelegenheit für einen deutlich höheren Gewinn gesehen und so fand die Feier zusätzlich zum eigentlichen Betrieb statt, weswegen das Personal gestresst und den Hochzeitsgästen gegenüber recht ungeduldig und unhöflich war. Als der Himmel sich dann auch noch mit dunklen Wolken zuzog und ein heftiges Gewitter über die Hochzeitsgesellschaft niederging, hatte Mourndra die Nase endgültig voll. Sarah ging es offensichtlich nicht gerade anders und so erklärte sie die Feier vorzeitig für beendet, als der Regen immer stärker wurde und zudem noch Sturmböen die Tische umzuwerfen drohten. Drisaonar, der sich bis dahin mit Quardia über die Aufgabe, die Mourndra von Amalafay erhalten hatte, unterhalten hatte, verabschiedete sich höflich und hielt Mourndra dann einen Arm entgegen. Sie hakte sich unter, nachdem sie sich ebenfalls verabschiedet hatte und machte sich dann mit ihm zusammen auf in Richtung ihrer Wohnung. Unterwegs konnte sie nicht mehr laufen, weil sie die hohen Absätze ihrer Schuhe nicht gewöhnt war, also zog sie die Schuhe aus und ging barfuß weiter, wodurch der Saum ihres Kleids mit Dreck bespritzt wurde, als sie lachend in eine Pfütze sprang. Drisaonar war zunächst verdutzt, als sie ihn mit Wasser bespritzte, doch als sie ihm erklärte, sie seien sowieso schon nass, eine kleine Wasserschlacht würde also auch nichts mehr ausmachen, sprang er in die nächste Pfütze und versank bis zu den Knien darin. Lachend half Mourndra ihm aus der Pfütze. „Da war dann wohl ein etwas tieferes Schlagloch!“, meinte sie und ging weiter. Weit kam sie jedoch nicht, denn schon kurz darauf zog Drisaonar sie zurück, drehte sie um und verwickelte sie in einen tiefen, leidenschaftlichen Kuss. Mourndra konnte nicht anders und genoss das Gefühl von Regen, der kühlend auf ihre Haut schlug, seine Hände auf ihrem Rücken und ihrem Po und seine Lippen auf ihren. Grinsend schlang sie ihre Arme um seinen Hals und knabberte an seiner Unterlippe, was ihn zu einem leisen Grollen verleitete. Plötzlich ertönte ein leises Räuspern hinter ihnen. „Entschuldigt, wir wollten nicht stören.“, erklärte Quardia und schickte sich an, ihre Schwestern zum Weitergehen zu bewegen. „Wo ihr schon einmal hier seid...“, begann Mourndra, „... Ich hätte da eine Frage, Quardia.“ Die angesprochene drehte sich um. „Sicher, was möchtest du wissen, Mourndra?“ „Was hat es genau mit eurer Schwesternschaft auf sich?“ „Das habe ich dir doch schon einmal erklärt, oder?“, fragte Quardia. „Ja, hast du. Aber ich habe das Gefühl, dass das noch nicht alles gewesen ist. Gibt es da noch irgendetwas, was ich über eure Schwesternschaft wissen sollte?“ „Nun... Wie du ja weißt, haben wir die Aufgabe, die Drachen zu erhalten. Aber wir schützen sie auch.“ „Schützen? Inwiefern?“ „Wir verschleiern ihre Existenz vor Nichtwissenden, damit nicht wieder Jagd auf sie gemacht wird.“ „Und wie macht ihr das?“ „Nun... Wie soll ich das jetzt erklären...?“, überlegte Quardia. „Sag mir bitte nicht, dass ihr Magie verwendet, um unsere Ausstrahlung zu verdecken. Ihr wisst doch, dass das verdammt schief gehen kann! Außerdem können Jäger uns durch diese Magie erst recht aufspüren!“ „Jäger?“ „Ja, Jäger. Sie sind wieder d...“ Drisaonar brach mitten im Satz ab und sank zu Boden. „Illiam?!“ Mourndra hechtete zu ihm und drehte ihn auf den Rücken. Ein kleiner Pfeil mit einem Federbüschel am Ende ragte aus seiner Schulter. „Betäubungspfeile.“, erklärte Baezyne und zog den Pfeil aus der Schulter des Drachen. Plötzlich sanken auch Quardia und Shyntiira in sich zusammen und Baezyne warf sich mit Mourndra zu Boden, kurz bevor ein Pfeil auch sie traf. „Woher kommen die?!“, fragte Mourndra panisch, während Baezyne eine Kette mit zwei Stäben aus ihrer Handtasche zog. Drisaonar kam langsam wieder zu sich und kämpfte sich auf die Beine. Ein weiterer Pfeil verfehlte ihn knapp, doch jetzt wusste er, woher die Pfeile kamen und wankte dem Schützen entgegen. „Warte!“, rief Baezyne und zog ihn zurück. „Was willst du?“, grollte Drisaonar, während er sich umdrehte. „Nimm mich mit.“ „Wenn ich dich mitnehmen soll, müsste ich meine wahre Gestalt annehmen, dann wäre eure Magie noch nutzloser als sie es ohnehin schon ist.“ „Das tut jetzt nichts zur Sache. Die Dosen des Betäubungsmittels sind auf deine menschliche Form abgestimmt, wirst du zum Drachen bist du weitaus weniger empfindlich dem Zeug gegenüber.“ „Hmm... Außerdem wären wir schneller. Na schön, gib mir einen Moment.“, willigte der Drache schließlich ein, streifte seine Kleidung ab und sank zu Boden. „Illiam, sei bitte vorsichtig! Du auch Baezyne! Ich bleibe so lange hier und passe auf Quardia und Shyntiira auf.“, rief Mourndra ihnen hinterher. Mit einem Winken gab Baezyne zu verstehen, dass sie verstanden hatte. Drisaonar war bereits dabei, sich zu verwandeln, nickte jedoch, so gut es ihm möglich war und ließ schließlich Baezyne auf seinen Hals klettern, bevor er sich mit einem kräftigen Flügelschlag in die Luft erhob und auf ein Hochhaus in der Nähe zuhielt. Mourndra brachte in der Zwischenzeit die zurückbleibenden Schwestern in die stabile Seitenlage und folgte dann mit besorgtem Blick dem Drachen, der mit Sicherheit Aufsehen erregen würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)