Schüleraustausch oder wie man böse Jungs um den Finger wickelt von Chibi_Isa (RikuXSora) ================================================================================ Kapitel 38: Adoptiert? ---------------------- Kapitel 34: Adoptiert? „Wohin gehen wir denn?“, will ich neugierig wissen. „Überraschung, Riku, Überraschung“, vertröstet Sora mich. Auch, als wir dann aus dem Haus sind und im Auto sitzen schweigt er. Wahrscheinlich ist es jetzt weil er sich furchtbar konzentrieren muss. Autofahren scheint komplizierter zu sein, als ich dachte. Schließlich hält er in einer meiner Meinung nach, ziemlich ärmlichen Gegend, ähnlich der, in der ich in Tokio gelebt habe. „Und hier gibt es was zu essen?“, wundere ich mich. „Ja, komm“, lächelt er mir zu, nimmt meine Hand und zieht mich mit. Sora nimmt meine Hand? Bin ich im falschen Film? Er führt mich immer weiter, bis wir vor einem Haus im japanischen Stil stehen. Was macht denn das hier? Wusste gar nicht, dass es hier so was gibt. Als wir eintreten kommt sofort ein junger Mann auf uns zu. Er ist etwa 23 und auf jeden Fall aus Japan, er sieht echt gut aus, nur zur Info. „Sora, endlich kommst du mal zu mir. Ich hab dich schon vermisst“, begrüßt er Stöpselchen und umarmt ihn. Auch Sora lässt meine Hand los und umarmt ihn innig. ABER wer zum Teufel ist das? Soras Exfreund? Nein, kann nicht sein, aber wer dann? „Und das ist also dein Freund. Riku, stimmts?“, wendet er sich an mich. „Ja und du bist?“, stehe ich dem Ganzen noch sehr skeptisch gegenüber. „Yamato, Soras Cousin. Aber lass mich dich erstmal ansehen. Hmmm, Sora hat nicht untertrieben, als er dich beschrieben hat. Du siehst genauso geil aus, wie er es gesagt hat“, findet der Mann. Häh? Soras Cousin? Seit wann hat er so was und ist der schwul? „Schade, dass du schon vergeben ist. Aber Sora ist so furchtbar glücklich mit dir, das kann ich nicht kaputt machen. Hast du schon mal sein Online-Tagebuch gelesen? Es ist voll von Schwärmereien für dich“, erzählt mir Yamato während er uns in eine kleines Zimmer führt. Auch das ist typisch japanisch eingerichtet. Wir müssen Gästekimonos anziehen und für unsere Füße gibt es Pantoffeln. Der Tisch ist nur so hoch, dass man sich hinknien muss, es gibt keine Stühle, nur Sitzkissen. „Echt? Davon weiß ich nichts. Ich wusste auch nicht, dass du existierst. Ich dachte immer Soras gesamte Familie in Kanada sind seine Eltern, sein Bruder, sein Hund und die Verwandten seines Vaters“, entgegne ich, als wir uns an den Tisch knien. „Das liegt daran, dass sich meine Familie, also der Bruder von Soras Mutter, mit seinem Vater zerstritten hat. Sora dürfte gar nicht hier sein und mit mir reden. Sein Papa hat ihm den Kontakt vollständig untersagt. Wir hatten auch keinen Kontakt, bis ich auf seiner Homepage gelandet bin und das alles gelesen habe“, erzählt Yamato. „Warte mal, du hast alles über mich ins Internet geschrieben? Was machst du, wenn es deine Skaterfreunde lesen?“, will ich wissen. „Ganz einfach, ich habe eine offizielle Homepage, auf der ich die ganzen Skatersachen habe. Meine Turniere und so weiter. Dann gibt es noch die inoffizielle Stöpselchen-Homepage, dort gibt es Infos über meinen Besuch in Japan, was dort alles passiert ist und so weiter. Na ja, meine Skater kennen nur die offizielle und jetzt mal ehrlich, wer von ihnen kommt schon auf Stöpselchen?“, gibt Sora cool zurück. Manchmal ist er ja so gemein und selbstsicher, wenn das nur einmal in der Schule so wäre. „Und wie hast du dann herausgefunden, dass es Sora ist?“, frage ich Yamato. „Durch Zach. Ihn hat es wenig gekümmert, dass sein Vater eine Kontaktsperre verhängt hat. Besonders als Sora Asthma bekommen hat, war er oft hier bei uns und später kam er dann zu meinen Baseballspielen und ich zu seinen Basketballspielen. Er hat mir die Internetseite gezeigt und auch gesagt, ich solle mit Sora reden. Seitdem habe ich auch wieder Kontakt zu ihm, leider nur am Telefon. Heute sehe ich ihn zum ersten Mal seit acht Jahren“, erfahre ich ganz schön viel. Wow, acht Jahre ohne jeglichen Kontakt? Ich staune, Soras Familiensituation scheint gar nicht so eine heile Welt zu sein, wie ich immer dachte. „Aber ich muss sagen, du bist ein ganz schön süßer Junge geworden. Kein Wunder, dass Riku sich um dich gerissen hat“, spricht Yamato grinsend weiter. „Und hier? Ist das ein Restaurant? Oder euer Haus?“, frage ich weiter. „Unser Haus. Soras Mama hat ganz am Anfang auch hier gelebt. Dann hat sie bald ihren Mann kennen gelernt und ist mit ihm zusammen gezogen“, erzählt Yamato. „Warum habt ihr jetzt keinen Kontakt mehr?“, will ich wissen. „Das ist Familiensache“, antworten beide gleichzeitig. „Ich verstehe“, entgegne ich, als es an der Schiebetür klopft. „Na, ist unser Neffe schon da?“, fragt eine hübsche Japanerin, als sie eintritt. Sie hat so lange, richtig schwarze Haare und ein schmales, aber genau richtiges Gesicht. „Tante Ukyo“, freut Sora sich, läuft zu ihr und umarmt sie stürmisch. „Ich dachte, ihr wärt verreist“ „Na, du kennst doch Yamato, er liebt Überraschungen“, erklärt ein älterer Mann, der hinter der Frau auftaucht. Ach er sieht so typisch japanisch aus. Kimono, schwarze Haare und schmale Augen, aber für sein stattliches Alter sieht er noch gut aus. „Onkel Mitsu, du bist auch da“, kann Sora mit seiner Freude gar nicht mehr aufhören und umarmt auch den Mann. „Und? Willst du uns gar nicht vorstellen?“, fragt Soras Onkel dann. „Oh doch, natürlich“, antwortet mein Freund, kommt zu mir und zieht mich mit sich zu seinen Verwandten. „Also, das ist Riku, mein fester Freund und das sind Ukyo, meine Tante, und Mitsu, mein Onkel, Mamas großer Bruder“, macht er uns dann bekannt. Ich glaube, ich werde gerade rot, hat er tatsächlich fester Freund gesagt? „Dein Vater weiß noch nichts davon, oder?“, will sein Onkel wissen, als wir uns gegenseitig begrüßt haben. „Nein“, murmelt Sora und sieht nach unten. „Ich kann mir vorstellen, dass er auch so kaum begeistert war, oder?“, fragt Mitsu weiter. „Nee, also es ging eigentlich. Auf jeden Fall hat er nichts wegen den Piercings gesagt, aber vielleicht hat da Mama nachgeholfen“, antwortet Sora. „Das glaube ich auch, dein Vater hätte Riku nie so akzeptiert“, pflichtet ihm seine Tante bei. „Stopp, bevor ihr jetzt darüber rätselt ob Soras Vater mich mag oder nicht. Ich hätte mir eh nichts von ihm gefallen lassen. Bevor ich mich verbiegen muss, wäre ich lieber wieder nach Japan gegangen“, erkläre ich um diese endlose Diskussion abzukürzen. „Also, Sora, der Junge gefällt mir“, loben sein Onkel und sein Cousin mich gleichzeitig. „Danke“, antwortet Sora und wird leicht rot. „Aber jetzt, gehen wir erstmal zum Essen“, sagt Ukyo und wir laufen über den langen Holzflur. Im Garten sehe ich einen kleinen Teich, viele Pflanzen und einen Weg aus Kieselsteinen. Es ist echt toll hier, so richtig cool japanisch. Und das Essen erst. Sushi, Reisbällchen, Nudelsuppe, Hühnersuppe und, und, und. „Jetzt erzähl mal, wie war es so in deiner Heimat?“, will Yamato wissen, als wir wirklich eine Stunde lang gegessen haben. Ich glaube, ich hab echt alles probiert was es gab, aber es war auch echt lecker. „Also am Anfang, da war Riku noch gar nicht nett zu mir, da wollte ich lieber wieder nach Hause. Aber er hat sich bald schon geändert und wir waren im Museum, im Kaiserpalast, in einem Schrein und in nem Zoo mit Pandababys und danach noch in nem Park. Im Park sind wir Boot gefahren, also Riku hat gepaddelt und ich hab mich ans Boot geklammert, weil ich Angst hatte, ins Wasser zu fallen. Na ja und in der zweiten Woche, waren wir in einem Schullandheim. Dort wars auch ganz schön, wir haben in heißen Quellen gebadet und ein paar Ausflüge gemacht. Es war echt cool. Die nächsten beiden Wochen war dann Schule, aber wir waren auch oft beim Skatepark oder haben irgendwas zusammen gemacht. Riku hat mir Kendo gezeigt. Als ich wieder nach Hause musste, war ich furchtbar traurig“, hat Sora Vieles in eine einzige Erzählung gestopft. „Das hört sich echt toll an. Ich glaube, wir sind alle froh, dich so glücklich zu sehen. Aber weißt du, was du vergessen hast, zu probieren?“, fragt Mitsu dann. Sora schüttelt den Kopf. „Sake, natürlich. Aber wir können das ja jetzt nachholen“, schlägt sein Onkel vor. „Ich bin dabei“, bemerke ich sofort. „Aber ich kann doch nicht, ich muss noch fahren und wir müssen gegen 11 daheim sein“, erklärt Sora. „Kein Problem, Ukyo kann eh nichts trinken. Sie fährt euch dann heim“, entgegnet sein Onkel. „Wie… du kannst nichts trinken? Warum denn? Bist du etwa…“, fängt Sora an, doch seine Tante nickt schon. „OMG“, entkommt ihm lachend, als er sie stürmisch umarmt und ihr dann alles Gute wünscht. „Weißt du schon was es wird?“, will er aufgeregt wissen. „Nein, Sora, wir wissen es auch erst seit gestern“, erklärt Ukyo. Wow, das ist schon ein bisschen verrückt. Yamato ist wie ich erfahren habe 21 und dann noch mal ein Baby? Aber „Herzlichen Glückwunsch“ sage ich trotzdem. „Wow, ey, ich packs nicht. Noch einen kleinen Cousin oder ne kleine Cousine“, ist Sora ganz schön von der Rolle. „Also, da wäre ein Sake doch genau das Richtige. So eine Nachricht muss man immer ordentlich begießen“, finde ich. „Also, ich glaube, wir adoptieren dich“, entgegnet Mitsu, während er aus einem Schrank eine Flasche und drei kleine Becher nimmt. „Warum nur drei? Was ist mit Ihnen?“, frage ich. „Na ja, irgendwer muss meine Frau doch wieder abholen und Yamato sagt zu Sake nie „Nein““, erklärt Mitsu. „Dann laufen wir das nächste Mal oder wir fahren Bus und dann wird hier ordentlich einer drauf gemacht“, gebe ich zurück. „Also, Ukyo, wir sollten wirklich über eine Adoption nachdenken“, bemerkt Soras Onkel, als er einschenkt. „Zuerst trinken wir auf unseren wieder gefundenen Neffen oder Cousin und auf unseren adoptierten Sohn“, ist Mitsu sofort am Trinksprüche machen. „Stopp, ich muss auch noch was sagen“, hält uns Sora auf, ehe wir trinken können. „Aber Sora, der zweite Spruch ist fürs zweite Glas. So was muss dir dein Vater erst noch beibringen“, erklärt Mitsu und lässt uns trinken. Also hier gefällts mir echt, sollte ich mal nach Kanada ziehen, dann wäre das meine erste Wahl. Kaum war der erste Becher leer, hat Mitsu schon wieder nachgeschenkt. „Ich möchte auf meine Lieblingsverwandten trinken, weil sie so viel cooler sind, als meine Eltern und natürlich auf meinen lieben, bösen Jungen“, ist Sora plötzlich richtig in Stimmung und küsst mich sogar auf die Wange. Danach ist auch das zweite Glas leer, aber ein drittes steht schon bereit. „Also jetzt ich. Auf euch alle, ich hätte nie gedacht, dass ich so coole Leute beim Schüleraustausch kennen lerne, besonders mein Stöpselchen“, beziehe auch ich, Sora mit ein und stehle ihm einen kurzen Kuss. Mittlerweile lehnt er schon ziemlich müde an mir. „Und jetzt noch ein Letzter. Auf Sora, der sich so toll entwickelt hat, obwohl er es so schwer hatte. Und auf Riku und Zach, die ihm dabei geholfen haben“, endet Yamato mit einem echt tollen Spruch und wir leeren unseren vierten Sake. Ohhhh, war das gut, so ein Saufgelage wird jetzt öfter abgezogen. „Ich glaube, wir sollten uns langsam auf den Weg machen. Es ist zwanzig vor 11“, erklärt Mitsu nach dem letzten Glas. „Ja, schade. Ich wäre gerne länger geblieben“, entgegne ich. „Das können wir ja mal wieder machen. Das nächste Mal nehmt ihr Zach aber auch mit und Soras Freund auch. Roxas heißt er doch, oder?“, will Ukyo wissen. „Ja, Roxas, das ist mein bester Freund“, meldet sich Sora auch mal wieder. Ich dachte schon, er wäre eingeschlafen. „Wir müssen gehen, oder?“, will er wissen und richtet sich langsam auf. „Ja, kommt ihr beiden“, entgegnet Yamaot und steht auf. Wir tun es ihm alle gleich, wobei Sora leichte Gleichgewichtsstörungen hat. Schließlich sitzen wir im Auto von Soras Vater und seine Tante fährt uns nach Hause. Sie parkt sicher in der Garage, ehe sie sich mit einer Umarmung von uns verabschiedet und zu ihrem Mann und Sohn ins Auto steigt, die vor der Garage warten. „Riku, als ich muss dir zwei Dinge verraten“, spricht Sora mich plötzlich an. Wir haben noch zehn Minuten bis 11. „Was denn?“, frage ich. „In der Garage gibt es keinen Rauchmelder und ich liebe dich“, erklärt Sora und küsst mich stürmisch. Immer wieder spüre ich seine Lippen, seine Zähne und seine Zunge an meinen Lippen. Es ist so genial, am Besten halten wir jetzt die Zeit an. Er drückt mich mittlerweile ans Auto, ich lecke über seine Lippen und wir tragen bald schon einen Zungenkampf in seiner Mundhöhle aus. „Das ist so gut“, keucht er in den Kuss. „Ich weiß“, pflichte ich ihm bei und löse mich dann langsam. „Gehen wir heim?“, will er wissen. Ich nicke nur, nehme seine Hand und wir gehen aus der Garage. Entweder ist es weil kein Licht mehr brennt oder weil er zu betrunken ist, jedenfalls lässt er meine Hand nicht los, als wir eintreten, auch die Treppe hoch hält er sie fest, nur zum Umziehen löst er sie. Doch kaum liegen wir im Bett kuschelt, er sich so nah an mich, dass nichts mehr zwischen uns passen würde. Zufrieden und wegen des Alkohols schlafen wir schon bald ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)