Lieben und Sterben von Sopha86 ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Lieben und Sterben Räuber: Hauptmann, da ist ein Herr aus der Stadt der mit Ihnen reden will. Moor: So lasst ihn vortreten, ich will sehen was er zu sagen hat. Räuber: So tretet vor, Herr, er will mit euch reden. Werther: Hauptmann… ich will Euch helfen Euer Leben wieder in Ordnung zu bringen. Moor: Was wollt Ihr mir helfen? Wollt Ihr mir Waffen geben? Werther: Ich hörte Ihr wollt euch einem Tagelöhner ausliefern… ich bitte Euch diesen Fehler nicht zu machen, lebt weiter, ich kann euch helfen. Moor: Was geht es Euch an, ob ich mich ausliefere? Werther: Kommt mit mir in die Stadt, ich kann Euch Arbeit besorgen… Moor: Ich habe hier Arbeit, neunundsiebzig Männer deren Hauptmann ich bin… Werther: Ich spreche von richtiger Arbeit, ehrliche Arbeit. Kommt mit mir, ich helfe Euch. Entscheidet Euch, Geht entweder und liefert Euch dem Tagelöhner aus oder kommt mit mir und fangt ein neues Leben an… Moor: Nun eigentlich ist es egal ob ich Euch vertraue oder mich ausliefere, ich habe nichts zu verlieren, also werde ich mit Euch gehen… Er packt also einige Sachen und geht nachts als die Räuber schon schlafen mit Werther zur Stadt. Sie laufen nebeneinanderher und reden erst kein Wort miteinander, bis Moor fragt warum Werther das für ihn tut. Werther: Nun Ihr seid gewiss kein schlechter Mensch, Ihr habt Euch nur auf die falschen Leute eingelassen… Die beiden halten an, Moor stellt sich Werther gegenüber und sieht ihm in die Augen, langsam beugt sich Moor zu dem etwas kleineren Werther herunter und küsst ihn auf den Mund, Werther ist völlig perplex, da er insgeheim Moor ziemlich süß findet, und stößt ihn von sich weg. Moor: Tut mir Leid, ich konnte nicht anders, Ihr seid einfach zu süß… Werther: Nein es tut mir Leid, dass ich Euch von mir weggestoßen habe, das war nicht meine Absicht, ich war nur etwas… überrascht. Moor: Nun, gehen wir weiter wir haben noch einen weiten Weg vor uns… Gegen Mitternacht kommen die beiden dann bei Werthers Haus an. Werther geht voraus ins Haus und Moor folgt ihm. Moor: Wärt ihr nun immer noch überrascht wenn ich Euch küssen würde…? Werther: Nun versucht es doch dann wisst ihr es… Moor legt also seine muskulösen Arme um Werther, schließt die Augen und küsst ihn leidenschaftlich, Auch Werther schließt die Augen und erwidert den Kuss. Als die beiden auseinander gehen spricht keiner mehr ein Wort und die beiden legen sich schlafen. Am nächsten Morgen ist Werther schon wach, als Moor aufsteht. Werther: Guten Morgen, Hauptmann. Moor: Nun nennt mich doch bitte ab Heute Karl, ich wollte doch ein neues Leben anfangen, in dem ich nicht mehr Hauptmann bin, außerdem schlafen wir im gleichen Bett und haben uns geküsst, ich glaube Formalitäten sind hier fehl am Platz… Werther: Karl… nun gut, heute werden wir dir eine neue Arbeit suchen. Moor: Können wir das nicht morgen machen Werther, ich würde heute gerne die Stadt ansehen…? Moor steht von dem Stuhl auf dem er saß auf und geht auf Werther zu, der aus dem Fenster sieht und Moor den Rücken zugewandt hat. Er legt dem Kleineren die Arme um die Schultern und drückt ihn fest an sich, Werther dreht den Kopf, sieht Moor an und drückt ihm einen Kuss auf die Lippen. Werther: Gut warum auch nicht, aber ich begleite dich, nicht dass du noch etwas anstellst… Als sie am Abend wieder nach Hause kommen: Werther reicht Moor ein Stück Brot und schneidet sich selbst auch ein Stück vom Brotlaib ab. Moor: Vielen Dank für den schönen Tag… Werther: Mit dir macht mir alles Spaß, sogar ein Tag in der Stadt… Moor: Bist du nicht gern in der Stadt? Werther: Nun, dort sind mir zu viele Menschen, ich bin lieber allein… Moor: Soll ich dich allein lassen? Werther: Nein, du bist der einzige Mensch mit dem ich gerne zusammen bin. Moor: Was für eine Ehre. Die beiden Männer stehen sich gegenüber und lächeln, Werther legt seine Arme um Moors Hüfte und dieser legt seine Arme um Werthers Schultern. Moor küsst Werther, und zieht ihn langsam Stück für Stück aus, er lässt er den Kleineren los und zieht sich selbst aus, dann trägt er Werther ins Bett und legt sich über ihn und küsst ihn als ob er ihn auffressen wolle. Nach einer halben Stunde schlafen beide glücklich ein. Am nächsten Morgen ist Moor nicht mehr da als Werther aufsteht, Werther denkt sich nichts weiter dabei und macht Frühstück, als aber Moor Mittag auch noch nicht zurück ist beginnt Werther nach ihm zu suchen, am Abend kommt Moor wieder nach Hause wo er auf einen sehr besorgten Werther trifft. Werther: Wo warst du den ganzen Tag, ich hab mich um dich gesorgt! Moor: Du brauchst dir keine Sorgen um mich zu machen, ich bin Räuberhauptmann ich kann selbst auf mich aufpassen. Werther: Was ist denn los, ich hab mir einfach nur Sorgen gemacht, warum bist du so wütend? Moor: Nun, heute Morgen als ich aufgewacht bin habe ich darüber nachgedacht, warum ich das hier eigentlich mache, ich bin Räuberhauptmann und ich habe neunundsiebzig Männer im Wald, deren Hauptmann ich bin, warum sollte ich mein Geld ehrlich verdienen? Ich werde wieder in den Wald zurückkehren… Werther: Aber… ich dachte wir lieben uns, was ist mit letzter Nacht? Moor: Ich wollte nur ein wenig Spaß haben! Ich habe nie etwas von Liebe gesagt. Du hast dir da ein falsches Bild von der Sache gemacht. Werther: Nein, das kannst du nicht ernst meinen… Moor: Doch ich meine es ernst, ich werde wieder in den Wald zu meinen Räubern gehen, vergiss mich… Dann geht, er nimmt seine Sachen die er dabei hatte und verlässt leise weinend das Haus. Werther hatte jedoch nicht gesehen das Moor weinte und so denkt er wirklich, dass Moor nur mit ihm gespielt hat, weil er sich unsterblich in Moor verliebt hat, beschließt er sich das Leben zu nehmen und leiht sich unter einem Vorwand eine Waffe von einem Freund. Kurz nach Mitternacht erschießt er sich dann… Als Moor vom Tod Werthers erfährt, will auch er nicht mehr Leben, er liefert sich einem Tagelöhner aus. Tagelöhner: Räuberhauptmann, was wollt Ihr hier, ich habe nichts, das ihr stehlen könntet. Moor: Ich will Euch nichts stehlen ich will mich Euch ausliefern, damit Ihr mein Kopfgeld bekommt! Tagelöhner: Warum liefert Ihr Euch aus, darf ich den Grund dafür erfahren? Moor: Es geht um eine unerfüllte Liebe, er war ein Mann, ich habe ihn wirklich geliebt, aber… es hätte sein Leben zerstört, wenn jemand von unserer Liebe erfahren hätte, deshalb bin ich gegangen… Tagelöhner: Wenn ich Ihnen einen Rat geben darf, gehen Sie zu ihm und sagen Sie ihm was sie fühlen, Sie sollten ihm sagen, warum Sie wirklich gegangen sind. Moor: Es ist zu spät, er hat es nicht verkraftet das ich ihn verlassen habe… er hat den Freitod gewählt. Tagelöhner: Ich kann Sie nicht ausliefern, das bringe ich nicht übers Herz. Moor: Du musst mich ausliefern, ich weiß, dass du das Kopfgeld, welches auf mich ausgesetzt ist, dringend brauchst um deine elf Kinder zu ernähren… außerdem sehe ich keinen Grund mehr in meinem Leben Tagelöhner: Wenn es Euer Wunsch ist, werde ich Euch ausliefern… Drei Tage später wurde Karl Moor öffentlich hingerichtet und das war das Ende einer unmöglichen Liebe. Hosted by Animexx e.V. 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