Melting Ice von Chizuru ================================================================================ Kapitel 25: shopping -------------------- Hallo :3 Wuhu, viel zu lang das Kapitel, aber ich hab keine passende Stelle zum Aufhören gefunden. Übrigens, wieso beschwert ihr euch über Maro? Der ist wichtig, ja xD? Und nebenbei purer Zucker. Aber um euch zu beruhigen, jetzt kommt ein langer Reita/Ruki Part, bevor Maro wieder aufkreuzt um das Finale einzuläuten - WUHU. Na, wie wird es ausgehen? Viel Spaß beim Lesen~ Chizuru °°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°° Am nächsten Tag sah Ruki genauso aus wie er sich fühlte, nämlich beschissen. Die ganze Nacht über hatte er sich immer wieder verletzt. Er wollte diese Leere nicht mehr spüren und Angst haben, irgendwann ganz von ihr verschlungen zu werden. Doch je mehr er sich antat, desto schlimmer wurde es. Mit jedem Schnitt ging er mehr kaputt und das wusste er. Irgendwann schreckte er hoch, da es plötzlich an der Tür klingelte. Erst dachte er, dass Maro vielleicht zurückgekommen war, aber da irrte er sich. Es war Reita der wie gestern auch einfach davor stand. Handys kannte er wohl nicht, aber Ruki wollte sich nicht beschweren. Irgendwie freute es ihn ja auch, obwohl es gleichzeitig so sehr wehtat ihn zu sehen. "Hey...", meinte Ruki nur leise und ließ Reita dann sofort rein. Der Bassist zog sich Schuhe und Jacke aus und ging anschließend ins Wohnzimmer. "Hab ich euch gestern eigentlich bei was gestört?", fragte Reita schließlich, bevor er sich setzte. Ruki ging Reita hinterher und sah ihn an. Bei seiner Frage allerdings fehlten ihm schlichtweg die Worte und er brauchte einige Sekunden um sie wiederzufinden. "Ehm... nein, hast du nicht", antwortete er dann leicht verwirrt. Dachte Reita etwa auch, dass er mit Maro zusammen war? Warum sonst hätte er ihn sowas fragen sollen? Ruki ließ sich schweigend neben Reita fallen und fixierte den Boden. Seit gestern schon brannte eine Frage in ihm, dessen Antwort so unendlich wertvoll und gleichzeitig zerstörerisch für Ruki war. "Würde es dich denn stören, wenn da etwas gewesen wäre?", fragte er dann leise ohne Reita anzusehen. "Nein, wieso sollte es?“, meinte Reita. "Es sah halt nur so aus...", hängte Reita dann noch hinten an, um seine Frage zu begründen. "Wenn das so ist", sagte Ruki nur und versuchte verzweifelt nicht einfach vor Reita zusammenzubrechen. Manchmal fragte er sich, warum simple Worte so sehr wehtun konnten, dass es sich anfühlte, als würden sich tausende von Scherben in sein Herz bohren. Es gab keinen Schmerz, den man damit vergleichen konnte. Nichts kam auch nur annähernd an die Schmerzen heran, die ein zerbrochenes Herz verursachen konnte. Gar nichts. Irgendwie war es schon komisch. Wochenlang hatte er kaum an Reita gedacht und seine Laune war immer besser geworden und dann tauchte er einfach so bei ihm auf und alles ging vor seinen Augen kaputt. Natürlich hatten sie sich bei den Proben immer gesehen, aber das war immer noch etwas anderes, als wenn er plötzlich vor seiner Tür stand und zu allem Überfluss auch noch so komisch reagierte, nur weil Maro da war. Ruki wusste nicht wie lange er das noch ertragen konnte. Wie lange würde es dauern, bis auch der letzte Rest Hoffnung in ihm ausgelöscht werden würde? "Willst du irgendwas bestimmtes machen?", fragte der Sänger dann irgendwann, um die Stille zu durchbrechen. Er wollte sich ablenken, nein er musste sich ablenken. Reita schüttelte den Kopf. "Nein, geplant oder so hab ich nichts.“ Wieder breitete sich eine Stille zwischen ihnen aus, die Reita jedoch mit ein paar in den Raum geworfenen Vorschlägen durchbrach. "DVD... Kino... Essen... Shoppen..." Reita stoppte. "Shoppen!", meinte Ruki sofort. Er liebte es zu shoppen, denn dabei hatte er immer einen riesigen Spaß und kam auf andere Gedanken. Außerdem war sein Schrank noch nicht voll genug, obwohl er nach Meinung anderer schon aus allen Nähten platzte. Man konnte neue Klamotten immer gebrauchen. "Woher wusste ich das nur...?", nuschelte Reita. "Na gut, dann gehen wir jetzt shoppen...", meinte er und erhob sich von der Couch. Anschließend ging er in den Flur, um sich Jacke und Schuhe anzuziehen. Dann wartete er darauf, dass Ruki sich auch fertig machte. In Rekordzeit war Ruki fertig und stand neben Reita im Flur. "Dann mal los", meinte er nur, bevor er auch schon draußen war. Sie fuhren mit der Bahn und waren kurz darauf schon in Harajuku, wo Ruki direkt in einen Laden stürmte. Er könnte sein ganzes Leben lang in Harajuku verbringen und ihm würde nie langweilig werden. Keine fünf Minuten später war Ruki mit diversen Klamotten in der Umkleide verschwunden und kam immer mal wieder raus, um Reita zu fragen, ob ihm das stand. Als Ruki fertig war, schnappte er sich die Sachen, die er haben wollte und ging sie bezahlen. Eine Pause gönnte er sich und Reita natürlich nicht, denn er zog den Bassisten sofort in den nächsten Laden, wo das ganze von vorne begann. Ruki hatte sichtlich Spaß, Reita jedoch sah eher so aus, als würde er gleich sterben. Selbst Schuld, wenn er Ruki vorschlug, shoppen zu gehen. Jeder wusste, dass er süchtig danach war und sich stundenlang in Geschäften rumtreiben konnte - da war er schlimmer als jede Frau. "Mhh die ist toll", meinte Ruki irgendwann leise und zeigte auf eine zerrissene, schwarze Hose. Der Sänger sah zu Reita, der merkwürdig ruhig war. Wahrscheinlich dachte er an dasselbe, nämlich dass er sowas nie tragen können würde. Denn dann würde die ganze Welt wissen, wie schwach und erbärmlich er war. "Irgendwann vielleicht...", sagte er dann und lächelte traurig, bevor er Reita von der Hose wegzog und sich nach anderen Sachen umschaute, die weniger zerrissen waren. Vor der Unterwäsche blieb der Sänger stehen. Genauer gesagt vor der Frauenunterwäsche. Er legte den Kopf schief und sah sich grinsend die Strapse an. "Also ich finde, dass das Uruha prima stehen würde", verkündete er dann breit grinsend und zeigte Reita seinen Fund. Zwar würde Uruha ihn töten, wenn er das hören würde, denn in seiner Freizeit zog er es vor weniger freizügig rumzulaufen, aber lustig fand Ruki es trotzdem. Vielleicht sollte er ihm das kaufen und anonym zum Geburtstag schenken, dann brauchte er wenigstens keine Angst vor irgendwelchen Attentaten haben. "Du solltest das nicht zu laut sagen, Ruki. Du weißt, dass Ruha dich dafür qualvoll töten würde!", grinste Reita. "Der ist hier sowieso nicht!", lachte Ruki, schaute sich aber trotzdem verstohlen um. Nicht, dass der Gitarrist tatsächlich irgendwo lauerte und ihm hinterher spionierte. Wäre ihm ja zuzutrauen. "Hier ist langweilig, lass uns woanders hingehen", meinte Ruki dann plötzlich und zog Reita mit, der gar keine Chance hatte zu widersprechen. Vor einem Tiergeschäft blieb Ruki dann stehen, hineingehen würde er nicht. Zwar gab es da nur Kleinvieh, wie z.B. Hamster, aber es ging ihm mehr ums Prinzip. Seit Sabu-chan tot war, hatte er kein Tiergeschäft mehr betreten, er hatte es einfach nicht gekonnt. "Ich glaube", fing er dann leise an "ich kaufe mir irgendwann einen neuen Hund..." Er spielte schon länger mit dem Gedanken, sich wieder einen Hund anzuschaffen, damit er nicht mehr so einsam war. Aber er hatte sich nie getraut, da er Angst hatte, wieder so verletzt zu werden wie damals, als Sabu-chan gestorben war. Er hatte sehr an dem Hund gehangen. "Mach es einfach Ruki. Geh zum Züchter und holt dir einen neuen Hund. Das wird dir sicherlich gut tun...", meinte der Bassist. "Mh meinst du? Ich würde schon gern einen neuen haben, aber wir sind so oft auf Tour oder irgendwie anders beschäftigt... Ich weiß nicht ob da die Zeit für einen Hund reicht, auch wenn meine Eltern ihn bestimmt nehmen würden", sagte der Sänger. Seine Eltern hatten Sabu-chan auch geliebt und er war sich sicher, dass es sie freuen würde, wenn Ruki wieder einen Hund hatte. Aber dennoch war er sich nicht sicher. "Ich glaub ich schlaf noch ein paar Nächte darüber", seufzte er dann. Reita nickte. "Mit Sabu-chan hat es doch auch geklappt!", versuchte er den Sänger zu ermuntern. "Und wir sind ja auch nicht permanent auf Tour oder bei Interviews. Und täglich Probe haben wir auch nur, wenn eine Tour, Auftritte oder CD-Aufnahmen anstehen. Du wirst genug Zeit haben, dich um einen Hund zu kümmern." Der Bassist nickte, wie um sich selbst zu bestätigen. "Wir können ja trotzdem mal in den Laden reingehen. Vielleicht hilft das ja irgendwie...", fügte er dann noch hinzu. Ruki schüttelte den Kopf, als Reita vorschlug, mal in den Laden zu gehen. "Heute nicht", meinte er nur und zog Reita dann weiter, bevor er auf die Idee kam ihn einfach reinzutragen. In Gedanken allerdings malte er sich schon aus, was für einen Hund er sich holen würde. Auf jedenfall wäre es wieder ein Chihuahua. Allein schon, weil er keinen Hund wollte, der großer war als er selbst. Dann käme er sich vor wie das Haustier. Reichte ja, dass sich sowieso schon jeder über seine Größe lustig machte. Aber er würde auf keinen Fall einen wollen, der so aussah wie Sabu-chan - das würde ihn zu sehr an ihn erinnern. Letztendlich würde er sich sowieso wieder spontan entscheiden, das hatte er bei Sabu-chan auch gemacht. "Was hältst du von Starbucks?", fragte Reita schließlich, nachdem sie mehr oder weniger planlos durch die Stadt gelaufen waren. "Starbucks klingt gut", meinte Ruki grinsend. Langsam machte sich sein Magen auch bemerkbar, schließlich waren sie schon relativ lange unterwegs. Es grenzte beinahe an ein Wunder, dass Reita noch nicht gemeckert hatte. Wenig später saßen sie im Starbucks. Vor Ruki lag ein leckerer Brownie auf dem Teller und sein geliebter Mango Passion Fruit stand direkt daneben. "Kalorienbombe!", kicherte Ruki lautstark, bevor er sich mit der Gabel bewaffnet auf seinen Brownie stürzte. "Mhh lecker", brachte er zwischen zwei Bissen hervor. Er liebte Starbucks und könnte den ganzen Tag hier futtern - allerdings wäre er dann nicht mehr Ruki, sondern Specki. Aber ab und zu konnte man sich sowas ja mal gönnen. Sein Mango Eistee stand noch unberührt auf dem Tisch, was sich jedoch sofort änderte. Geräuschvoll zog er am Strohhalm und trank einige Schlucke des eiskalten Getränks. "Darf ich mal probieren?", fragte der Sänger irgendwann Reita und deutete auf dessen Keks, während er ihn mit Hundeaugen ansah. Reita entwich daraufhin ein Seufzen. "Dann darf ich aber auch den Brownie probieren!", sagte er und hielt Ruki den Keks hin. Ruki grinste breit und biss dann ein großes Stück von Reitas Keks ab, bevor er ihm seinen Teller mit dem kläglichen Rest Brownie vor die Nase hielt. War zwar nicht ganz fair, aber immerhin hatte Ruki eher gefragt. Und Reitas Keks war sowieso viel größer als sein Brownie. Ruki lachte leise als Reita auf seinen Teller sah und beinahe schon schmollte, weil kaum noch was übrig war. "Mein Brownie war übrigens total lecker!", ärgerte Ruki Reita dann. "Fies~", murrte Reita, bevor er den Rest des Brownies in seinem Mund verschwinden ließ. "Was wollen wir jetzt eigentlich noch machen?", fragte Reita dann. Ruki grinste bei Reitas Frage. "Na was wohl? Shoppen! Schließlich sind wir nur deswegen hier", sagte er dann und wartete darauf, dass Reita fertig wurde. Das war dann auch wenig später der Fall und der zog den Bassisten aus dem Starbucks hinaus und in ein weiteres Geschäft hinein. Reitas leidenden Gesichtsausdruck ignoriert er gekonnt und widmete sich stattdessen lieber den neuen Klamotten. "Und weil du so lieb bist, darfst du nachher noch zu DEAL DESIGN, also freu dich!" Da hatte Ruki wohl das richtige gesagt, denn Reita meckerte nicht mehr, hatte beinahe ekelhaft gute Laune und ertrug Rukis Shoppingwahn noch weitere zwei Stunden. Danach hatte allerdings selbst Ruki keine Lust mehr und endlich durfte Reita zu DEAL DESIGN. Der Sänger wuselte bei den Ketten rum, während Reita beinahe den ganzen Laden auf den Kopf stellte. "Also von mir aus können wir jetzt wieder los", sagte Reita dann. "Oder hast du was gefunden, was du haben willst?", fügte er dann noch hinzu. Der Sänger schüttelte den Kopf. "Schon, aber wenn ich noch mehr Geld ausgebe bin ich arm. Ich erwähn einfach mal in der PSC, dass ich das toll finde, dann krieg ich das bestimmt fürs nächste Outfit", lachte Ruki. Einmal hatte das sogar geklappt, aber da ging’s nicht um teure DEAL DESIGN Sachen. "Da könntest du recht haben, wenn ich mir deine ganzen Tüten so angucke...", schmunzelte Reita mit einem Blick auf Ruki, um den ein kleiner Haufen Taschen stand. "Sollen wir noch irgendwas machen, oder willst du nach Hause?", fragte er dann. Shoppen wollte er nicht mehr - außerdem taten seine Füße mittlerweile schon weh. "Mhh... Also ich bin für nach Hause gehen. Rumgelaufen sind wir genug für heute. Was hältst du davon, wenn wir uns auf die Couch gammeln und noch einen Film gucken oder so und dabei Sushi oder Pizza vom Lieferservice futtern?" "Oh ja futtern und Film gucken klingt gut", meinte Ruki begeistert und zog Reita mal wieder mit sich. Diesmal allerdings nicht in ein Geschäft, sondern in die Bahn. Die war natürlich mehr als nur voll, so dass sie froh waren wenigstens einen Stehplatz bekommen zu haben. Plötzlich gab es einen Ruck, als die Bahn am Bahnhof stehenblieb und Ruki klammerte sich an Reita fest, damit er nicht Bekanntschaft mit dem dreckigen Boden machte. Reita schlang aus Reflex seine Arme um Ruki, um diesen am Fallen zu hindern. Besorgt sah er zu Ruki, der sich immer noch an ihm festklammerte. "Alles okay, Ruki?", fragte er und suchte den Blick des Sängers. "J-ja... alles okay", meinte der Sänger stotternd und wurde rot - jedoch hielt er sich noch immer an Reita fest. Wieso musste er immer so extrem auf Reitas Nähe reagieren? Hatte sein Körper sich nicht mittlerweile mal daran gewöhnt? Er sah Reita an, riss seinen Blick allerdings sofort los, bevor er noch seine ganzen Zweifel über Board warf und Reita jetzt einfach vor allen küsste und ihm seine Liebe gestand. Damit würde er einfach alles kaputtmachen und das wollte er auf gar keinen Fall riskieren. Es war gut so, wie es war, auch wenn es so schrecklich wehtat. Irgendwann würde er Reita nicht mehr lieben und dann konnte er diesen dunklen Part in seinem Leben einfach vergessen, ganz sicher. Kurz darauf drückte Reita ihn von sich, wie er es bereits erwartet hatte. Ruki biss sich auf die Lippe und schwieg den restlichen Weg. Konnte es ihm nicht einfach egal sein? Reita war auch alles egal, wieso konnte er nicht genauso sein? Wenn er nicht bald mal von seinem Emo-Trip runterkam, solange Reita bei ihm war, dann würde dieser garantiert etwas merken. Der Sänger seufzte leise und fuhr sich durch die Haare. Am besten vergaß er für ein paar Stunden einfach seine dämlichen Gefühle, damit er das genießen konnte, was er mit Reita unternahm - ohne dauernd daran zu denken, wie es wäre, wenn er mit ihm zusammen wäre. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)