Bones Lovefiction von abgemeldet (Eine Sammlung an Bones FFs x3) ================================================================================ Kapitel 4: Tortenliebe ---------------------- Noch die letzte Kirsche. Die letzte Kirsche. Aber die muss perfekt sitzen. Brennan setzt an. Ihre Finger so präzis und gezielt wie ein Adler. Gerade will sie die Kirsche perfekt platzieren – da klingelt es… Die Adlerklaue rutscht aus, die Kirsche gerät aus ihrer perfekten Flugbahn und zieht dabei noch einen Teil der Kuchenglasur in Mitleidenschaft. „Verdammt!“ Äusserst genervt schreitet Temperance zur Tür, um sich den ungewünschten Besucher vorzunehmen. Doch zuerst muss sie sich noch die Kuchenglasur vom Finger lecken, was den Besucher dazu veranlasst, gleich noch einmal zu klingeln. „Ich komme ja schon!“ Hastig öffnet Brennan die Haustür. Davor steht Booth, in einem hautengen schwarzen Shirt, das ihm zugegebenermaßen äusserst gut steht. Doch dafür hat Temperance momentan keine Augen. „Geht die Welt unter, oder wieso eilt es so?“ Seeley hebt entschuldigend die Hände. „Ganz ruhig. Ich war mir bloss nicht sicher, ob du mich klingeln gehört hast.“ „Weil ich nicht in fünf Sekunden die Tür geöffnet habe…?“, fragt Brennan skeptisch. „Hey, so bin ich halt… Kann ich reinkommen?“ „Klar. Fühl dich wie zuhause.“ Locker tritt Tempe aus der Tür und lässt den unerwarteten Gast eintreten. Dann wendet sie sich wieder ihrem Kunstwerk zu. Erstaunt lässt sich Booth aufs Sofa fallen. „Wow. Was ist das?“ „Kuchen.“ „Danke… Das kann ich sehen… Aber was für ein Kuchen?“ „Eine mehrstöckige Schwarzwälderkirschtorte.“ „Die kommt nicht aus Amerika, nicht wahr?“, fragt Booth zögerlich. „Nein, aus Deutschland.“ „Sieht aber lecker aus. Kann ich mal probieren?“ „Untersteh dich.“ Brennans Stimme hat diesen äusserst unguten bedrohlichen Unterton. „Die ist dort oben sowieso etwas angeschlagen.“ Wütend funkelt Tempe den ungebetenen Gast an. „Ja, wegen dir!“ „Wegen mir?!“ Booth schaut seine Partnerin ungläubig an. „Du hast im falschen Moment geklingelt.“ „Sorry, das nächste Mal werde ich zuerst meine Hellseherin konsultieren.“ Tempe kann sich ein Augenrollen nicht verkneifen. Trotzdem repariert sie mit Müh und Not die beschädigte Glasur. „Wieso bist du hier, Booth?“ „Hast du Sweets’ neue Abhandlung schon gesehen? Er behauptet immer noch, dass wir ineinander verliebt sind.“ „Was ist denn daran neu?“ Die Glasur ist nun wieder vollständig hergestellt. „Das Ganze klingt jetzt irgendwie noch komplizierter als vorher.“ Der nächste Versuch des Platzierens der Kirsche wird in Angriff genommen. „Weißt du, ich habe mir überlegt… Vielleicht hat er ja Recht…“, murmelt Booth kaum noch hörbar. Doch Temperance hört sehr wohl, was ihr Partner da sagt. Und die Kirsche rutscht wieder aus. Wieder dasselbe Dilemma wie vorhin. Nein, eigentlich fast noch schlimmer. „Das gibt’s doch nicht!“ „Kannst du mir zuerst einmal zuhören?“ „Ich rede doch nicht von dir, ich rede von der Torte!“, empört sich Temperance. „Könntest du bitte damit aufhören, mich zu ignorieren…?“ Seufzend dreht Brennan sich zu ihrem Partner um. „Das hatten wir schon hundertmal, Booth. Du hast es selbst gesagt. Es ist dumm, immer wieder das Gleiche zu tun, und zu erwarten, dass es ein anderes Ende nimmt.“ „Nun, vielleicht habe ich mich getäuscht“, räumt der FBI-Agent ein. „Seeley, es reicht. Dieses Hin und Her machen wir jetzt dann seit über zehn Jahren durch. Ich kann nicht mehr! Merkst du eigentlich, wie extrem strapazierend das ist?!“ Wütend rauft sich die forensische Anthropologin die Haare. „Für mich doch auch, Tempe. Aber wir können das Offensichtliche doch nicht einfach ignorieren…“ „Doch. Das tun wir schon zehn Jahre. Hör bitte einfach damit auf.“ „Temperance, ich kann nicht, ich…!“ „Aufhören habe ich gesagt!“ Mit diesem wutentbrannten Schrei nimmt sich Temperance die Torte, und wirft sie ihrem Gegenüber ins Gesicht. Plötzlich ist es ganz still. Keiner sagt etwas. Beide sind zu schockiert darüber, was gerade passiert ist. Booth ist der Erste, der seine Stimme wiederfindet. „Was zum…?!“, fragt er immer noch äusserst verblüfft, währenddem er sich die Torte aus dem Gesicht wischt. „Die Torte war hässlich. Außerdem wollte ich das schon lange mal machen…“ „Mir eine Torte ins Gesicht werfen?!“, gibt Seeley ungläubig zurück. „Ja. Und du hast es verdient! Du schubst mich herum! Seit zehn Jahren! Und zwischendurch bumst du irgendwelche Blondinen! Denkst du, ich finde das in irgendeiner Hinsicht witzig?!“ Mittlerweile hat es Booth geschafft, sich das Gröbste an Tortenmasse aus dem Gesicht zu entfernen, und auf dem Rest seines Körpers und Brennans Sofa zu verteilen. Seeley steht auf und geht auf Brennan zu. „Es tut mir leid…“ „Es tut dir leid?! Das ist nicht genug! Keine tausend Entschuldigungen wären genug!“ Tempe scheint mit ihrem Wutausbruch noch lange nicht fertig zu sein. „Du treibst mich noch in den Wahnsinn! Du-!“ Sanft legt Booth ihr einen Finger auf die Lippen. Die heftigen Protestlaute ignoriert der FBI-Agent gekonnt. Und dann küsst Seeley Tempe. Küsst sie, wie er sie noch nie geküsst hat. Küsst sie, wie er sie von Anfang an hätte küssen sollen. Als er den Kuss wieder löst, bemerkt Brennan erst wirklich, wie extrem gut dieses schwarze T-Shirt an ihm aussieht. Sie schaut Booth in seine wunderschönen Augen. Und dann muss sie lachen. Laut und heftig. Seeley schaut sie nur sehr verständnislos an. „Du hast Torte in deinem Gesicht. Überall. Und es sieht einfach nur unglaublich dämlich aus!“, japst Brennan unter ihrem Lachanfall hervor. Booths Mundwinkel verziehen sich zu einem Grinsen. „Gibst du mir noch eine allerletzte Chance?“ „Unter einer Bedingung. Du hilfst mir, diese mehrstöckige Torte bis zur letzten Kirsche perfekt hinzukriegen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)