The Light known as you von Changeling ================================================================================ Kapitel 1: Prolog: Startschuss ------------------------------ Die Straßen waren gefüllt. Männer. Frauen. Kinder. Menschen die ich nicht kannte. Sie standen dort und starrten. Starrten auf den Wagen. Starrten auf uns. Starrten auf mich. Was wollten sie? Sie sollen weggehen. Verschwindet. Hört auf zu gaffen. Hört auf zu tuscheln. Ich fasste mir an den Kopf. Ein warmes Gefühl an meiner Hand. Rot. Sie war rot. Alles war rot. Flammen züngelten. Der Wagen...Mutter....Vater.... Der LKW....Hört auf so zu gucken. Seht mich nicht so an! Hört auf! Verschwindet! Lasst uns in Ruhe! Verschwindet! "Naruto? Naruto. Naruto! Lasst mich vorbei! Lasst mich zu ihm!! Naruto! NARUTOO!!" ____ Schreiend wachte ich auf. Schweißgebadet saß ich nun aufrecht in meinem Bett. Ich packte mir an den Kopf. "Verdammt..." Diese schrecklichen Kopfschmerzen. Dieser schreckliche Traum. Ich schüttelte den Kopf sodass mir schwindelig wurde. Der Albtraum hing noch immer fest, also versuchte ich, ihn rauszuschütteln, aus meinem Kopf. Es gelang mir nicht. Ich stand langsam auf, schwankte in Richtung Badezimmer und drehte den Wasserhahn auf. Ich beugte mich darüber, meine Finger verkrampften sich in dem Keramik des Beckens - es hinterließ Kratzspuren. Verdammt...Das gibt Schimpfe!! Ich spritzte mir ein wenig Wasser ins Gesicht, trocknete mich zügig ab und suchte mir ein Shirt aus dem Wäscheberg, der über den Boden verteilt war. Ich entdeckte eines, dass mir noch unbenutzt schien - oder zumindest noch sauber - und warf es über. Ich fühlte mich gar nicht gut und hatte ehrlich gesagt keinen Bock heute das Haus zu verlassen. Aber es blieb mir nichts anderes übrig. Iruka hatte mich in der Schule angemeldet, in der er unterrichtete. Er sagte mir, ich könne nicht bei ihm wohnen bleiben wenn ich nicht langsam mal wieder das Haus verließe oder zur Schule ginge. Ich hatte so einiges nachzuholen....Ich war nun schon seit fast 3 Jahren nicht mehr aus dem Haus gegangen, und auf den Privatunterricht mit Iruka hatte ich ebenfalls keine Lust. Ich wollte niemanden sehen...Es gab eh niemanden in diesem Kaff den ich kannte oder dem ich wichtig war. Also machte das nichts. Ich hatte nur Iruka - den sturen, nervigen, naiven Iruka, der mir trotz allem eine familiäre Wärme schenkte und fast immer nett zu mir war. Aber seine Wärme konnte das Eis in mir nicht tauen. Mein Ich war in dieser einen Nacht unheilbar und tödlich verwundet worden und damit ich es nicht vollkommen verlor - oder den Schmerz nochmal spürte - fror ich es ein. Aber ich kam vom Thema ab. Also, Iruka bot mir ein Ultimatum - entweder Schule oder Straße - und ich lenkte ein. In der Schule traf ich zwar auf Leute, jedoch konnte ich wenigstens nach dem Unterricht mein schönes, schützendes Zimmer wiedersehen. Auf der Straße war ich den Menschen ausgeliefert. Das heißt also : Ab in die Schule. Es waren zwar noch Ferien, jedoch musste ich auf ein Gespräch mit dem Direktor - irgendso ein verkorkster Typ, der auch die Krankenschwester spielte soviel ich gehört hatte - in die Schule kommen und mich "testen" lassen, ob ich mich für die Schule überhaupt eigne. Also zog ich mir eine andere Hose an, schlüpfte in meine Schuhe und warf mir meinen Mantel um. Zum Schluss noch mein Stirnband festbinden und ich war fertig. Ich machte mir zum Frühstück Instant-Ramen, schlang sie runter und verließ das Haus. Iruka war schon in der Schule, Vorbereitungen treffen. Denn morgen war der erste Schultag. Ich verzog das Gesicht. Ich zog die Wegbeschreibung, die Iruka mir geschrieben hatte aus meiner Tasche und machte mich auf den Weg. Es dauerte nicht lang, da stand ich auch schon auf irgendeiner Kreuzung, die nicht verzeichnet war und blickte verwirrt umher. "Mooooah, kacke" stieß ich aus, fasste mir mit den Händen an den Kopf und sank in eine verzweifelte Hocke. Schon hatte ich mich verlaufen...Iruka konnte eindeutig nicht zeichnen, noch würde er jemals in der Lage sein, eine Karte zu zeichnen. Er war vollkommen unfähig in solchen Dingen! Ich verharrte in meiner Hockstellung bis mir jemand den Zettel aus der Hand nahm, ihn laß und mit gelangweiltem Gesicht etwas daraufkritzelte. Er hielt mir den Zettel völlig abwesend hin, er sah mich nichtmal an. Wie mich das anpisste. Aber als ich mich aufrichtete und ihm den Zettel aus der Hand riß, streiften seine Augen mich für einen Augenblick. Ich erschrak. In seinem Blick lag eine Tiefe, die man nicht deuten konnte, diese vollkommene Schwärze in seinen Augen umschlang meinen Geist und trieb ihn in eine Ecke, wo er eingeschüchtert diese wunderschöne Leere betrachtete. Es fühlte sich so warm und vertraut an. Unwillkürlich wurde ich rot im Gesicht, ich spürte mein Blut in meinem Kopf pochen und ich senkte den Blick zu Boden, damit mein gegenüber mein Tomatengesicht nicht sah. Wie peinlich, beim Anblick eines Mannes zu erröten. Das war mehr als peinlich, es war krank! Ich war krank, das musste es sein, mir war heiß, ich hatte sicherlich Fieber. Jedoch fühlte ich mich kerngesund und noch dazu besser, als ich mich jemals gefühlt hatte, in den letzten Jahren. In meinen Gedanken bemerkte ich den merkwürdigen Ausdruck im Gesicht des Fremden nur flüchtig, er schien überrascht, nein, beinahe schon geschockt. Er drehte mir zügig den Rücken zu und beschleunigte seine Schritte merklich. Ich brachte gerade noch ein stotterndes "D-d-danke" zustande bevor er sich schon meinem Blickfeld entzog. Das merkwürdige Gefühl verschwand mit ihm und der Ärger kam in mir auf. "Arroganter Mistkerl....einfach so abzuhauen und nichtmal Bitte zu sagen..." Ich zog die Nase hoch und betrachtete den Zettel. Die Wegbeschreibung war nun viel verständlicher, dieser Typ hatte sogar den jetzigen Standort des Blondschopfes eingetragen..."Trotzdem ein Mistkerl..." murmelte ich mürrisch und setzte meinen Weg fort. ___ Der Rest des Tages ging eigentlich wie im Flug vorrüber. Ich war völlig umsonst gekommen, dieser Direktortyp war nicht da um mich zu empfangen, da so eine Art Besprechung mit so einem dummen Schülersprecher stattfand, und er hinterließ mir nur eine Nachricht auf der stand, ich solle mir keinen Kopf um den Test machen, und das er beschlossen hatte mich zuzulassen. Iruka freute es natürlich tierisch das ich nicht mit dem Direktor reden musste, denn er hatte befürchtet - und hatte wahrscheinlich auch Recht - das ich den Test absichtlich verkorkse. Wir gingen zusammen nach Hause, jedoch schwiegen wir, oder zumindest schwieg ich. Iruka plapperte fröhlich vor sich hin und erzählte etwas davon, dass ich mich mit den anderen gut verstehen würde und so ein Quatsch. Ich hörte nicht wirklich zu. Vielmehr waren meine Gedanken noch immer an die schwarzen Augen gefesselt, bei dessen Anblick ich mich so Vollkommen und Geborgen fühlte. Ich versuchte, mir dieses Gefühl ins Gedächtnis zurückzurufen, aber alles endete enttäuschend damit, wie mir die Augen den Rücken kehren und verschwinden. Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, das mir etwas entgangen war, also stellte ich mir die Szene immer und immer wieder vor. Da war etwas auf dem Rücken des Fremden, das ich nicht ganz erfassen konnte, da ich noch immer gebannt war von dieser wunderschönen, warmen Schwärze. In meinem Kopf flackerte nur andauernd ein kleiner Fächer auf einer Schuluniform, der mir bekannt vorkam. Rot, Blau, Weiß. Und diese Schuluniform...War das nicht diesselbe Uniform wie die aus der Schule? Von dem Typen, gegen den ich gelaufen war als ich wütend abtrottete nachdem ich erfuhr das ich umsonst gekommen war? Von diesem schwarzhaarigen, arroganten Schnösel, der mir nichtmal aufhalf, als ich hinfiel und der einfach weitergegangen war? Als ich abends in meinem Bett lag war mir noch nicht klar, dass der heutige Tag nur der Startschuss für all das Übel war, was noch kommen sollte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)