Meine weiße Seele.... von Jack-Spicer ================================================================================ Kapitel 2: Fremdes Lila ----------------------- Einige Jahre vergingen und nun war der Junge mit dem bleichen Haar schon 10 Jahre alt. Noch immer lebte er alleine, aber kein bisschen Weltfremd, denn der sonst so brave Junge hatte sich zu einem Meister in der Diebeskunst entwickelt. Wie sollte er auch sonst überleben? Im Sommer schenkten ihm die Bäume der Wiese Früchte, doch konnte er damit lange noch nicht ausharren. Am Anfang war er noch recht unbeholfen und wurde oft erwischt. Aber nun, ist er flink, schnell, wendig und klug. Die dümmlichen und unsportlichen Menschen der Stadt trickste er mit Leichtigkeit aus. Aber da war etwas... Namen, sie gaben sich Namen und riefen diesen. Wie war wohl sein eigener? Er war ein Namensloser und genau darum stellte sich der weiße Jüngling in den Teich und fragte den Mond ob er seinen Namen wüsste. „Lieber Mond, wie heiße ich? Wie ist mein Name? Weißt du es? Bitte verrat ihn mir... Bitte!“ flehte er und wurde immer verzweifelter. „Warum redest du nicht mit mir???“ Kleine Tränchen sammelten sich in seinen Augen und nachdem er diese schloss, fiele diese auch, über das so hübsche Gesicht des Jungen, hinunter in den Teich. ‚Plitsch‘ „huh?“ Ein Geräusch. Ein Plätschern der Träne die hinab fiel. Das war die Stimme des Mondes. Er verstand sie und lauschte weiter dem hallenden Geräusch. „Mein Name...“ ‚Plitsch‘ „...dies ist mein Name...!“ ‚Platsch‘ „Bakura! Danke lieber Mond! Mein Name ist Bakura!“ Fröhlich darüber, zu wissen wie nun auch sein Name war, zog er sich die Sachen aus und legte sie ordentlich bei Seite um sich dann in das wohltuende Wasser zu legen. Sanft trieb sein schmächtiger Körper in die Mitte des Teiches und all seine Wunden, die er von den Diebeszügen sich zuzog, heilten und verschwanden. So verbrachte er die ganze Nacht im warmen Wasser und träumte, ebenso wie Ryou, den selbigen Traum. Doch anders als sein Zwilling, war er am Morgen danach immer sehr glücklich. Die Sonne schien, kitzelte Bakura an der Nase und weckte ihn auf. Sein geliebter Mond war weg und das hieße er müsste wieder lange auf diesen Warten. Zeit genug um die knappen Vorräte wieder auf zu stocken. Langsam und kraftsparend lief er dem Berg hinunter in die Stadt und versteckte sich dort in den dunklen Gassen. Vor Obdachlosen hatte er schon lange keine Angst mehr, denn irgendwann mal hatte er sich ein scharfes Messer, welches mehr einem Dolch glich, erstohlen. Mit scharfen Augen beobachtete er die Situation und die Menschen, bevor er loszog um seinen Plan in die Tat umzusetzen. Es dauerte nicht lang und Bakura stahl sich flink ein paar Äpfel. Durch seine noch so kleine Gestalt nahm ihn noch niemand so richtig wahr und so konnte er mit Leichtigkeit verschwinden. Allerdings ging dieser nicht zu seinem Teich sondern in den Wald am Fuße des Berges und ging zu einem ausgewählten Baum. Dort versteckte er die Äpfel und andere Güter die er sich über die Zeit so gekrallt hatte. Nachdem sie gut verstaut wurden, setze sich der kleine auf den dicken Ast und ritze in die harte Rinde mit dem Messer ein Zeichen ein, welches dem eines Horos-Auge glich. Eigentlich ist es ein Zeichen des Ägyptischen Glaubens und noch nie sah er es zuvor, doch irgendwie war es das erste was ihm in den Sinn kam. Gerade als er das Zeichen fertig hatte, hörte er ein kleines Knacken. Zunächst dachte der Jüngling mit der weißen Haut es wäre ein kleines Kaninchen gewesen, doch stand da plötzlich ein Mensch. Ein kleiner Junge der ihn anstarrte! Die Blicke trafen sich... Dieser Junge... lilane, irgendwie unnormal aussehende Augen. Eine struppige und abstehende Mähne, seltsamer Goldschmuck an seinem Körper und braungebrannte Haut als hätte er sich in Karamell getunkt. Doch solange wollte sich Bakura gar nicht an seinem Anblick festschauen und sprang deshalb schnell vom Baum hinunter um gekonnt zu flüchten. Bakura misstraute nun einmal allen Menschen, diesen eingeschlossen. Alle Taten doch am Anfang immer so auf nett und liebevoll, doch am Ende vertrieben sie ihn doch immer wieder aufs Neue. Der braungebrannte Junge lief ihm hinterher, das jedoch mehr oder minder ziemlich plump wo Bakura hin dessen diesen Wald wie seine eigene Westentasche kannte und so allen Sträuchern elegant und gezielt ausweichen konnte. Plötzlich stolperte der Fremde und Bakura versteckte sich so schnell es ging lautlos hinter einem Baum. Ängstlich und dennoch von Neugier gepackt, beobachtete er ihn aus sicherem Abstand. Sollte sich dieser Pflegel es gar nicht wagen sein Diebesgut anzupacken. Doch das wollte dieser Scheins gar nicht, denn er ging geknickt wieder zurück und Bakura schlich langsam wieder aus seinem Versteck heraus. Schnell nahm er seine Sachen die er im Baum versteckt hielt und suchte sich einen neuen Baum. Diesmal war er um einiges vorsichtiger, passte mit geschärften Ohren auf, aber diese Augen... Sie ließen ihn einfach nicht los. Sie sahen nicht böse aus. Nicht so voller Hass sondern so, als wenn er sich Tatsache für ihn interessieren würde. Vielleicht hätte er doch nicht wegrennen sollen? Aber er war doch so misstrauisch... naja... Wahrscheinlich war es doch so am besten gewesen. Der Rest des Tages verlief für Bakura vollkommen normal. Einsam, so wie er es gewohnt ist. Am darauffolgenden Tag jedoch, saß Bakura wieder auf seinem Bäumchen und pflückte gerade ein paar Kirschen die er sich sofort in den Mund stopfte. Dass dieser kleine fremde Junge zur gleichen Zeit wieder bei dem Baum, unten im Wald war, wusste er nicht und beschäftigte sich somit wieder sich selbst, bis auf einmal sich schwere Wolken am Himmel bildeten und einen Regenschauer verursachten. Wasser... herrliches Wasser prasselte auf seine weiche Haut, wie eine sanfte Massage. Schnell entkleidete er sich wieder und genoss diese Herrlichen Tropfen. Es hielt lange an und genauso lange stand Bakura auch vollkommen entblößt da. Ob es ihm peinlich war? Nein wieso denn? Es war doch niemand außer ihm hier? Außerdem, war er von Anfang an nackt... die Sachen zog er doch nur an um sich vor dem Wetter zu schützen. Doch nun war er Plitsch-nass und die Sonne ging bereits unter. Das hieße der Jüngling müsse schnell warm werden, damit er sich nicht erkältete. Er schnappte sich einfach eine Decke, die in der Krone des Baumes versteckt lag, und breitete sie vor dem Teich aus. Er wollte sich abtrocknen, doch bevor er dies tat, sprang er lieber schnell noch einmal in den Teich und fischte sich einige Fische aus diesem und kuschelte sich nun in die Decke. Nachdem Bakura trocken war, zog er sich neue Kleidung über die er ebenso stahl. Irgendwie schon toll so ein Leben er bekam alles was er wollte und war eigentlich ziemlich Glücklich so mit seinem Schicksal. Wie konnte er auch anders sein? Er hatte sein Bäumchen, sein Teich. Seinen Beschützer. Im Teich gab es immer Fische, egal wie oft er welche raus holte. Kleidung besaß er in Hülle und Fülle. Keine waren wirklich schön. Es waren Lumpen doch von so etwas wie Stil hatte Bakura halt noch nie gehört. Für ihn war alles zwecks zum Mittel. Nachdem sich der kleine Junge nochmal Äste besorgte und ein kleines Lagerfeuer sich herrichtete, brat er die Fische und aß diese dann auf. Ein doch ziemlich gelungener Tag wie er es empfand. Den Jungen vom Vortag hatte er bereits Vergessen, auch wenn er recht Interessant war. Nun war es wieder nachts. Bakura fühlte sich wohl. Er war gesättigt. Ihm war warm. Er hatte seine Ruhe und Frieden dort oben. So schlief er schnell und sanft ein mit einem zarten Lächeln auf den Lippen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)