About me and my love to you von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: Yellow Beauty ------------------------ Es machte mich echt wahnsinnig, wie Ken an Maya hing. Ständig schwirrte er um den Sänger herum und musste an ihm herumfummeln. Und das Schlimmste daran war, dass sich Maya dies auch noch gefallen ließ und nichts dagegen unternahm. Im Gegenteil, er machte bei dem ganzen, sich gegenseitig anfassen auch noch mit. Mittlerweile hatten wir mehrere Konzerte auf unserer Japantour gegeben und befanden uns im Moment in Toyama. Nur noch wenige Tage bis zu unserem Live in Niigata. Und am heutigen Abend hatten wir ein Konzert im Toyama Club MAIRO , ehe wir fünf Tage Zeit hatten, um auszuspannen und zur anderen Stadt zu kommen. Ich saß wieder ein Mal an meinem Laptop in unserem Tourbus und schrieb meinen Blogeintrag für die Fans. Nachdem ich meinen Eintrag für die Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt hatte, besah ich mir noch die Kommentare der Fans auf unserer Myspace-Seite, welche etwas zu unserer Europatour geschrieben hatten. Vieles verstand ich nicht, da sie so ziemlich alle auf Englisch geschrieben hatten, doch das, was sie schrieben freute mich auf der einen Seite, auf der anderen aber, brachte es mich zum nachdenken. Viele bedankten sich für die Konzerte in ihrem Land und dass sie sich darüber freuen würde, wenn wir wieder kämen. Andere teilten uns aber auch mit, dass sie sich darüber gefreut hätten, wenn es mehr Fanservice gegeben hätte. Meine Gedanken schweiften zu unseren Konzerten in Europa ab. Besonders zu denen in Deutschland. Oder besser gesagt, zu dem was Maya auf der Bühne gesagt hatte. Oft hatte er mich in seine Bühnenshow mit einbezogen, in dem er mich erwähnt, oder auf mich gedeutet hatte. Alles kein Problem, wenn es nicht so Sachen gewesen wären, die mich so zum nachdenken bringen würden. Den Fans hatte es natürlich gefallen, wenn Maya so andeutete, dass er etwas mit mir am Laufen hatte. Doch mich verletzte es irgendwie. Es verletzte mich, dass er so locker Scherze darüber machen konnte, während ich mir doch genau dies wünschte, wovon eh schon so gut wie alle Fans träumten. Doch ich konnte und wollte Maya ja keinen Vorwurf machen, schließlich sah er dies bestimmt nur als Fanservice an und zudem hatte er ja keinerlei Ahnung von meinen Gefühlen zu ihm. Und die würde er auch bestimmt nie haben, denn ich würde sie mit in mein Grab nehmen. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass Maya ein wenig mehr für mich empfinden könnte, als Freundschaft. Und bevor ich mich zum Deppen machte, da ich ihm meine Gefühle offenbart habe, schwieg ich lieber und nahm es so hin. Auch, wenn es nicht leicht war, besonders nicht, wenn Ken an dem Sänger hing wie eine Zecke die sich nach seinem Blut dürstete. Seufzend fuhr ich meinen Laptop herunter und klappte ihn zusammen. Sorgfältig verstaute ich das Gerät und setzte mich anschließend auf einen der Sessel, welche um einen Tisch herumstanden, an welchem Maya mit Ken vor wenigen Tagen noch mit den Karten gespielt hatte. Jun, welcher sich gerade einen Tee gemacht hatte, setzte sich zu mir und reichte mir ebenfalls eine Tasse. „Oh, Dankeschön.“, bedankte ich überrascht und nahm die Tasse Tee zu mir. „Du siehst seit der Europatour etwas geknickt aus. Geht es dir gut?“ Seufzend sah ich zu Jun, welcher ehrlich besorgt aussah. „Ich weiß es nicht. Ich bin wohl einfach nicht richtig fit.“ Der Keyboarder nickte und besah mich aber weiterhin mit dem besorgten Blick. Schweigend tranken wir unseren Tee. In wenigen Minuten mussten wir zum Soundcheck, ehe das Konzert beginnen sollte. „Hast du eine Ahnung, wo Maya steckt? Er weiß doch hoffentlich, dass wir gleich Soundcheck haben, oder?“, fragte ich Jun, welcher mich ansah. „Er wollte mit Ken noch in die Stadt und meinte, sie seien wieder rechtzeitig zum Check zurück.“ Musste ich erwähnen, dass es mir auf den Senkel ging, als ich hörte, dass Maya mit Ken in der Stadt war? Jun registrierte wohl meinen genervten Gesichtsausdruck, denn er sah kurz nachdenklich aus, doch ich glaube nicht, dass er wusste, wegen was genau ich mich gerade aufgeregt hatte. Jun und ich wuschen in den wenigen Minuten, welche wir noch bis zum Check hatten, schnell die Tassen aus und trockneten sie ab. Anschließend gingen wir mit Yuya und Denki in die Halle, in welcher wir am Abend spielen würden. Wir besahen uns kurz die Halle, ehe wir mit dem Soundcheck anfingen. Maya und Ken tauchten eine ganze halbe Stunde zu spät auf. Machte das Licht diesen Effekt, trugen Maya und Ken seit neuestem Lipgloss, oder warum sonst schimmerten die Lippen beider so verräterisch? Die hatten doch nicht-! Die waren nicht wirklich-! Das durfte einfach nicht wahr sein! Angespannt nahm ich meine Gitarre und spielte ein paar Akkorde auf ihr. Ich musste mich ablenken und durfte mich unter keinen Umständen aufregen. Eine Saite riss und ich wechselte sie, ohne einen Ton zu verlieren, aus. Ich hörte, wie Ken darüber lachte, doch ich blendete es aus. Ebenso wie die besorgten und teils verwirrten Blicke der anderen. Ich hatte nur noch den Wunsch, dass dieser Abend so schnell wie möglich rumging. Der Check verlief, bis auf die gerissene Saite, ohne Probleme und wir gingen zu unserem Team, um alles weitere für das Konzert zu besprechen, welches in knapp einer Stunde stattfinden sollte. Die Stunde verging mehr als schnell und wir konnten bis in den Backstage Bereich die Rufe unserer Fans hören. Denki war der Erste, der auf die Bühne ging. Jun, Yuya und Ken folgten. Als die vier bereit standen, kam ich unter den lauten Rufen der Fans, auf die Bühne und ließ mir meine Gitarre geben. Kurz darauf erschien Maya und lief dicht hinter mir vorbei in die Mitte der Bühne. Kurz versteifte ich mich, als ich Maya hinter mir vorbei gehen spürte. Seine Hand hatte sich gerade, bestimmt nur ganz zufällig, auf meinen Hintern gelegt, oder? Doch diese Berührung war so schnell vorbei, dass sie bestimmt bloß nur Einbildung gewesen sein konnte. Ich sah nach rechts und bemerkte Kens finster drein schauenden Blick. War Mayas Hand etwa doch kein Zufall gewesen?! Weitere Gedanken konnte ich mir nicht darüber machen, denn das erste Lied fing an und ich ließ meine Finger über die Saiten meiner Gitarre gleiten, um ihr die schönsten Töne zu entlocken. Die ersten paar Lieder spielten wir ohne Unterbrechung, ehe unsere kleinen Sprecheinlagen kamen. Nun, Maya sprach eher. Ich hatte lediglich ein paar kurze Sätzchen, da ich einfach nicht mehr sagen wollte. Ich war auf der Bühne, um meine Gitarre zum ertönen zu bringen und eventuell kurz mal Mayas Gesang mit meiner Stimme zu verstärken, aber das war es auch schon. Den häufigen Teil mit dem Mikrofon konnte ruhig der Blonde haben. Ich war da echt nicht scharf drauf. Nach unserer kleinen Talkrunde, tauschte Maya einen kurzen Blick mit Jun und der nächste Song begann. Die Menge heizte uns ganz schön ein und wir genossen es. Maya wurde bei so einem Live, bei welchem uns die Fans richtig forderten, immer ein wenig aufgedreht. So auch jetzt. Erst ging er zu Ken und schmiegte sich von hinten an ihn. Ich versuchte dies nicht weiter zu beachten und hatte Mühe, meine Griffe an der Gitarre nicht zu verwechseln. Fast hätte ich einen, oder mehrere, Töne verhauen, als ich Maya aus den Augenwinkeln sah, wie er auf mich zu geschlichen kam. Die Fans bemerkten, dass sich Maya mir anzüglich näherte und warteten, was der Blonde mit mir plante. Mir rasten heißkalte Schauer über den Rücken, als ich in Mayas funkelnde Augen sah. Was hatte er nur vor? Die Frage erübrigte sich in den nächsten paar Sekunden, denn Maya war bei mir angelangt und drückte mir freudenstrahlend und total aufgedreht einen Kuss auf den Mund. Im nächsten Moment waren Mayas Lippen wieder von meinen verschwunden und man hörte einen schiefen Ton von meiner Gitarre her klingen. Wir beendeten das Konzert nach einer Zugabe und gingen glücklich, aber erschöpft von der Bühne. Im Backstage Bereich kam mir das geschehene auf der Bühne in den Sinn. Ich hatte mich das erste Mal in LM.Cs Laufbahn so richtig im Ton vergriffen. Klar, Fehler passierten schon einmal, aber heute war es verdammt auffallend gewesen und das alles nur weil – Maya hatte mich geküsst!? „Hey Aiji! Was war denn los mit dir? Ist dein Alter daran Schuld, dass du nun schon vergisst, wie deine Gitarrenparts von ‚Oh my Juliet‘ gehen, oder hat dich Mayas Kuss so aus der Bahn gebracht?“ Ken! Ab und zu konnte ich ihn echt nicht leiden. Und in letzter Zeit erst Recht nicht. Genauer gesagt, seit er sich so intensiv mit Maya beschäftigt. „Ken-chan, lass ihn in Ruhe. Wir sind alle fertig von dem Konzert und brauchen unsere Puste, um zum Hotel zu laufen.“ Dankend nickte ich Maya zu, welcher mich anlächelte. Musste ich erwähnen, dass der Blonde gerade einfach nur zum anbeißen aussah? Unsere Managerin hatte den Tourbus zu der Konzerthalle beordert und wir durften mit dem Bus zum Hotel zurück fahren, anstatt den Weg zu laufen. Im Bus drin, nahm sich jeder einen Platz auf einem der Sessel oder der angebrachten Couch. Ken setzte sich auf das Letztere und zog Maya zu sich, welcher erst kurz protestierte, da er vorgehabt hatte, den Sessel neben mir zu nehmen, doch dann ließ er es zu. Er sagte auch nichts, als Ken ihn in seine Arme zog und anfing mit Maya zu kuscheln. Ich sah zu Boden, um das Bild nicht mit ansehen zu müssen, doch fünf Minuten später sah ich doch wieder zu ihnen hinüber. Wer wusste schon, was Ken als nächstes mit Maya anstellte, wenn ich nicht hinsah. Maya war an Kens Schulter eingenickt und sah aus wie ein Engel. Und wenn das da an Mayas Seite nicht Ken wäre, dann wäre es ein Bild für Götter. Maya sah so wunderschön aus. Egal ob im wachen, oder schlafenden Zustand. Einfach alles an ihm war perfekt. Eine blonde Schönheit. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)