Der Junge in mir von shinichi_san (-Junge sein macht viel mehr Spaß-) ================================================================================ Kapitel 8: Überraschungen? -------------------------- Kapitel 8: Überraschungen? Ich seufzte und setzte mich vor meinen Kühlschrank, den ich genervt zuschmiss. Warum hatte ich ihn noch mal rausgeschmissen? Weil er mich nervte! Aber war es wirklich nur das? Ach verdammt, ich wusste es nicht und ich wollte es auch nicht wissen. Ciao, liebe Träume. Hallo, schlaflose Nacht. Ich stützte den Kopf in die Hände und schrie leise hinein. Gosh, wieso war es mit diesem Jungen immer so schwer zu kommunizieren? Ich biss doch nicht! Schnaubend erhob ich mich wieder auf meine Knie und packte den Rest der Einkäufe in den Kühlschrank. Dann stand ich auf und ging in mein Zimmer, um die Teetassen von Jo und mir wegzuräumen. Ich spülte gleich ab und nahm mir dann ein Glas, das ich mit Mineralwasser füllte. Ich wickelte meinen Verband ab und zog mir mein Schlafshirt über. Schließlich hatte ich nichts mehr vor. Nachdem ich in das Zimmer trottete, zog ich mein Handy aus der Hosentasche, warf einen kurzen Blick darauf und schmiss es dann einfach auf mein Bett. Ich selbst setzte mich daneben und schnappte mir die Fernbedienung, um der Fernseher anzuschalten. CSI: NY. Wenigstens etwas positives… Wie viele Tage waren seit dem letzten Streit mit Jo vergangen? Einer? Wow, ein neuer Rekord. Ich schaltete den Fernseher wieder aus und ließ mich nach hinten auf das Bett fallen. Toll. Jetzt hatte ich keinerlei Lust mehr, fern zu sehen. Weshalb auch immer. Ein Vibrieren neben mir ließ mich aufschrecken und ich griff nach meinem Handy. Elias rief an. Ich drückte auf den grünen Hörer und hielt mir das Handy ans Ohr. “Ja?”, fragte ich hinein und legte mich wieder hin. Ich konnte auch im Liegen sprechen. “Hey Sam! Was machst du heute noch?”, fragte er mich und ich zog die Augenbrauen hoch. “Nun ja, eigentlich hatte ich vor, mal wieder zu schlafen. Wieso?” Er hatte mich neugierig gemacht. Wieso meldete sich jetzt bei mir? Er rief mich doch sonst nicht an. Stand jemand in Flammen? “Grillabend.”, meinte er und ich hörte jemanden im Hintergrund grölen: “Er soll kommen!” “Warte!”, sagte Elias und im nächsten Moment war eine andere Stimme zu hören: August. “Alter, beweg dich! Bring was zu trinken mit und alles is klar! Wir treffen uns halb zehn bei Elias!”, meinte er. “Er soll Jo anrufen!”, meinte Elias im Hintergrund. “Ach und ruf Jo an. Wenn er gesund ist, dann soll er Knabberkram mitbringen!” Damit legte er auf. Ich sah verwirrt auf mein Handy und seufzte leise. Ich hatte ja nicht mal die Chance bekommen, etwas dagegen zu sagen! Frechheit! Aber typisch August. Ich schüttelte den Kopf und suchte Jos Nummer. Dann drückte ich auf den grünen Hörer und wartete. Das Freizeichen erklang. Ein weiteres Mal. Dann war besetzt. Ich zuckte die Schultern und erhob mich. Sollte er doch dran ersticken, sauer auf mich zu sein! Ich schickte ihm noch eine SMS mit dem Inhalt: Grillabend. Halb zehn bei Eli. Knabberkram. Dann machte ich mich wieder ins Badezimmer, umwickelte meinen Brustkorb mit dem Verband und zog mir eine verwaschene, blaue Jeans, ein schwarzes Shirt und einen schwarzen Pulli an. Kurz darauf verließ ich die Wohnung, schloss ab und fuhr mit dem Fahrstuhl nach unten. Dann machte ich mich wieder zum Supermarkt. Schon das zweite Mal am heutigen Tag. Allerdings war ich ziemlich überrascht, als plötzlich Jo vor mir stand, fünf Tüten verschiedenster Chips in der Hand. Ich lief in ihn hinein und er fluchte leise. “Sorry, Jo!”, sagte ich und half ihm die Tüten wieder aufzuheben. Er grunzte nur undankbar. Ich zuckte die Schultern und machte mich auf den Weg zu den Spirituosen. Jo folgte mir, den Blick gesenkt. Wir bezahlten unsere Waren und machten uns dann gemeinsam auf den Weg zu Elias. Schweigend. Na Heureka! Kurz nach der dritten Ecke, die wir passiert hatten, seufzte ich leise. Jo blickte mich fragend an. “Sorry, wegen vorhin!”, meinten wir gleichzeitig und ich fing an zu lachen. Auch Jo stimmte mit ein. “Kann ich zuerst?”, fragte er dann leise und ich nickte stumm. “Ich weiß nicht, warum ich immer so überreizt reagiere. Vor allem, nur weil du nicht geantwortet hattest! Sorry. Ich weiß echt nicht, was mit mir los ist. Ich wollte eigentlich nicht gehen. “Ich wollte eigentlich nicht, dass du gehst, aber zur Zeit strapazierst du meine Nerven schon ganz schön!”, meinte ich und setzte den Bierkasten zum hundertsten Mal ab. Ich war ein Mädchen! Ich durfte Schwäche zeigen! Nun gut, in der Gestalt des Jungen vielleicht nicht, aber das war mir jetzt auch egal. “Warte, ich nehme den Kasten!”, sagte Jo und schüttete mir die Tüten auf die Arme. Ich lächelte leicht. “Danke, aber ich hätte das auch geschafft!”, meinte ich und schmiss die Tüten auf den Kasten drauf. “Zusammen?”, fragte Jo grinsend und packte an der einen Seite an. “Zusammen!”, nickte ich und griff die andere Seite. Dann hoben wir den Bierkasten hoch und schleppten ihn weiter. Bis zu Elias war es nicht mehr weit. So kamen wir überpünktlich um viertel nach neun bei ihm an. Eli begrüßte uns grinsend. “Ah, der Kranke, der im Physikunterricht einschläft!”, witzelte er und boxte Jo kameradschaftlich auf den Arm. Dieser sah mich erstaunt an und ich zuckte nur die Schultern. Ich brauchte auch meine Geheimnisse. “Sind wir zu früh?”, fragte ich, um das Thema abzuschließen und sah über Eli´s Schulter. “Ja, aber August ist ja auch schon da. Sam, da wartet eine kleine Überraschung für dich im Garten!”, sagte er und schob mich in das Haus seiner Eltern hinein. Fuck! Dabei mochte ich doch keine Überraschungen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)