私はあなたと一緒にいたい von Oceanwhirl (Ich möchte bei dir sein) ================================================================================ Kapitel 8: Weight of Euphoria ----------------------------- "Dein Problem ist-", Setsukis Flasche kam so heftig auf der Holztheke zum stehen, dass selbst Yuuki, der in einiger Entfernung mit ein paar Mädchen an der Theke sprach, sich erschrocken umdrehte. Als er bemerkte, dass es sein betrunkener Mitbewohner und Fickkumpel war, drehte er sich aber wieder zu den Frauen. "Dein Problem ist", stellte Setsuki also sehr lautstark fest, "dass du keinen Arsch in der Hose hast und auch keine Eier! Und von deinem Schwanz weiß ich auch nur, weil er ziemlich groß ist und einem am Pissoir auffällt!" Jun zuckte ein wenig zusammen, Hizaki grinste und Teru tat, als habe er das gerade nicht gehört. Setsuki war peinlich, wenn er besoffen war, schmiss mit Schimpfwörtern und vulgären Ausdrücken nur so um sich und fummelte zwischendurch, entweder an sich oder an anderen, aber auch nur, wenn er kein Thema hatte, über das er sich brüskieren und das er mit seinem abwechslungsreichen Wortschatz ausschmücken konnte. Zumindest was das anging war Jun im Augenblick sicher. Dennoch war es unangenehm, sich vorzustellen, dass jetzt ungefähr die Hälfte der Leute im Velfarre wusste, dass er nicht schlecht bestückt war. Dabei empfand er seine Ausstattung als gar nicht so übermäßig, wie sein bester Freund es gerade darstellte. "Ich hab Tussis erlebt", fuhr der Betrunkene fort, "die waren forscher als du, die haben sich gekrallt, wen sie wollten, aber bis du mal aus deinem kleinen, virtuellen Otaku-Schneckenhaus herausgekrochen bist, hat man dir doch schon alles weg geschnappt! Ist doch kein Wunder, dass du niemanden hast und wenn du mal jemanden hast, dann rennen sie um ihr Leben, weil du nämlich sterbenslangweilig bist. Ich will dich echt nicht kränken, Jun-chan, aber deine höfliche, guterzogene >Ich-lass-es-langsam-angehen-damit-es-echte-Liebe-wird<-Nummer ist erstens aus den 80ern und zweitens das Todesurteil für deinen Schwanz. Du wirst niemals wieder jemanden zum Ficken abkriegen, wenn du nicht langsam aber sicher mal anfängst, in die Bresche zu springen. Und wenn du unhöflich rüberkommst, drauf geschissen, du bist kein Eunuch und keine Nonne, dann probierst du es halt bei der nächsten. Sex ist Sex. Und du hast es nötig, ich kenn dich doch. Du stehst doch auf Sex. Warum bist du dann so verdammt vorsichtig? Du sollst sie abschleppen und vögeln und zwar am besten viermal hintereinander und das noch lange bevor du sie deinen Eltern vorstellst!" Jun war auf seinem Hocker immer mehr zusammengesunken, hielt sich an seinem Bier fest und ließ die Worte, die so weh taten wie Sprengpfeile, auf sich hernieder prasseln. "Er hat recht", meinte Teru schließlich sanft. "Auch wenn er ein betrunkener, unsensibler Troll ist. Du musst an dich selbst denken. Jeder, der mit dir kommt, weiß, worauf es hinausläuft. Es geht wirklich nicht um Liebe-" "MIR geht es aber um Liebe!", warf Jun ein, auch wenn es ihm Leid tat, Teru zu unterbrechen. "Ich will nicht bloß mit ihm schlafen! Ich will nicht nur einen kurzen Fick oder ein One Night stand. Ich will… Ich will bei ihm sein! Ich will ihn ansehen, Stunden lang. Ich will ihn zum Lächeln bringen! Ich will seine Hand halten, egal, wie kalt sie ist. Ich will ihn küssen! Ich will ihn nicht benutzen! Ich will mit ihm zusammen sein, weil ich ihn liebe!" "So ein Schwachsinn!", schaltete Setsuki sich wieder ein. "Du kennst ihn doch gar nicht! Du kannst nicht in ihn verliebt sein! Du findest ihn vielleicht süß und sexy und hast dich in ihn verknallt, aber du weißt doch nichts über ihn! Das ist keine Liebe, Junya, das ist vielleicht eine Schwärmerei, aber wenn du dich in etwas reinstürzen willst, was dich nur verletzt, werde ich dich aufhalten und wenn ich dir dazu in die Fresse hauen muss. Ich weiß, dass der Typ ein verdammtes Arschloch ist, weil er dich nämlich seit Tagen hängen lässt. Ich werd auf keinen Fall zulassen, dass die kleine Schwuchtel dir auch nur ein Haar krümmt, und wenn er es wagt, über diese Türschwelle zu treten (er deutete mit einer heftigen Geste in Richtung des Eingangs), werde ich ihm mit beiden Füßen in sein hübsches Gesicht springen, dass ihn nicht mal seine Mutter mehr erkennt. Du weißt, dass er das verdient hat, also komm nicht mal auf die Idee, mir zu widersprechen, Komori!" Wenn Setsuki ihn Junya nannte, war das schon ein schlechtes Zeichen, aber wenn er ihn bei seinem Nachnamen nannte, musste Jun sich wirklich in Acht nehmen. Hizaki tätschelte Juns Finger, die um seine Bierflasche geklammert waren. "Er will dich doch nur beschützen", meinte er, mit einer kurzen Kopfbewegung zu Setsuki, der sich etwas aufgebracht eine Zigarette anzündete. "Ich weiß, ich weiß", pienzte der Braunhaarige. "Ich weiß doch, dass es bescheuert ist. Aber ich muss immer an ihn denken, IMMER. Ich will ihn so gerne wieder sehen. Ich weiß doch auch, dass ich ein hoffnungsloser Idiot bin. Aber ich fühle mich so sehr zu ihm hingezogen. Ich weiß nicht mal warum. Er ist einfach so toll…" "Ist er gar nicht!", maulte Setsuki und legte sehr plötzlich die Arme um Juns Schultern, zog ihn an sich. "Er ist ein dummer Arsch, weil er meinem besten, süßesten Freund so weh tut", murmelte der Größere. "Weißt du, wer deine Liebe verdient hat, Jun-chan? Ich. Weil ich dich nämlich auch liebe." Jun kicherte leise und legte dann auch die Arme um seinen besten Freund. "Ich liebe dich ja auch, Rai-chan. Aber anders. Ich würde alles für dich tun. Aber ich würde nicht mit dir schlafen oder so." Auch Setsuki kicherte und setzte sich wieder auf. "Wir machen jetzt einen Versuch", beschloss der andere und ergriff Juns Hände. "Du suchst dir jetzt jemanden aus, der dir gefällt. Nicht Hizaki oder Yuuki oder Teru oder mich sonst jemanden, den du schon kennst. Und wenn du jemanden hast, zeigst du ihn mir. wir schließen eine Wette ab. Wenn du es schaffst, ihn dazu zu bringen, mir dir rumzuknutschen, also so richtig wild und hemmungslos, nicht für Drittklässler, bezahl ich deine komplette Rechnung. Wenn du es nicht schaffst, bezahlst du meine." Setsuki sah selbstsicher aus, Jun dagegen bekam es mit der Angst. So besoffen wie sein Freund schon war, war dessen Rechnung sicher wahnsinnig hoch. "Abgemacht?", fragte Rai grinsend und Jun schlug unsicher ein, als der andere ihm die Hand hinstreckte. Setsuki hatte keine Befürchtungen, dass er bezahlen musste, und selbst wenn, wäre es nicht schlimm, denn die Belegschaft bezahlte nur den halben Getränkepreis. Hizaki und Teru klatschten und Jun stand auf, um sich jemanden auszusuchen, Setsuki folgte ihm. Sie liefen ein bisschen herum und Juns Augenmerk fiel auf einen sehr hübschen jungen Mann mit dunklem Make-up und wirr gestylten, dunkelblauen Haaren. Er saß mit ein paar Freunden an einem Tisch. Einer hatte ein Tattoo, einer trug rote Lack-Strapsen. Sie sahen aus, als würden sie in einer Band spielen, aber es war wohl keine, von der Jun je gehört hatte. Zumindest kannte er die vier Männer nicht. "Der Blauhaarige?", vermutete Rai lachend und Jun sah ihn etwas verwundert an. "Er sieht aus wie eine kleine süße Gruftschlampe, ich weiß doch, auf welchen Typ du stehst." Der Hellhaarige nickte. "Dann mal los." Er seufzte, straffte die Schultern, ging dann zum Tisch herüber. "Hey", begann er vorsichtig und alle vier sahen auf. "Ich will nicht stören. Es ist nur so…" Er hatte sich direkt an den Blauhaarigen gewandt. "Ich hab dich gesehen und ich wollte nur fragen, ob ich dich auf was einladen kann." Er sah auf den Tisch, das Bier des Blauhaarigen war noch fast voll. Scheiße. "Vielleicht einen Kurzen oder so oder… ich weiß nicht, auf was du Lust hast." Der Angesprochene lächelte. "Willst du mich angraben?" Jun überlegte. Naja, das war nicht schwer zu erraten gewesen. Also meinte er nervös lachend "Ja, eigentlich schon." Der Blauhaarige sah nacheinander seine Freunde an, dann stand er auf. "Okay, lass uns zur Theke gehen. Wir waren ohnehin grade fertig mit dem Gespräch." Jun war überrascht, lief dann voraus zur Theke, wo Yuuki ihn schon erwartete. Scheinbar hatte Rai, der wieder bei Teru und Hizaki Platz genommen hatte, seinem Freund erklärt, was gerade lief. Er kam zu Jun und seinem Begleiter. "Was kriegt ihr?" Jun sah zu dem Blauhaarigen, der erfreut schien, dass man ihn so schamlos anbaggerte. "Zwei braune Tequila, bitte." Jun nickte Yuuki zu. "Schreibs auf meine Rechnung, ja?" Yuuki nickte und ging die Tequila holen, während der Blauhaarige sich beeindruckt an Jun wandte. "Du darfst anschreiben? Kennst du den?" "Ja", erwiderte der Braunhaarige, ein bisschen stolz auf sich. "Ist der Mitbewohner von meinem besten Freund. Mein Name ist übrigens Junya, kannst Jun sagen, wenn du willst." "San", erwiderte der Blauhaarige und Jun war einen Moment verwirrt, bevor der andere leise lachte und meinte: "Das ist mein Name, San." "Ah, okay", lachte Jun. "Ich war grad ein bisschen verwirrt." Der Tequila kam, abgedeckt mit je einer halben Scheibe Orange und einem Salzstreuer, der mit Zimt gefüllt war. Sie benetzten das Daumengelenk mit Saft aus der Orange, streuten Zimt darauf, stießen dann an und leckten den Zimt ab, bevor sie den Tequila herunterstürzten und dann mit den Zähnen das Fruchtfleisch von der Orangenschale rupften. Jun musste einen Würgereiz unterdrücken, denn der Tequila war echt ekelhaft, aber San schien es zu schmecken, denn er leckte sich freudig lächelnd über die Lippen. "Ich steh auf Tequila", stellte er fest und lehnte sich mit dem Rücken an die Theke, sah zu Jun. Er schien wirklich nichts dagegen zu haben, dass der Braunhaarige ihn angebaggert hatte. Im Gegenteil, er vermittelte einem fast das Gefühl, dass es ihm gefiel. Jun war froh, dass er nicht an ein Arschloch geraten war oder so. Und es würde auch nicht zu schlimm werden, falls er es tatsächlich schaffte, mit San zu knutschen. Der Kleine war ziemlich hübsch. Setsuki, heirate mich!!!!!!!!!!!! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)