Elements von Franlilith (Reich der Träume) ================================================================================ Kapitel 1: Wind --------------- Der Wind gebärt Freiheit. Lässt Träume fliegen. Trägt sie weiter, weiter hinaus zum Horizont. Es gibt einen Ort, weit fern von jedem menschlichen Gedanken. Eine Lichtung, tief im Walde der Träume und Gefühle. Winde tragen Vögel hinauf, so weit bis sie sich von allein weiter erheben. Hier inmitten der hohen Gräser und sanften Bachläufen, tanzt ein Mädchen Tag um Tag. Ihr weißes Haar umspielt ganze Welten, weiße Gewänder, helle Augen. Was Menschen einsam nennen, zelebrierte sie. Des Mädchens Name lautet Wind. Ihr Herz liebt diesen Ort. Die einfache Vorstellung von Freiheit. Doch nur sie, nur der Wind ist wahrhaftig frei. Nichts spricht gegen dieses Gefühl. Drum tanzt sie weiter, während die Geschwister leise säuselnd nach ihr riefen. Knisternde Flammen, warm – seicht gewebte gelbrote Töne. Betörendes Plätschern, belebt – ungeachtet vielfältig. Ruhendes Wispern, standhaft – beruhigende Stimme. Oft fragte sie, ob all jene ihren Tanz begleiten. Nie erfüllter Wunsch. Sie waren doch ebenso Tänzer wie sie. Säuseln verlässt ihre blassen Lippen: „Liebe Schwestern – ich singe ein Wiegenlied. Ich singe allein für euch.“ Wenn man die Augen schließt, hört man den Wind singen. Ihre Stimme manifestiert sich. Umschmeichelnde Freiheit. Sanftes Wispern. Der Wind berührt ganz langsam jedes Herz. Kapitel 2: Fire --------------- Lodernde Flammen. Weit ab von jedem seichten Gefühl. Träume und Tränen ineinander gebunden. Laut und stark. So war sie. In ihren Händen purpurrote Tücher. Ein Mädchen, das sich um sich selbst dreht. Rotes Lodern in ihren Augen. Ebenso ihr Haar. Ihre Schwester verweht es, mit ihrer gegebenen Kraft. Sie ist soviel sanfter, nicht schmerzend. Anders als die Hitze, welche mit jeder Bewegung weiter hinauf in den Himmel stieg. Des Feuers Kind. In ihren Fingern die Wärme jener Zeit. Rot, gelb wie das traurige Gefühl der Wut. Sie beherrschte nichts. Wünschte sich nichts. Sah ihrer Schwester zu. Wie sie tanzt, wie sie strahlt. Sie konnten nicht ohneeinander existieren. Dennoch waren sie so verschieden. Wieder rief sie. Sang leise ihr Lied, suchte nach ihnen. Und wünschte sich, nicht allein zu tanzen. In lodernden Flammen sollte sie aufgehen. Doch längst verwehte die weiße, reine Farbe ihre Wut. Sie brannte leise vor sich hin. In den Fingern die Tücher, welche sich um den Wind formten. In alle Ewigkeit würden sie tanzen. Kapitel 3: Water ---------------- In Wellen getauchte Hoffnung. Wütend und gleichermaßen bebend ruhig. Kälte in allerlei Farben. Blaue Farbe. Das Meer in ihren Augen. Der Sturm in ihrer Hand. Die andere Seite des Weltenspiegels. Sie existierte ebenso lange wie alle anderen. Dennoch war sie so alt wie die Welt. Tropfender Himmel. Seichte See. Der Zwischenraum ganz leer gelassen. Von der Melodie ihrer Schwestern betört. Neugierig, ja gar nachdenklich gemacht. Sie waren so schön. Zu tanzen unter ihrem Himmel. Betört von zärtlicher Melodie. Genüssliche Wahrheit, getarnt als nichtige Lüge. Sie das Feuer. Sie der Wind. Hier stand einsam das Wasser. Das weiße Mädchen. Das rote Mädchen. Singend und tanzend ineinander geschlungen. Beide sangen das blaue Mädchen herbei. Winkten nach ihm, griffen seine Hände. Sie beide, ein Teil dieser Welt. Bewegung im weiten Meer. Lautes Tosen als sie sich berührten. Nicht ohneeinander, nicht getrennt voneinander. Zusammen für immer. Geheilt von allerlei Wunden. Beruhigtes atmen vertrieb die Angst. Wenn sie singt, sangen sie auch. Wenn sie tanzt, stimmten sie ein. Gefühlte Ewigkeiten, Gemeinsamkeit. Kapitel 4: Earth ---------------- Standhaftigkeit und Ruhe. Menschen verließen sich auf sie. Sie existierte am längsten. Schwer zu berührendes Herz. Geschlossene Augen und sanftes Klingen. Die Hände ausgestreckt. Friedliebend und dennoch manchmal zerbrechlich. Nichts Böses wollte sie. Drum war sie auch nicht schwach. Die Reinheit Erde. Jene, die jeden Schmerz abwog und jeden auf sich trug. Doch selbst sie ließ sich leise kitzeln. Die Grashalme unter ihren Füßen wehten. Leiser Gesang ereilte sie. Tanzende Mädchen, drei an der Zahl. Eine Geschichte zu erzählen sie doch hatte. Dennoch brach ein Lächeln über die marmorne Haut. Ein Tanz ganz ohne Fesseln. Die Freiheit ihrer Schwester. Das Herz jeder Natur. Ohne sie zu beneiden, wurden ihre Schritte fester. Auch sie wurde an den Händen gehalten. In den Kreis gezogen. Nur sie umspielten die Wahrheit. In weiß, rot, blau und grün getaucht. Die Welt bestand aus ihnen. Und sie bestanden aus der Welt. Tief im Herzen ein Lächeln. Seidene Tücher flackerten umher. Benetzen die Lichtung. Leises Einatmen und tanzen. Nur sie allein, brachte sie zusammen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)