Werbespot mit "DARK MOON" von Capoeira (Ein FF für Hybie) ================================================================================ Kapitel 2: ----------- Drei Tage später, als im Studio die Aufnahmen gemacht wurden, sollte am Abend der Film gezeigt werden. Doch Kyoko sass allein im Saal und als auch 20 Minuten nach offiziellen Beginn niemand erschienen war, entschied Kyoko auf Play zu drücken und den Film nur für sich abzuspielen. Als der Prinz mit seinen Freunden Aschenbrödel als kleines Huhn bezeichnete und einfangen wollte, ging die Tür zum kleinen Kinosaal auf und Ren kam herein. „Verzeihung“, murmelte er und wollte sich einen freien Platz suchen, als er bemerkte, das alles bis auf einen noch frei war. Er setzte sich neben Kyoko und entschuldigte sich nochmals. Kyoko hielt den Film an. „Oh nein, bitte, fahre fort, ich bin viel zu spät.“ „Aber nein, du verpasst sonst doch den ganzen Anfang, der ist wichtig.“ „Ich bin zu spät, es ist ok.“ „Nein, gewiss habe ich mich mit der Uhrzeit vertan und zu früh begonnen. Verzeih. Ausserdem bin ich die Einzige ausser dir hier, da kann ich mich gern dir anpassen. Ich kenne ihn eh schon auswendig.“ Und noch bevor Ren ein weiteres Wort sagen konnte, begann der Film von vorn. Ren betrachtete Kyoko noch verwundert, als er sich beim Bellen des Hundes im Vorspann doch dem Film und der ansprechenden Musik hingab. Nur durch gelegentliches Lachen, wie zum Beispiel in der Szene mit dem Hühnchen ohne Federn, welches den Prinzen dennoch ganz schön alt aussehen lässt, indem er Schneebälle einstecken muss, war es still im Saal. Die Konzentration und die damit verbundene Anspannung war sehr gut zu fühlen, förmlich zu riechen. Am Ende des Filmes unterhielt sich Ren angeregt mit Kyoko über das eben Gesehene und die damit verbundenen Gedanken und Gefühle, während sie alles wieder aufräumte. Nachdem Kyoko die Tür zum Privat-Kino verschloss, stiegen sie gemeinsam die Treppe herab, noch immer in eine Diskussion über den Film vertieft. Doch da stolperte Kyoko und verlor einen ihrer Schuhe. Ren bückte sich sofort danach, kniete eine Stufe unter ihr nieder und wollte den Schuh gerade Kyoko wieder anziehen, als diese in leises Kichern ausbrach. Verdutzt sah Ren zu ihr hinauf und erst da bemerkte er die Parallele zum Film „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ und noch bevor Ren sich versah, verschwand Kyoko eilends ohne Schuh an ihm vorbei. Immer wieder dachte Kyoko auf dem Rückweg und später in ihrem Hotelzimmer an diese Situation. Sie schämte sich und ihre Engel schalten sie für ihr Benehmen. Kyoko war kein Aschenputtel und Ren kein Prinz. Noch dazu kannte er sie. Was dachte sie sich nur dabei, einfach zu verschwinden, doch den Mut Ren anzurufen fand sie dennoch nicht. Gleichzeitig erging es Ren unweit von Kyoko entfernt ganz ähnlich und doch ganz anders zugleich. Er verbat dem Prinzen Gefühle für Aschenbrödel zu haben und zählte viele Gründe auf, wieso er den Schuh hätte nicht zurück bringen sollen. Ja, er ging sogar soweit Gründe zu finden, von Beginn an gehorsam gewesen zu sein und seinem Vater, dem König zu folgen, brav das Hofgut zu besuchen, keine Jagd zu veranstalten, brav zu lernen und „klein Röschen“ zur Frau zu nehmen. Erst als Ren bemerkte, dass es kaum absurder ging, schüttelte er den Kopf und legte sich ins Bett in der Hoffnung bald Schlaf finden zu können. Vergebens. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)