Winterwelpes Geburtstag von Hoshisaki (Jounouchi 25.01. Katsuya) ================================================================================ Winterwelpes Geburtstag ----------------------- Titel: Winterwelpes Geburtstag Ein Yu-Gi-Oh! Duel Monsters-Oneshot von R-chan aka Hoshisaki Warnings: Shounen-Ai, Sprüche klopfen, ein-zwei Kraftausdrücke? Shipping: Puppy! Summary: Jous Geburtstag könnte nicht unschöner verlaufen, als er es bis jetzt schon tat. Und dann auch noch Kaiba. Wo sollte das nur alles enden? Bestimmt dachte Jou nicht an eine Knutscherei in einem Schneehaufen!? Widmung: Für meinen YGO-Fav-Chara Jounouchi Katsuya und meinem liebsten Schatz, der leider so weit weg ist und von Winterdepris gequält wird! Viel Spaß beim Lesen! R-chan aka Hoshisaki Winterwelpes Geburtstag ~BATSCH!~ "Au!" Jounouchi Katsuya hatte einen Schneeball an den Hinterkopf bekommen und war gerade dabei das Gleichgewicht zu verlieren. Ein fieses Lachen war zu hören, als Jou sich noch auf den Beinen halten konnte. "Gut getroffen, Mokuba!" "Grrr~" Jou fuhr herum, und wäre fast über seine Schneeschaufel gestolpert. "Nee, eigentlich wollte ich was anderes treffen!" Mokuba zog kurz einen Schmollmund, lachte dann aber. "Auch egal", kommentierte Seto und schob seinen kleinen Bruder über das bereits von Jou freigeschaufelte Pflaster zum Eingang des Game Shops. Mokuba huschte hinein und rief drinnen fröhlich eine Begrüßung, die bis nach draußen schallte. "Was machst du denn hier?", knurrte Jou und warf Kaiba einen giften Blick zu, bevor er die Schaufel wieder in die weiße Masse steckte und schippte und schob. * Der Tag war von Anfang an nicht besonders gewesen. Über die Alkoholleiche seinen Vaters hinweg war er heute zur Schule gestolpert und geschlittert. Niemand hatte ihm an diesem 25. Januar zum Geburtstag gratuliert, nicht einmal Yuugi! Dafür hatte er einen Mathetest versaut und sich das Knie an einem Tisch aufgeschlagen. Und dann hatte Yuugi ihn auch noch gebeten, ihm beim Schneeschippen zu helfen. Vor dem Laden musste schließlich Ordnung herrschen, sonst kamen keinen Kunden. Wie auch, wenn sie sich auf dem Gehweg vorher den Hals brachen? Natürlich hatte Jou sofort eingewilligt und sich bereiterklärt. Ein treuer Freund wie ein Paar Dackelaugen, wie er eben war. Nur hatte er nicht damit gerechnet, dass Yuugi es ihn alleine machen lassen würde, nachdem Opa Mutou ihm erst mal ein Rezept in die kalten Hände gedrückt und ihn zur Apotheke geschickt hatte. Als er wiederkam, riss der Opa die Tür auf, nahm ihm das kleine Plastiktütchen mit einem schnellen "Danke! Hier hast du!" ab und Jou sah sich sogleich wieder vor einer geschlossenen Tür, mit einer Schneeschaufel in der Hand, an deren Griff ein gelbes Klebezettelchen haftete, mit der Aufschrift "Du machst das schon, Jou-kun! Als Belohnung gibt's Heiße Schoki und Videospiele! Yuugi". Was blieb ihm da anderes übrig, als mit dem Schneeschippen anzufangen? Zumal der Wind ihm einmal kräftig um die eiszapfenhafte Nase wehte und Jou die einzige Möglichkeit zum Aufwärmen in Bewegung sah. Also hatte er gewuselt und gemacht und getan, bis der Schneeball geflogen kam. * "Ich genieße meine Freizeit mit meiner Familie. Und als Sahnehäubchen bekomme ich auch noch die Gelegenheit, den Köter zu ärgern. Was für ein Tag, findest du nicht?", höhnte Seto, der ganz genau sah, wie Jou die Zähne klapperten. "Ja, total! Und sogar die Sonne scheint!", murrte Jou sarkastisch. "Ich weiß. Für jedes Hündchen geht die Sonne auf, wenn sein Herrchen vorbeikommt, oder?" Jou hätte dieses Ich-bin-besser-als-du-Grinsen so gerne mit der Schaufel aus Kaibas Gesicht gewischt. "Ich fürchte, da hast du was missverstanden, Geldsack!" "Glaubst du?", fragte Seto und kam ein paar Schritte auf Jounouchi zu, der anfangs zurückwich, bis seine Füße wadentief in dem Schneehaufen steckten, den er selbst vorhin aufgetürmt hatte. "Jedenfalls ist es beachtlich, dass sogar du Straßenköter auf die Idee gekommen bist, die Straße, auf der du haust, zu putzen. Ich staune, muss ich schon sagen." Die nasse Kälte zog sich Jous Hosenbeine hoch und ließ ihn schlottern. "Du spinnst echt ey, Kaiba!", war Jous schlappe Antwort und das Klappern seiner Beißer ruinierte selbst das letzte bisschen Effekt. "Och, ist dem Wauwau etwa kalt? Hat Yuugi dich nicht mit vor den Kamin und auf den Schoß genom-" "Yuugi hat gar keinen Kamin!" "-men? Komm her, Hündchen, ich wärm dich!" Mit offenen Armen machte Seto, der eigentlich erwartet hatte, dass sich Jou so in der Falle sitzen sah, dass er sich verteidigen anstatt zurückweichen würde, einen letzten Schritt auf Jounouchi zu. Der jedoch riss die Augen auf, wahrscheinlich zu erschrocken, und stolperte entgegen Setos Erwartung rücklings in den Schnee. ~DUMPF~ "Wäh~ Kalt!", quiekte Jou regelrecht und kniff die Augen zusammen. Seto stand verblüfft vor ihm und machte erst gar nichts. Dann begannen seine Schultern zu zucken und dann lachte er los. "Oh Köter, was machen wir nur mit dir?!" Seto hielt ihm eine behandschuhte Hand hin. "Steh auf, sonst holst du dir den Tod! Und ich will mir das Gejammer deiner Freunde nicht anhören müssen, wenn es dich so früh dahinrafft!" Mit bibberndem Kiefer und zitternden Gliedmaßen hievte Jou sich zurück auf die Füße. "Gut, dann eben nicht." Etwas beleidigt, ohne dass er das je zugeben würde, steckte Seto seine Hand zurück in die warme Manteltasche. "Ich kann das alleine, Kaiba!", motzte Jou und klopfte sich die weiße Pracht von den Klamotten. "Dabei war ich vom Gegenteil überzeugt." Seto zuckte die Achseln. "Wie auch immer. Spiel du mal schön im Schnee weiter, Köter. Ich geh ins Warme." Damit drehte sich Kaiba auf dem Hacken seiner Designerlederstiefel um. Jedoch etwas zu schwungvoll und kaum, dass er verarbeiten konnte, was geschah, rutschten ihm die Füße auf dem bereits geräumten, aber noch nicht gestreuten Gehweg aus. So schnell bekam nicht mal ein Kaiba Seto die Hände aus den Taschen, dass er sich hätte abfangen können. ~RUMPEL~DADUMPF~ "Au!" Seto sah über seine Schulter. Unter ihm zog Jou eine schmerzerfüllte Miene. Er rappelte sich herum, während Jou anfing zu schimpfen wie ein Rohrspatz. Seto blieb ruhig, seufzte und hielt Jou irgendwann den Mund zu. Gefährlich funkelten seine Augen, als ihre Nasen nur Zentimeter auseinander waren. "Sei. Still. Köter." Jou nickte nur. Was war mit Kaiba?? Er vergaß fast den kalten Schnee um und unter sich, als er und Kaiba wie darauf gebettet dalagen. Setos Körper strahlte Wärme ab, die Jou zu deutlich für seinen Geschmack spürte. Vor allem so um die Oberschenkel rum, an der Stelle, wo ihre Beine aneinander rieben. Langsam ließ Seto die Hand sinken und er wollte scheinbar etwas sagen, bevor etwas anderes sein Augenmerk auf sich lenkte. "Uhuhhuh~ Kalt!", bibberte Jou, sich beschwerend, als Seto eine Lederhandschuhhand unter Jous Jacke schob. "Köter, bist du eigentlich lebensmüde, mit so dünnen Klamotten bei tiefen Minusgraden herumzulaufen?", fragte Seto forsch und Jou musste erst einmal blinzeln. "Ich-" Er war um Worte verlegen. "Zumindest bin ich nicht so blöd und ruiniere meinen eigenen, coolen Abgang!", wechselte Jou das Thema. Vor Kaiba wollte er seine finanzielle Situation nun wirklich nicht darlegen. "Vielleicht war es ja Absicht? Ich bin jedenfalls weich gelandet, Köterchen!", neckte Seto, auf den Themawechsel anspringend. "Pah! Dafür sah es zu echt aus!" "Siehst du mal, wie gut ich in allem bin, was ich tue!" "Ich glaub's ja wohl!", motzte Jou und versuchte Seto von sich zu drücken. Der jedoch rutschte keinen Millimeter von dannen. "Zumindest hast du jetzt noch einmal ganz frisch im Gedächtnis, wo dein Platz ist, nicht wahr?" "In einem Schneehaufen?", grummelte Jou und zog seinen Schal enger. So viel Freiraum hatte er unter dem Mantelträger. "Nein." Seto lehnte sich zu ihm hinab und lächelte seltsam. "Unter mir..." "Bah!" Jou riss die Augen auf. "Niemals!" Und fing an zu strampeln. Seto kam sich plötzlich vor wie auf einem Rodeo. "Jetzt beruhig dich mal wieder oder hast du jetzt Tollwut oder so was?!" "Runter von mir!" "In dem Tonfall schon mal gar nicht! Das Hündchen hat 'bitte' zu sagen, wenn es was vom Herrchen will!" "Vergiss es, du arrogantes A-" "Na na, wer wird denn gleich ausfallend?" Jou knurrte. "Bevor ich zu dir 'bitte' sage, leck ich den nächst besten Laternenpfahl und warte, bis mir die Zunge abfriert!" Seto lachte. "Wenn das deine Vorstellung von Romantik ist, will ich gar nicht erst wissen, was es da noch alles gibt!" "Na dich auf jeden Fall schon mal nicht!", grollte Jou und musste zusehen, wie seine Handgelenke von Kaiba in den Schnee gedrückt wurden, als er einen weiteren Fluchtversuch unternommen hatte. "Du nimmst es immer gleich so persönlich. Du lässt dich viel zu leicht ärgern. Haben dir deine Eltern nicht etwas beigebracht wie 'Lass dich nicht ärgern, dann hören sie schon auf?' Oder bist du einfach zu unterentwickelt, um Selbstkontrolle auszuüben?" "Gar nicht!", motzte Jou und versuchte Setos, wenn auch warmen, Griff und der Nähe zu entfliehen. "Du bringst mich eben zur Weißglut!" "Du weißt schon, dass Weißglut, im Gegensatz zu Schnee, sehr heiß ist, nicht?" "Na logo!" Jou schaute Kaiba irritiert an. "Dann ist dir der Wortwitz eben aber nicht sonderlich gelungen..." Jou ging der Mund auf, und kurz darauf wieder zu. "Haha, sehr witzig, Kaiba. Gehst du jetzt von mir runter?" "Nein, wieso sollte ich auch? Mir ist warm, ich liege bequem, die Luft ist frisch und klar. Ein schöner Sonnentag, um draußen zu sein." "Geh endlich runter! Mir ist kalt verdammt und ich wollte eigentlich vor dem Abendessen fertig sein mit Schaufeln und Streuen!" Setos Augen funkelten. "Ich denke ... nicht." "Was?", platzte es aus Jou hinaus. "Hast du nicht eben noch-?" Plötzlich klingelte ein Handy. Seto grinste, ließ Jous Handgelenke los und setzte sich aufrecht auf Jous Beine. Während er die Nachricht auf seinem teuren Mobiltelefon las, blies sich Jou wärmend Luft in die Hände. Grinsend steckte Kaiba das Handy wieder ein und zog Jous geballte Fäust von seinem Mund weg. "Also wie war das doch gleich mit deiner Vorstellung vom Küssen?" "Ich krieg noch Alpträume, wenn du das Wort noch einmal sagst!", meckerte Jou, "Und jetzt geh endlich runter!" "Also entweder sagst du 'bitte', oder du kaufst dir den Weg frei", schlug Seto einen Handel vor, ergänzte ihn, als Jou fragend dreinschaute, "Preis ist ein Kuss." Wären sie nicht schon in seinen Aughöhlen festgefroren, wären Jou die Augen jetzt rausgefallen. "Du spinnst!" "Es ist mein Ernst. Und wenn du nicht an Hypothermie verenden willst, solltest du dich schnell entscheiden, was für dich das kleinere Übel ist." Jou biss sich auf die eh schon aufgesprungene Unterlippe. "Dein Ernst kann mich mal kreuzweise, Kaiba!" "Ist das eine schüchterne, verkappte Einladung zu irgendetwas?", fragte Seto amüsierte und legte einen Finger unter Jous zitterndes Kinn. "Sag schnell?" "Fick dich!", schimpfte Jou, drückte seine Lippen auf Setos und dachte sich schon erlöst. Doch die Hand, die sich eben noch unter seinem Kinn befunden hatte, lag ihm nun im Nacken und verhinderte, dass er den Kuss beenden konnte. Seto hingegen lächelte gegen Jous Lippen. "Mach weiter", nuschelte er gegen Jous kratzige, kalte Lippen und vertiefte den Kuss. Jou wand sich keuchend unter ihm und seine klammen Finger krallten sich in Setos Wintermantel. Während des Zungenduells, das sie beide heiß werden und keuchen ließ, sanken sie in den Schnee zurück. Setos Arm hinter Jous Kopf bettete ihn warm und weich und Jous Finger verloren sich in den seidigen, schokoladenbraunen Haaren des anderen. Jou stöhnte, als Setos Becken unwillkürlich gegen seines stieß, Seto keuchte. Als beide die Kälte um sich herum vergessen hatten, klingelte das Handy erneut, diesmal war es aber nicht der SMS-Ton. Seto löste den Kuss und zog sich zurück. "Sieh die Rechnung... als beglichen an, Köter", presste Seto hervor. Sein und auch Jous Atem kamen in kleinen, weißen Wölkchen und verloren sich in der Winterluft. "Verpiss dich bloß..." Seto drückte ihm einen kleinen Kuss auf die rote, warm angelaufene Wange und stand auf, Jou folgte ihm. "Zumindest dürfte dir jetzt warm sein, oder?", sagte Seto, als er sich den Schnee von der Hose wischte. "Na schönen Schrank auch...", murrte Jou und sah beleidigt und etwas verletzt zur Seite. Seto sah ihn einen Moment an, dann gab er Jou einen Klapps auf den Hintern. "Da war noch Schnee." Mit diesen Worten verschwand er durch die Fronttür des Spielwarengeschäftes. Jou dachte, er würde nicht richtig gucken. Erst küsste Kaiba ihn, als ginge morgen die Welt unter, und dann ging er in Yuugis Haus? Was ging hier und heute bloß vor??? Jou schüttelte den Kopf, griff nach der Schippe und räumte den Rest Schnee schlecht gelaunt aus dem Weg. Er streute etwas Sand und Rollsplitt, versuchte nicht an Kaiba zu denken, oder daran, dass sein Geburtstag jedes Jahr schlimmer und unbedeutender wurde. Er würde sich nicht wundern, wenn er ihn nächste Jahr selbst vergessen würde! Mit zerkauter Unterlippe kramte er Schaufel und Sandeimer zurück in die Abstellkammer der Mutous und zog die Schuhe am Eingang zur Wohnung aus. Als er die Tür zum Wohnzimmer, hinter der er Musik und seine Freunde hörte, öffnete, war seine miese Laune wie weggeblasen! "Überraschung!", riefen alle, bis auf Kaiba, der sich auf ein Ich-freu-mich-über-deinen-dummen-Gesichtsausdruck-Köter-Grinsen beschränkte. Sogar seine Schwester war da! "Alles Gute zum Geburtstag Jounouchi-kun!" In diesem Jahr feierte Jou den schönsten Geburtstag seines bisherigen Lebens. Und neben ein paar herzlich ausgewählten Geschenken und einem leckeren Kuchen bekam Jou noch etwas, dass er lange behalten würde. Als er später herausbekam, was in der SMS stand, hatte er Seto drei ganze Nächte auf das Sofa verbannt und geschmollt. Sogar er! * Text der SMS: "Hast ihn lang genug abgelenkt, Nii-sama! Sind mit Vorbereitungen fertig, kann losgehen. Kommt rein! Moki" ~ ENDE ~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)