Anarie von zeusy ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 -------------------- Kapitel 1 Seit dem Gespräch der beiden Männer waren nun sechs Wochen vergangen. Lucius hatte allen Bescheid gegeben, den August zu meiden beziehungsweise sein Manor zu meiden. Draco hatte sich zu Blaise verabschiedet. Die Hauselfen hatten unter der Anleitung von Tonks und Madeye zwei Räume herrichten lassen. Zusammen mit dem Direktor der Zauberschule, den Auroren, dem Tränkeprofessor und Madam Pomfrey, stand das Malfoy Oberhaupt am Londoner Bahnhof Kings Cross. Neben ihm standen zwei Kofferwagen und auf diesen beiden, die dazugehörigen Jugendlichen, welche in diesem Jahr die Ehre hatten, Hogwarts zu besuchen. Beides Jungs, der eine schwarzhaarig und eher schlaksig, groß der Andere, brünett und etwas untersetzt, beide hatten Blue Jeans und ein ärmelloses Shirt an. Sie waren sehr durchschnittlich, keine auf die man unbedingt aufmerksam werden würde. Auf dem Gleis fuhr der Zug ein und nachdem der größte Ansturm vergangen war, blieb direkt vor ihnen ein dunkelblonder Junge stehen und versuchte sein Gepäck auf den umher stehenden Wagen zu verstauen. Kurz sah er auf und erkannte das Gesicht, das ihn zu Hause, bei seinen Eltern, besucht hatte. „Professor Dumbledore, schön sie zu sehen.“ „Es tut auch gut Sie zu sehen, mein Junge.“ Das übliche großväterliche Grinsen legte sich auf dem Gesicht nieder. Durchdringende, blaue Augen sahen auf den Jungen herab. „Seien sie so gut und warten sie bei ihren Kameraden. Wir warten noch auf eine junge Dame, bevor wir zur Unterkunft gehen werden. Ah, da hinten kommt sie ja.“ Der Blick des alten Direktors richtete sich auf das Ende des Zuges. Dort stieg gerade die besagte, junge Dame aus. Sie schulterte eine Reisetasche und ging in zügigen Schritten und erhobenen Hauptes, auf die wartende Gruppe zu. Kurz nickte sie dem Oberhaupt des hellen Ordens zu. Das gleiche tat sie mit allen Anwesenden. Lucius und Serverus musterten sie mit hochgezogenen Augenbrauen. Etwas klein für eine 16 jährige, sie trug eine schwarze Jeans, an deren Seiten sich silberne Drachen hinaufschlängelten, die eher einer Schlange Konkurrenz machen konnten. Daneben ein dunkelgrünes Shirt, das eher schon schwarz erschien, durchzogen von roten Bändern auf dem Rücken. Rote Haare von schwarzen Strähnen durchzogen, zu einem Pferdeschwanz zusammen gebunden und ein paar Strähnen die das Gesicht umrundeten, vervollständigten das Bild. So sah sie in die Runde. „Wir sind komplett. Verlassen wir den Ort.“ Stellte Mad-Eye kurz klar und zog den Hut noch tiefer ins Gesicht. Er kam sich stark beobachtet vor. Er ging voran und ihm folgten die Anderen. In einem kleinen Café hielten sie und traten im hinteren Raum ein. „Meine Kinder, wie ich schon sagte haben sie das äußerst seltene Vergnügen diese Jahr in Hogwarts zu studieren. Severus, wenn du so freundlich wärst einen Stillzauber über diesen Raum zu legen.“ Der Tränkemeister folgte der Aufforderung mit mürrischem Gesicht. Drei der anwesenden Jugendlichen verfolgten gebannt, wie der Schwarzhaarige Mann einen hölzernen Stab zog und einige Worte murmelte. Der Rotschopf hatte nur kurz die Augen geschlossen. Ein kleines Lächeln schlich sich auf ihre Züge. „Sie haben richtig gesehen. Das war Magie. Hogwarts ist eine Schule für Zauberei und Hexerei. Doch im August werden sie erst einmal Gäste von Lucius Malfoy sein. In seinem Haus werden sie verschiedene Eigenheiten der Magie kennenlernen. Mit freundlicher Unterstützung von Professor Snape, den sie dann auch in Hogwarts wieder sehen werden.“ Er zeigte auf die Erwähnten, bevor er weiterredete. „Madam Tonks und Mr. Moody werden sich auch um sie kümmern. Sowie unsere Medihexe Madam Pomfrey. Wenn sie sich jetzt freundlicherweise den Anwesenden vorstellen würden?“ „Michael Smith aus Cardiff“, meldete sich gleich der Dunkelblonde zu Wort. „Jace Jannik Johanson, wohnhaft in West London.“ Folgte der Schwarzhaarige der Aufforderung. „Belvio, Constantin Belvio, London, East London“ fügte der Brünette kurz hinzu. Stille kehrte ein. Nur ein Kritzeln von einem Bleistift auf einem Block war zu hören. Kurz darauf wurde der Block in die Mitte des Tisches gelegt. „Bitte Poppy, das ist der Grund warum du mich begleiten solltest.“ „Albus, du hättest erwähnen können dass das Kind nicht reden kann.“ „Deswegen sollst du sie auch untersuchen, liebste Poppy. Vielleicht kannst du ja etwas ausrichten.“ „Nun gut. Miss… Schmitt, verstehen sie überhaupt ein Wort von dem, was hier geredet wird?“ Die Medihexe hatte einen Blick auf die geschriebenen Worte riskiert um festzustellen, dass ihre neueste Patientin aus Deutschland kam. Ein Nicken erhielt sie als Antwort. Kurz murmelte sie einige Diagnostikzauber, jeder überlagerte das Mädchen mit einer anderen Farbe. „Albus, wie soll ich sagen? Ich kann nichts heilen, was nicht krank ist. Und auch kein Trank würde das schaffen. Nicht, dass ich deiner Kunst nicht vertraue, Serverus.“ Der Angesprochene zog nur eine Augenbraue hoch. „Mein liebes Kind, würdest du uns erlauben einen Zauber auf dich zu legen, der deine Gedanken laut äußert? Es wäre dir in der Schule nur hilfreich.“ Der Rotschopf nahm sich wieder den Block zur Hand und schrieb. „Nein! Schließlich lassen sie an ihren Gedanken auch niemanden teilhaben, zumindest gehe ich davon aus und so möchte ich es auch mit Meinen halten. Wenn ich mich mitzuteilen habe, werde ich das in Mimik und Gestik, sowie in schriftlicher Form tun. Vertrauen sie mir, wenn ich sage, dass meine Gedanken nur mich etwas angehen.“ „Nun aber Mädchen, wenn du in Gefahr bist und um Hilfe rufen möchtest, wäre dieser Zauber auch von Vorteil.“ „Und jeder der mich angreift würde sofort einen Stumm-Zauber auf mich legen, der total wirkungslos wäre, weil ich sowieso nicht rede. Da hab ich doch den Überraschungsmoment auf meiner Seite, da ich nicht erst Zeit mit Schreien verschwende.“ Schrieb sie schnell nieder, bevor sich ein Grinsen auf ihre Lippen legte. Der Direktor wollte noch etwas erwidern, doch Lucius meldete sich zu Wort. „Professor Dumbledore, Sie hat den ganzen August Zeit, sich den Vorschlag zu überlegen, fahren sie mit ihren Ausschweifungen fort, damit wir heute noch nach Hause kommen.“ „Nun gut, hier in der Welt der Zauberer, haben wir eine eigene Währung und eine eigene Einkaufsstrasse. Kurz vor Schulbeginn wird sie Mr. Malfoy begleiten, um sich mit den Schulmaterialien einzudecken. Briefe dürfen sie an ihre Verwandten schreiben, allerdings dürfen sie kein Wort über die magische Welt verlieren. Da Muggel diese, aus gutem Grund, nicht kennen.“ „Darf ich fragen wieso und was Muggel sind?“ meldete sich Michael zu Wort. „Dummkopf, überleg mal!“ hielt ihm Anne Schmitt den Block vor die Nase. „Danke, ich werde mein Hirn mal anstrengen. Moment. Tut mir Leid, meine grauen Zellen lassen mich gerade im Stich.“ Kurz verdrehte das Mädchen die Augen und schrieb schnell etwas auf den Block. Constantin las laut vor. „Muggel, müssten wir Nichtmagier sein. Klingt logisch, nicht? Und warum sie sich verstecken? Oder nicht wollen, dass Muggel von ihnen wissen, liegt doch auf der Hand. Würdest du es toll finden, wenn man dich jagt nur weil du, keine Ahnung, blond bist? Sicherlich nicht. Und Magier möchten das bestimmt auch nicht. Des weiteren müssten sie sich andauernd erklären, wenn etwas unerklärliches, sprich Magisches, passiert. Ich glaube niemand ist darauf scharf, eine neue Hexenjagd auszulösen, wie im Mittelalter. Findest du nicht? Lass dich doch einfach auf diese Welt ein, finde ihre positiven, sowie negativen Seiten heraus und entfliehe doch einfach unserer bescheidenen Realität. Lass dich einfach verführen für ein ganzes Jahr und wer weiß, vielleicht geschehen noch Zeichen und Wunder?“ „Wenn du meinst. Dann kannst du mir ja bestimmt sagen, ob unsere Märchen dann alle wahr sind, wenn du so überzeugt davon bist.“ „Ich kenne die Märchenwelt aus England leider nicht. Falls du ein Buch zu Hand hast, werde ich es mit Freuden verschlingen. Natürlich so, dass du es unbeschadet zurück bekommst.“ „Bei uns gibt es viele Märchen von Ungeheuern und schwarzen Zauberern. Leider hab ich mein Märchenbuch nicht mitgenommen, sind wir nicht ein wenig zu alt dafür?“ „Ungeheuer? Loch Ness? Ob das Ungeheuer da wirklich ein Ungeheuer ist, bezweifle ich. Und sag am besten böse Zauberer. Denn nicht die schwarze Magie an sich ist schlecht, sondern derjenige der sie für bösartige Zwecke benutzt. Genauso gut kann man jemanden auch mit weißer Magie verletzten. – Warte, wie meinst du das?“ erwiderte Constantin. „Du kannst zum Beispiel einen Zauber benutzten, mit dem du etwas schweben lassen kannst, um dir die Hausarbeit oder ähnliches zu erleichtern und mit dem gleichen Zauber kannst du einen Felsbrocken über den Kopf von Jemanden schweben lassen. Wenn dein Zauber erlischt, was meinst du, passiert dann? Und Michael lass dir eins gesagt sein, für Märchen und Legenden ist man nie zu alt und beide haben zur Eigenart, dass ein Fünkchen davon wahr ist. Benutz deinen Kopf, wenn du endlich zur Einsicht kommst, dass dir Frauen später nicht nur wegen deinem Aussehen hinterher laufen. Je früher desto besser.“ Damit legte sie den Stift nieder. Constantin und Jace konnten sich ein Kichern nicht verkneifen. Severus hob anerkennend die Augenbraue und die Medihexe nickte zustimmend. „Albus, da die Beiden ihren Standpunkt nun klar gemacht haben, können wir fortfahren?“ mischte sich Mad Eye an. „Sicher, sicher. Ein Interessanter Standpunkt, den sie da haben, Miss Schmitt. Dann wird ihnen das Jahr gut gefallen bei uns. Kommen wir zu anderen Dingen. Lucius erklärst du die Regeln in deinem Haus?“ Der angesprochene räusperte sich und setzte an. „Ich habe euch in einem Flügel meines Hauses untergebracht. Dieser Flügel wird unter gar keinen Umständen verlassen. Dort könnt ihr euch ungehindert bewegen. Ein Salon für gemeinschaftliche Gespräche, sowie eine Bibliothek, in der ihr wahrscheinlich die meiste Zeit verbringen werdet, gehören dazu. In meinem Haus gibt es Hauselfen. Die Herren werden sich Einen teilen und die Dame wird einen weiblichen zugestellt bekommen. Falls einer der Lehrer nicht da sein sollte und irgendetwas ist, ruft euren Hauself beim Namen und er wird erscheinen. Zum Essen werdet ihr zum Speisesaal geleitet. Festgelegte Zeiten die später geklärt werden können. Kein Gerenne auf dem Flur und vermeidet Krach. Noch eine Bitte: lasst mein Haus am Ende stehen.“ „An die frische Luft dürfen wir aber schon, oder nicht?“ Lucius hob nur eine Augenbraue ehe sich Jace erklärte. „Ähm sie meinten, dass wir den Flügel nicht verlassen dürfen. Ich verstehe, dass uns die privaten Flügel nichts angehen und respektiere das, nur bin ich sehr gerne an der frischen Luft. Ich lasse mir gerne den Wind ins Gesicht wehen, deswegen frage ich nur.“ „Wenn einer ihrer Lehrer nach den Lernstunden die Zeit genehmigt, ist es erlaubt.“ „Oh Gott in den Ferien lernen.“ Michael ließ eine Hand an seine Stirn knallen. Anne sah ihn mit einem amüsierten Grinsen an. „Was?“, fuhr er sie an. Jace beugte sich zu ihm rüber. „Wenn ich dir das übersetzten dürfte: Dummkopf, das ganze Leben besteht aus lernen. Das Leben kennt keine Ferien.“ Anne nickte dem Jungen zu. Tonks und die andere Hexe lächelten und auch in Lucius Augen erstrahlte kurz ein Lachen, auch wenn seine steinharte Miene es nicht offenbarte. „So? Ich hoffe, dein Leben hat dir schon mal eine Lektion in Sachen Selbstverteidigung gegeben. Denn mich solltest du wohl in nächster Zeit meiden.“ Kopfschüttelnd hob Anne eine Augenbraue an und schmunzelte. „Was? Es ist echt nervend wenn du nichts sagst!“ „Sehen sie, Professor Dumbledore, das ist der Grund warum ich meine Gedanken gerne bei mir behalte. Ich schaffe es ja schon Leute auf die Palme zu bringen, wenn ich nichts sage, wie soll das nur enden, wenn jeder meine Gedanken kennt?“ schob sie dem Weißbärtigen den Schriftblock hin. „Ich verstehe Miss Schmitt. Nun, ich sehe sie sind auch so in der Lage sich mitzuteilen. Mit 16 Jahren haben sie sicherlich so ihre Erfahrungen dadurch. Versuchen sie nur Mr. Smith nicht zu arg zu bedrängen.“ Constantin las wieder die Antwort laut vor. „Ich werde versuchen unsichtbar zu sein. Auch wenn das dank dem Masseverhältnisses arg schwer werden würde. Aber ich vergaß, wir sind hier in einer anderen Welt, in der die Physik nicht ganz an die Grenzen des Möglichen stößt und somit ist es selbst mir möglich, mit dem Schatten zu verschmelzen und, wenn Mr. Smith es vorziehen würde, sich mit Argumenten zu verteidigen, die nicht schlagkräftig auf die Physiologie des menschlichen Körpers eingehen, werde ich mein Möglichstes versuchen, ihm nicht zu begegnen, auch wenn ich nicht wüsste, wie ich ihn nun beleidigt habe.“ – „Mädel, du gefällst mir.“, äußerte der Brünette selbst dazu. „Ich glaube wir sollten diese - ähm Diskussion?- vielleicht unter uns Vieren führen und das Gesagte erst mal verdauen. So, wie unser Gastvater aussieht, strapazieren wir gerade seine Nerven.“ „Wieso Jace? Mr. Malfoy sieht doch aus, wie vorhin auf dem Bahnsteig.“ Mut musste er dem jungen Mr. Smith zusprechen aber auch Mr. Johanson hatte eine gute Beobachtungsgabe. Lucius wollte so schnell wie möglich von diesem weißbärtigen Kauz weg und sich in seinem Salon ein Glas Feuerwhiskey genehmigen. Aus den Augenwinkeln sah er, dass dieses Mädchen schon wieder etwas schrieb. Ja, eine Unterhaltung mit ihr wäre durchaus interessant, da sie so schnell schrieb, als wenn sie sprechen würde. „Ich verstehe, Miss. Schmitt. Ja, für sie war es sicherlich eine weitere Reise, als für die drei Herren. Ein Punkt noch. Ich weiß, dass die Muggel mittlerweile Erfindungen haben, wie ein Telefon, das überall erreichbar ist oder andere Gerätschaften. Ich möchte sie bitten diese Dinge nun mir anzuvertrauen. Hier gibt es keinen elektrischen Strom, mit dem sie diese Dinge betreibenen können und bei mir sind sie sicher genug verwahrt, dass auch kein Gerät zu Schaden kommt.“ Damit legte Albus nur vier unscheinbare Beutel vor die Anwesenden, die langsam in ihren Taschen zu kramen begannen. Handys lagen dort, auch legte Jace seinen Laptop ab. Gerade gesellte sich ein alter Mp3-Player dazu. „Was ist denn das? Sind die Deutschen so hinterwäldlerisch?“ Die Rothaarige schenkte ihm nur einen verächtlichen Blick und ließ ihren Beutel nur mit ungutem Gefühl aus den Händen. „Gut, da alles geklärt wäre, Lucius, bitte den Portschlüssel. Würden sich alle um ihren Gastvater stellen?“ Die vier Jugendlichen stellten sich im Kreis, um den hellblonden Mann herum und berührten mit einer Hand dessen Gehstock. Ein Wort und alle mussten ein erschrockenes Aufkeuchen vermeiden. Sie erreichten, die Eingangshalle von Malfoy Manor, indem sie deren Boden begrüßten. Ein kleines Grinsen konnte sich der Hausherr nicht verkneifen. Neben ihm kam von der rechten Treppe seine Frau herab und stellte sich neben ihn. Mit einem Plopp, standen nun auch Severus, Albus, Mad Eye und Tonks in der Eingangshalle. „Ich möchte meine Frau vorstellen. Liebste, das sind unsere Gäste für diesen Monat. Euer Flügel befindet sich links. Wenn sie mir folgen würden, dann zeige ich ihnen die Zimmer.“ Gleich darauf ging der Hausherr persönlich die Stufen der linken Treppe hoch. Schnell standen die Jugendlichen vom Boden auf und folgten dem Herren, der keine Anstalten machte zu warten. Gesittet folgten sie ihm und sahen sich die Umgebung genaustens an. Bilder hingen im Flur, welche sich bewegten. Hell, aber auch sehr kühl, war die Atmosphäre des Flures. Als Erstes betraten sie den Raum der Jungs, der mit lediglich drei Schränken und drei Betten ausgestattet war. Ein kleines Bad war an den Raum angegliedert. Die Koffer der Jungs standen schon im Raum verteilt. Die nächste Tür war ein kleiner Salon. Eine gemütliche Sitzecke mit kleinen Tischen zierte diesen, sowie ein Kamin. Der darauf folgende Raum war die kleine Bibliothek, wie Draco immer sagte, obwohl sie eher riesig wirkte. An den Fensterfronten standen vier Schreibtische. Die letzte Tür des langen Ganges führte in das kleine Zimmer für die junge Dame. Es war ebenso spartanisch eingerichtet, wie das ihrer Kameraden. „Richtet euch ein und in einer Stunde werden euch Mr. Moody und Mrs. Tonks zum Abendessen geleiten. Ich wünsche einen angenehmen Aufenthalt.“ Die Jugendlichen taten, wie ihnen geheißen wurde. Das Abendmahl war reichhaltig und schon fast ein Festmahl, der Menge nach und auch der Köstlichkeiten wegen, welche angeboten wurden. Der Abend endete bei den Jungen in einer Kissenschlacht, die rüde von Mr. Moody unterbrochen wurde, da dieser etwas von Nachtruhe murmelte. Der kommende Morgen begann erst um 9 Uhr, was alle vier Jugendlichen begrüßten. Nach einem reichhaltigen Frühstück, wurden sie auch schon in die Bibliothek geleitet. Dort setzten sie sich mit der Thematik der magischen Welt auseinander. Sie lasen verschiedene Ausgaben über Eigenheiten von Zauberern, lernten Unterschiede zwischen Zauberern und Magiern und abschnittsweise wurden magische Wesen erläutert, welche allerdings nicht sonderlich aufschlusseich waren und sehr negativ dargestellt. So vergingen zwei Wochen wie im Flug. Moody und Tonks wurden zu einem Treffen einberufen und so hatte Serverus Snape die höchst erfreuliche Aufgabe, die Vier zu beaufsichtigen. Das einzige weibliche Wesen im Raum, hatte es sich mit einem Buch über die Geschichte Hogwarts auf dem Fensterbrett gemütlich gemacht. Im Hintergrund hörte sie wie der Professor die Jungs aufrief, doch besser mit dem Wissensschatz der Bibliothek umzugehen. Schnarrend war die Stimme und auch Angst einflößend. Doch eine Wahrheit versteckte die Stimme, die man nur zwischen den Zeilen hören konnte. Sie kritzelte etwas auf ihren Block, ihren ständigen Begleiter, ließ sich vom Fensterbrett gleiten und ging auf die Gruppe zu. Sie überreichte das Geschriebene dem, nicht wirklich erfreuten, Professor. Dieser zog die Augenbraue nach oben, runzelte die Stirn und setzte sich auf einen der Stühle. „Was wollen sie wissen, über Hogwarts? Steht nicht alles in dem Buch in ihrer Hand?“ „Mit allem Respekt, das ist nur die Geschichte, wie die Schule entstand und die ist nicht wirklich zufriedenstellend. Ich entschuldige mich, meine Frage nicht präziser gestellt zu haben. Würden sie etwas von dem Schulalltag in Hogwarts erzählen?“ – „Ja, Professor Snape, welches Fach unterrichten sie?“ Jace hatte das Geschriebene vorgelesen und gleich seine Frage angestellt. So war es eigentlich die ganze Zeit über gewesen, dass entweder Jace oder Constantin die Meinungen von Anne vorgelesen hatten. „Entschuldigung akzeptiert. Wie sie gelesen haben, herrschen in Hogwarts vier Häuser in die sie am ersten September eingeteilt werden. Slytherin, Huffelpuff, Ravenclaw, Gryffindor. Ich bin der Hauslehrer von Slytherin und unterrichte Zaubertränke. Die Stunden sind immer in Blöcke unterteilt. Somit haben sie zwei Blöcke am Vormittag und meist zwei Blöcke am Nachmittag. Etwas Freizeit, die sie mit Lernen ausfüllen sollten. Aufgestanden wird um Sechs, es ist ihnen freigestellt, ob sie gleich zum Frühstück gehen oder anderes in dieser Zeit anstellen. Unterrichtsbeginn ist um 9 Uhr, davor gibt es Frühstück in der großen Halle. Dort werden sie an dem Tisch ihres Hauses sitzen, genauso zur Mittagszeit und zum Abendbrot. Theoretisch können sie an allen Fächern teilnehmen, bei ihnen wird es höchstens Probleme mit der praktischen Umsetzung geben. Ich rate ihnen die Fächer abzuwählen, in denen mehr Magie praktiziert wird, als Theorie. Sie bekommen Punkte bei gutem Betragen oder außerordentlicher Leistung, die allerdings dem Konto ihres Hauses zugerechnet werden. Bei Regelverstößen werden Punkte sehr gerne auch abgezogen. Unsere Noten sind anders als in Ihrer Welt. Meistens wird nur ein Buchstabe oben auf ihrer Arbeit stehen. Sie sollten sich jetzt schon merken für was sie stehen. O für Ohnegleichen, E für Erwartungen übertroffen, A für Annehmbar, M für Mies, S für Schrecklich und T für Troll.“ Nachdenklich rieb sich Severus über das Nasenbein. „Professor? Was ist der Zaubertränkeunterricht?“ „Mr. Belvio, ich schätze, es ist ihrem Chemieunterricht gleichzusetzten.“ „Inwieweit werden wir unterrichtet, um nach diesem Jahr in unsere Altersklasse zurückzukehren?“ „Das, Mr. Smith, sollten sie den Direktor fragen. Er hat mir keinen Einblick gewährt, wie er dieses Unterfangen bewerkstelligen möchte. Und jetzt setzten sie sich wieder an ihre Aufgaben, damit sie den Unterrichtsstoff verstehen können.“ Somit erhob sich der Tränkeprofessor und setzte sich an seinen eigenen Tisch, den Blick auf ein Buch geheftet. So verging wieder eine Woche, bis die Briefe für die Schulunterlagen ankamen. Auch der Sprössling der Malfoys kehrte zurück und so gingen alle zur Winkelgasse. Innerlich brütete Mr. Malfoy einen Plan aus, Dumbledore richtig zu Schaden, für die Schmach, hier mit Muggeln einkaufen zu gehen. Draco hatte sich schnell mit seiner Mutter abgesetzt. Nun blieb der Hausherr mit Severus allein. Schnell wurden Pergament, Federn, Tinte, Bücher und was sonst noch alles notwendig war, besorgt. Nur nicht zu viel Zeit mit den Muggelkindern verbringen, war die Devise. Schließlich hatten die Malfoys in der Öffentlichkeit einen Ruf zu verlieren. In der letzten Ferienwoche, verbrachte Draco viel Zeit mit den Jungen, welche ihn mit Fragen bombardierten. Der Blonde gab seine Antworten kühl und reserviert, wie es nach Malfoy Art üblich war. Zumindest wenn sein Vater, oder einer der Anderen anwesend war. Wenn die Jugendlichen allein waren, benahm sich Draco, wie jeder Teenager. Severus Snape hingegen, hatte einen Brief bekommen, in dem er aufgefordert wurde, die Vier mit dem Zug zu begleiten und somit sicherstellen sollte, dass den Besuchern nichts passierte, auf dem Weg zur Schule. Somit saß ein, noch mehr missgelaunter, Professor, als sonst schon, im letzten Abteil des letzten Waggons des karminroten Zuges. Bei ihm, die Vier, die den Ausschlag gaben, missgelaunt zu sein. Michael Smith saß am Fenster, ihm gegenüber, das junge Fräulein. Sie hatten es tatsächlich geschafft sich in den vergangenen Wochen nicht zu ermorden. Es gab nur ein paar Streitigkeiten, aber nichts Ernstes, welche argumentativ von Miss Schmitt gewonnen wurden. Neben Anne saß Jace und ihm gegenüber Constantin. Beide beschäftigten sich mit einer Partie Zauberschach. Einem Spiel, dem sie schon nach einer Woche verfallen waren. Gerade wollte Jace einen Zug wagen, als ihm Anne zuvor kam und den König von Constantin so in Bedrängnis setzte, dass er, nur um Würde zu bewahren, aufgeben musste. „Das war gemein. Ohne sie hätte ich gewonnen.“ „Meinst du? Dann spiel mal gegen sie. Du verlierst schneller, als du zaubertrankverunglückte Harpyie sagen kannst.“ Lachte Jace auf und klopfte Anne anerkennend auf die Schulter, welche ihren Blick schon wieder auf die vorbeifahrende Landschaft gerichtet hatte. Beide Jungs spielten noch einige Partien, bis der Zug am Hogsmeader Bahnhof ankam. Dort wurden sie von Hagrid, dem Halbriesen begrüßt. Zu viert saßen sie in einem Boot, das sie über den Schwarzen See fuhr, wie alle Erstklässler. Am Eingang der Schule stellte sich Professor McGonnagal vor und gab die ersten Regeln zum Besten. Sie führte die Gruppe in die Große Halle. Dort saßen alle Schüler an ihren großen Haustischen. Vorn, am Tisch der Lehrer, stand ein Stuhl, auf dem ein alter Hut lag. Nacheinander wurden die Erstklässler aufgerufen und in die einzelnen Häuser eingeteilt. Nach einiger Zeit standen nur die vier Sechzehnjährigen noch in der Mitte der Halle. „Liebe Schüler, dieses Jahr wird ein Besonderes. Nicht nur, dass wir ein neues Fach unterrichten werden, das ausnahmslos die letzten beiden Klassen bekommen werden und wir Professor Lupin wieder in unseren Reihen begrüßen dürfen, nein, auch werden uns in diesem Jahr diese vier Muggelkinder begleiten.“ Ein Raunen ging durch die Schülerschaft. Interessierte, sowie gleichgültige, als auch verachtende Blicke, hefteten sich auf die Gruppe. Der Direktor sprach in seinem ruhigen Tonfall weiter. „Ich möchte alle Schüler bitten, diese Vier freundlich und wohl gesonnen bei uns aufzunehmen. Auch sie werden durch den Hut in eines der Häuser eingeteilt. Minerva wärst du so freundlich?“ Grummelt nickte die Angesprochene und wandte sich ihrer Pergamentrolle zu. „Johanson, Jace Jannik.“ Ein lautes ‚Ravenclaw’ war vom Hut zu vernehmen. Der brünette Junge ging zu dem Tisch, der applaudierte. „Belvio, Constantin“ der Schwarzhaarige trat unsicher nach vorn und kaum, dass er den Hut aufhatte, schrie er förmlich ein lautes ‚Hufflepuff’ heraus. Freudestrahlend ging er auf den langen Holztisch zu, der sich erhoben hatte. „Smith, Micheal“ Der Hut musste erst gar nicht auf seinem Kopf landen, da sagte er schon laut und vernehmlich Gryffindor. Der junge Mann schritt auf den Tisch, der ganz in rot gekleidet war, zu. „Schmitt, Anne.“ Nun ging auch die Rothaarige auf den Stuhl zu und setzte sich. Der Hut senkte sich auf ihr Haupt und lange Zeit passierte gar nichts. Eine merkwürdige Stille breitete sich über die Halle aus, bis der Hut ein lautes Lachen ausstieß. Dumbledore zog die Nase kraus und einige Schüler taten es ihm gleich. „Slythfinpuffclaw.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)