Beloved Assassin von Saya_Takahashi (Geliebter Mörder) ================================================================================ Kapitel 20: Was ist in dem Behälter? ------------------------------------ Das erste, was Sakura an diesem Morgen bemerkte, war der Umstand, dass es nicht mehr in Strömen regnete. Das zweite – was eigentlich das erste gewesen wäre, was sie jedoch nicht einmal vor sich selbst zugeben wollte – war die Tatsache, dass sie mit Sasuke eine Decke teilte, und er nichts weiter trug als seine Boxershorts. Die dritte Sache – die nur an dritter Stelle stand, weil sie diese Erkenntnis so lange wie möglich hinauszögern wollte – war die definitive Gegebenheit, dass sie noch weniger trug. Sakura schloss die Lider, damit sich ihr Atem normalisieren konnte, doch galoppierten an ihrem inneren Auge viele wilde Pferde vorbei. Ganze Horden sprangen über weite Prärien, und es wurden mehr und mehr, bis sich Sakura sicher war, dass sie in ihrer Einbildung gerade eine Herde von mindestens einer Million Pferde sah – eine passende Gräueltat ihres Verstandes, ihr deutlich zu machen, dass in der letzten Nacht die Pferde mit ihr durchgegangen waren. Und es waren großgewachsene, hünenhafte Pferde. Keine kleinen Ponys, wie man sie auf dem Jahrmarkt füttern konnte … „Sasuke?“, wisperte Sakura, als er sich im Schlaf etwas von ihr wegbewegte. Sie kroch ihm nach und krallte sich an seinen Rücken und die Decke. „Bist du wach? Sasuke? Könntest du bitte wach werden?“ „Nein“, kam es brummig von der anderen Seite, und kaum dass er sich wieder ein Stück bewegte, rutschte Sakura ihm unerbittlich nach. „Wir haben noch Zeit, lass mich schlafen …“, nuschelte er irgendwo zwischen dieser und einer anderen Welt. „Du musst mir aber meine Sachen suchen“, flüsterte sie so leise, wie sie nur konnte. „Oh komm schon, bitte Sasuke!“ „Später …“ „Jetzt“, quengelte Sakura, erhielt aber keine Antwort. Sie wartete kurz, doch Sasuke schien schon wieder eingeschlafen zu sein. „Sasuke?“, fing sie also wieder an. „Da steht ein böser, gewalttätiger Mann vor dem Fenster …“ Sasukes einzige Reaktion war ein undeutliches Zucken mit den Schultern. „Eine ganze Armee von bösen Männern?“, versuchte Sakura, doch erreichte sie damit nur ein genervtes Grollen. Sie seufzte jämmerlich, klaute Sasuke so heimlich es ging noch mehr der Decke, und rollte sich auf den Rücken. „Das war … nicht gut“, klagte sie mit der Ehrlichkeit, die Naruto nur zu oft verfluchte. „In einem fremden Haus, in dieser Lage, viel zu schnell, absolut unkontrolliert …“, zählte sie auf, derweil die die Lampe über sich anstarrte. „Und eigentlich ist es allein deine Schuld. Weißt du, erst hasst du mich, dann verabscheust du mich, zwischendurch rettest du mich einfach, dann machst du mir wieder Angst, dann denk ich, dass ich mich vor dir retten muss, und dann …“ Sakura holte lauthals Luft. „Dann küsst du mich einfach! In der Wohnung von deinem Bekannten hast du’s einfach getan und bist weggelaufen, heut Nacht hast du’s einfach getan, und du hast … du … na du weißt, was du noch einfach getan hast!“, sagte Sakura zu der Lampe über sich, der sie verärgerte Blicke zuwarf. „Und jetzt …“, fügte sie im weinenden Tonfall hinzu. „Suchst du nicht mal meine Sachen zusammen! Dabei hast du sie durch die Gegend geworfen! Und was, wenn Hinata reinkommt? Oder irgendwer anders? Was ist, wenn es hier plötzlich zu brennen anfängt? Dann steh ICH da, weißt du? Und du machst dir nicht mal einen Kopf, sondern schläfst vor dich her und lässt mich mit allem alleine!“ Sakura hielt in ihrem Monolog inne, warf sich zur Seite und durchbohrte Sasukes Hinterkopf mit finsteren Blicken. „Du könntest doch wenigstens reagieren“, maulte sie und zupfte mürrisch an seinen Haaren. In der vergangenen Nacht hatte sie auch das letzte bisschen Angst vor ihm verloren, denn immerhin glaubte sie sich im Moment mutig genug, ihn solange zu piesacken, bis er ihr seine Aufmerksamkeit schenken würde. „Zumindest irgendeinen Ton, oder ein Zeichen, oder …“ Sakura schrie auf, als sich Sasuke plötzlich umdrehte und ihr mit einem Ruck die Decke wegzog. Sie griff panisch nach einem Kopfkissen, um sich wenigstens halbwegs zu bedecken, während sie gleichzeitig an der Decke festhielt. „Wie fies!“, fauchte sie. „Gib sie sofort wieder her!“ „Du wolltest doch eine Reaktion“, sagte Sasuke. Ohne Mühe zog er sie samt Decke zu sich, nahm ihr leichterhand das Kissen weg und grinste amüsiert, als sie sich noch irgendwie an ihn krallte, um sich bedeckt zu halten. „Es scheint, als bräuchtest du dringend eine Therapie, damit du ein vernünftiges Verhältnis zu deinem Körper entwickelst. Ich werde mir wohl mehr Zeit mit dir nehmen müssen …“ Er zwang Sakura in einen Kuss, derweil sie noch versuchte, unter die Decke zu kommen. „Ich hab ein vernünftiges … Verhältnis“, brachte Sakura irgendwie hervor, wusste aber sehr wohl, dass sie schon wieder rot angelaufen sein musste. Sie wollte sich aus Sasukes Umarmung befreien, doch ließ er sich mit ihr in die Kissen fallen und lachte triumphierend. „Jetzt ist doch genug verdeckt“, flüsterte er ihr ins Ohr, dass es Sakura wieder kalt und heiß zugleich wurde. „Obwohl mir die andere Variante auch gefallen hat.“ „Das …“ Sakura sah Sasuke mit puterrotem Gesicht an. „… ist nicht schön, was du da … gerade tuuust“, rief sie und wurde zum Ende ihres Satzes hin immer höher, da Sasuke ihr mit seiner Hand über den nackten Körper strich, ohne auch nur für eine Sekunde sein Grinsen zu unterlassen. „Was wenn wirklich jemand …“ „Du hast das Mädchen doch gesehen.“ Sasuke vergrub sein Gesicht in ihren Haaren, und sein warmer Atem ließ Sakura ganz weich werden, so dass sie selbst ihre Arme um seine Schultern legte. Sie zog ihn näher zu sich hinunter und ignorierte für den Moment sämtliche Einwände, die ihre Vernunft laut hinausposaunte. „Sie würde sicher nicht einfach reinplatzen …“, murmelte Sasuke, der Sakuras zaghafte Berührungen ebenso genoss, wie sie seine. „Und wenn jemand … anderes auftaucht?“ Sakura fuhr mit ihren Fingern durch Sasukes Haare, als er sie wieder küsste. Nichts wollte sie jetzt mehr wie ihn, und sie verdrängte alle Ereignisse der letzten Tage, nur damit sie diesen Augenblick in Ruhe genießen konnte. „Dann werde ich ihn erschießen“, grinste Sasuke in den Kuss hinein, doch wurde Sakura schlagartig ernst. Sie schob Sasuke etwas von sich und sah ihn betreten an. „Was ist?“, fragte er irritiert. „Ich …“ Sakura musste den Kloß in ihrer Kehle hinunter schlucken, ehe sie weiter sprechen konnte. „Das geht nicht, Sasuke! Wir können doch nicht … Was ist mit Naruto?“ Sasuke runzelte die Stirn und sah Sakura fragend an. „Was meinst du mit Naruto? Gehen deine Gedanken jetzt in …“ „Himmel, nein!“ Sakura kroch etwas unter Sasuke hervor und sah ihn bestürzt an. „Ich meine … wir können hier keinen … Spaß haben, und Naruto … wenn er nun das Haus verlässt und ihm etwas passiert?“ Sakura erwartete eigentlich, dass Sasuke wütend wurde, weil sie eine gewisse Sache zwischen ihnen unterbrach, doch stattdessen begann er zu grinsen und ungläubig blickte sie ihm in die dunklen Augen. „Dir hat es also Spaß gemacht?“, sagte er und schüttelte amüsiert den Kopf. Sakura konnte nicht verhindern, etwas zu schmunzeln, so ernst die Lage auch war. Dennoch rutschte sie zur Bettkante und angelte nach ihren Sachen, bis Sasuke es ihr nachtat. „Sasuke?“, fragte Sakura und hielt für einen Augenblick inne. Sie sah auf das Shirt in ihrer Hand, und ihr Herz raste viel mehr als zuvor. Gerne hätte sie ihn jetzt angesehen, doch traute sie es sich nicht. Er saß neben ihr; er war ihr viel näher als je zuvor, aber Sakura fiel eben darum jedes Wort schwer. „Was … was wird jetzt?“ „Was soll jetzt schon werden?“, gab Sasuke zurück, und Sakura fand, dass er wieder etwas kälter klang. „Wir fahren nach Tokio und schauen nach dem blonden Vogel. Ich hoffe für ihn, dass er nichts kaputt gemacht hat …“ „Ich meine … wegen dem, was passiert ist. Wegen …“ Sakura biss sich auf die Unterlippe. „Wegen uns …“ Es war raus, dachte sie, doch empfand sie trotzdem keine Erleichterung. Sie hatte die Frage gestellt, an die sie schon die ganze Zeit denken musste, aber die eigentliche Furcht lag in der Antwort. In seiner Antwort … „Wegen uns?“, hörte sie ihn fragen, und sie selbst fragte sich, ob es für Sasuke je ein ‚uns’ geben könnte. Er und sie, so sah er die Sache. So musste er sie sehen, denn er war Sasuke. Ein Killer, ein Mörder. Ein eiskalter Mensch, der andere für genügend Geld tötete. Den sie liebte … Sakura wurde es zum ersten Mal wirklich bewusst. Sie hatte an diese Gefühlen gedacht, doch erst jetzt war sie sich ihrer sicher. Sie war sich so sicher, dass sie gar keine Antwort mehr von ihm wollte. Von ihm, einen Mörder. Von dem Mörder, den sie gegen jede Vernunft, gegen ihre Vernunft, begonnen hatte zu lieben. Sakura zuckte zusammen, als sie Sasukes Hand auf ihrer Wange spürte. Er drehte ihr Gesicht zu sich, und Sakura kamen die Tränen, als sie ihn schief grinsen sah. „Du hast schon wieder Angst“, sagte er, bevor er sie sachte küsste. „Und trotzdem hast du es gerade unterlassen, mir deine statistischen Erläuterungen um die Ohren zu hauen. Das nenne ich einen Fortschritt …“ Er küsste sie abermals und wischte ihr die Tränen weg, ehe er aufstand und in seine Jeans schlüpfte. „Ich könnte Urlaub gebrauchen“, meinte er nüchtern, zog sich den trockenen Pullover über und steckte seine Waffe darunter. „Was ist mit dir?“ „Wie?“ Sasuke seufzte genervt, als er seine Jacke überwarf und eine zweite Pistole in den Taschen verschwinden ließ. „Warst du schon mal auf Kuba?“ Sakura schüttelte den Kopf und brachte kein Wort heraus. Meinte er wirklich, was sie glaubte, dass er meinte? „Wird dir gefallen“, sagte Sasuke betont ernst, doch konnte man das Zucken seiner Mundwinkel deutlich sehen. „Die besten Nacktstrände überhaupt …“ Sakura konnte nicht genau beschreiben, wie sie sich im Moment fühlte. Alle ihre Gefühle schienen in einem Wirrwarr gefangen und verwickelt, und es wechselte sich Sorge mit Frohsinn ab, Furcht mit Glück und Schwermut mit dem Empfinden angenehmer Leichtigkeit. Einige würden es Irrsinn nennen, und zu diesen einigen zählte vermutlich mehr als die halbe Welt. Andere aber würden Sakura eine andere Erklärung. Sie würden einfach vom Verliebsein sprechen, das überall und immer seinen Anfang nehmen konnte. Selbst in einer Situation wie der, in der sich Sakura befand. „Du trödelst“, bemerkte Sasuke und holte Sakura damit aus ihren Gedanken. Er lief neben ihr durch die Straßen Nagasakis, und er hatte nicht gerade vorgehabt, einen Spaziergang zu unternehmen. Sakura aber legte kein Tempo vor, sondern nach, und ständig musste Sasuke stehen bleiben und auf sie warten. „Entschuldige“, gab Sakura zurück, holte auf und sah sich wieder einmal um. Sie hakte sich bei Sasuke ein, als sie eine Straße überquerten und grinste verlegen, als er sie fragend anblickte. „Ich kann auch wieder loslassen, wenn es dich stört …“, meinte sie unsicher. „Was glaubst du, was passiert, wenn du es nicht tust?“, erwiderte er gegen ihre Erwartung, doch konnte sie mit seiner Antwort noch weniger anfangen, als mit einer einfachen Abfuhr. „Ich … weiß nicht?“ „Dummerchen“, sagte Sasuke nur, und als er schlicht weiterlief ohne sie abzuschütteln, grinste Sakura noch mehr wie zuvor. „Aber ist ein Mietwagen nicht ungünstig?“, fragte Sakura, ehe sie das gesuchte Gelände erreichten. „Würden wir mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht schneller sein?“ „Sicher, aber ich möchte Überraschungen vermeiden.“ „Wie lange brauchen wir mit Auto?“ Sasuke zuckte mit den Schultern. „Fast 16 Stunden.“ „Oh je. Naruto wird mir den Hals umdrehen, sobald wir zurück sind! Ich hab bei Hinata noch mit ihm telefoniert, und am Telefon war er schon ungemütlich drauf. Er hat gesagt, dass er nur meinetwegen die Vorlesungen schwänzen muss.“ Sakura schien diese Tatsache tief zu treffen. „Allerdings hat er auch gleich abgelehnt, als ich ihm angeboten habe, dass ich mit ihm lerne. Er ist sehr wütend.“ „Hmm“, machte Sasuke nur und unterließ es, Sakura darüber in Kenntnis zu setzen, dass Narutos Ablehnung zum Lernen weniger damit zu tun hatte, ob er wütend war. „Ich will wieder zu den Vorlesungen“, meinte Sakura betrübt. „Ich habe schon soviel verpasst, und … es ist keine Ende in Sicht.“ „Abwarten“, sagte Sasuke überraschend. „Mit jedem Wichser, den Pein schickt, verliert er gute Leute. Vielleicht wird er irgendwann müde.“ „Glaubst du das wirklich?“ „Ich hoffe es. Es ist die einzige Chance, die wir haben.“ Er hob die Braue, als Sakura daraufhin grinste. „Was?“ „Nichts. Es ist nur schön, wenn du ‚wir’ sagst“, meinte sie kichernd. „Hmm“, brummte Sasuke, öffnete die Tür zum Mietwagengelände und ließ Sakura zuerst eintreten. Er blickte kurz auf die Uhr und dann zu den vielen Wagen. In einer Stunde wollten sie zurück bei Hinata sein, also hatten sie Zeit, das richtige zu finden. Sie folgten einem gewundenen Pfad an sauber polierten Autos vorbei und klopften, ehe sie in das Büro traten, dass das einzige kleine Gebäude auf dem riesigen Grundstück ausmachte. „Hallo“, grüßte Sakura freundlich, als eine hübsche junge Frau von ihrer Arbeit aufsah und sofort schmunzelte. Ihre Augen galten jedoch in erster Linie Sasuke, dem sie ihr großzügigstes Lächeln schenkte. „Hallooo“, gab sie lang gezogen zurück. „Wie kann ich ihnen helfen?“ Sie klimperte mit den Wimpern und streckte die Hand zum Gruß. „Mary Stevens ist mein Name. Lassen sie mich raten, sie wollen einen Wagen mieten?“ Sie blickte kurz aus dem Fenster und nickte dezent. „Einen besonderen Wunsch?“ „Was Vernünftiges“, sagte Sasuke und folgte ihrem Blick. „Für eine weitere Strecke.“ „Wie viel möchten sie dafür ausgeben? Ich habe verschiedene …“ „Egal“, sagte Sasuke schlicht. „Dann könnte ich ihnen den schwarzen Honda dort empfehlen. Er ist mit das Beste, was ich zu bieten habe …“ Sakura verzog den Mund, sagte aber nichts zu dieser gehaltvollen Aussage. Was nahm sich diese Frau raus, für die sich Sakura einige unschöne Begriffe zurechtlegte. Äußerlich lächelte sie freundlich, aber innerlich kochte sie vor Wut! Schon der Name, dachte sie wütend. Mary Stevens, das klang ja wie eine von der Straße! „Wohin möchten sie denn?“, fragte diese nun und holte Sakura zurück in die Realität. „Kanazawa“, log Sasuke, ehe Sakura den Mund aufmachen konnte. „Ah, das ist schon ein Stück. Da macht sich der Honda hervorragend. Er ist flott und sehr bequem, vor allem für diese Strecke. Ich war selbst schon in Kanazawa, obwohl ich erst seit zwei Jahren hier lebe.“ „Sie kommen nicht aus Japan?“, fragte Sakura neugierig. Mary Stevens klang nicht nach einer Japanerin, und eigentlich sah sie auch nicht wie eine aus. „Nein, ich komme aus Europa. Meine Mutter ist Japanerin, mein Vater Brite.“ „Ah“, machte Sakura nur, doch überkam sie ein seltsames Gefühl. „Ist es schön in Großbritannien?“ „Sehr schön, aber auch sehr feucht. Der Regen und der Nebel … das ist nichts für jedermann.“ „Ich mag Regen nicht“, sagte Sakura einfach und wandte sich an Sasuke. „Wollen wir uns nicht ein paar Autos ansehen?“ „Der Honda ist passend. Wir brauchen …“ „Bitte, ich will noch andere sehen.“ Sakura sah Sasuke bettelnd an, ehe sie wieder zu der Frau blickte. „Wir dürfen doch, oder?“ „Ähm, natürlich …“ Mary Stevens schien irritiert, doch bewegte sie die Hand zu einer einladenden Geste. „Sehen sie sich nur um. Ich bereite schon die Formulare vor.“ „Danke“, grinste Sakura und zog Sasuke übertrieben fröhlich mit sich. Wieder hakte sie sich bei ihm unter, doch kaum, dass sie das Büro verließen und zu den vielen Wagen liefen, schob er sie vor sich. „Lauf vor mir“, sagte er mit eisiger Stimme. Er deutete Sakura immer weiter an den Autos vorbei zugehen. „Sie hat …“ Sakura flüsterte nur, doch überkam sie das Zittern. „Sie …“ „Sie wird nicht auf uns schießen, solange wir ihr den Rücken zukehren. Sie will ihren Gegner ins Gesicht sehen, wenn sie ihn tötet … Woher wusstest du von der Leiche?“ „Leiche?“, keuchte Sakura und wollte sich entsetzt umdrehen, doch Sasuke zog sie sofort wieder vor sich. „Unter ihrem Tisch liegt die Leiche des richtigen Vermieters. Man hat das Blut bis nach draußen gerochen. Warum wolltest du raus? Ich hatte eigentlich vor, sie nach der Schlüsselübergabe zu erschießen. Das passte nicht besonders, Sakura.“ Sakura schluckte und unterdrückte ein angstvolles Schluchzen. „Gott“, sagte sie mit bebender Stimme. „Ich …“ „Bleib genau vor mir, hörst du nicht?“ Sasuke knurrte leise, als er nach Sakura griff und zu einem Wagen deutete. „Sieh auf keinen Fall zum Fenster. Sie schießt, wenn sie Augenkontakt herstellen kann.“ „Wieso bist du dir so sicher?“, wisperte Sakura, als Sasuke ihr seinen Arm um die Schulter legte, dabei über den Lack des nächsten Autos strich und eine Miene machte, als würde er sich darüber ärgern. „Es gibt viele in ihrer Art. Du wirst mich jetzt umarmen und dabei meine Waffe hervorholen, verstanden? Sie darf nicht misstrauisch werden, Sakura.“ „Aber … Weißt du nicht … wer sie ist?“ Sakura hatte Mühe ruhig zu bleiben. „Mary Stevens … weißt du nicht …“ „Du kennst sie?“ Sasuke konnte seine Überraschung kaum verbergen. „Sag schon!“ „Du kennst sie auch … Ich, und du und … Naruto, Sasuke! Sie ist die Frau, die er gesucht hat!“ „Was sagst du da?“ Sakura nickte und lächelte gezwungen, als sie sich von Sasuke in die Arme ziehen ließ. „Sie ist Keiko Ishiguro, sie muss es sein! Es ist jetzt das gleiche Prinzip, mit dem sie sich den anderen Namen ausgedacht hat. Keiko war eine Figur in Kazuo Ishiguros Buch ‚Damals in Nagasaki’. Ishiguro selbst wurde in Nagasaki geboren, ehe er nach England zog. Er wurde erst in England zum Schriftsteller! Ich hab … seine Biografie gelesen, ich hab seine Bücher gelesen. Das Buch steht auch bei dir im Regal.“ „Ich weiß“, sagte Sasuke trocken. „Aber … nur weil sie einen englischen Namen hat und …“ „Nein, nein!“ Sakura rang um Luft. „Kazuo Ishiguro hat mehrere Bücher geschrieben. Und in einem anderen geht es um einen Butler, der sich an sein Leben und die Frau zurückerinnert, die Wirtschafterin in dem gleichen Haushalt gewesen war wie er! Das Buch war … es war ein großer Erfolg, und eigentlich kennt man es, aber nur wenige denken daran, dass das Buch von einem Japaner geschrieben wurde, verstehst du? Aber es wurde von einem geschrieben, von Kazuo Ishiguro! Der Butler hieß mit Nachnamen Stevens, und die Frau hieß Mary Kenton, Sasuke! Verstehst du? Sie macht es genauso wie vorher, in dem sie einfach Namen aus Ishiguros Büchern mischt! Sie ist … sie hat Narutos Vater getötet, ich bin mir sicher!“ „Okay“, sagte Sasuke. „Bleib ruhig, klar? Ich verstehe, was du sagst, also versuch dich jetzt bitte zusammen zu reißen. Es ändert nichts, und du wirst mir jetzt die Waffe geben, verstanden? Mach keine verdächtigen Bewegungen und hör auf zu weinen, Sakura!“ „Entschuldige.“ Sakura konnte die Tränen kaum zurückhalten. „Aber sie ist … Naruto hat es nie gewusst, und ich … hätte ich es ihm nicht sagen müssen?“ „Das ist jetzt egal, Sakura. Sie ist deinetwegen hier, und sie wird uns erschießen, wenn du jetzt nicht tust, was ich sage“, meinte Sasuke und sprach betont ruhig, damit sich Sakura wieder fasste. „Gib mir jetzt die Waffe, und sieh nicht zum Fenster.“ Sakura atmete tief ein, bis sie lächelte und unter Sasukes Jacke nach dem kalten Eisen griff. „Wirst du sie jetzt gleich …“, wisperte sie undeutlich und schluchzte leise auf. Dennoch fingerte sie die Waffe so unauffällig wie möglich nach vorne, und die ganze Zeit blickte sie nur zu Boden. „Wir drehen uns jetzt um, klar? Es muss danach schnell gehen, ich will keine Polizei hinter uns haben. Du wirst hier warten, sobald …“ „Erschießt du sie von hier?“ Sakura kam der Gedanke grausamer vor, als noch vor ein paar Minuten. So jung, schoss es ihr durch den Kopf. Die Frau konnte nicht viel älter als sie sein, und trotzdem … sie war die, die Narutos Vater getötet hatte, die den Besitzer des Geländes getötet hatte! Vielleicht für Geld? Tat sie es für Geld, wie Sasuke es auch tat? Und wenn sie Sasuke zuerst treffen würde? Wenn sie nur darauf wartete und längst ahnte, dass sie Bescheid wussten? „Mach die Augen zu, Sakura“, sagte Sasuke leise und küsste ihr auf die Stirn, als er sich zu ihr hinunter beugte und dabei enger an sich zog. Sakura gehorchte, und noch im gleichen Moment spürte sie den Ruck, als Sasuke sich mit ihr herumriss. Sie hörte auch den ohrenbetäubenden Knall der Pistole, obwohl er sie dicht an sich gedrückt hielt. Sie hörte, wie das Fenster zerbarst, und sie glaubte auch zu hören, wie Mary Stevens, deren richtigen Namen sie nie erfahren würden, zu Boden ging. Und wie ihr junges Herz aufhörte, zu schlagen. Sasuke suchte in aller Eile nach dem Fahrzeugschlüssel. Er hatte Sakura gesagt, dass sie draußen warten sollte, und umso mehr beeilte er sich. Es würde nicht lange Dauern, bis irgendwer hier herkam, da war er sich sicher. Er hatte keinen Schalldämpfer benutzen können, und dieses Gelände lag inmitten der Stadt. Irgendwer hatte den Schuss gehört, und hatte er das Geräusch erkannt, würde bald schon die Polizei auftauchen. Sasuke fluchte und warf einige Dokumente von dem Schreibtisch. Er trat über die Leiche des echten Vermieters und blickte flüchtig zu der toten Frau am Fenster. Sie war einfach zusammengesunken, und es wirkte, als würde sie nur auf dem Boden kauern. Keiko Ishiguro … Sasuke verzog bei dem Gedanken angewidert das Gesicht. Er fragte sich, wie Naruto auf diese Nachricht von ihrem Tod reagieren würde. Das es so kam, war für alle das beste. Auch für Naruto, der bei dem Versuch sich zu rächen, ihr mit Sicherheit unterlegen gewesen war. Sie war ein Profi gewesen, und vermutlich eine von Peins Leuten. Es war wahrscheinlich, dass sie Hinata beobachtet hatte, und dass sie sich über Sakuras Ankunft sicher gewesen war. „Profi“, schnaubte Sasuke verächtlich. Am Ende hatte sie den Kürzeren gezogen. Was Sasuke dennoch Sorgen bereitete, war, dass Pein noch jemanden geschickt hatte. Normalerweise spielte Pein nach seinen eigenen Regeln, die er nie verletzte. Sasuke kannte diese Regeln, und war sich daher sicher gewesen, dass sie Zeit hatten. Pein übereilte für gewöhnlich nichts, doch diesmal ließ er einen Hund nach dem anderen von der Leine. Er hatte seine eigenen Regeln gebrochen, und Sasuke ahnte warum. Er grinste düster, als er den Schlüssel für den Honda fand. Pein brach seine Regeln, weil er gegen ihn spielte … „Sasuke?“ Sakuras leise Stimme holte ihn aus seinen Gedanken, und mürrisch schob er den leblosen Kopf des Vermieters weiter unter den Tisch. „Ich hab doch gesagt, dass du draußen warten sollst!“ Sasuke drehte sich zu Sakura um, als er fast den Schlüssel aus den Händen verlor. In einer schnellen Bewegung griff er zu seiner Pistole, doch richteten sich schon zwei andere auf ihn. „Mach jetzt keinen Fehler, Uchiha“, sagte einer der beiden Männer, die hinter Sakura standen. „Schmeiß die Waffe weg, sonst …“ Er grinste hinterhältig und legte seine eigene Waffe an Sakuras Schläfe. „Keine übereilten Bewegungen.“ Sasuke grollte voller Wut, schmiss seine Waffe aber auf den Boden. „Die andere auch“, befahl der Mann. „Mach schon!“ Widerwillig griff Sasuke in seine Jackentasche und warf auch die zweite Pistole fort. „Verdammte Dreckssäcke“, knurrte er bedrohlich und fixierte Peins Männer mit eisigem Blick. „Lasst sie los!“, zischte er, als sich schon eine andere Waffe auf ihn richtete. „Keine Sorge ums Mäuschen. Pein will mit euch reden … später. Er ist wütend, Sasuke. Du hast ihn sehr verärgert, und du hast ihn viel Geld gekostet. Er möchte, dass ihr zu ihm kommt.“ Sasuke grinste gefährlich. „Wir haben wohl keine Wahl.“ „Nein, die habt ihr nicht. Dreh dich um, Hände an die Wand. Zackig, los!“ Der bulligere der beiden Männer trat hinter Sasuke, als sich dieser langsam umwandte, und im gleichen Moment, wie Sakura aufschrie und der Mann Sasuke in den Nacken schlug, ging er bewusstlos zu Boden. Alles lag im Dunkeln, als Sasuke die Augen öffnete. Er spürte stechende Schmerzen in den Armen, und als er an ihnen zerrte und rüttelte, bekam er sie doch nicht frei. Es dauerte keine zwei Sekunden, als er dafür zwei andere Hände spürte, die sich um schlangen. „Du bist wach!“, weinte Sakura bebend, küsste Sasuke stürmisch und drückte sich fest an ihn. „Gott sei dank, du bist …“ Die Stimme versagte ihr, und stattdessen schluchzte sie bitterlich. „Alles okay?“, fragte er rau und zerrte erneut mit aller Kraft an den Fesseln, die ihn auf unangenehme Weise an die klappernden Rohren über seinem Kopf banden. „Hör auf zu weinen, Sakura. Noch sind wir nicht tot.“ „Ich dachte, du wärst tot!“, rief Sakura scharf. „Und sie werden uns töten, Sasuke! Das haben sie gesagt und … Du musst aus den Fesseln raus, hörst du?“ Sakura zog sich an Sasuke hoch und tastete nach dem Metall, das seine Hände an die Rohre kettete. „Du musst irgendwas machen!“ Sasuke lachte leise. „Und das wäre?“ Er kniff die Augen zusammen, als sie sich langsam an die Dunkelheit gewöhnten. „Wo sind wir?“ „Ich weiß nicht“, sagte Sakura erstickt, derweil sie immer weiter an den Ketten zog. „Sie sind abgehauen und … du musst was machen, Sasuke, bitte! Du musst daraus!“ Sakura wurde immer hysterischer. „Haben sie dir was getan?“ Sasuke versuchte Sakura besser erkennen zu können. „Hör auf damit, Sakura. Sie gehen nicht ab! Das ist Eisen, du kriegst es nicht …“ „Das ist kein Eisen“, wimmerte Sakura und zerrte immer mehr. „Das ist Silber. Das ist alles aus Silber, Sasuke!“ „Sakura, beruhig dich, okay? Lass das und komm da weg. Sag mir, was die gesagt haben!“ „Das sind Rohre, du musst endlich …“ „Sakura!“, herrschte Sasuke sie an, dass Sakura zusammenzuckte und endlich von den Fesseln abließ. „Sag mir, was los ist!“ „Sie haben gesagt … die Rohre werden heiß, Sasuke! Sie haben gesagt, dass es Silber ist. Verstehst du?“ „Du meinst, es wird warm?“ „Deine Hände!“, rief Sakura weinend. „Silber leitet schneller und mehr, wie alles andere. Wenn dir Rohre heiß werden, wird sich die Wärme übertragen und … Nur Diamanten leiten noch mehr, und Kohlenstoffnanoröhren, aber …“ Sie schluchzte heftig und krallte sich an Sasuke fest, der langsam begriff. „Verstehst du? Wir haben keine Zeit, Sasuke! Sobald sie die Rohre heiß werden lassen, wird …“ „Hey, jetzt versuch bitte ruhig zu bleiben, okay? Ich lasse mich nicht grillen, also musst du dir keine Sorgen machen. Gibt es irgendwas in dem Raum, was wir gebrauchen könnten?“ Sasuke versuchte sich in der Dunkelheit zu orientieren, doch der Raum war weder groß, noch schien es überhaupt etwas zu geben. Weder Kisten noch Dinge, die jetzt nützlich gewesen wären. „Herrlich“, knurrte er, wie ihn die Erkenntnis traf. „Wann waren sie hier? Haben sie gesagt, dass sie wiederkommen werden?“ „Vor … ich weiß nicht, vielleicht vor zwei Stunden, aber sie haben nicht gesagt, dass sie … Was machen wir dann? Was machen wir, wenn …“ „Sakura!“, mahnte Sasuke abermals. „Was ist mit der Tür? Ist sie …“ Sakura nickte, noch ehe er zu Ende sprechen konnte. „Ich hab alles abgetastet. Hier ist gar nichts …“ „Dann müssen wir abwarten“, sagte Sasuke, versuchte sich schmerzfreier zu setzen und stieß gegen einen Schalter. „Alles abgetastet?“, fragte er Sakura, als ein schwaches Licht auf der anderen Seite des Raumes anging. Es erfüllte den Raum nicht im Geringsten, doch wenigstens nutzte es etwas. „Haben sie was wegen dem Mädchen gesagt?“, fiel es ihm dann ein. „Nein“, sagte Sakura und kaute besorgt auf der Unterlippe. „Vielleicht wissen sie aber auch gar nichts von Hinata?“ „Unwahrscheinlich“, gab Sasuke zurück und stöhnte leicht, als sich die Ketten durch eine falsche Bewegung in sein Fleisch schnitten. „Aber wenn sie nicht hier ist, dann hat sie für Pein vermutlich keine Bedeu….“ Er verstummte, als er glaubte Schritte zu hören. „Sie kommen wieder“, sagte er schnell und zerrte erneut an den Ketten. „Verdammt. Komm hinter mich, mach schon!“ Sakura hatte die Schritte ebenfalls gehört, und erstarrte sah sie zur Tür. „Sakura!“, zischte Sasuke wütend. „Du sollst hinter mich, verstanden?“ Sakura schluckte, dann krabbelte sie zu Sasuke und spürte, wie ihr Herz angstvoll gegen die Brust schlug. Sie fürchtete, jeden Moment ihre Nerven zu verlieren, und für den Bruchteil einer Sekunde überlegte sie sogar, sich einfach auf die Männer zu stürzen. „Und du bleibst hinter mir, kapiert? Wag es ja nicht, irgendetwas Dummes zu tun!“, machte Sasuke ihren hirnrissigen Einfall zunichte. Sakura nickte schwach, als die Tür aufgeschlossen wurde und ein grinsender Mann mit blondem Zopf eintrat. „Ihr seid beide wach, das ist günstig. Gut geschlafen, Sasuke?“ Er lachte auf und trat bei Seite, als zwei weitere Männer hineinkamen und einen schweren Behälter in die hintere Ecke des Raumes stellten. „Ihr fragt euch sicher, was das wohl ist?“ „Wir wollen mit Pein reden, Deidara. Ich hab keinen Bock auf deine beschissenen Spiele!“, zischte Sasuke wütend. „Was soll die Scheiße hier? Seid wann hat es Pein nötig, sich aufs unterste Niveau einzulassen?“ „Seitdem du mit ihm spielst, Sasuke.“ Deidara blickte hinüber zu Sakura. „Und seitdem du einen wunden Punkt hast. Pein ist über deine Entwicklung begeistert. Du wirst zum Menschen, bravo! Pein erfreut es, dir deine Frechheiten heimzuzahlen, jetzt, wo er einen Weg gefunden hat.“ „Was sagst du da?“ Sasuke verengte seine Augen zu Schlitzen und hasserfüllt sah er Deidara an, der weiterhin vor sich her lächelte. „Willst du damit sagen, dass es Pein allein darum ging?“ „Nein, nein“, wehrte Deidara hastig ab. „Versteh mich nicht falsch. Das Mäuschen wäre so oder so auf seiner Liste gelandet. Peins Ehre ist unantastbar, vergiss das nicht, Sasuke. Aber er fand es amüsant, die Regeln zu deinen Gunsten etwas abzuändern. Ein kleines Spiel, bei dem ihr verlieren oder gewinnen könnt. In der Vergangenheit hast du ihn oft verärgert, wirklich sehr oft, Sasuke. Aber Pein ist gütig, das wissen wir alle. Er mag die rohe Gewalt nicht. Was er schätzt ist Mut. Du bist ein sehr mutiger Mann, Sasuke. Deshalb gewährt Pein dir und Sakura eine winzige Chance. In meinen Augen ist sie unbedeutend, aber immerhin … was anderes habt ihr nicht.“ Er wandte sich Sakura zu und lächelte fast freundlich. „Komm her, Mäuschen, ich möchte dir etwas erklären …“ „Vergiss es!“ Sasuke beugte sich trotz der Ketten nach vorne, so dass Deidara zurückschreckte. „Sasuke, Sasuke“, sagte er und winkte Sakura zu. „Ich möchte dir den Schlüssel zeigen, Sakura. Ihr wisst sicher, was passieren wird, wenn Sasuke die lästigen Fesseln nicht los wird, hm?“ Er deutete zu den Rohren. „Du bist doch ein schlaues Mädchen. Sobald wir den Raum verlassen, werden sich die Rohre erhitzen, Sakura. Und sie werden für lange Zeit sehr heiß bleiben. Wann glaubst du, wird Sasuke anfangen zu schreien? Wie lange wird er es wohl stumm ertragen können? Komm also bitte her …“ „Sakura!“ Sasuke konnte nichts tun, als Sakura zu Deidara ging. „Was ist in dem Behälter?“, brüllte er wütend, als Deidara Sakura dorthin führte. „Der Schlüssel“, antwortete der Akatsuki und strich Sakura über die Haare. „Er ist dort drinnen, Mäuschen. Ich lüge nicht. Keiner verlangt von dir, dass du ihn herausholst. Auch mich würde es interessieren, wie lange unser junger Uchiha hier durchhält …“ „Was ist dort drin?“ Sasuke zerrte mit voller Wucht an den Ketten, doch gaben sie nicht nach. „Sei nicht so neugierig“, sagte Deidara mit mahnender Stimme und holte ein weißes Shirt hervor. „Ich möchte, dass du das hier anziehst. Mit deinem dicken Pullover kommst du sicher nicht tief genug durch die schmale Öffnung, nicht wahr?“ Sakura sah starr zu Deidara, der sie nach wie vor liebevoll anlächelte. „Wir drehen uns auch um, nicht wahr Jungs?“ Er nickte den anderen beiden Männern zu, die daraufhin den Raum verließen. Sakura zitterte heftig, als sie das Shirt nahm, doch dauerte es keine Minute, bis sie sich umzog und Deidara ihren Pullover reichte. „Braves Mädchen“, sagte er lobend und strich über ihre Wange. „Ich lass euch jetzt alleine. Du bist erstaunlich tapfer.“ Er verbeugte sich grinsend und trat zurück. „Versuch nicht zuviel … Dreck zu machen, hm? Aber ich glaube, du magst es selbst nicht, stimmt’s? Ich verstehe das, Mäuschen. Ich kann mein eigenes Blut auch nicht sehen …“ Er blickte noch einmal zu Sasuke, lächelte bedeutungsvoll und verließ ohne weitere Worte den Raum. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)