Alone in Midnight von Butzelkueh ================================================================================ Kapitel 1: Alone in Midnight ---------------------------- Alone in Midnight Der Mond beschien Oceane und ließ ihre Haut in einem blassen Blauton aufgehen. Sie blickte Richtung des aufgehenden Mondes und genoss die kalte Brise, die ihr immer wieder durch das Gesicht wehte. Dort saß sie nun, auf der alten Schaukel die einst ihr Vater dort angenagelt hatte, um ihr eine Freude zu machen. Hoch oben auf einer Klippe die über das schwarze Meer hing. Es sah so tief aus... Schon als kleines Kind hatte sie das Meer geliebt. Sie hatte das beruhigende Rauschen geliebt und die Nächte in denen dieser runde Planet hoch über ihr, am größten war. Oceane umgriff den Strick der Schaukel. Die Angst, in die Tiefe zu fallen hatte sie schon lange verloren. Sie wollte einfach nur alleine sein. Die Ereignisse ihrer Vergangenheit holten sie, wie so oft, wie ein Faustschlag ein. Das schneeweiße Nachthemd wehte sachte in dem Wind, genau wie ihre langen pechschwarzen Haare. Ihre Augen waren geschlossen und ihr Gesicht sah troz allem Richtung Mond. Wer bin ich? Was bin ich? Warum bin ich hier? Oceane öffnete die Augen. Sie nahm das helle blau, die sanften weißen Züge des großen Planetes in dem zarten blau, wie ein Schwamm auf. In der Ferne hörte die junge Frau drei Krähen. Die Flügelschläge zerissen die Stille, zwischen dem Meeresrauschen und dem wehen des Windes. Der Himmel war finster. Es sah aus als würde es bald anfangen zu regnen. Aber trozdem saß sie hier. Alleine. Und noch immer wartete sie auf ihren Vater. Der einzigste Mensch den sie je wirklich geliebt hatte. Doch innerlich wusste sie das er nicht mehr wieder kommen würde. Er war fort. Für immer... Warum bin ich hier? Wieso sitze ich hier? Was will ich hier? Oceane wusste auf die Fragen, die immer wieder in ihrem Kopf hallten, schlicht und ergreifend einfach keine Antwort. Sie verdrängte diese Gedanken, und die Antworten, in ihrem Kopf. Doch trozdem hallten diese Fragen in ihrem Inneren. Oceane redete sich ein das sie die Antwort nicht wusste. Und im nachinein war ihr Kopf sowieso leer. Leer von ihren Gefühlen, leer von ihrem Leben. Leer... Wieder wehte eine starke Brise auf, die die alte Holzschaukel knarren ließ. Etwas Sand rieselte von der alten Klippe, über der Schaukel und Oceane bekam für einen kurzen Moment Angst zu fallen. Doch sie blieb sitzen und sah gebannt auf den Mond. Das Meer unter ihren Füßen war wie ein gähnendes, schwarzes Loch das kein Ende hatte. Ihre nackten Füße, unter dem schneeweißen Nachthemd, wurden langsam eise kalt. Die Kälte kroch wie ein Schatten ihre Beine hinauf. Doch Oceane fröstelte nicht einmal, obwohl sie das Gefühl hatte, dass ihre Beine abfroren. "Weißt du Oceane. Man erzählt sich oft das der Mond die Menschen bannt und anzieht. Vielleicht liegt daran dein Interesse an diesem Stern?", hatte ihr Vater einmal zu ihrem jüngeren Wesen gesagt und ihr sanft über den Kopf gestrichen. Ja das waren Zeiten als er noch da war. Oft erzählte er ihr Geschichten über den Mond. Den Mond und sein Wesen. Seine Bewohner und seine Städte. "Der Mond ist genau wie die Erde. Ganz viele Menschen leben auf ihm. Nur mit Kiemen. Und sie leben unter Wasser!" Auf dem Mond gibt es Wasser? Oceane glaubte den Quatsch den ihr Vater ihr immer eintrichterte immer noch nicht. Aber innerlich wusste sie das ihr Vater ihr all diese Geschichten nur erzählte, um ihr auch seine Faszination dieses Planeten näher zu bringen. Oceane fragte sich was hinter dem Meer war. Das schwarze, tiefe Meer, es sah so unendlich aus. Als hätte es kein Ende. Am liebsten wäre sie von der Schaukel gesprungen und so lange geschwommen bis sie wusste was hinter dem Horizont lag. Nichts, oder eine andere Welt? In ihrem Kopf spielten sich die verschiedensten Fanatsien ab. Oceane schüttelte den Kopf und lächelte kurz über ihre eigenen zusammengereimten Ideen. Völliger Schwachsinn... Seufzend lehnte sie sich gegen einen der Stricke die die Schaukel an der Klippe hielten. "Der Mond ist so schön", murmelte sie um sich wenigstens zu vergewissern das sie noch lebte und nicht einfach auf der Schaukel gestorben war. Ihre eigene Stimme zu hören beruhigte sie. Ließ sie aber wieder nur knall hart spühren das sie alleine war. Kurz zog ein stärker Wind auf der ihre Haare kalt aus dem Gesicht blies. Oceane kniff die Augen zu und zog sich zusammen. Plötzlich knackte es. Sie sah nach oben. Und fiel. Ein platschen. Dann nichts... Und dann fühle Oceane die Kälte. Die Nässe und das Gefühl atmen zu wollen. Sie griff nach oben. In das ewige Nichts. Doch sie ergriff nicht mehr als Wasser. Und sie sank. Blickte starr nach vorne. Obwohl ihre Augen schon längst nichts mehr erblickten. Und über ihr leuchtete der Mond. Hell und richtend auf das schwarze Meer. Das langsam aber sicher die junge Frau verschluckte. Das einzigste was von ihr übrig blieb, war die Schaukel die auf dem Wasser schwamm. Von dem Mond beschienen. "Oceane!!! Wach auf! Du hast geschrien!", Jemand rüttelte an einer ihrer schmächtigen Schultern. Das Mädchen, welches in einem samtig weichen Bett lag, verhüllt in einem Meer aus Kuscheltieren, schreckte auf und atmete hektisch. Als wollte sie nach langem endlich wieder Luft holen. "Was ist los?", fragte der Jemand, der sich als Oceanes Mutter raus stellte, und sah sie besorgt an. "N...nichts... nur ein... nur ein Traum", murmelte das schwarzhaarige Mädchen und sprang auf. Sie schlüpfte in ihre Hausschlappen und zog sich über ihr Nachthemd eine schwarze Strickjacke. "Wo willst du hin?", fragte ihre Mutter sie mehr als nur verwirrt. "Kurz raus", murmelte Oceane und trampelte die Treppe des zweistöckigen Hauses runter. Sie rannte auf die Terrasse. Weiter. Immer weiter. Weg von dem Grundstück, zu der Klippe an der eine Schaukel hing. Ihr Haus lag an dem Meer. Dort erstreckten sich viele Buchten und Klippen und Manch einer ist schon solch eine Klippe runter gefallen. Oceane blieb an der größten Klippe stehen und sah runter. Runter. Dort wo die Schaukel eigentlich hätte hängen sollen. Doch das einzige was dort hing, waren noch die Schrauben die die Schaukel an der Klippe genagelt hatten. Und der Rest von der Apparatur? Oceane blickte auf das Meer. In ihrem Traum war es Schwarz. Doch jetzt, im Morgengrauen, jetzt war es blau. Es war blau und wirkte sanft und beruhigend. Und auf dem Meer schwamm in einer wogenden Bewegung die Schaukel. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)