Was wär ich ohne dich von soraya-solan (SxJ) ================================================================================ Kapitel 1: Was wär ich ohne dich -------------------------------- Was wäre ich ohne dich Ganz allein sitzt er wie so oft im Schulgarten. Gleich nach dem ersten Klingeln zur großen Pause war er aus dem Raum gestürmt und durch den Hinterausgang geschlüpft und hatte sich wie jeden Tag seit Schulanfang im verwilderten Schulgarten versteckt. Schon vor Jahren war der Schulgarten aufgegeben wurden. Es hatte sich nicht mehr gelohnt ihn zu pflegen. Dadurch sah es hier aus wie im Dschungel. Hier konnte er entspannen und in Ruhe nachdenken, aber auch wenn ihm alles zu viel wurde seine Gefühle in Lieder bannen. Das war die einzige Möglichkeit für ihn sie irgendwie los zu werden. Denn mit seinen Freunden konnte er nicht darüber reden. Keiner von ihnen würde ihn verstehen, das hatte sie ihm mehr als deutlich gemacht. Das er schwul war, war kein Problem. Denn das waren die meisten seiner Freunde. Viel eher war die Person in die er sich verliebt hatte das Problem. Er konnte sich noch sehr gut an die angewiderten Reaktionen seiner Freunde erinnern als er nur einmal angedeutet hatte wie „heiß“ er doch wäre. Nein, daran wollte er jetzt nicht denken, dann würde er nur wieder anfangen zu weinen. Lieber dachte er an IHN. Seine große Liebe. Seine einzige Liebe. Es würde nie jemand anderen geben. Leise fing er an zu summen. Gerade kam ihm eine Melodie in den Kopf, die am Besten ausdrückte was er fühlte. Wie ein Windhauch wehte seine Stimme durch den Schulgarten. Kaum warzunehmen, aber doch drückte sie alle seine Gefühle aus. Ich weiß nicht ob unsere Liebe ewig hält doch so lange Schnee vom Himmel fällt bin ich an deiner Seite. Ich weiß nicht wohin der Sturm uns weht doch so lange die Welt nicht untergeht bin ich an deiner Seite. Du weißt ich halte dich nicht fest aber solange du mich lässt bin ich auf deiner Seite. Was wär ich ohne dich Ein Segelschiff aus Stein Was wär ich ohne dich Ein Blatt im Wind allein Was wär ich ohne dich Nur Regen überm Meer Was wär ich ohne dich Ein Brunnen kalt und leer Wenn du mich irgendwann nicht mehr willst weil du was anderes fühlst ich weiß das Leben geht weiter solange Sterne explodieren und Atome reagieren ich lieb dich weiter. Ein kurzes melancholisches Lächeln umspielte seine Lippen. Ja ein Leben ohne ihn könnte er sich nicht vorstellen. Und doch wusste er wenn der andere ihn nicht mehr haben will, dann würde er es akzeptieren müssen. Er würde auch versuchen damit zu leben, aber vergessen? Nein vergessen würde er ihn niemals. Denn für ihn gab es nur IHN und niemanden anderen. Dann würde er versuchen ihm aus der Ferne bei zu stehen, wenn er schon nicht bei ihm sein könnte. Du weißt ich halte dich nicht fest aber solange du mich lässt bin ich auf deiner Seite. Was wär ich ohne dich Ein Segelschiff aus Stein Was wär ich ohne dich Ein Blatt im Wind allein Was wär ich ohne dich Nur Regen überm Meer Was wär ich ohne dich Ein Brunnen kalt und leer Ein König ohne Land ein Sandkorn am Strand nur eine Nummer eine Wüste aus Eis ein lebender Beweis für Kummer. Sein Blick schweifte gegen Himmel. Langsam schloss er die Augen und genoss bei den letzten Zeilen die letzten warmen Sonnenstrahlen des Sommers. Du weißt ich halte dich nicht fest aber solange du mich lässt bin ich auf deiner Seite. Was wär ich ohne dich Ein Segelschiff aus Stein Was wär ich ohne dich Ein Blatt im Wind allein Was wär ich ohne dich Nur Regen überm Meer Was wär ich ohne dich Ein Brunnen kalt und leer In der Ferne hörte er das Klingeln der Schulglocke zur nächsten Stunde, aber irgendwie konnte er sich nicht dazu überwinden wieder rein zu gehen. Dafür war es hier zu schön. Und warum sollte er auch reingehen, ER war nicht da. Und ohne ihn machte es keinen Spaß beziehungsweise noch weniger Spaß als sonst. Dadurch das er seinen Gedanken nachging, hörte er die Schritte nicht, die sich von hinten an ihn ranschlichen. Erst als er einen Schatten über sich war nahm öffnete er erschrocken die Augen. War er erwischt wurden? Doch als er sah wer sich da über ihn beugte, fingen seine Augen an zu strahlen und ein verliebtes Lächeln erschien auf seinen Lippen. Leise sagte die Person über ihm: „Ein schönes Lied. Wirst du dich auch daran halten und mich immer lieben und an meiner Seite stehen? Egal was passiert? Egal wie sehr die Presse uns hetzen wird? Egal was deine Freunde sagen werden?“ Mit großen Augen sah er zu ihm hoch und konnte nur heftig nicken. „Nichts auf der Welt wird mich davon abhalten an deiner Seite zu sein. Denn du weißt: 'Ohne dich bin ich nichts'.“ Liebevoll lächelnd wurde ihm die Hand entgegen gestreckt. „Dann komm, mein Hündchen.“ Glücklich nahm Joey die ihm entgegengestreckte Hand und stand auf. Gemeinsam gingen sie Richtung Schule. Gemeinsam würden sie sich dem Leben stellen und niemals den anderen allein lassen. Denn ohne den Anderen waren sie nichts. Das war ihnen klar geworden. ~ FIN ~ PS: Das Lied ist vom neuen Album 'Gute Reise' von Ich+Ich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)