Black Shadow (ab 16 Jahre) von raylight ================================================================================ Kapitel 23: Ein Abschied für immer ---------------------------------- Die Golden Force war eine Tagesreise bei der Stadt Loguetown, wo Leon und seine Frau die Crew verlassen wollte. Chaco und Shadow lehnten sich an die Steuerbordreling. Seufztens drückte Chaco ihm ein Buch in die Hand. Es war ein Tagebuch, das auf der letzten Seite aufgeschlagen war. “Lies, was da steht.” Shadow sah ihn verwirrt an und begann leise zu lesen. 6. Juni 1462 Ich muß mich damit abfinden, daß ich nur ein Jahr länger lebe, als mein Vater. Es zerbricht mir das Herz. Aber meine Krankheit wird mit jedem Monat schlimmer. Das heißt, ich muß bald sterben. Bis heute fragte ich mich: Wie konnte ich nur die Krankheit bekommen? Dr. Kuleha meinte, ich würde am 29. März 1463 sterben. Ich kann es bis heute nicht glauben. Schließlich wollte ich mindestens siebzig Jahre alt werden. Mit sechsundvierzig Jahren wollte ich nicht sterben. Doch ich habe einen Entschluß gefaßt. Am 8. März 1463 werde ich auf meine Geburtsinsel zurückkehren. Dort werde ich mich der Marine stellen. Einen Tag später werde ich durch ein Schwert sterben. Ich habe es nie gewollt, aber meine Krankheit zwingt mich dazu. Doch wenn ich schon sterben muß, dann mit Stolz eines Piratenkönigs. Das Volk wird sicher protestieren, aber sie werden niemals erfahren, warum ich diesen Weg gewählt habe. Trotz meines Entschlusses habe ich Angst davor zu sterben. Wenn ich auf dem Schafott stehe, werde ich eine königliche Haltung einnehmen und meine Krankheit so gut es geht verbergen. Meine letzten Worte werden sein: “Es lebe die Freiheit des reinherzigen Volkes!” Ich werde Lächeln, denn dann bin ich endlich von meiner Krankheit erlöst. Mein Kopfgeld soll auf meine Kinder aufgeteilt werden. Das ist mein Wunsch den ich bei der Marine äußere, hoffe sie akzeptieren meinen letzten Wunsch. Chaco Taron Shoned (der erste Piratenkönig der Shoneds, für fünf Trillionen Berry gesucht) Shadow war betäubt. “Ich habe großen Respekt vor dir und das will schon etwas heißen, wenn es aus meinem Mund kommt. Schließlich galt ich lange Zeit, als jemand der niemanden respektiert. Sollte ich einmal auf dein Enkelkind, dem Kind von Simon, treffen, dann werde ich ihm schöne Grüße von dir übermitteln.”, erklärte er sanft. Ein Lächeln umspielte Chacos Lippen. “Ich danke dir. Aber bitte verrate keinen unserer Familie mehr an die Marine! Versprich es mir!” “Gut, ich verspreche es dir, so wahr ich Shadow Shoned heiße, dein Vorfahre. Niemals mehr werde ich einen meiner Familie verraten. Das war mir eine Lehre. Niemals mehr!” “Der Mann mit dem du bei der Hochzeit meiner Eltern geredet hast, ist Edward Roger, der Vater von Leon Roger, meinem ersten Maat.” “Das ist doch einmal eine gute Nachricht.”, meinte Shadow verwundert. “Ich weiß.” Der Himmel war wolkenlos. Es war ein warmer Tag. Die Wellen waren ruhig. Die Golden Force näherte sich der Dawn Insel. Die Kabinentür sprang auf. Shadow kam herein. “Käpt’n, deine Heimat ist in Sicht.”, rief er. “Gut. Ich komme.”, antwortete Chaco erschöpft. Black Shadow schmerzte es ihn so zu sehen. Der Kapitän war sichtlich abgemagert und der Husten hatte ihn erschöpft. Chaco kam nur mühsam auf die Beine. Shadow mußte ihm helfen. Er führte ihn zum Bug. Chaco lehnte sich an die Reling. Nach einer halben Stunde erblickte er sein Heimatdorf. “Endlich.”, stöhnte er. “Wie lange ist es her, seit du von hier fort gegangen bist?”, wollte Shadow wissen. “Dreißig Jahre. Das Dorf hat sich nicht geändert. Ob mich überhaupt noch jemand kennt?” Das Schiff legte am Hafen im Windmühlendorf an. “Shadow, ich hatte heute früh einen Traum. Mein Sohn würde einen Sohn bekommen und er wird Pirat. Er wird dir sehr ähnlich sehen, mit roten Haaren. Mein Enkel wird mit meinem Schwert kämpfen und wird genauso stark sein wie ich.” Mit diesen Worten ging er mit Zack, seinen ersten Maat, seit Leon die Crew vor einem Jahr verlassen hatte, von Bord. Am Dock starrte er ihn an. Shadow beobachtete sie und belauschte das Gespräch. “Du bist ab heute der Käpt’n der golden Force. Paß gut auf mein Schiff auf.” “Ich verspreche es dir, Chaco.” Chaco hustete. Seine Hand war wie immer blutig. Zack fing an zu weinen. “Mußt du dich wirklich der Marine stellen?” “Ja. Ich habe nur noch drei Wochen zu leben. Was macht das für einen Unterschied? Na dann machst gut.” Chaco lief zur Festung. Zack und die ganze Crew sah ihm noch lange nach. Dann legten sie niedergeschlagen ab. “Wieder muß ein guter Freund an einer Krankheit sterben.”, sagte Shadow kaum hörbar. Drei Tage später hörten sie von Handelschiffen von dem Aufstand gegen die Marine im Windmühlendorf. Es war so eingetreten wie es Chaco vorher gesagt hatte. Schwermütig lehnte sich Shadow an den Mast und sank erschöpft zu Boden. Zack hatte es gemerkt, daß er angefangen hatte zu weinen. “Geht es dir nicht gut?”, fragte er besorgt. “Es geht mir gut. Genau vor zweihunderteinunddreißig Jahren ist mein geliebter Käpt’n Joe Newgate an Lungenentzündung gestorben. Da war ich gerade mal zehn. Er und seine Bande haben mich zu dem gemacht, was ich heute bin. Zehn Jahre später kam die Marine.” Er seufzte. “Ich habe einen Entschluß gefällt. Wißt ihr, ich kann mich nicht mehr so geben wie früher. Mit anderen Worten ich werde euch verlassen.” Bestürzt blickte Zack ihn an. “Warum denn? Ich wollte dich zu meinen ersten Maat machen.” Shadow wich seinen Blick aus. “Ich bin ein Einzelgänger. In Chacos Crew habe ich mich immer wohl gefühlt, aber Geselligkeit war noch nie mein Ding. Deswegen muß ich gehen. Ich kann euch nicht in die Sache mit meinen Racheakt gegen die Marine mit hereinziehen. Meine Tarnung muß gewahrt bleiben.” “Verstehe, wir werden dir helfen beim beladen der Lebensmittel.” Shadow lächelte und stand auf. “Danke.” Nach ein paar Minuten war alles beladen und Shadow nahm Abschied von der Mannschaft. Er kletterte auf die Heart of Freedom. Dann legte er ab. Er blickte nicht zurück. Die Crew beobachtete nachdenklich bis Shadows Schiff am Horizont verschwand. In Shadows Augen bildeten sich Tränen. Der Tod von Chaco und der Abschied hatten ihn sehr mitgenommen. Er berührte seine Narbe am linken Auge. “Ach, Marco. Ich wünschte, du wärst jetzt bei mir.”, seufzte er. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)