About Natsume von bienenstich ================================================================================ Kapitel 5: 05 - Fiebrig [Total Eclipse of the Heart] ---------------------------------------------------- oOo And if you'll only hold me tight We'll be holding on forever. Once upon a time there was light in my life But now there's only love in the dark Nothing I can say A total eclipse of the heart „A total Eclipse of the Heart“ – Bonnie Tyler Ich kenne diese Momente ganz genau. Diese Momente, in denen Natsume auf einer Mission war und am nächsten Morgen nicht auftaucht. Diese Momente, in denen Luca- Pyon mit abwesendem Blick den Klassenraum betritt und leise nuschelte: „Er ist nur etwas fiebrig und hat heute keine Lust auf Naru…“. Fiebrig. Wir alle wissen, was das bedeutet, aber keiner spricht es aus. Man kann die Luft förmlich schneiden und jeder wendet den Blick traurig ab und versinkt und taucht nicht vor der nächsten Stunde wieder auf. Natsume in einem fiebrigen Zustand ist nicht leicht zu erreichen. Er sperrt alle aus. Luca- Pyon, You- Chan, Lehrer oder Andere. Ich habe Natsume nur ein paar Mal „fiebrig“ erlebt. Es tut weh ihn so zu sehen. Herzzerreißend und ich möchte einfach nur noch weinen, wenn er dann so da sitzt. Der Grund, warum er uns wohl alle ausschließt. Damals, vor ein paar Monaten in einer heißen Julinacht habe ich mir besonders Sorgen gemacht. Natsume hatte Luca- Pyon komplett vertrieben und ihn in sein Zimmer geschickt und wir anderen wussten nur von You- Chan (unserer Quelle aus der Gefahren- Gruppe), dass Natsume wieder da war. Er sagte es keinem. Ich schlich mich nachts zu ihm, da es uns verboten wurde (von Natsume und den Lehrern) zu Natsume zu gehen. Ich wusste nicht, was zu tun war, außer mich neben ihn vors Bett zu setzten und mit anzusehen, wie sein Alice mehr und mehr tobte. You- Chan nannte es ein Ventil. Stress, Trauer, Wut- all das ließ ihn aufheizen, schwitzen und wortwörtlich aufglühen bis er fiebrig nur noch so dasaß und wartete bis er sich wieder unter Kontrolle hatte. Er duldete mich nicht, beschimpfte mich und versuchte mir Angst einzuflößen. Er versuchte krankhaft auf Abstand zu halten und meine Hände, die die seine fest umklammerten abzuschütteln. Er gab erst auf, als ich ihn unter die Dusche zwängte, mich zwischen ihn und den Schalter drängte und die älteste Stufe einstellte. Als fette, dicke Rauchwolken von Natsumes nackten Schultern aufstiegen und nur in seiner Schulhose mitten in der Dusche saß und den eiskalten Wasserschauer auf sich niederprasseln ließ. Natsume war fiebrig. Er glühte nicht nur äußerlich. Sein Alice überrannte ihn und ließen seine Körpertemperatur zu unmenschlichen Graden ansteigen. In diesen Momenten konnte man sich nur durch eine Berührung an ihm verbrennen, auch wenn er es nicht wollte. Und Natsume, er schaute nur auf meine Hand, die seine Hand, einer der wenigen sicheren Stellen an seinem Körper, immer noch fest hielt. Vielleicht konnte ich das auch Dank meines Alices. Ich wusste es nicht. Wir sagten nichts. Nie, in solchen Situationen, da wir beide es nicht aussprechen wollen. Er reißt sich erst von meiner Hand los, wenn er nach einem Handtuch greift, um mich darin einzuwickeln, da er weiß, dass ich das kalte Wasser, das auch auf mich nieder rasselte, erst dann bemerken würde. Er zog mich dann näher an seine nackte Brust, immer noch heiß, aber nicht mehr fiebrig, und rubbelte mir die Arme, weil er wusste, dass er die beste Wärmequelle war, die es momentan für mich gab. Immer noch schweigend brachte er mir dann trockene Kleidung, zog sich selber um und brachte mich dann zu meinem Zimmer. Er sprach nicht, ich sprach nicht, aber wenn ich bemerke, dass seine Haut unter seinem Hemd immer noch unnatürlich heiß ist, kann ich nicht anders als mich unter meiner Bettdecke zusammenzurollen und zu fragen, wenn es nicht mehr nur bei fiebrig bleiben wird. oOo Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)