Kein Abendesssen bei... von Ser-kai ================================================================================ Kapitel 2: Manno! ----------------- Im zweiten Teil hab ich endlich das Lied „Kein Abendessen“ von Roger Cicero eingebaut: http://www.myvideo.de/watch/5631525/Roger_Cicero_Kein_Abendessen Zugegeben, ich hab es ziemlich stark abgeändert, aber Herrgott noch mal, das ist halt meine Geschichte, und da mache ich, was ich will. Huck ich habe gesprochen. ^^ Kapitel 2: Manno! Während ich auf Jethro warte, schlendre ich fieberhaft nach einer Lösung suchend, durch unser Wohnzimmer. Was kann ich nur anstellen, damit wir hier beleiben? Mhmmm...ich könnte so tun, als wäre ich ausgerutscht oder über den Teppich gestolpert und hätte mir dabei den Knöchel verstaucht! Das ist es! Ich leg mich gleich hier auf den Boden, schreie einmal laut auf, so dass Jeth es hört und spiele den Schwerverletzten. Als Krönung des Ganzen, drücke ich noch ein paar Krokodilstränen hinterher, da kann mein Brummbärchen einfach nicht widerstehen und schon ist die Sache geritzt. Hah, wenn das mal kein Plan ist! Voller Tatendrang reibe ich mir freudig die Hände und ein teuflisches Grinsen legt sich auf meine Züge. Aber Moment! Wenn Jeth glaubt ich wäre verletzt, schleift er mich am Ende zu Ducky, damit der sich meinen Knöchel ansehen und verarzten kann. Und wo ist Ducky? Genau, auf der Party, und damit wäre ich dann genauso weit wie jetzt auch. Ganz davon abgesehen, dass mein Freund mich wahrscheinlich sofort durchschauen würde, und ich mir lediglich eine zusätzliche Kopfnuss einhandeln würde. Dann würde ich schlussendlich nur mit unmenschlichen Kopfschmerzen auf der Party sitzen, tolle Aussichten! Nein, das Risiko ist zu groß. Da muss was anderes her. Noch immer grübelnd, stoppe ich meine Schritte vor dem pechschwarzen Klavier, welches seit vier Monat zum festen Bestandteil unserer Wohnung geworden ist. Gibbs hatte es unbedingt kaufen müssen, nachdem er erfahren hat, dass ich Klavierspielen kann. Und zwar kann ich nicht nur ein paar Lieder klimpern, wie Ziva es erwartet hat, sondern richtig gut spielen. Wenn ich richtig in die Tasten haue, fliegen die Fetzen, so hat zumindest Abby es formuliert. In Gedanken versunken fahre ich andächtig mit meine Fingern über die glatte Oberfläche des Instrumentes und ein Schmunzeln schleicht sich auf meine Lippen. Ja, das Team war ganz schön baff, als wir eines Abends in dieser kleinen Kneipe waren und ich für einen alten Freund eingesprungen bin. John hatte sich den Tag vorher sein Handgelenk gebrochen und konnte deshalb nicht spielen. Der Typ der für ihn einspringen sollte, war weit und breit nicht zu sehen und Johnny war kurz vor dem Verzweifeln, bis wir dann aufgetaucht sind. Er war heilfroh, dass ich ausgerechnet an dem Abend in der Kneipe war. Ohne mich lange zu fragen, oder meine Kollegen zu beachten, hat er mich am Handgelenk gepackt und mich regelrecht auf die Bühne geschleift, wo er mich sanft aber bestimmt auf den Klavierhocker gedrückt hat und das alles mit nur einer Hand. Ich wusste gar nicht Recht, wie mir geschah, als plötzlich das Licht ausging, das Kneipeninnere in Dunkelheit tauchte und nur ein paar flackernde Kerzen, als Lichtquelle übrig blieben. Eine mystische Atmosphäre legte sich über die Bar und dann gingen die roten und gelben Scheinwerfer an, zogen die Aufmerksamkeit der Gäste auf die Bühne, und ich wurde erwartungsvoll gemustert. Einen Rücktritt konnte ich in dieser Situation schlecht antreten und außerdem hatte John noch einen Gefallen bei mir gut, also lockerte ich meine Schultern, entkrampfte meine Finger, räusperte mich kurz und legte los. Den Gästen lieferte ich eine Show vom Allerfeinsten, von Blues, über Swing und Jazz bis Rock war alles dabei, was das Herz begehrt. Ich spielte wie ein Besessener und sang, was mein Stimmbänder hergaben. Ich hatte ganz vergessen, was für einen unheimlichen Spaß es machen kann, zu Spielen. Vor allem, wenn einem dabei niemand über die Schulte schaut und auf die Finger haut, wenn man mal einen Ton nicht richtig trifft. Aber am Besten war, dass ich so spielen konnte, wie ich wollte. Frei und ohne diese bescheuerten Noten! Diese Mückenschisse schränken nur die Kreativität ein und davon hab ich nun wirklich eine ganze Menge. Während ich spielte, beobachtete ich aus den Augenwinkeln, die Reaktion meine Kollegen. Abby hat im ersten Moment erstaunt die Augen aufgerissen, dann aber freudig quietschend auf der Tanzfläche im Takt mitgerockt. Ziva und Tim brauchten wesentlich länger, um ihre Überraschung, oder war es doch ein Schock, zu überwinden. Danach machten sie aber begeistert mit Abby zusammen die Tanzfläche unsicher. Ich muss zugeben, Tim und Ziva sind schon irgendwie süß zusammen, obwohl mir Bambino manchmal wirklich Leid tut. In ihrer Beziehung hat eindeutig Ziva die Hosen an und McGee wenig zu lachen. Nur Jethro, der hat nicht getanzt. Er hat den ganzen Abend über in einer abgedunkelten Ecke auf seinem Platz gesessen, an seinem Bier genippt, mich aus dem Dunkeln beobachtet und mir zugehört. Ich hatte anfangs schon Angst, ihm würde meine Musik nicht gefallen, da er so gut wie keine Regung zeigte, aber als wir Zuhause waren hat er meine Befürchtungen schnell zerstreut. Er meinte, er hätte nur deshalb nicht getanzt, weil seine Knie beim Anblick des überaus begabten Pianisten, butterweich geworden wären und ihm meine tiefe Stimme bis unter die Haut gegangen wäre. Außerdem sei der einzige Mensch mit dem er hätte tanzen wollen, nicht verfügbar gewesen. Jedenfalls hat er mir daraufhin dieses Klavier geschenkt, damit ich öfters spielen kann, und es ist unglaublich schön, wenn ich ihm etwas vorspiele. In diesen Momenten spiele ich nur für ihn, den Menschen, den ich über alles Liebe und dann lege ich all meine Gefühle in die Melodie. Lasse mein Herz spielen. Ich würde nicht spielen, sondern zaubern, hatte Jethro gemeint. Man sollte nicht meinen, dass diese romantischen Worte von Gibbs stammen, aber sie tun es. Es macht mich unheimlich stolz, dass ihm meine Musik gefällt, so stolz, dass ich fast jedes Mal knallrot anlaufe, wenn er mich lobt. Verliebt lächelnd bei diesen Erinnerungen, setzte ich mich auf den kleinen Hocker und klappe die Abdeckung nach oben, tippe vereinzelt ein Paar der elfenbeinfarbenen Tasten an und bringe sie somit zum klingen. Vielleicht...? Vielleicht könnte ich...mhmm...ein Versuch wäre es zumindest wert. Als ich das Knarren der Treppenstufen höre, welches mir signalisiert, dass Jeth auf dem Weg nach Unten ist, beginnen meine Finger über die Tasten zu tanzen und entlocken dem Instrument einen zuerst langsamen, doch dann immer fetziger werdenden Rhythmus. „Tony?“ höre ich die fragende Stimme meines Freundes aus dem Flur, antworte ihm aber nicht. In dem Moment dann, als er das Wohnzimmer betritt, beginne ich zur Musik zu singen... „Ich weiß wir haben's versprochen doch ich hab echt keinen Bock, ich fühl mich irgendwie total kaputt. Ich hab so'n Kratzen im Hals, ich glaub ich brüte was aus und auf'm Magen ist mir auch nicht gut. Auf Sat 1 läuft heute 'n Streifen mit FBI-kritischem Flair, da zeigen zwei so Typen ihre Spürnasen her. Du weißt doch für 'n Fan ich von Mark Harmon bin. Oh Babe ich will da heute Abend nicht hin! Scheiß doch drauf, wir bleiben Zuhaus und wenn sie anrufen dann legen wir auf. Sie macht 'n Kochexperiment, Biokarottenmus mit Wienern. Er unterbricht mich permanent und liest aus selbstgeschriebnen Büchern. Kein Abendessen bei Tim und Ziva! So'n Abend nimmt kein Ende, nach'm dritten Glas Wein erzählt sie lallend von der Bundeswehr und er packt wieder mal die Pläne von der Hochzeit aus und zum Dessert gibt's alten Camembert. Wir wollten doch seit Jahren schon an den Dachboden ran, alles neu sortieren, das liegt verdammt dringend an. Noch so'n Abend mit den beiden, da stell ich mich lieber tot und verbringe ihn im Keller bei Bourbon und dem Boot. Scheiß doch drauf, wir bleiben Zuhaus und wenn sie anrufen dann legen wir auf. Da ist bestimmt auch wieder Abby, die wie so'n Wasserfall balavert und wenn sie fertig ist, doziert unser schlauer Duck der Mediziner. Kein Abendessen bei Tim und Ziva! Die sind eh immer so sehr mit sich selber beschäftigt, das merken die gar nicht... Scheiß doch drauf, wir bleiben Zuhaus und wenn sie nachfragen dann wandern wir aus. Und seine Freunde aus Tacoma die bekloppten Onlinespieler, ob du mit denen ganz small talkst oder 'n Reis Sack fällt um in China. Kein Abendesse bei Tim und Ziva...!“ Die letzten Töne verklingen und ich schaue erwartungsvoll zu Gibbs auf, der immer noch im Türrahmen steht. Seitlich angelehnt, Tims Geschenk in der Hand und verschmitzt lächelnd, erwidert er meinen Blick aus seinen unglaublich blauen Augen. Ob es geklappt hat? Abwartend sitze ich wie auf glühenden Kohlen da und bin gespannt, wie seine Reaktion ausfällt. Nach ein paar ruhigen Sekunden, klemmt er sich das Päckchen unter dem Arm und klatscht zwei-, dreimal in die Hände. „Wunderschön gesungen Tony! Wirklich gelungener Text!“ bekundet er seine Begeisterung. „Ja?!“ frage ich freudig. Heißt das, wir bleiben hier? „Ja, sehr schön. Aber wir gehen trotzdem!!!“ setzt er nach, verlässt ohne weitere Worte das Wohnzimmer und lässt mich mit meinen zerstörten Hoffnungen zurück. Manno! Resignierend fällt mein Kopf nach vorne und sinkt mit einem unmelodischen Geklimper auf die Tasten. Verdammt, das hat also auch nichts gebracht, dabei habe ich für einen kurzen Moment wirklich gehofft, ihn umgestimmt zu haben. Wie kann er nach so einem tollen Song immer noch gehen wollen? Er ist eben doch ein Bastard! „Tony! Kommst du jetzt endlich?!“ erschallt sein Ruf aus dem Flur, indem er steht, breites seine Jacke angezogen hat, und darauf wartet, dass wir losfahren können. Ich glaube, ich sollte einfach kapitulieren. Manchen Dingen kann man eben nicht entrinnen, wie dem Älter werden zum Beispiel, der täglichen Arbeit, dem Tod, diesem ekligen Gemüse Namens Brokkoli, oder eben dem Abendessen bei Tim und Ziva. Mit einem ungehaltenen Schnauben, erhebe ich mich schwerfällig und trotte so langsam wie möglich zu meinem wartenden Freund. „Bin ja schon da!“ maule ich und ziehe mir meine Jacke über. „Gibst du also endlich auf?“ fragt Jethro mich triumphierend und hält mir schadenfroh grinsend die Haustür auf. Als Antwort erhält er nur ein gefährliches Knurren, das hab ich mir von ihm abgekuckt. Tbc... Und dieses war der zweite Teil. Ich hoffe ihr versteht jetzt, warum ich McGee und Ziva zusammengebracht habe. Ihre Namen haben halt am besten ins Lied gepasst. >.< Aber was meint ihr? Hat Tony wirklich verloren? Ich meine, bei dem Dickschädel kaum vorstellbar, dass er schon aufgibt, oder? Wir werden sehen! Euer Chaosküken Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)