Casino Island von RainyDay (Glücksspiele und die Liebe (ZoxNa)) ================================================================================ Prolog: Land in Sicht --------------------- “Casino? Kann man das essen?” Der Captain kratzte sich unter seinem Strohhut hinter dem Kopf und stierte mit wachsamen Augen zu der Insel rüber. “Nein, du Idiot!” Seine Navigatorin holte mit der Faust aus und verpasste ihm eine saftige Kopfnuss. “Hast du mir überhaupt zugehört?!” Während Ruffy mit vorgeschobener Unterlippe seine Beule rieb und sich kleinlaut bei ihr entschuldigte, streckte Nami enthusiastisch ihre Arme in die Luft. “Wir gehen ordentlich Kohle scheffeln!” Mit einem schadenfrohen Lachen und funkelnden Augen sah sie zu der von neonbeleuchteten und mit lauter Lichterketten beschmückten Insel rüber. Sie war selbst jetzt, in der tiefsten Nacht, noch so hell erleuchtet, dass man vermutlich jedes Zeitgefühl verlor, sobald man sich länger auf der Insel aufhielt. Lysop hob skeptisch eine Augenbraue und bemerkte wie Namis Augen plötzlich zu Berry-Zeichen wurden. Der langnasige Schütze seufzte leise auf und dachte sich im Stillen, dass sie nun völlig den Verstand verloren hätte. Das würde in die Hose gehen und zwar richtig. Sein Gefahrendetektor schlug bereits Alarm. Das konnte doch nur Ärger bedeuten. “Ich versteh schon, Nami.... Aber ich glaube die Menschen dort sind genauso hinterhältig wie du, und-”, bevor Lysop seinen Satz zu Ende sprechen konnte, bekam er eins auf die Mütze. “Wer ist hier hinterhältig?!”, keifte sie und hielt ihm ihre Faust vor die Nase. Aber es stimmte. Beim Pokern zumindest. Da geht es wirklich nur ums Blüffen, Täuschen und ein wenig Glück. Aber was diese Leute konnten, konnte sie schon lange. Davon war die Navigatorin, die früher als Diebin unterwegs war, überzeugt. Zorro schlief mit gesenktem Kopf an der Reling gelehnt und schnarchte in die Runde. Irgendwie musste er ja auch seinen Senf dazu geben, obwohl er nicht mal mit halbem Ohr zugehört hatte. Die Beule reibend, sah Lysop mit sorgenvoller Miene zu der hell beleuchteten Insel rüber. “Was ich eigentlich sagen wollte ist, dass wir nur Berrys verlieren werden, wenn wir uns auf diese Glücksspiele einlassen. Ich finde wir sollten einen großen Bogen um diese Insel machen und weiter segeln.” Er hob besserwisserisch den Zeigefinger und wedelte belehrend damit vor ihren Augen rum. “Sag mal, spinnst du jetzt total?!” Nami packte ihn am Kragen und rüttelte den hilflosen Schützen kräftig durch. “Wir-Werden-Die-Insel-Nicht-Ohne-Berrys-Verlassen. Ist das klar?!” Sie betonte jedes Wort mit einem gewissen Nachdruck in der Stimme. Lysop nickte zustimmend, wenn auch widerwillig, da die Orangehaarige ihm Angst machte. Für ihre dominante Art war sie ja bereits bekannt.. Und wenn sie etwas wollte, dann würde sie es auch kriegen. Wie gewohnt saß Ruffy im Schneidersitz auf seinem Stammplatz und hatte die Arme vor der Brust verschränkt. Wortlos hörte er den beiden zu und bildete sich still seine eigene Meinung. “Casino Island~?”, der Smutje tauchte mit Robin im Schlepptau nun ebenfalls neben den anderen auf und zog an seiner Kippe. “Ich finde wir sollten vor Anker gehen.”, sagte er mit ernstem Gesichtsausdruck und schnippte seine Kippe über Bord, ehe er sich eine neue anzündete. Er wirkte zwar total gelassen und cool, aber in seiner Fantasiewelt wurde er bereits von wunderschönen Frauen umgarnt. Was man an seinen Augen unschwer erkennen konnte, da diese wieder ihre übliche Herzchenformen annahmen. “Idiot.”, nuschelte Lysop und warf ihm einen verächtlichen Blick zu. “Ich würde mich auch gerne ein wenig umsehen..”, meldete sich Robin und lächelte. “Was, du auch?!” Lysop schnaubte fassungslos durch die Nase. “Zorro! Sag auch mal was dazu!” Er stupste den Schwertkämpfer mit dem Fuß an, woraufhin dieser wach wurde und Lysop erst mal herzhaft angähnte. “Was ist denn?”, murrte er und sah in Lysops verzweifeltes Gesicht, während er sich die Augenlider rieb. “Der Säbelrassler kriegt, wie immer, rein gar nichts mit… Dem seine Meinung interessiert mich sowieso nicht.”, murmelte Sanji und zog an seiner Kippe. “Hä?! Hast du was gesagt, Kringelbraue?”, erwiderte dieser scharf. “Wie hast du mich eben genannt?!” “Seid still.”, mischte sich die Navigatorin beherrscht ein. “Du hast schon verstanden!”, provozierte Zorro unbeirrt weiter. “Komm her, dir werd ichs zeigen!” Bevor sich die beiden aufeinander stürzen konnten, stellte sich Nami dazwischen, breitete ihre Arme aus und stemmte die Hände gegen deren Brustkörbe, um sie auseinander zu halten. “Aufhören! Ihr sollt die Klappe halten, hab ich gesagt!!” Wie Tiere knurrten und funkelten sie sich um die Wette gegenseitig an, in der Hoffnung das der andere zuerst tot umfiel. Robin stand zwar daneben, hielt sich jedoch nur die flache Hand vor den Mund und kicherte amüsiert. “Lach nicht!”, fauchte Nami die Archäologin an und drückte Zorro und Sanji weiterhin auseinander. “Also ich bin dafür, dass wir uns auf der Insel umsehen!” Um auf das Thema zurückzukommen. Zorro verstand nun endlich worum es ging und drehte seinen Kopf, wenn auch noch etwas verschlafen, zur Insel. “Sieht interessant aus.”, stellte dieser dann grinsend fest und vergass die kleine Rauferei mit dem blonden Smutje schnell wieder. Nun lag es an Ruffy sich zu entscheiden. Er war schliesslich der Captain und wenn er sich auf Lysops Seite schlagen würde, wäre die Sache für alle abgehakt. Die Augen waren auf ihn gerichtet und alle sahen ihren Captain erwartungsvoll an - abgesehen von Lysop, er wusste wie Ruffy sich entscheiden würde. Dieser stand dann gemächlich von seinem Stammplatz auf und grinste breit in die Runde. "Ich bin sowas von dabei!", rief er abenteuerlustig aus und strahlte übers ganze Gesicht. "Komm schon, Lysop! Das wird lustig!", versuchte er ihn ebenfalls zu begeistern. "Ich glaube, ich habe wieder die Ich-kann-nicht-auf-diese-Insel-Krankheit.", erwiderte dieser dann kleinlaut. Die Crew lachte auf und nahm Kurs auf die Insel. Das Abenteuer konnte beginnen. Kapitel 1: Nachtspaziergang --------------------------- Bevor Zorro überhaupt dazu kam, den Anker auszuwerfen, sprang Ruffy bereits mit einem vorfreudigen “Juhuuu~!” von der Flying Lamb und hielt während des Falls bedacht seinen Strohhut fest. Nami ließ den Leichtsinn ihres Captains unkommentiert, da es sowieso nichts bringen würde ihm nachzubrüllen. Lieber stellte sie sich zu Robin und bestaunte die Insel. “Faszinierend, was?”, murmelte die Orangehaarige und stütze ihre Hände auf die Reling ab. Sie liess ihren Blick begeistert durch die Stadt schweifen. Obwohl es längst Nacht war, wurde die Insel so stark und hell beleuchtet, dass man denken konnte, es wäre noch mitten am Tag! Ein Lächeln umspielte Namis Lippen. “Nicht umsonst, wird sie Die Insel, die niemals schläft genannt.”, erwiderte Robin. “Und ja.... Sehr faszinierend. Aber nicht unbedingt unschuldig, wenn man bedenkt, wie viele Piraten ihr ganzes Vermögen und ihr Schiff verspielt haben..." Sie legte eine kurze Pause ein, um die Spannung etwas zu steigern. "... Und hier anschließend versauern mussten.”, fügte die Schwarzhaarige lächelnd hinzu. Namis Gesicht entgleiste und sie sah Robin mit einer Mischung aus Angst und Entsetzen an. “Wieso…”, fing sie mit bebender Stimme an, ”… rückst du immer erst am Schluss mit den Gruselgeschichten raus? - Und hör auf zu lächeln, wenn du solche Sachen erzählst!” Sie erschauderte heftig, wenn sie nur daran dachte einen einzigen Berry zu verlieren. “Entschuldige.”, kicherte Robin und strich sich eine verirrte Haarsträhne aus dem Gesicht. Der Captain ging leicht in die Hocke, als er mit leichtfüssig auf dem Boden landete und wie ein Honigkuchenpferd grinste. “Na los, Leute! Lasst uns feiern!”, verkündete er mit lauter Stimme und streckte seine geballte Faust in die Luft. Seine strahlenden Augen drückten pure Begeisterung aus. Ehe er aber losgehen konnte, traf ihn etwas hartes am Hinterkopf, weshalb er auch in seiner Bewegung inne hielt. “Hey~”, nuschelte er und rieb sich die getroffene Stelle. “Was soll das?” Mit treudoofem Blick sah er über seine Schulter zum Schiff und erblickte Lysop mit der Schleuder. “Mann, Ruffy. Es ist mitten in der Nacht. Wir sollten jetzt lieber schlafen gehen und uns erst Morgen umsehen.”, jammerte Lysop und packte seine Schleuder schnell wieder ein. Chopper kletterte derweil auf die Reling neben dem Scharfschützen und nickte zustimmend. “Ja, Lysop hat Recht.” Ruffy hörte wortlos zu. Zog dann aber nachdenklich seine Brauen zusammen und sah die beiden ernst an. Es dauerte eine Weile, bis er verstand und sich sein Mund zu einem O formte. “Was?! Echt?! Es ist mitten in der Nacht?!“, platzte es ungläubig aus ihm heraus und er blickte sich hastig um. Sein Wahrnehmungssvermögen ließ wieder mal zu Wünschen übrig. “Ja, du Idiot!”, brüllten Sanji und Lysop gleichzeitig. Der Smutje schob eine Hand in die Hosentasche und hielt mit der anderen seine Kippe fest. Nachsichtig seufzte er dann auf. “Du kannst dich unbesorgt umsehen, Ruffy. Ich werde diese Nacht die Wache übernehmen….” Sanji blies den Rauch aus seinem Mundwinkel und sah Ruffy gnädig an. “Okay.“, sagte Ruffy mit gleichgültigem Ton und zuckte mit den Achseln, während er mit dem Rücken zu Sanji stand und dabei seelenruhig Dehnübungen machte. “Sei gefälligst dankbar! Und sieh mich an, wenn ich mit dir rede!“, fauchte Sanji. Desinteressiert wandte der Smutje sich dann aber wieder von dem Captain ab und tänzelte sogleich zu Robin und Nami. “Keine Angst, meine Lieben. Ich lasse euch nicht alleine.”, säuselte er und malte sich dies und das mit ihnen aus. Die Navigatorin lächelte den jungen Koch dankbar an, was ihn förmlich zum schmelzen brachte. Ein Lächeln von Nami könnte, in seinen Augen, die schlimmsten aller Schmerzen lindern. “Nein, danke. Ich hatte eigentlich auch vor mich hier noch ein wenig umzusehen.” Ihre Antwort holte ihn zurück in die Realität und er sah sie mit großen Augen an. “Was? Wie?“ Sanjis Stimme überschlug sich. Sie schwang sich über die Reling und landete sicher auf festem Boden. “Pass lieber auf Chopper und Lysop auf.“, meinte sie freundlich und ignorierte Sanjis enttäuschtes Gesicht. “Aber Nami-Swan~!“, rief er weinerlich und streckte dramatisch seine Hand nach ihr aus. “Verlass mich nicht, Nami-Swaaan~!!” Bevor sie sich zu Ruffy gesellen konnte, landete auch schon Robin neben ihr. “Du kommst auch mit?” Nami sah verwundert zu der Archäologin. “Robin-Chwan~!”, kam es verzweifelt von oben - was auch diesmal liebevoll ignoriert wurde. “Natürlich… Schließlich muss ich doch prüfen, ob man dem Buch wirklich glauben schenken darf.”, erwiderte Robin seltsam ruhig. “Dass die Insel niemals schläft?”, hakte die Navigatorin neugierig nach. “Ja.”, antwortete sie knapp. "Zum Beispiel." Nami hatte das dumpfe Gefühl, dass die ältere Frau ihr etwas Grundlegendes über die Insel verschwieg. Aber sie wollte es nicht wissen. Nicht jetzt. Erst Morgen. Vielleicht. Der Schwertkämpfer schloss sich dem Trio kurze Zeit später an und stellte sich mit einem Schlafzimmerblick neben seinem Captain. “Ich habe schon den ganzen Tag geschlafen. Hätte also nichts dagegen mir die ein wenig die Beine zu vertreten...” Grinsend klopfte Ruffy mit der flachen Hand auf Zorros Rücken und lachte amüsiert auf. “Alles klar! Lasst uns gehen!”, drängte er, nachdem er gemerkt hatte, dass die Gruppe komplett war. Robin und Nami folgten ihrem Captain mit langsamen Schritten. “Passt auf, dass Ruffy keinen Blödsinn anstellt!”, rief der langnasige Vize der Navigatorin nach. “Hey! Spinatschädel! Pass gefälligst auf Nami-Swan und Robin-Chwan auf!“, drohte Sanji. “Du hast mir gar nichts zu sagen, Kartoffelschäler.”, schnauzte dieser zurück. Nami winkte beschwichtigend mit der Hand ab, um die beiden zu besänftigen. Schließlich würde sie alles unter Kontrolle haben, solange sie Ruffy nicht aus den Augen verlieren würde.... “Und nimm Zorro an die Leine. Er läuft wieder in die falsche Richtung!” Ein bellendes Lachen ertönte, das keinem anderen als dem Smutje gehörte. Der orientierungslose Schwertkämpfer blieb verpeilt stehen, als er Lysops Worte vernahm und sah sich nach den anderen um. “Hier sieht ja auch alles gleich aus.”, rechtfertigte dieser sich eher schlecht als recht. “Wo sind die anderen hin?“ Sanjis lachen wurde noch lauter. “Halt endlich deine Fresse!”, brüllte der Ausgelachte zu dem Smutje hoch und wedelte mit der Faust in der Luft. Keine Sekunde später, wurde er von Nami unsanft am Ohr gepackt und in die richtige Richtung gezogen. “Wie schaffst du es dich zu verlaufen, wenn du eine leitende Gruppe direkt vor deiner Nase hast?!”, motzte sie ungläubig und ließ danach gleich sein Ohrläppchen los. “Deinetwegen haben wir Robin und Ruffy verloren.”, stellte sie später verärgert fest. Zorro zuckte nur apathisch mit den Schultern, nachdem er grummelnd sein angeschwollenes Ohr betastet hatte. “Na und? Sie kommen schon zurecht. Robin ist ja bei ihm.”, murmelte dieser sorglos. Na toll, dachte sich Nami. Robin und Ruffy sind noch gefährlicher als Ruffy alleine. Aber das es dem Schwertheini noch nicht aufgefallen war, wunderte sie nicht. Der war manchmal auch schwer von Begriff. “Wie auch immer. Du bleibst bei mir.” Sie hakte sich bei ihm ein und lächelte ihn engelsgleich an. Auf Zorros Schläfe erschien eine dicke Ader. “Wieso sollte ich?!”, protestierte er barsch. Sie hatte wieder irgendwas vor. Das konnte er riechen. Namis Augen verengten sich bei seiner Reaktion zu Schlitzen, worauf Zorro eingeschüchtert zurückwich. “Weil…”, fing sie den Satz mit sanfter Stimme an; “.. ich keine Lust habe, von irgendwelchen spielsüchtigen Menschen ausgeraubt oder vergewaltigt zu werden!”, beendete sie ihn dann deutlich erregter. Zorro seufzte ergeben auf. Sie hatte recht. Bei ihrem Aussehen musste sie schon vorsichtig sein... “Meinetwegen. Aber ich hab' Durst.”, murrte er nachgiebig. “Da wo ich hingehen möchte, wirst du bestimmt was ordentliches zu Trinken kriegen.” Sie zwinkerte ihm zu und lief mit ihm los. Gemeinsam suchten sie nun nach Ruffy und Robin. Und einer Spielhalle. ...... Die Stille war richtig erdrückend, als sie die menschenleeren Gassen durchquerten. Wahrscheinlich hatten sich alle in den Gebäuden verzogen und waren gerade dabei ihr ganzes Hab und Gut zu verzocken. Dafür, dass die Stadt nie schlief, war sie ziemlich ausgestorben. Oder war das nur Nachts der Fall? Nami drückte sich unbewusst an Zorros Seite und wanderte mit ihrem Blick unruhig umher. Das Zorros Nasenspitze deswegen rot anlief, bekam sie gar nicht mit, ebenso wenig, wie sich ihre Brüste regelrecht an seinen Arm schmiegten. “Hey, lass das. Du erdrückst mich.”, maulte er trotzig. “Interessiert es mich?”, gab sie postwendend zurück. Er zuckte nervös mit dem Mundwinkel. “Hör mal, du musst nicht gleich-” “RAUS! VERSCHWINDE ENDLICH!”, unterbrach ihn eine laute Stimme. Die Navigatorin und der Schwertkämpfer blieben stehen und sahen gerade dabei zu, wie jemand aus einem Casino geworfen wurde. “Was ist denn da los?”, murrte Zorro. Nami ließ von seinem Arm ab und strahlte, als sie bemerkte, dass sie vor einem ziemlich geschäftig wirkendes Casino standen. “Ist doch egal. Lass uns reingehen~…” Sie packte Zorro am Ärmel und zog ihn einfach mit. “Hey, warte..! Der scheint nicht sehr nett zu sein.", presste er zwischen den Zähnen hervor und musterte den Kerl misstrauisch. Nachdem der hünenhafte Rausschmeißer den Störenfried in die Flucht geschlagen hatte, wandte er sich den Piraten zu. “Was wollt ihr?”, fragte er knurrend und musterte die beiden ausgiebig. Nami holte aus ihrem Ausschnitt ein Bündel Berryscheine raus und wedelte damit vor seinem Gesicht rum. “Spielen.” Sie sah ihn vielsagend an, während Zorro unbeteiligt daneben stand und ein grimmiges Gesicht zog. Der Rausschmeißer nickte stumm und ging einen Schritt zur Seite, damit sie eintreten konnten. “Willkommen.” Kapitel 2: Die Piratenfalle... ------------------------------ 06:00 Uhr / In der Spielhalle | Casino Island Die Sonne ging bereits auf und Zorro saß immer noch mit Nami in der Spielhalle. Die geldgeile Domina hatte mittlerweile auch schon 8 Türme Chips gestapelt und wollte ums verrecken nicht aufhören. Der Schwertkämpfer hingegen saß an der Bar, die Arme auf dem Tresen verschränkt und den Kopf seitlich auf die Arme gebettet und schlief seinen Rausch aus. Nami derweil trank bewusst nur Wasser mit einer Scheibe Zitrone, um die Spieler am Tisch in die Irre zu führen, indem sie so tat, als wäre sie völlig betrunken. Anfangs klappte es ganz gut, aber nach und nach wurden die Männer am Tisch doch ein wenig misstrauisch. Dieses Weibstück zockte alle ab. Entweder hatte sie verdammtes Glück, oder sie traute sich wirklich, sie alle zu verarschen. Wobei letzteres logischer gewesen wäre. Aber für so gerissen, schätzten die Männer sie fälschlicherweise nicht ein. Was dazu führte, dass einer nach dem anderen abgezockt wurde und wutentbrannt, selbstmordgefährdet oder völlig aufgelöst die Halle verließ, während Nami sich in ihrer Euphorie in vollen Zügen amüsierte und dabei komplett die Zeit vergaß. Als der letzte Spieler ein 'All in' wagte, zögerte Nami absichtlich und blickte nervös zwischen ihren und den Karten auf den Tisch hin und her. Das gefiel dem Kerl, denn er grinste siegessicher und lehnte sich zurück. Was konnte das Miststück schon haben? Er wog sich bereits in Sicherheit. Wer würde mit 2 Assen in der Hand schon verlieren? Auf dem Tisch lag auch noch ein Ass. Er würde diesmal absahnen, das stand - zumindest für ihn - fest. “Gut.. Ich bin dabei.”, hickste sie und schob ihre ganzen Chips ebenfalls in die Mitte. “Zeig mir deine Karten.” Er lachte erfreut auf, als die Orangehaarige ihr ganzes Vermögen in die Mitte schob und legte seine Assen offen vor. “Nghahahahaha! Das war wohl nichts!”, brüllte er und breitete seine Arme vorfreudig nach den Chips aus. “Gegen drei Assen kommst du nicht an, Süße!” “Das lässt du schön bleiben, Mister.”, erwiderte sie nur gleichgültig und zeigte ihm mit einem frechen grinsen ihre Karten. “Ich habe einen Straight Flush. Also lass gefälligst deine Griffel von meinem Geld.” Der Mann hielt in seiner Bewegung inne und starrte ungläubig auf ihre Karten. “Nein!!” Das konnte nicht sein. Er hatte drei Assen! Er hatte sich diesen Sieg verdient! Niemand würde mit 3 Assen verlieren! Er war sich so sicher gewesen! Dieses Miststück hatte ihn zum Narren gehalten! Wie konnte sie es wagen?! Das würde er nicht zulassen. Dieses Mädchen, er musste sie nur töten und das ganze Geld würde ihm gehören! Kaum daran gedacht, zog er auch schon seinen Dolch hervor und packte Nami über den Tisch hinweg grob am Handgelenk. “Du kriegst nichts von mir, hast du verstanden?!” Als er mit dem Dolch ausholte und im Begriff war sie zu erstechen, winkelte Nami ihr rechtes Bein an und stemmte sich mit ganzer Kraft gegen den Tisch. “Du verdammter Dreckskerl!”, rief sie angesäuert und rammte ihm den Tisch in die Lenden, woraufhin er von ihr abließ und schmerzlich aufstöhnte. Nami blieb allerdings nicht unversehrt, denn sie kippte durch diese Aktion mit dem Stuhl um und donnerte mit dem Kopf voran auf den Boden. “Aua.. Mist.”, murmelte sie benommen und setzte sich auf, ehe sie sich stöhnend den Hinterkopf rieb. Lange konnte Nami jedoch nicht auf dem Boden verharren.. Es sei denn, sie war scharf darauf von dem ehrenlosen Pisser erdolcht zu werden. Besagter Pisser war nun noch wütender geworden und lief zornig auf sie zu. “Na warte! Ich mach dich kalt! Du elendes Miststück! Kennst’ die Regeln auf dieser Insel wohl noch nicht, was?! Der Gewinner ist der, der am Schluss überlebt!”, klärte er auf und lachte dabei dreckig. "So einfach ist das!" “Was sind das denn für bescheuerte Regeln?!”, zischte sie empört und rutschte auf ihrem Hintern rückwärts den Boden entlang, bis sie die Wand im Rücken hatte. “Dir wird hier keiner helfen. Du hättest mir den Sieg überlassen sollen und dafür etwas länger Leben können. Findest du das nicht fair?! Ich mein, so ein hübsches Ding wie du, möchte man schon lebend vernaschen~” Der Verlierer stellte sich vor sie hin und fuchtelte energisch mit dem Dolch in seiner Hand rum. “Bist du bescheuert?! Ich überlass dir doch nicht meine Kohle!”, fauchte sie unnachgiebig und bekam dafür dessen Fuss in die Schulter gerammt. Warum musste sie auch so stur sein, wenn es um Geld ging? Nami keuchte schmerzlich auf und krallte sich mit den Fingern in sein Hosenbein, versuchte dabei vergebens seinen Fuss von ihrer Schulter runterzukriegen. Er jedoch fixierte sie mit seinem Fuss mühelos an die Wand, sodass sie nicht entkommen konnte. “Deine Kohle?!“ Sie stöhnte lauter, da er nun mit seinem ganzen Gewicht auf ihre Schulter eindrückte. “Willst du mich verarschen?! Ich zeig dir gleich, wo du dir deine Kohle abholen kannst! UND ZWAR IN DER HÖLLE!” Als er mit dem Dolch ausholte und dieser gerade auf die Halsschlagader des Mädchens zuschnellte, wurde ihm dieser auch schon aus der Hand gekickt. Die Navigatorin bekam das jedoch nicht mehr mit und schrie mit geschlossenen Augen auf - doch nichts passierte. Als Nami ihre Augen wieder öffnete, erblickte sie Zorro. Er saß im Schneidersitz auf ihren Angreifer drauf und wirkte noch ziemlich verschlafen. “Alles in Ordnung?”, erkundigte er sich und kratzte sich gähnend am Kopf. Sie starrte ihn mit geweiteten Augen an. Es regte sie gewaltig auf, dass dieser Idiot immer zu spät eingriff. Am liebsten hätte sie ihn erwürgt, doch dazu war sie nicht mehr in der Lage gewesen, da ihre Schulter schmerzte. “Sehe ich etwa aus, als wäre alles in Ordnung?!”, fuhr sie ihren Retter erst mal an. “Dieser Kerl hätte mich fast umgebracht!” “Hat er aber nicht.” “ABER FAST! Wo warst du eigentlich?!” “Reg dich nicht auf. Ich habe dich gerettet.” “Erwartest du jetzt von mir, dass ich in Tränen ausbreche und deine Füße küsse?!” “Ein Dankeschön hätte gereicht. Aber meinetwegen, tu dir keinen Zwang an.” Zorro grinste. “Nein warte, ich habe es mir anders überlegt. Wie wäre es mit einer…” Keine Sekunde später ragte eine gigantische rote Beule aus seinem Kopf. “.. Faust?!”, beendete sie ihren Satz und stellte sich kurz darauf mühselig auf die Beine. Zum Glück hatte sie die Wand hinter sich, sonst wäre sie wahrscheinlich wieder auf den Boden gesackt. “Und was soll ich jetzt mit dem Kerl machen?”, grummelte Zorro und rieb sich die Beule, während er den K.O. gegangenen Typ beäugte, der ihm gerade als Arschpolster diente. “Lass ihn liegen. Wir verschwinden von hier.”, seufzte sie erschöpft. Nami schwankte zum Tisch und schob die ganzen Chips in einen Sack, die sie dann an der Kasse gegen Bares eintauschen würde. Die Navigatorin liess sich nicht anmerken, dass sie schmerzen hatte. Doch Zorro sah es ihr trotzdem an. Er zog die Brauen zusammen, sagte jedoch nichts. “Ich geh nur noch schnell die Chips eintauschen.”, frohlockte sie auf ihre typische geldgeile Art und tänzelte zur Kasse. Sie machte an der Kasse nicht den Eindruck, als würde sie Schmerzen haben. Viel mehr der Typ an der Kasse zog ein langes Gesicht. Hach ja, was für ein Verlust für das Casino. Zorro stand seufzend auf und ging zu Nami, ehe er sich mit verschränkten Armen neben sie stellte. “Wieso dauert das so lange?”, erkundigte er sich bei der Jüngeren. “Wir sind dabei!”, willigte das Mädchen entschlossen ein und grinste siegessicher, ohne dabei auf Zorros Frage einzugehen. “Wobei?” Dieser ahnte Schlimmes. “Bei einer Partie Billard~ Zwei gegen Zwei. Wenn wir gewinnen, kriegen wir das doppelte von unserem Gewinn~!”, erklärte sie. “Glaub mir, ich kenne mich damit aus! Das wird ein Kinderspiel.” Ja, sie wusste in welchem Winkel sie die Kugeln anstossen musste, um sie erfolgreich zu versenken. Dass sie, wenn sie verlieren würden, den gesetzten Betrag wieder zurückzahlen mussten, verschwieg sie ihm bewusst. Sie würde schon nicht verlieren. Nicht bei einer Partie Billard! Also war es nicht nötig ihn davon in Kenntnis zu setzen. “Gut, folgt mir. Ich werde euch zu euren Gegnern und zum Spielfeld führen.” Der schlaksige Kassierer, der auch nicht wirklich bedrohlich wirkte, kam hinter seiner Theke hervor und stieß etwas Abseits der Halle eine Tür auf, die sie vorhin nicht mal bemerkt hatten. “Hier entlang.” Nami packte Zorro an seinem Shirt und zog ihn ohne zu zögern mit sich. “Es heißt übrigens Billardtisch und nicht ‘Spielfeld‘”, korrigierte sie den Kassierer und lief durch die geheimnisvolle Tür durch. “Natürlich~”, entgegnete er ihr nur und grinste diabolisch, während er hinter den beiden her lief und sie anschließend in einen riesigen Hinterhof führte. “Wieso ziehst du mich eigentlich immer in deine Scheiße rein?”, maulte Zorro angepisst und wirkte alles andere als erfreut. “Ach, komm. Du musst nur daneben stehen und mir dabei zusehen, wie ich den Tisch leer räume.”, versicherte sie ihm zwinkernd und hoffte dabei inständig, dass sie auch anfangen durften. “Du darfst den Leuten hier nicht trauen.”, raunte er ihr mit gedämpfter Stimme zu, bemühte sich aber nicht darum seinen gereizten Ton zu verbergen. “Zum letzten mal, Zorro! Mach dir keine Sorgen.. Ich lass mich von denen nicht verarschen. Und falls sie es doch wagen sollten.. Habe ich ja dich, oder~?” Sie lächelte ihn engelsgleich an. Oh, wie er es hasste, wenn sie ihn für ihre Zwecke benutzte. Aber so gerne er jetzt auch einfach verschwinden würde... Eine gewisse Verantwortung hatte er schon für die Navigatorin zu tragen. Sanji würde ihm Vorwürfe machen, wenn er Nami aus den Augen verlieren und ohne sie zurückkehren würde. Darauf hatte er echt keinen Bock. “Tch…”, gab er resigniert von sich und liess sich mit nach draußen schleifen. “Hier wären wir.”, verkündete der schlaksige Typ nach einem kurzen Fußmarsch und breitete seine Arme aus. Zorro und Nami ließen ihre Blicke durch die Ortschaft schweifen und stellten mit verwirrtem Blick fest, wie eigenartig es hier aussah. Sie standen mitten auf einem Feld. Das Feld war so groß wie ein Fußballfeld.. Wenn nicht sogar größer. Nur hatte es 6 riesige Löcher jeweils an den Ecken und seitlich in der Mitte. Nicht zu übersehen, waren auch die Fünfzehn 3 Meter großen Kugeln, die zu einem Dreieck aufgestellt waren. Dieses Feld erinnerte sehr stark an einen Billardtisch. Warum nur? “Interessant… Und wo ist nun der Billardtisch?” Nami stemmte die Hand in die Hüfte und wandte sich von dem Feld ab. “Kleines.. Das ist der 'Tisch.'”, kicherte der schlaksige Kerl. Kurze Stille trat ein. “Wie bitte?!” Sie packte den Kerl am Kragen. “DAS MEINTEST DU ALSO MIT SPIELFELD?!" Sie brüllte ihn lautstark an und rüttelte ihn kräftig durch. “Hast du es nicht für nötig gehalten, mich vorher darüber aufzuklären, du Bastard?!” Zorro grinste, während er einen Queue begutachtete, der mindestens 3x so lang und 5x so groß, wie ein normaler Billardstock war. “Doch nicht so langweilig, wie ich gedacht hatte.”, stellte der Schwertkämpfer vergnügt fest und schwang den Stock hin und her. “SCHNAUZE!”, fauchte Nami und schlug ihm den riesigen Stock aus der Hand. “Wir gehen!” Zorro zuckte genervt mit dem Mundwinkel. "Entscheide dich mal." Gerade als sie sich umdrehen und die Flucht ergreifen wollte, stellten sich ihr zwei riesige Gestalten in den Weg. “Das glauben wir eher nicht, Kleine.” Diese Typen waren bestimmt 5 Köpfe größer und 2 Meter breiter als die beiden Strohhutpiraten. Namis Augen weiteten sich und sie erstarrte augenblicklich in ihrer Bewegung. Oh nein.. Was sollte sie jetzt tun? Sie würde es doch niemals schaffen diese riesigen Kugeln zu versenken! Und ihre Schulter tat immer noch weh! Wer spielte schon Billard auf einem Feld?! Und wieso war hier alles dreimal so groß?! Wo war sie hier nur wieder gelandet?! Was nun?! “Ihr solltet sie lieber nicht so nennen, das mag sie nicht besonders.” Zorro stellte sich mit verschränkten Armen zwischen den Gestalten und Nami. “Und ich hatte sowieso nicht vor zu gehen.” Der Schwertkämpfer grinste selbstgefällig und sah seinen zwei Gegnern herausfordernd in die Augen. Dieser Idiot!, dachte Nami. Wie kann man nur so DUMM sein?! “Bwahahahahaha! Gut! Schön zu hören! Wir mögen es nicht, wenn Leute plötzlich kneifen wollen!”, grölte einer von ihnen. “Komischerweise tun sie das immer wieder, sobald sie den 'Billardtisch' gesehen haben!”, fügte der andere lachend hinzu. "Warum nur?", murmelte Nami sarkastisch, ehe sie Zorro musterte und dabei auf eine Idee kam, die sie vielleicht sogar zum Sieg verhelfen konnte. Ein grinsen huschte über ihr Gesicht. “Weil ihr so klein seid, dürft ihr anfangen.. Bwahahahaha! Lasst uns beginnen!” "Wie überaus grosszügig von euch." Die Navigatorin stellte sich nun schon etwas selbstsicherer neben Zorro. Das Spiel konnte beginnen. "Zorro, lass mich während des Spiels auf deiner Schulter sitzen, ja?" "Hä?!" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)