Nur der Sieg zählt von Chrolo (Auf Verlierer wartet der Tod) ================================================================================ Kapitel 6: Trouble at the Dojo ------------------------------ Ich möchte vorab kurz anmerken, dass ich alles temporeich vorantreiben werde und nicht allzuviel Comic-Relief aufbieten werde, da die FF sonst zu lang wird. Der Sprung von Kapitel 1 zu der Szene auf dem Friedhof wird trotzdem noch mittels eines Flashbacks erklärt ;) Außerdem lasse ich es an einigen Stellen noch etwas weiter ins Comedy-Genre abdriften, ich hoffe es sei mir verziehen 'xD "Ja, Agent Alpha hier!", meldete sich der gutaussehende blonde Mann, als er aus dem Restaurant austrat und den Anruf in Empfang nahm. "Tougou hier, wir haben unseren nächsten Einsatz geplant, bitte dich innerhalb der nächsten beiden Stunden zur Zentrale zu kommen, wenn es möglich ist!", kam die Antwort von der anderen Seite der Leitung kurz und knapp. "Sehr gut, verstanden! Habt ihr positive Ergebnisse?" "Ja!" "Dann kann es noch heute losgehen!" "Roger!", beendete der Anrufer das kurze Gespräch kurz nach Beginn wieder und sorgte bei dem blonden Mann für ein innerliches Lächeln, auch wenn er sich nichts anmerken ließ. Die größte Stärke der Tekken-Force war ihre Mobilität. Es bedarf keiner tagelangen Vorbereitung für ihre Einsätze, sondern einen kurzen präzisen Check-Up, um dann einen schnellen und unbemerkten Vorstoß auszuführen, der in der Vergangenheit mehr oder weniger immer erfolgreich gelang, ohne größere Verluste. Eben deshalb musste man die Tekken-Force als dritte Macht im Spiel der Großen ansehen. Und er war das oberste Glied in der Gemeinschaft; Lars Alexandersson, körperlich und mental ausgezeichneter Kämpfer, der in der Vergangenheit schon an vielen Fronten gekämpft hatte. Erst dadurch stieg er in der Gunst der Force so hoch. Und er war der uneheliche Sohn von Kazuya Mishima, was allerdings einzig er selbst wusste - nicht einmal sein Großvater Heihachi wusste, dass er noch einen Enkel besaß. Jedenfalls spielte Lars auch eine Rolle im Familienstreit, es schien so etwas wie Schicksal zu sein, dass die obersten Drei inklusive Heihachi alle irgendwie miteinander verwandt waren. Dadurch besaßen sie immerhin alle die Fähigkeit Strom zu erzeugen, auch wenn Lars dies noch nicht wusste. "Dann wollen wir mal!", sagte Lars zu sich selbst und ging zu seinem Motorrad, nachdem er vorher kurz ins Restaurant zurückgekehrt war, um die Rechnung zu begleichen. Er hielt sich selbst für einen Yokozuna, obwohl er nie ein offizielles Turnier gewonnen hatte. Er war nach seinen Niederlagen stets von Manipulation oder dergleichen überzeugt und ließ nichts und niemandem an seinem gewaltigen Ego knabbern. Lang genug hatte er sich durch die Welt gerungen und war schließlich zu der Überzeugung gelangt, dass er seine Großartigkeit nicht mehr unter Beweis stellen brauchte, obgleich er das nie erfolgreich getan hatte. Er war früh aus dem offiziellen Sumo-Sport ausgeschlosse worden, weil er Kämpfe außerhalb des Ringes angezettelt hatte. Als nächstes wollte er also sein eigenes Dojo eröffnen und mit diesem Ziel hatte er zumindest Erfolg. Er hatte zwar keine staatliche Erlaubnis, aber trotzdem genug Schüler, die in ihm den siebzigsten Yokozuna und geeignetsten Mentor sahen. Er hatte das Dojo natürlich nirgendwo offiziell eintragen lassen und sich in den Vorort zurückgezogen, um nicht zuviel Aufmerksamkeit zu erlangen. Von außen sah das Gebäude auch nicht sehr eindrucksvoll aus; es gab niemanden den Grund mal reinzuschauen, zumal auch keine Werbeschilder am Eingang existierten. Aber innen sah man schnell eine gewisse Professionalität walten, auch wenn man sich fragen darf, woher sie kam. Man schätzte ihn aufgrund zahlreicher vergangener Aktionen nicht unbedingt so ein, aber Ganryu war Perfektionist und ging diese Sache mit einer ehrfurchterweckenden Ernsthaftigkeit an. Das war aber auch nötig, wenn er Leute dazu bekommen wollte, unter ihm zu trainieren. Es dauerte immerhin anderthalb Jahre, bis er sieben feste Schüler hatte, aber diese waren regelmäßig da und taten alles um stärker zu werden. Ganryu hatte es schnell geschafft, den nötigen Ehrgeiz in ihnen zu schüren; einer von ihnen hatte sogar ein Turnier gewonnen, an dem er teilnahm und steckte das Preisgeld nachher sogar größtenteils in Ganryus Dojo, was ihn zum absoluten Lieblingsschüler seines Mentors werden ließ. Ganryus absolutes Ziel hinter seinem Dojo war aber ein Restaurant im Sumo-Stil. Er würde sein Dojo sofort verlassen, wenn er die Chance bekäme - ergo das Geld besäße - ein solches in die Welt zu setzen. Er wusste, dass er auf das King Of Iron Fist-Tournament angewiesen war, dem einzigen Turnier, wo es großes Geld zu gewinnen gab und was ihn nicht ausschloss. Bisher hatte er immer verloren, aber sein Ego war unverändert und er traute sich nach wie vor ohne Weiteres einen Sieg zu. Einen Punkt gab es immerhin, welcher sein gigantisches Ego auf das Minimum zurückschraubte - die Liebe. In der Vergangenheit hatte er sich zweimal verliebt und beim ersten Mal bekam er eine Abfuhr, sodass er sich beim zweiten Mal nicht mehr rechtzeitig traute, der Angebeteten seine Liebe zu gestehen, ehe sie von der Bildfläche verschwand. Die beiden Frauen waren obendrin auch noch Schwestern und die eine hatte ihn sogar in einem fairen Kampf besiegt, das war mit das Schlimmste für ihn, da er diese eine Niederlage als fairen Kampf akzeptiert hatte, obwohl er von ihrer Schönheit geblendet war, was seiner Ansicht nach der Grund für den ernüchternden Kampfausgang war. "Kinjite!", brüllte er plötzlich, als in einem Trainingskampf vor seinen Augen der eine dem anderen Schüler an den Haaren zog, wenn auch unabsichtlich. Kinjite stand übersetzt für Verbotener Griff. Sofort ließen die beiden Kämpfer sich los und bewegten sich wieder zum Rand in ihrer Ringhälfte, weit hinter die Shikirisen, wie man die Startlinien bezeichnete. Sie wussten, dass ihr Meister so etwas nicht sehen wollte und jeden Kämpfer, der einen Kinjite wagte, erstmal zu Liegestützen zwang, was bei dem Körperumfang eines Sumo-Ringers eine höllische Qual war. Nachdem Ganryu einmal nickte und den Täter streng anschaute, verließ dieser den Ring und machte sich ohne wörtliche Aufforderung auf, seine Strafe zu vollziehen. "Die nächsten beiden!", bat Ganryu um Fortgang der Trainingskämpfe. Zwei weitere Schüler bewegten sich träge, aber motiviert in den Ring und stellten sich hinter die Shikirisen, um auf das Zeichnen ihres Meisters zu warten. Ihre ernsten Blicke kreuzten sich bis das Zeichen kam, dann ging es schnell auf schnell: Mit einem Kakezori* versuchte der Linke sofort offensiv zu agieren, aber sein Gegner drehte sich in ihn hinein und konterte geschickt mit einem Hatakikomi**, der seinem Gegner aber nicht das nötige Gleichgewicht raubte, alsdass er nicht noch beide seiner Hände um die Beine seines Gegners schlingen konnte um seinen Körper über dem Boden zu halten. Ganryu beobachte den kampf sichtlich vergnügt und fragte sich, wie alle beide die kuriose Situationen nun managen wollte, aber es kam nicht zu einem Ende, da just in diesem Moment... ein Panda durch die Wand stürzte und geradewegs in ihn hineinlief, was das Tier zwar stoppte, dem Sumoringer aber - was außerordentlich selten geschah - die Standfestigkeit raubte und ihn zwei Meter weit auf den Ring schleuderte, wo er in seine beiden Schüler krachte. "Oh neeeiiin! Panda, was machst du denn?", fragte Ling Xiaoyu ihr Haustier erregt, bevor ihre Verfolger auch schon im Dojo ankamen und sie stellten. "So, jetzt entkommst du uns nicht mehr!", stellte Asuka Kazama sofort klar und rieb sich die Fäuste. "Hey wow, bleibt locker, war doch nur ein Versehen!", versuchte die Angesprochene zu schlichten, aber auch ihr zweites Opfer Lili Rochefort machte stark den Eindruck, als hätte sie Lust auf einen Kampf. Aber sie hatten noch nicht bemerkt, wo sie gelandet waren... "So, da wären wir also!", sagte Paul und verschnaufte erst einmal, als hätte er den Weg zu Julias Ziel selbst laufen müssen. Die Fahrt in einer Luxuskarosse hatte in ihm so eine Aufregung fabriziert, dass er sich erstmal davon erholen musste. Law lachte schon während der ganzen Fahrt über diesen Umstand. Steve hatte hingegen schon öfter Platz in edlen Autos genommen, für ihn war das also nichts Besonderes. "Hat euch die Fahrt gefallen? Dann geht es jetzt los, kommt mit rein!", sagte Julia, als sie von ihrem Motorrad stieg und verwies nebenbei auf das Schild, was vor dem großen weißen Gebäude stand, vor dem sie sich aktuell befanden. "G-Corporation Technology Center?", staunte Steve nicht schlecht, als er die feinen schwarzen Lettern las. "Mein Vorgesetzter besitzt große Anteile an der Corporation. Aber keine Sorge, wir haben nichts mit der militärischen Lage zutun, es geht um andere Dinge!", klärte Julia die drei Gäste sofort auf, ehe sie zum Eingangstor schritt. "Irgendetwas verrät mir, dass wir ausgenutzt und am Ende wieder rausgeschmissen werden!", löste das Wort G-Corporation bei Law erste Zweifel aus. "Oder gar umkommen...!" "Irgendetwas verrät mir, dass wir hier enien Haufen Kohle finden!", erwiderte Paul mit Dollarnoten in den Augen und schritt als erstes durch das Tor, nachdem es sich geöffnet hatte und Julia eingetreten war. "Irgendetwas verrät mir, dass uns zumindest nicht langweilig wird!", folgte Steve seinem Beispiel in der Hoffnung, dass er hier in irgendeiner Weise seine Fähigkeiten testen konnte, die Niederlage gegen Bob schon längst in die tiefsten Gründe seines Hinterkopfes verdrängt. Mit einem leichten Murren folgte der Schwarzhaarige schließlich auch und fand sich kurz darauf in einer edlen Eingangshalle wieder, die nach Prunk und Glamour aussah. Als sich dann ein paar Sekunden später der Vorgesetzte von Julia zeigte, vollendete sich das Bild, wie es passender nicht hätte sein können. "Schönen guten Tag die Herren, ich bin der Auftraggeber. Lee Chaolan, freut mich, ihr seid herzlich Willkommen!" "Ach du Scheiße, der Typ ist durch!", wisperte Law zu Steve, welchem ein amüsiertes Grinsen ins Gesicht gestiegen war. Es war nicht ganz klar zu bestimmen, ob es die silbrig weißen Haare, das Outfit aus Leder und Netz, der Milchbart oder überhaupt die Gesichtszüge des Mannes waren, die ihm einen so grotesken Eindruck verliehen, am allerehesten war es die Mischung aus allem. "Oha!", grinste Julia verlegen und machte ihrem Chef deutlich, dass er vergessen hatte, sich für seine Gäste in Schale zu werfen. "Ja né, ich hätte ja nicht ahnen können, dass du so schnell wieder da bist!", wehrte sich dieser und verschwand sofort wieder, ohne einen Handshake mit einem der drei Gäste vollzogen zu haben. "WTF?", dachte sich Law endgültig. Aber zwei Minuten später kam der Mann in einem völlig neuen Dress wieder. Jetzt hatte er einen schwarzen Anzug über einem weißen Hemd an, weiße Handschuhe, keinen Bart mehr und... "eine Schmetterlingsmaske?", fragten sich die drei völlig perplex und sahen sich an. Julia schlug sich die Hand vor den Kopf, ehe sie die Männer dann aber zur richtigen Begrüßung animierte. "Also der Plan schaut wie folgt aus: Wir werden in Dr. Bosconovitchs Labor eindringen und uns aller geheimen Daten bemächtigen, die wir kriegen können. So können wir die nächsten Pläne der G-Corporation eventuell im Voraus erkennen und verhindern", offenbarte Kommandant Tougou seine Pläne später in der Runde der wichtigsten Mitglieder der Tekken-Force. "Aber sie werden uns sicherlich bemerken und ihre Pläne ändern...!", streute einer der Elite-Kämpfer der Tekken-Force ein. "Das wissen wir nicht, aber ihre primären Pläne sind sicher am weltgefährdendsten und in diesem Labor könnten in jedem Fall interessante Daten bereitliegen. Außerdem nehmen sie uns dann vielleicht etwas ernster, wenn wir ihnen einen schweren Schlag verpassen!", erwiderte Tougou berechnend und schaute dann rüber zum aktuellen Alpha-Agent der Force. Lars Alexandersson, der während der bisherigen Besprechung ungewöhnlich unauffällig zwischen den anderen Männern stand, musterte ihn kurz und entschied sich dann, Tougous Überlegungen in die Tat umzusetzen und die Truppe zu leiten, die sich das Labor vorknöpfen sollte. "Ich brauche sechs bis acht Männer, wir müssen nicht auffälliger agieren, als nötig", sagte er Tougou und sofort sortierte dieser ihm sechs der besten Männer aus den beistehenden aus, welche allesamt mit vollster Zufriedenheit nickten. Jeder operierte gerne unter Agent Alpha, es war eine Ehre seiner Truppe zugewiesen zu sein. "In vierzig Minuten geht's los, trefft alle Vorbereitungen. Tougou, wir werden nach Möglichkeit vor Anbruch der Dunkelheit zurück sein - dazu benötigen wir aber eine perfekte Koordination, wie immer!", wiederholte Lars bevor er ging noch eine Selbstverständlichkeit schaute zum Abschluss einmal in die Runde. Tougou nickte und setzte sein triumphierendes Lächeln auf. Er war der Koordninator der Tekken-Force. Zwar kämpfte er in der Vergangenheit auch schon an vorderster Front, aber was ihn so wertvoll für die Organisation machte, war sein Koordinationstalent. Er nahm mehr oder weniger den Platz ein, den die Williams-Schwestern auf Seiten ihrer Feinde besetzten. "Jeder, der an der Mission nicht teilnimmt, kann den Raum verlassen!", stellte er den nicht gebrauchten Mitgliedern frei, ihre Zeit anders zu nutzen, aber weit über die Hälfte blieb und hörte sich an, wie die anderen Instruktionen von dem Schwarzhaarigen bekamen. Das war ein großes Plus der Tekken-Force; sie alle waren mit vollem Eifer dabei und stellten die Organisation wo es ging über alle anderen Lebensinhalte. * Der Angreifer platziert seinen Kopf unter einem Arm des Gegners, wobei er an der anderen Seite dessen Mawashi (Gürtel) greift. Während er nun den Gegner mit seinem Kopf zurückschiebt, versucht er ihn mit einem Ausfallschritt oder einem Beinhaken zu Fall zu bringen ** Eine sehr häufige Technik, die oft beim Tachi-ai (Eröffnungsangriff) gebraucht wird. Wenn der Gegner beim Heranlaufen eine zu geduckte Körperhaltung einnimmt, tritt der Angreifer einfach zur Seite und schlägt ihn mit beiden Händen nach unten, um ihm das Gleichgewicht zu rauben Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)