Josephine l. / lll. von Megumi-san82 (Die Suche) ================================================================================ Kapitel 11: 10. Kapitel Der einsame Hund ---------------------------------------- 10. Kapitel Der einsame Hund „Leutnant, gut, dass Sie kommen.“ Entgegnet Don Vega sofort. „Ich wollte mir gerne eine Aussage von der Signorina anhören. Ihren Sohn habe ich bereits verhört und er beteuert unschuldig zu sein.“ „Es ist gut, dass Sie sich Gedanken machen und beide Meinungen vernehmen. Diego ist wirklich unschuldig.“ „Das denke ich auch, aber bitte berichten sie mir, was vorgefallen ist.“ „Ich habe mir große Sorgen um den Jungen gemacht und Diego wollte in Ruhe mit mir darüber reden. In diesem Moment ging die Tür hinter ihm auf und er verlor das Gleichgewicht und fiel mir entgegen. Das war auch schon alles. Es war alles nur ein Unfall.“ „Verstehe, das Selbe erzählte er mir auch. Dann werde ich ihn wieder frei lassen.“ – Sie hat sich aber schnell wieder erholt. Bei so einer heftigen Kopfwunde? – Fiel ihm auf. Diego beschloss an diesem Tag, dass er jede Möglichkeit nutzen wird, um Bernah und Josephine miteinander vertraut zu machen. Seitdem sind drei Tage vergangen. Bernah spielt wieder fröhlich mit seinen Freunden. Nachmittags ist Joe auf dem Markt unterwegs. Plötzlich wird sie vor einer Straßengasse von zwei Männern belästigt. Sie reagiert vorerst sehr ruhig. „Hallöchen Püppchen. Hier geht’s nicht weiter.“ Meinte der große kräftige Kerl. „Würden sie so freundlich sein und mir den Weg frei machen? Ich muss meinen Einkauf fortsetzen.“ „Rück sofort deine Knete raus. Ein schickes ding wie du wird ja wohl so klug sein und uns nicht aufhalten wollen.?“ Droht ihr der kleinere mit der Faust. Lasst ihr mich dann gehen?“ Erkundigt sie sich. „Ja.“ Ohne zu zögern greift sie in ihre Tasche und holt die Geldbörse heraus. Sofort schnappt sich der kleinere diese und öffnet sie. „Was ist das? Du siehst so reich aus, wieso ist da so wenig drin? Und was ist das? Ein Knopf?“ „Wie man sieht, ja. Meint ihr etwa ich bin so dumm und trage Wertsachen mit mir rum?“ Entgegnet sie ernst. „Du bist ganz schön frech.“ „Und ihr seid Verbrecher, was ist wohl schlimmer?“ Provoziert sie die beiden als sie bemerkt, dass sie jetzt alleine sind. Einer geht auf sie zu und greift nach ihrer Hand, doch sie zieht diese weg und er greift ins Leere. Der Große wirft den Knopf in die Gasse und steckt den Geldbeutel ein. Dann geht er auch auf sie los. „Du hast zwar nicht viel Geld dabei, aber vielleicht kannst du uns ja anders eine Freude machen.“ Grob fasst er ihren Arm und zerrt sie gewaltsam an seinen muskelbepackten stinkenden Körper. „Lass mich sofort los!“ Schreit sie ihn wütend und drohend an. Im nächstem Moment spürt sie eine große gierige Hand auf ihrem Hintern. – Man, stinkt der. Mir kommt gleich das Mittag hoch, wenn ich das noch länger ertragen muss. – Ein lüsterner Blick breitet sich über seine Fratze. Er presst ihren Unterleib an seines, beugt sich zu ihr runter und nähert sich mit seiner ekligen Zunge unaufhaltsam ihrem Gesicht. Plötzlich ist ein lautes Bellen zu hören. Alle halten inne und der Grobian blickt verdutzt in den knurrenden Jagdhund an. Erneut bellt dieser los. Er scheint stink sauer zu sein. Josephine nutzt die Gunst der Ablenkung und befreit sich mit einer Drehung und einem kräftigem Tritt in seine Magengegend. Er schreit auf, ist aber bald wieder bei der Sache und greift sie wütend an. „Du Schlampe, so kommst du mir nicht davon.!“ Droht er und zückt ein Messer. Ehe sich Joe selbst verteidigen kann greift der Hund den Mann an und beißt ihm in den rechten Arm, so dass er das Messer fallen lässt. „Guter Hund.“ Bedankt sie sich und bemerkt noch rechtzeitig, dass der andere ebenfalls mit einem Messer auf sie los geht. Sie dreht sich geschwind, tritt ihm mit einem Fuß gegen die Hand und versetzt ihm einen gewaltigen Stoß in die Rippen. Ohne Worte sinkt er zu Boden. „Verzieht euch, bevor ich meine Manieren vergesse! Wehe ich sehe euch noch mal hier!“ Macht sie ihnen klar. Es dauert nicht lange, bis die beiden von alleine verschwunden sind. Verblüfft blickt das Tier zu Josephine auf. Sie wendet sich ihm liebevoll zu und bückt sich, um ihn zu streicheln. „Du bist ein lieber und kluger Hund. Vielen Dank, dass du mir geholfen hast. Kann ich dir mit irgendetwas danken?“ Als ob der Hund sie verstehen könnte fängt er an zu jaulen, legt sich kurz hin, wedelt mit dem Schwanz und steht wieder auf und hechelt. „Hm. Hast du Hunger, mein Lieber?“ Begeistert wedelt und hechelt er. „Da lässt sich doch was machen. Komm mit.“ Fordert sie freundlich. Doch dann läuft er plötzlich wieder in die Gasse zurück und kommt kurz darauf wieder, setzt sich vor ihr hin und streckt seine Zunge aus. Verwundert betrachtet Josephine den schwarzen Knopf, den sie am Ankunftstag neben der Kirche gefunden hatte. „Oh danke, wahrscheinlich bringt er mir wirklich Glück.“ Sie nimmt den Knopf entgegen, holt ihre Geldbörse hervor und zeigt sie begeistert dem Hund. „Schau mal. Dieser widerliche Kerl hat nicht einmal mitbekommen, dass ich ihm mein Geld wieder weggenommen habe. Das ging ihm zu schnell. Komm mein Hübscher, ich lade dich ein.“ Begeistert folgt er ihr auf den Marktplatz. Beim Fleischer machen sie Halt. Sie kauft ein Kette mit der besten Wurst, reißt sich selbst ein Stückchen ab und gibt den Rest dem Tier, welches sich sehr schmecken lässt. „Aber Signorina, die teure Wurst für das Tier?“ Ist der Fleischer sprachlos. „Er hat es sich verdient. Dieser Hund hat mir eben das Leben gerettet. Das ist seine Belohnung.“ Berichtet sie freundlich und betrachtet das Tier beim Fressen. „Verstehe, na dann ist es ja in Ordnung.“ – Wie glücklich er ist. So abgemagert sieht er eigentlich gar nicht aus. Ob er erst vor kurzem auf die Straße gesetzt wurde? Was mag er angestellt haben? Er scheint sehr klug zu sein und weiß genau wie er helfen kann. – Einige Minuten später begleitet der Jagdhund sie nach hause. Auf ihrem Weg kommen ihnen Soldaten entgegen. Der Leutnant vorneweg, sie bewachen einen großen Wagen, welcher durch eine Plane bedeckt ist. Als der Leutnant sie entdeckt, bleibt er stehen und grüßt sie freundlich. „Einen schönen Guten Tag, Signorina Josephine.“ „Ich grüße zurück. Ihr seht so zufrieden aus, darf ich wissen wieso?“ Entgegnet sie freundlich und richtet ihren Blick zur Plane. Plötzlich beginnt der Hund an zu knurren. Zuerst knurrt er den Offizier an und dann den Wagen. „Das darf ich Ihnen nicht sagen, ist ein Militärgeheimnis.“ Dann bemerkt er den knurrenden Hund an ihrer Seite. – Was sucht das Vieh hier? Der ist mir doch heute schon mal über den Weg gelaufen. – „Beruhige dich.“ Versucht Joe den Hund zum schweigen zu bringen. „Was hat das Vieh? Wenn er nicht aufhört zu knurren muss ich ihn erschießen lassen. Der läuft uns schon das zweite Mal über den Weg und macht so ein Theater!“ Brüllt Gonzales erbost. „Bitte nicht. Er hat nichts schlechtes getan, im Gegenteil.“ Behutsam berührt sie die knurrende Schnauze der Tieres, legt sie über seine Augen und fährt mit den Fingern über sein braunes Fell. „Ruhig Hund, mach dir keine Sorgen. Es ist alles in Ordnung. Sie werden dir nichts tun. Darum kümmere ich mich schon.“ Im nächstem Moment hört er auf zu knurren und nimmt neben ihr beruhigt Platz. – Wie macht sie das? Das ist doch gar nicht ihr Hund? – wundern sich die Männer. „Gonzales! Wir gehen weiter!“ „Jawohl, Sir!“ Somit traben sie weiter. „Auf Wiedersehen Signorina. Und passen Sie auf sich auf.“ „Danke, Ihr auch.“ Der Wagen fährt an ihr vorbei. – Irgendetwas stimmt nicht damit, sonst würde der Hund nicht so reagieren? Ob eine Gefahr in diesem Wagen lauert? Was mag das sein?“ Sie schaut ihm nach und kann einen kurzen Blick ins Innere erhaschen. Drei kleine Lichter spiegeln sich wieder. Daraufhin schaut sie den Hund an. „Schade, dass du mir nicht sagen kannst was los ist. Ich vermute aber, dass ich da eben Augen gesehen habe, nicht wahr? Augen von anderen Hunden?“ Der Hund bellt einmal und wedelt mit dem Schwanz. „Soll das ein –JA- sein? Hat dir das dein Herrchen beigebracht?“ Und wieder bellt er einmal und wedelt mit dem Schwanz. Josephine schaut den Soldaten nach. „Ich möchte wissen was es auf sich hat. Wofür braucht die Armee Hunde? Kommst du mit? Wir folgen ihnen einfach.“, lächelt sie den Vierbeiner an. Wie gesagt so getan und sie folgen den Männern bis zum Gefängnisgebäude. Dort angekommen unterhalten sich Gonzales und Gabriel mit dem Kommandanten, der bereits auf sie wartet. Joe und ihr neuer Freund beobachten alles von einem sicherem Versteck aus. „Dann fehlt uns nur noch unser Ehrenmann. Holt Paul und verkündet dann seine Hinrichtung. Wäre ja gelacht, wenn Zorro nicht auftauchen würde.“ Spricht der Kommandant seinen Befehl aus, auf welchem sich Gonzales und Gabriel sofort auf den Weg machen. - So ist das also. Sie wollen diese Hunde auf Zorro loslassen. Der arme Diego, gegen solche abgerichteten Tiere wird er nichts ausrichten können. – Begreift sie sofort. „Ich muss ihn warnen.“, meint sie entschlossen zum Hund, der sie ebenso entschlossen anblickt. – Als ob der wüsste worum es geht. Er scheint klug zu sein. Solche Tiere gibt es selten. – „Willst du mir dabei helfen ihn zu warnen?“ „Wuff!“, bekommt sie als Antwort. „Dann folge mir mein Lieber.“, lächelt sie und beide gehen auf den kürzesten Weg zur Schenke am Hafen. In der Gasse zwischen der Schenke und eines Wohnhauses wartet der Hund, wie ihm zuvor geheißen, auf die Dunkelheit. Josephine hat bei ihrem Abendessen von den Soldaten im Lokal erfahren, dass der alte Paul gehängt werden soll, weil er einem Rebellen Unterschlupf gewährte und vermutet wird, er selbst wäre auch im Kontakt mit Rebellen. Das stimmt aber in Wirklichkeit nicht. Der arme alte Mann wusste nicht, dass dieser Fremde ein Rebell ist. Etwas gegen halb acht schleicht sich Josephine wieder in schwarzer Kleidung aus dem Fenster. Die Haare nach oben gebunden wie ein traditioneller Samurai. Das dunkle Tuch vor dem Gesicht erschrickt den Hund, aber er kann sie durch ihren Geruch erkennen. „Dann werden wir mal sehen was wir machen können.“ Das Tier folgt ihren schnellen Bewegungen durch die Gassen bis hin zu den Gefängnissen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)