Neues Leben neues Glück von zuckersuessertot ================================================================================ Kapitel 1: Ankunft ------------------ Mit quietschenden Bremsen hielt mein alter Pickup in der Parklücke die zum Glück groß genug war auf dem Parkplatz des Internats. Der Tod meiner Mutter war gerade mal eine Woche her und mein Vater wollte mich jetzt schon los werden. Ich hatte mich nie mit ihnen verstanden und doch tat es ziemlich weh, das mein Vater es nicht erwarten konnte mich los zu werden. Wie dem auch sei ändern konnte ich es eh nicht, also musste ich mich wohl damit abfinden. Das einzige was ich hatte zurück lassen musste war mein Freund Jamie. Er hatte mir versprochen mich ab und zu besuchen zu kommen und mich wenigstens zwei mal die Woche anzurufen, damit wir uns nicht aus den Augen verlieren würden. Ich hatte noch nie eine Fernbeziehung, aber ich glaubte fest daran, das unsere Liebe diese schwere Zeit überstehen würde. Die Autotür knarrte als ich sie öffnete und ausstieg. Zum Glück war heute niemand auf dem Parkplatz um meine Ankunft mitzuerleben. Es würde noch schrecklich genug werden, wenn die anderen Schüler wüssten das die Rostlaube meine war. Auch wenn mein Vater mich loswerden wollte, so war ich ihm dennoch teuer genug damit er mich auf eine Elite Internat verfrachten konnte. Ich hatte jetzt schon Bammel vor den ersten Prüfungen, auch wenn das Jahr gerade erst anfing. Meine Noten waren nur durchschnitt auf einer normalen Schule, wie sollte ich es dann hier überleben? Vermutlich nur durch eine hohe Spende durch meinen Vater anders konnte ich mir schon allein die Aufnahme nicht erklären. Ich seufzte leise und schmiss die Tür mit einem kräftigen ruck zu, das es nur so schepperte, aber anders würde sie einfach nicht zu bleiben. Dann ging ich nach hinten und öffnete die Ladefläche um meine Riesen Tasche herunter zu ziehen. Kaum kam mir die Tasche entgegen viel ich mit ihr auch schon auf den nassen Boden. Vermutlich hatte es vor kurzem erst geregnet, was ich jetzt hautnahe auch noch mitbekommen durfte. Ich seufzte erneut. Der Tag konnte gar nicht mehr schlimmer werden, als sich auch schon ein fremdes männliches Gesicht in mein Blickfeld schob. “Brauchst du Hilfe oder ist die Luft da unten besser?”, fragte er mich spöttisch. Na super . Wie ich es liebte wenn sich jemand über mich lustig machte, wenn ich schon am Boden lag. Ich strafte ihn nur mit einem finsteren Blick und stand allein wieder auf. “Danke aber ich komme zurecht.”, fauchte ich zurück. Ich hätte ihn ja nett gefunden wenn er den Spruch nicht noch mit ran gehangen hätte. Dann versuchte ich mir den Dreck von der Hose zu wischen und rieb ihn nur noch tiefer in den Stoff. Es war zum heulen. Zu allem Überfluss stand der Kerl immer noch neben mir und lächelte munter vor sich hin. Ihn schien mein armseliger Anblick echt zu amüsieren, was mich nur noch mehr ärgerte. Wütend schmiss ich die Klappe wieder zu und würdigte ihn keines Blickes. Sollte er doch denken was er wollte. Hier gab es schließlich so viele Schüler das ich ihn bald vergessen würde. Ich schnappte mir meine Tasche und schleifte sie über den Boden hinter mir her. Mittlerweile fragte ich mich wie unser alter Butler die Tasche überhaupt auf mein Auto gehoben bekommen hatte. Ich war gerade mal drei Meter weit mit meiner Tasche gekommen, als sich die Tasche selbständig machte und das Gewischt verschwand. Verwundert blieb ich stehen und schon lief der Kerl mit meiner Tasche an mir vorbei. Bei ihm sah es so einfach aus. “Hey die gehört mir.” sagte ich zu ihm, blöde wie ich war. Er sah mich frech Grinsend an. “Ich denke nicht das mir deine Slips stehen würden kleines.” Ich lief knall rot an. Wie konnte man nur so direkt sein. Ein einfaches ich wollte nur helfen hätte schließlich auch gereicht. Grollend stapfte ich an ihm vorbei. Bitte wenn er unbedingt das Ding schleppen wollte von mir aus. Ich hatte schließlich besseres zu tun als mich auf sein Niveau hinab zu begeben, zumal mir eh kein guter Spruch eingefallen wäre, wie das nun mal immer so ist bei mir. Erst heut Nacht würde mir was treffendes einfallen und ich würde stundelang nicht einschlafen können weil ich mich aufregen würde. Ich kramte in meiner Jackentasche und suchte nach der Wegbeschreibung und meiner Zimmernummer. Ich war ganz vertieft darin irgendwas zu entziffern und die Karte zu lesen das ich nicht bemerkte, wie er mir über die Schulter sah. Sein Körper berührte mich an der Schulter und ich sprang erschrocken zur Seite. Er schien mich innerlich auszulachen für mein verhalten und ich fühlte mich nur noch mieser, als ohnehin schon. “Ich weiß wo wir hin müssen.” und ging vor. Wir? Was hieß hier wo wir hin müssen? Der Kerl hatte sie wohl nicht mehr alle, aber er war ja mein Packesel, also sagte ich lieber nichts und lief ihm nach. Als wir das riesige Gebäude betraten schaute ich mich erstaunt um. Es schien ziemlich alt zu sein. Überall war Stuck an den Decken und den Wänden. Es gab Treppen aus edlem Holz und viele Säulen waren aus Marmor. Hier war die Zeit stehen geblieben und mein Gefühl vertiefte sich nur das dieser Ort hier definitiv nichts für mich war. Klar kam ich aus guten Verhältnissen, aber ich hatte das Gefühl diesen Räumlichkeiten nicht würdig zu sein dank meiner schlechten Noten. Und nur mit schummeln kam man halt nicht immer durch, außer mit viel Geld, das ich nicht besaß und garantiert auch nicht meinem Vater aus den Rippen leiern würde. Ich hätte wetten sollen mit ihm, das ich spätestens nach einem halben Jahr von der Schule fliegen würde, trotz seines Geldes. Zu allem Überfluss lief ich in den Typen rein, der ohne ersichtlichen Grund stehen geblieben war. Ich sah verwundert zu ihm auf und er bedachte mich nur mit einem fragendem blick, bevor ich wieder zurück sprang und verlegen zur Seite sah. Er hatte doch einen Grund stehen zu bleiben, da wir genau vor meinem Zimmer standen. Ich räusperte mich. “Ähm danke fürs tragen.” Ich sah ihn nicht mehr an, da ich sein Grinsen, das er vermutlich immer trug jetzt definitiv nicht ertragen hätte. Eilig suchte ich nach meinem Schlüssel und schloss mit Zitternder Hand die Tür auf. Dann atmete ich erleichtert durch. Ich hatte anscheinend ein Einzelzimmer und es sah eher aus wie in einem Studentenheim und nicht so protzig wie der Rest, dass war wirklich eine Erleichterung. Ich wurde zur Seite geschoben und konnte mein Zimmer nicht mal als erste betreten da er schneller war und meine Tasche rein trug. Warum machte er das eigentlich? War er etwa der größte Streber hier, der wenigstens die neue für sich gewinnen wollte so wie man es aus Filmen kannte? Aber wie ein sozialer Versager sah er eigentlich nicht aus, was mir noch mehr Fragezeichen in meinem Kopf verschaffte. Ich tapste ihm nach und sah mich in dem winzigen Zimmer etwas um. Es war schlicht, aber daraus konnte man noch was machen. Ich stöhnte. Er stand immer noch einfach so mitten im Raum. Ich hatte mich schon bedankt also warum ging er nicht einfach? Vielleicht war er ja auch wie in einem Hotel der Kofferträger. Man konnte nie wissen, aber gab es hier so was etwa auch? Ich konnte es mir nicht vorstellen. Also wartete ich noch einen Moment. Er bewegte sich jedoch immer noch nicht. Ich wühlte wieder in meinen Taschen und drückte ihm eilig einen Zehner in die hand, ehe ich ihn aus meinem Zimmer schob und die Tür hinter ihm schloss. Puh.. Der Mann war wirklich anstrengend gewesen. Aber jetzt war ich endlich wieder allein und würde auch für heute in meinem Zimmer bleiben und meine Sachen auspacken. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)