Irrungen und Wirrungen in der heutigen Zeit von CountessvonKrolock ================================================================================ Kapitel 1: Prolog ----------------- Tanz der Vampire - Irrungen und Wirrungen in der heutigen Zeit Prolog Ich erinnere mich noch genau. Es war in der Nacht des Balls, den mein Vater einmal jährlich in seinem Schloss veranstaltete. Wie auch in dieser Nacht hatte er wieder ein junges Mädchen gefunden, von dem er gedachte zu trinken; Sarah. Sie war schön. Das musste selbst ich, der es ja normalerweise auf das andere Geschlecht abgesehen hatte, mir eingestehen. Vielleicht hätte selbst ich solch ein Mädchen einem männlichen Liebhaber vorgezogen. Wie dem auch sei, sie war unser Opfer für diese Nacht! Und so wie schon viele andere vor ihr, sollte nun auch sie zu einem der unseren gemacht werden. Zu einem untoten Blutsauger. Einem Vampir. Doch dieses Mal sollten wir alle nicht ungeschoren davonkommen. Wir hatten alle nicht mit dem Professor und dessen ausgesprochen hübschen, jungen Assistenten Alfred gerechnet. Gerade, als wir sie entdeckt hatten und aussaugen wollten, konstruierten beide ein Kreuz aus zwei Kerzenständern. Ich muss Ihnen wohl nicht erklären, wie überaus gefährlich ein Kreuz für einen Vampir ist, verehrter Leser. Denn in just dem Moment, als sie das Kreuz gebildet hatten, tat es auch schon seine Wirkung. Ich kann mich noch dunkel an Schreie erinnern. Schreie, die hauptsächlich von meinem Vater ausgingen. Scheinbar hatte es ihn am schlimmsten erwischt. Aber ich sollte nie Gewissheit bekommen. Durch das panische Drängen der anderen Vampire wurde ich mit aus dem Saal geschoben. - Gegen meinen Willen; Wollte ich doch unbedingt wissen, wo mein Vater geblieben war. Doch ich bekam keine Gelegenheit umzukehren. Kurz nachdem fast alle Vampire - mitunter meiner Wenigkeit - es aus dem Schloss geschafft hatten, stürzte dieses auch schon ein. Ein Stein nach dem anderen fiel von den Zinnen und bewirkte ein ungutes Ziehen in meiner Brust. Hieß das etwa, dass...dass... Suchend wandt ich meinen Kopf nach allen Seiten um. Mein Vater musste doch irgendwo zu finden sein! Er musste einfach hier sein! Als ich nach langem Suchen meinen Vater jedoch nirgens unter den anderen Vampiren entdeckte, machte ich mich daran Stein für Stein nach ihm umzudrehen! Ich musste ihn finden! Was sollte ich denn ohne ihn machen? Er war doch mein Vater! Ich vergaß in meiner Inbrunst leider jedoch ganz die Zeit und wurde nur im letzten Augenblick von Koukol, dem Diener meines Vaters, der es offensichtlich auch geschafft hatte sich zu retten, vor den tödlichen Strahlen der Sonne bewahrt. Irgendwie hatte er es geschafft ein Erdloch für mich zu graben und stieß mich nun in eben dieses hinein. Danach schüttete er die ausgehobene Erde wieder über mich, bis ich völlig bedeckt war. Schon kurz danach fiel ich in einen tiefen, traumlosen Schlaf, der lange Zeit andauern sollte... ~*~*~*~ London. Wir schreiben das Jahr 2006. Es regnete - wie so oft. Der Regen klatschte gegen die Scheibe eines Fensters einer großen, dunklen Villa, die von unzähligen Trauerweiden umgeben war. Ihre Äste tanzten energisch mit dem Wind und drohten schon beinahe auszureißen. Es sah aus, wie ein Tango, der heiß und leidenschaftlich von einem Pärchen getanzt wurde. Er riss sie vor sich, schob sie wieder zurück, riss sie wieder an sich... Doch im Inneren der Villa war das äußere Treiben der Naturgewalten nur zu erahnen. Lediglich das Geräusch der Regentropfen, die ununterbrochen gegen die Fensterscheibe pochten und ein gelegentliches Pfeifen des Windes war zu vernehmen. Ein schwacher Lichtschein ließ erahnen, dass ein offensichtlich junger Mann auf einem ziemlich alten Stuhl - wie es schien, aus teurem Mahagoni - eine Zeitung las. Die 'London Times'. Er legte die Zeitung auf den, neben ihm stehenden Tisch. Geräuschlos holte er einen roten Stift hervor und öffnete ihn. Ein leises Quitschen ertönte und mischte sich mit dem Geräusch des prasselnden Regens. Der Jüngling umkreiste eine Überschrift mit einem dicken, roten Strich: 'Archäologin macht Fund des Jahrhunderts! - Sarah Harker, wohl beste Archäologin der heutigen Zeit!' Der Untertitel: 'Atlantis im Pazifischen Ozean versunken?!' interessierte ihn nicht weiter. Er verfolgte ein ganz anderes Ziel... "Koukol! Bring mir das Telefon! Wir suchen Paps!" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)