No Title von Zorroline (ZoSa) ================================================================================ Kapitel 1: Von Hassliebe - Prolog --------------------------------- Wenn ich doch nur die Zeit zurückdrehen könnte.. Zu dem Tag, als mich meine beste Freundin verließ. Ich hätte sie retten können, ich hätte bei ihr sein sollen, dann wäre sie nicht die Treppen hinunter gestürtzt, dann würde sie noch leben und dann wäre vieles anders gelaufen. Dann würde ich nicht auf diesem Schiff, mit all den anderen sein. Würde mich nicht jeden Tag aufs Neue mit der Blondine streiten. Dann wäre ich überhaupt nie auf die Idee gekommen, Pirat zu werden, ich würde mich wahrscheinlich immer noch mit Kuina messen, wer denn stärker und besser von uns beiden ist. Ich würde nicht losziehen und versuchen, der beste Schwertkämpfer der Welt zu werden. Ich würde lediglich versuchen, besser als sie zu sein, mehr nicht. Wäre sie nicht gestorben, wäre mein Leben nicht so verlaufen, wie es nun mal eben gelaufen ist. Vielleicht wäre ich sesshaft, hätte eine Familie gegründet. Vielleicht wäre ich sogar zur Marine gegangen, oder ich hätte ein eigenes Dojo aufgemacht. Jedenfalls wäre ich kein Pirat, ich habe Piraten schon immer verabscheut. Aber es ist, wie es ist. Ich habe ihr ein Versprechen gegeben, ich kann es nur einhalten, in dem ich Pirat und auf dem Schiff mit den anderen bleibe. Ich werde Kuina nicht enttäuschen, koste es, was es wolle. Da kann auch ein dämlicher Schnitzelklopfer daher gelaufen kommen und mir den Tag jedes Mal aufs Neue vermiesen, auch wenn es mich nervt. Wegen ihm werde ich meine Ziele sicherlich nicht über Bord werfen. Es müsste etwas geben, womit man in der Zeit zurückreisen kann. Aber natürlich dürfte ich das Wissen, was ich heute habe, nicht verlieren, sonst könnte ich den Unfall ja nicht verhindern. Ich hasse den elenden Giftmischer! Wie er immer um die weiblichen Piraten an Bord herumschlawenzelt, das ist einfach nur widerlich! Und der merkt noch nciht mal, dass er ihnen insgeheim total auf die Nerven geht. Ich frage mich, warum er ausgerechnet zu mir immer so ist.. Die anderen behandelt er mit Respekt, kommt ihnen nicht blöd, außer Ruffy natürlich, wenn der mal wieder eine seiner Fressattacken bekommt, beginnt keinen sinnlosen Streit. Er ist das Letzte! Aber ich brauche ihn! Wenn er jemand anders wäre, würde ich das gar nicht mit mir machen lassen. Ich würde ihn massakrieren, ich würde ihn hochkant über Bord werfen, aber das tue ich nicht. Weil es Sanji ist. Mein Koch. Insgeheim beobachte ich ihn bei jedem seiner Schritte. Lasse ihn so gut wie nie aus den Augen, nur wenn ich trainiere oder wenn er alleine in der Kombüse ist. Er gibt mir das Gefühl... Ich weiß nicht.. Dass er mich auch braucht.. Was würde er denn machen, wenn er niemandem zum Streiten hätte? Was würde ich machen, wenn ich ihn nicht hätte? Sein Auftreten, sein Charakter, sein Aussehen, vor allem seine meeresblauen Augen, alles an ihm kommt mir so vertraut vor, ich liebe alles an ihm. Außer seine abwertenden Sprüche, aber ich bin ja auch nicht besser. Ohne ihn wäre es eine Qual an Bord. Und trotzdem hasse ich ihn! Er ist pingelig, nörgelt zu viel, zickt viel zu oft rum, brät mir jedes Mal eine über, wenn ich nicht mache, was er sagt, wie zum Beispiel den Abwasch. Es ist zum Kotzen. Seine ständigen Frauengeschichten, wenn wir mal an Land sind, seine besserwisserische Art, sein allgemeines Getue, wenn es um Frauen geht. Seine eingebildete Art, manchmal ist er sowas von arrogant, ihn kümmert es einen Scheiß, was ich dabei denke und fühle! Er trampelt auf ander Leuts Gefühlen rum, rücksichtslos. Auf meinen! Für all das hasse ich ihn! Doch für all seine anderen Eigenschaften liebe ich ihn! Aber diesen Triumph über mich werde ich ihm nicht gönnen! Ich werde ihm niemals sagen, was in mir vor geht. Denn dann zeige ich Schwäche und genau dann hat er meine Schwachstelle gefunden! ER ist meine Schwachstelle und ich lasse nicht zu, dass er sie weder rausfindet, noch eine Chance erhält, diese Schwachstelle auszunutzen, denn ich bin mir sicher, dass er das tun wird. Kapitel 2: Eine lange Pause --------------------------- Nun haben wir vor einigen Tagen eine Insel erreicht, die unbewohnt ist. Ringsherum um die Insel ist schwarzer Sandstrand, die verlassene Stadt liegt genau in der Mitte der Insel, umgeben von dichtem Dschungel, in dem es kein Leben zu geben scheint. Einen ziemlich hohen Berg gibt es auch, der hinter der Stadt im Dschungel liegt und weit in den Himmel ragt. Die Insel ist wie tot, übermittelt auch das Gefühl von Tod, was keinem von uns wirklich in den Kram zu passen scheint. Und sogar Brook fühlt sich keineswegs wohl, fühlt er sich, als würde er ein zweites Mal sterben. Diese Stimmung überträgt sich auf die gesamte Crew. Außer auf Ruffy natürlich, dem einfach nur langweilig ist, weil er nun nicht weiß, was er tun soll, da es auf der Insel keine Menschen gibt und auch weit und breit kein einziges Tier zu sehen ist. Sogar die Vögel machen einen Bogen um diese Insel, die verflucht zu sein scheint. Robin hat sämtliche Bücher durchgesehen, jedoch nicht einen einzigen Anhaltspunkt dafür gefunden, was hier vorgefallen ist, was es mit der Insel auf sich hat, geschweige denn, dass in keinem ihrer vielen Bücher etwas von dieser Insel geschrieben steht. Wir halten uns hauptsächlich auf der Sunny auf, außer, wenn jemand der Crew auf die Idee kommt, nochmal nachsehen zu müssen, ob es nicht vielleicht doch irgendwelches Leben gibt. Und tatsächlich hat Ruffy bei seinem letzten Ausflug Insekten ausfindig gemacht, die sich hier anscheinend sehr wohl fühlen, was uns jedoch leider nichts bringt. Warum wir überhaupt hier sind? Nunja, der Log Port hat uns zu dieser Insel geleitet und spinnt seitdem. Soll heißen, dass wir weder eine Ahnung haben, wo die nächste Insel liegt, noch dass wir wissen, wann der Log Port endlich wieder funktioniert. Zum Glück haben wir auf der letzten Insel genug Proviant eingekauft, um einige Wochen, vielleicht sogar drei Monate, ohne neuen Proviant kaufen zu müssen. Das liegt aber auch wahrscheinlich eher daran, dass die Sunny um einiges mehr Platz für Lebensmittel hat, als es bei der Lamb der Fall war. Sanji achtet natürlich darauf, dass die Lebensmittel vernünftig gelagert sind, damit sie nicht verderben und wenn er merkt, dass sich etwas dem Ende zu neigt, kocht er es, bevor es verderben kann. Chopper hat einige für ihn interessante Pflanzen entdeckt, die er noch nie gesehen hat, jedoch in seinen Medizinbüchern verzeichnet sind, und versucht derweil Medizin daraus herzustellen. "Essen!!!" brüllt der Giftmischer plötzlich über das gesamte Schiff, was man wahrscheinlich Kilometer weit noch hören kann. Ich persönlich habe die Insel noch nicht betreten, ebenso wenig wie Brook und Lysop. Nami hat mit Ruffy kurz nach unserer Ankunft diese Insel vermessen, Sanji war derweil mit Robin unterwegs und hat nach Menschen und Tieren gesucht, die Suche war allerdings erfolglos, wie schon gesagt. Franky ist einfach so den ganzen Strand entlang gegangen, unabhängig von den anderen, meinte, er müsse sich mal die Beine vertreten und hat sich als Andenken ein wenig des schwarzen Sandes in einem kleinen, gläsernen Behältnis mitgenommen. Ich habe mir jedoch für heute vorgenommen, nach dem Essen ebenfalls mal die Insel zu betreten und mich umzusehen. Zwar glaube ich nicht, dass ich irgendetwas finden werde, jedoch will ich es tun, ich weiß selbst nicht warum. Schließlich lege ich meine Hanteln beiseite, ich hatte kurz trainiert, nehme meine Schwerter in die Hand, mache sie an meinem Haramaki und begebe mich schließlich in den Speisesaal, in dem schon jeder auf seinem Platz sitzt. Ich lasse mich, neben Robin, auf meinen Platz nieder und warte darauf, dass der Schnitzelklopfer sich ebenfalls setzt, damit wir anfangen können. Das Essen verläuft relativ ruhig. Mit Ausnahme von Ruffy, der sich zwischendurch zu Sanjis außergewöhnlichen Kochkünsten äußert und von seinem Fleisch schwärmt, welches heute wirklich zugegebener Maßen wirklich lecker ist. Robin erkundigt sich derweil bei Nami, ob sich mit dem Log Port schon irgendwas getan hat, die Angesprochene jedoch verneint die Frage der schwarzhaarigen Archäologin, woraufhin wieder eine angespannte und bedrückte Stimmung herrscht. Keiner fühlt sich hier wohl. Nachdem wir aufgegessen haben, teile ich den anderen mit, dass ich mich auf der Insel umsehen will, ernte dafür jedoch zum Teil skeptische Blicke, während es den Rest gar nicht interessiert, da sie ja schon wissen, dass auf der Insel nichts zu finden ist. Somit stehe ich auf, begebe mich aus dem Speisesaal und verlasse das Schiff. Zuerst stehe ich ziemlich ratlos auf dem Sand, sehe mich aber dennoch um, in der Hoffnung vielleicht doch irgendetwas zu sehen, doch fürs Erste werde ich enttäuscht. Meine Schritte führen mich zuerst am Strand entlang, um die Insel herum, woraufhin ich mich in den dichten Dschungel begebe. Jedoch werde ich durch den blonden Koch aufgehalten, der der Meinung ist, dass ich mich ja bei meinem mehr als schlechten Orientierungssinn verlaufe. "Ich kann mich hier nicht sonderlich viel verlaufen! Entweder ich lande in der Stadt oder am Strand!" knurre ich, während wir langsam durch den Wald gehen, der wirklich groß und ziemlich dunkel ist. Nur einzelne Sonnenstrahlen schaffen es durch die dichten Baumkronen wen wenig Licht zu bringen und tatsächlich bis auf den Waldboden reichen. "Trotzdem! Sei nicht immer so stur, Marimo!" entgegnet er mir genervt, woraufhin von mir nur ein verachtendes Schnauben zu hören ist. Wir setzen unseren Weg fort, schweigend gehen wir nebeneinander her, meine Augen lassen keinen Centimeter in meiner Umgebung aus, alles wird angesehen und abgesucht. Doch weit und breit ist nichts, außer Pflanzen, die ich noch nie in meinem Leben gesehen habe und den massiven Baumstämmen dessen Baumkronen viele Meter über dem Boden gen Himmel ragen. Lianen, Schlingpflanzen, vereinzelte und kleine Büsche sehe ich, jedoch nichts Besonderes. Nach einigen weiteren Metern erreichen wir schließlich die heruntergekommene, verlassene Stadt. Viele Häuser sind teilweise kaputt, an den meisten kleben Kletterpflanzen, die es mittlerweile auf die Dächer geschafft haben. Alte Karren stehen kaputt im Weg rum, alte, zum Teil verrottete, Klamotten schmücken die Wege, es sieht aus, als wären die Menschen vor irgendetwas geflüchtet. Ich kann mir kaum vorstellen, dass sie sich dachten, eine neue Insel zu besiedeln, um dann ihre Habseligkeiten zurückzulassen. Spielzeuge von Kindern liegen verstreut herum, ebenso wie kaputtes Geschirr. Während Sanji hinter mir herläuft, gehe ich in einige Häuser, um eventuell irgendeinen Anhaltspunkt zu finden, was hier geschehen ist, sehe aber nur alte Möbel, sowie auch hier Klamotten, kaputtes Geschirr und einige umgekippte Einrichtungsgegenstände. "Du wirst nichts finden.." ertönt die weiche Stimme des Blonden, der in der Haustür lehnt, die Arme vor seiner Brust verschränkt hat und mir zusieht. "Mag sein, aber was spricht dagegen, wenn ich mich nochmal vergewissere?" entgegne ich ihm mürrisch, woraufhin er nur die Schultern zuckt und sich nach draußen begibt. Ich sag es ja. Ich hätte niemals Pirat werden dürfen, geschweige denn mich Ruffy anschließen sollen. Ich hätte damals nur noch ein paar Tage vor mir gehabt, die hätte ich auch noch ohne Essen rumgekriegt, aber der Strohhut musste sich ja unbedingt einmischen und mir in die Quere kommen. Hätte er es nicht getan, wäre ich ihm als Feind begegnet, hätte wahrscheinlich ne Menge Kohle kassiert und mir davon ein schönes Leben bereitet. Dasnn wäre ich jetzt nicht hier, mit all den anderen, gefangen auf einer Insel, die einem das Gefühl gibt, dass das Leben nichts Wert ist und einen bald das Zeitliche segnet. Dann hätte ich zwar den Koch nicht kennengelernt, müsste mich aber auch nicht jeden Tag aufs Neue mit ihm streiten. "Lass uns zurückgehen. Hier ist nichts." stellt der Koch fest und sieht mich an. "Habt ihr hier eigentlich sowas wie eine Höhle oder sowas gesehen?" frage ich ihn, ohne auf sein Aussage einzugehen und gehe weiter. "Nein. Nach sowas haben wir erst gar nicht gesucht." erwidert er und folgt mir. "Hättet ihr aber vielleicht tun sollen.." sage ich und gehe in Richtung des einzigen Berges, den es hier gibt. "Und du meinst tatsächlich, dass ausgerechnet in dem Berg da eine Höhle ist? Das ist doch einfach nur ein Berg." sagt er und deutet auf den Berg, als er sieht, dass wir auf ihn zu gehen. "Ja, wieso denn nicht? Höhlen sind nun mal in einem Berg. Und wenn der da keine hat, dann hat sich das doch sowieso erledigt. Was ist denn nur los mit dir? Sonst gehst du auch jeder Spur nach!" entgegne ich ihm, bleibe stehen und sehe ich unverständlich an. "Was soll sein? Mit mir ist nichts! Hier ist weit und breit kein Mensch, geschweige denn ein Tier, warum also sollten wir ausgerechnet in der Höhle, falls es überhaupt eine gibt, Leben finden?" zickt er wieder einmal, mustert mich genervt und zieht an seinem Glimmstängel, woraufhin ich nur seufze und meinen Weg fortsetze. "Es spricht nichts dagegen, warum wir nicht einfach mal nachsehen sollten. Ich hab das Gefühl, dass ihr, jeder einzelne von euch, keine Lust habt auch nur annähernd herauszufinden, was es mit der Insel auf sich hat! Die Leute sind von heute auf Morgen einfach Hals über Kopf von der Insel verschwunden, haben ihre Sachen zurückgelassen, warum sollten sie das wohl tun? Denen ist bestimmt nicht langweilig gewesen, dann hätten die umgesiedelt und ihre Sachen doch mitgenommen! Denk doch mal nach!" raunze ich ihn an, würdige ihn jedoch keines Blickes, setze meinen Weg angestrengt fort. Er selbst sagt nichts mehr dazu, hat wahrscheinlich eingesehen, dass ich Recht habe und folgt mir bis zum Fuß des Bergs. Ich sehe den Berg hinauf, gehe langsam um ihn herum, die Umgebung nicht außer Acht gelassen. Doch auch hier ist nichts zu sehen, also suche ich den Berg weiter nach irgendeiner Art Öffnung ab, bis ich doch tatsächlich in meiner Vermutung bestätigt werde und vielleicht zwei Meter über dem Waldboden so etwas wie einen Eingang entdecke. Dieser ist zwar klein, jedoch könnte man, wenn man auf allen Vieren ist, hinein schlüpfen. Ich drehe mich zu Sanji um, ziehe die Augenbrauen leicht zusammen und deute nach oben. "Ich hab es doch gesagt! Ich frage mich, warum du mir nicht einfach mal vertraust! Und überhaupt, warum ihr nicht selbst auf die Idee gekommen seid!" fahre ich ihn knurrend an und beginne hinauf zu klettern. "Wa-Was tust du denn da? Zorro! Komm da runter! Du hast doch keine Ahnung, was... Oh man! Dass du immer deinen Sturkopf durchsetzen musst, Marimo!" ruft er zu mir hoch, woraufhin ich ihm entgegne, dass er zusehen soll und sich nach oben begeben soll. Vor dem sogenannten Eingang befindet sich ein kleiner Vorsprung, auf dem wir uns wieder treffen, nachdem wir hinaufgekletter sind. Ich sehe ihn vorwurfsvoll an, sage jedoch kein Wort, knie mich auf alle Viere nieder und begebe mich so ins Innere des Berges. Jedoch brauche ich nicht lange stehen, nach einigen Metern hebt sich die Decke, sodass man aufrecht gehen kann, ohne sich irgendwie Ducken zu müssen. "Und wieder einmal hatte ich Recht mit meiner Vermutung." stelle ich fest, sehe ihn wieder vorwurfsvoll an und gehe dann weiter. "Ja, ist doch gut! Du hattest Recht und ich hatte Unrecht, ist doch ok!" entgegnet er mich giftig und folgt mir. Ich sage nichts weiter dazu, setze meinen Weg fort, bis wir zu einer tiefen Schlucht kommen, in der ganz weit unten heiße Lava brodelt. Die Hitze steigt uns in die Gesichter, sofort sind wir durchgeschwitzt, woraufhin ich mich meinem Shirt entledige und es zur Hälfte oben on mein Haramaki hineinstecke, sodass die andere Hälfe links ein Stück an meinem Oberschenkel hinunterhängt. Auch Sanji entledigt sich seinem Jacket, weiß jedoch nicht so recht, wohin damit und entschließt sich daher, es in einer dunklen Ecke abzulegen, wo es kaum sichtbar ist, ebenso wie seine Krawatte. Sein Hemd knöpf er stattdessen nur auf, zieht es jedoch nicht aus, sowas tut er so gut wie nie. Während er das tut, sehe ich mich nach einer Möglichkeit um, diese Schlucht zu überqueren, sehe rechts von uns an der Wand einen kleinen Vorsprung, der auf die andere Seite führt und gehe schnurstraks dorthin. "Meinst du nicht, wir sollten es den anderen erstmal sagen? Vielleicht sollten die besser mitkommen.." erkundigt sich der Blonde, als ich auf der anderen Seite bin und er gerade über den Vorsprung geht, während ein paar kleine davon abbröckeln und in die heiße Lava fallen. "Wozu? Das interessiert die doch sowieso nicht!" stelle ich fest und gehe den breiten und hohen Gang entlang. Langsam wird es wieder ein wenig kühler, jedoch ist es immer noch warm, während Sanji ziemlich mulmig zumute ist in dem Wissen, dass wir über heiße Lava hinweg gehen. Er ist sicherlich der Meinung, dass wir hier jeden Moment einstürzen und ich die Lava fallen können. Doch mich stört das nicht, gehe weiter, bis zu einer Art Kreuzung. Geradeaus, links und auch rechts gehen schmalere und niedrigere Gänge ab, nun ist Sanji gefragt, denn ab hier ist sicher, wenn ich weiter voran gehe, verlaufen wir uns, das gestehe ich mir diesmal selbst ein. Kapitel 3: Ein interessanter Fund --------------------------------- Oh man, wie ich diesen Kerl liebe.. Warum ich ausgerechnet einen Mann und dann auch noch ihn liebe, das kann ich mir selbst nicht erklären, es wäre mir auch lieber, wenn ich entweder niemanden oder wenigstens eine Frau lieben würde, aber gegen seine Gefühle kann man nun mal leider nichts machen.. Er geht geradeaus, meinte, dass irgendwann bestimmt noch eine Abzweigung oder so was kommt und falls hier jemand wäre, würden die sich sicherlich nicht so nah am Eingang befinden. Obwohl er noch immer der Meinung ist, dass es hier drinnen erstrecht kein Leben gibt. Wie soll hier auch jemand leben? In der Dunkelheit, ohne fließendes Wasser, ohne Tiere, die man eventuell schlachten und essen könnte. Ich weiß nicht warum, aber ich habe das Gefühl, dass wir hier nicht ohne irgendeine Spur wieder rausgehen. Natürlich widerspricht mir der Koch die ganze Zeit, mir ist das jedoch egal, ich kann dagegen nichts tun. Ich hasse den Giftmischer! Immer diese elenden Widerworte, immer dieses rechthaberische Getue, besserwisserisch, erwähnte ich das schon? Wie kann man jemanden gleichzeitig lieben und hassen? Wie funktioniert das? Ist das normal? Ich weiß es nicht, werde wahrscheinlich niemals die Antworten auf meine Fragen erhalten und somit Klarheit bekommen. Mittlerweile weiß ich damit umzugehen, ihn zu lieben und es nicht erwidert zu bekommen. Aber ihn zu hassen ist nicht einfach.. Es ist beides nicht einfach. Aber ich kann ihm auch nichts von meinen Gefühlen sagen, es ist und bleibt ein Teufelskreis. „Was ist denn mit dir los?“ fragt er mich plötzlich, woraufhin ich ihn verwirrt ansehe. Er ist stehen geblieben und sieht mich durchdringend an. Ich mag es nicht, wenn er mich so ansieht, ich hab dann das Gefühl, dass er in mich hinein sieht, meine Gedanken vielleicht sogar lesen kann. „Mit mir ist nichts..“ sage ich und sehe ihn weiter an, versuche genervt auszusehen. „Ja, das merk ich. Irgendwas bedrückt dich doch..“ „Und wenn schon, dir kann es doch egal sein. Du scherst dich doch eh einen Dreck darum, was ich denke und was nicht, also was soll diese Unterhaltung?“ fahre ich ihn an und werfe ihm einen bösen Blick zu. „Stell dich nicht so an, Marimo! Aber gut. Wer nicht will, der hat schon!“ Somit geht er weiter, ich folge ihm, wie schon seit der Kreuzung. Wofür lebt man eigentlich? Warum das ganze? Ich lebte jahrelang nur für mein Versprechen, auch jetzt lebe ich für dieses. Doch lebe ich nur dafür? Nein. Ich lebe nicht einzig und allein für dieses Versprechen, welches ich meiner besten Freundin gegeben habe. Ich lebe auch für ihn. Ja, für ihn. Warum? Ich verstehe das selbst nicht. Wie kann man für jemanden leben, der so mit einem umgeht? Wie kann man jemanden lieben, der so ist? Wie kann man das tun, wenn man weiß, dass die Gefühle niemals erwidert werden? Doch, es werden Gefühle erwidert. Der Hass. Er hasst mich. Und ich hasse ihn. Doch warum habe ich mich eigentlich in ihn verliebt? Was war der ausschlaggebende Punkt? Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass es schon seit längerer Zeit so ist. Oft habe ich Angst gehabt, ihn zu verlieren, bei so vielen Kämpfen, in denen er so schwer verletzt war. Niemand hat es bis jetzt gemerkt, wie auch, wenn ich meine Gefühle unter Kontrolle habe und mich auf jede Streitigkeit nur zu gerne einlasse. Ich muss das tun, muss mich mit ihm streiten, muss so mit mir umgehen lassen, obwohl es jedes Mal aufs Neue weh tut, wenn er mir Dinge an den Kopf wirft. Ich sehe ihn an, auch wenn es nur sein Rücken ist, den ich sehen kann, mustere ihn mit meinen Blicken. Doch lange funktioniert das nicht, denn plötzlich gibt der Boden unter uns nach! Er reißt auf, so schnell, dass wir gar nicht reagieren und uns in Sicherheit bringen können. Wir fallen, ebenso, wie die Steine, die gerade noch den Boden, auf dem wir gegangen sind, gebildet haben. Fallen immer weiter, in die Tiefe, doch anders als erwartet landen wir nicht in brodelnder Lava, wovor wir beide in diesem Moment bestimmt am meisten Angst hatten, sondern in klarem, lauwarmen Wasser. Durch die Höhe, aus der wir gefallen sind, sind wir tief im Wasser, viele Meter tief, können das noch gar nicht realisieren, versuchen einfach nur, an die Wasseroberfläche zu gelangen. Dort angekommen, nach Luft ringend, halten wir uns durch das Strampeln mit den Beinen an der Oberfläche, sehen uns um. Eine riesige Höhle, wahrscheinlich unterirdisch, sind wir doch ziemlich tief gefallen. Wir entdecken nach einigen Momenten, in denen wir uns auch erst einmal gesammelt haben, eine Möglichkeit, aus dem Wasser zu steigen, was wir kurz darauf auch tun. „Ich hab ja gesagt, es ist eine schlechte Idee in die Höhle zu gehen! Aber du musstest deinen Kopf ja mal wieder durchsetzen! Und jetzt sitzen wir wegen dir in der Scheiße, Baka!“ brüllt er mich sofort an, nachdem er sein Hemd ausgezogen und es ausgewrungen hat. „Ich kann doch nicht ahnen, dass so was passiert man! Stell dich doch nicht so an, Blondi! Sei froh, dass du nicht in der Lava gelandet bist!“ knurre ich zurück und gehe ein Stück, will mich ein wenig umsehen. Es sieht aus, als wäre dieser Ort, an dem wir uns in diesem Moment befinden, ziemlich zentral, denn verschiedene Höhlengänge verschiedener Größe führen ringsherum aus diesem, ich sag mal, Wasserloch heraus. So, wie es aussieht, ist es eine Tropfsteinhöhle, denn Stalaktiten und Stalagmiten ragen von der Decke herab und vom Boden herauf. Auch hier ist es ziemlich warm, in der gesamten Höhle ist das wahrscheinlich so, die Lava erhitzt das Wasser und auch die vielen Gänge, doch je weiter man oben ist, desto kühler ist es. Hier unten, wahrscheinlich durch den Dampf des Wassers, auch wenn es nicht viel Dampf ist, ist es wie in einer Sauna, in einer angenehmen Sauna, ich bin mir ziemlich sicher, dass man hier ohne Probleme überleben könnte, doch bis jetzt ist mir noch nichts aufgefallen. Ich weise den Koch an mir zu folgen, was er daraufhin auch tut, wenn auch widerwillig, und gehe in den Gang, der mir am nächsten ist, hinein. Mein Gespür hat mich diesmal nicht getäuscht, denn ich höre, wenn auch ein wenig entfernt, Geräusche, die wie Stimmen klingen. Auch sehe ich ein wenig Licht schimmern, es sieht aus wie Feuer oder so was, jedenfalls ist es kein Tageslicht. Der Gang, in dem wir uns befinden, ist leicht rund, nach rechts gebeugt, folgen wir ihm, bis wir zu so was wie einem Hohlraum kommen, doch wir können noch nicht weitergehen, halten uns etwas versteckt hinter einem großen Stalagmit, der aus dem Boden ragt, sehen uns an, was wir entdeckt haben. Menschen. Leibhaftige Menschen! Ich hatte Recht! Mal wieder. Wir lugen leicht um den Stalagmit herum, bleiben jedoch versteckt, sehen uns das Treiben an, können nicht verstehen, warum die Menschen hier unten sind. Auch Kinder sehen wir, es ist wie ein Marktplatz, die Kinder lachen, die Erwachsenen unterhalten sich angeregt, wissen nicht, dass sie jemand beobachtet. Da weder Sanji oder ich eine Ahnung haben, wie wir wieder aus diesem Berginneren herauskommen sollen, müssen wir wohl oder übel nach dem Weg fragen, auch, wenn sie uns den wahrscheinlich nicht nennen werden, da wir in ihr Territorium eingedrungen sind. Doch ein Versuch kann ja nicht schaden. Nebeneinander herlaufend kommen Sanji und ich hinter dem Stalagmit hervor, die Kinder erschrecken sich, schreien rum, verstecken sich hinter ihren vermeintlichen Eltern, wobei diese ebenso erschrocken sind, sich jedoch nicht vom Fleck rühren. Die Männer stellen sich vor ihre Frauen, jedoch sehen sie nicht so aus, als würden sie uns angreifen wollen, eher, als wenn sie Angst hätten und uns am liebsten bitten würden, wieder zu verschwinden. Ich frage mich, was vorgefallen ist, dass die Menschen so ängstlich sind. Ich sehe Sanji kurz an, bevor ich zu Wort ansetze, stehen einige Meter von den Menschen entfernt, um sie nicht noch weiter zu erschrecken. „Es tut uns wirklich leid, wir wollten niemanden erschrecken und wir wollen ihnen auch nichts tun oder so..“ sage ich mit ruhiger Stimme. „Ja, wir sind mit unserem Schiff und unserer Crew vor einigen Tagen hier gelandet, haben die Insel ein wenig begutachtet und die Stadt gesehen.. Er hier kam auf die Idee, nach Menschen zu suchen, die wir ja jetzt auch gefunden haben.. Eigentlich wollten wir nur wissen, was hier vorgefallen ist und wie wir wieder hier raus kommen..“ stellt der Blonde fest und deutet kurz auf mich, als er das sagt. „Und ihr seid euch wirklich sicher, dass ihr nicht hergekommen seid, um uns zu verjagen, unseren Schatz zu stehlen oder sonstiges?“ fragt ein alter, klappriger Mann, der einen Buckel hat und sich mit seinem Krückstock durch die kleine Menge wühlt, sich vor uns stellt. Sanji und ich sehen uns verdutzt an, waren wir erstens nicht in der Annahme, dass es hier Schätze gibt, zweitens fragen wir uns, was das mit dem Verjagen auf sich hat. „N-Nein.. Eigentlich hatten wir nichts davon vor. Wir zerbrechen uns seit Tagen den Kopf, warum es denn auf der Insel keine Menschen gibt und was hier eventuell passiert sein könnte.. Denn diese Insel ist nirgendwo erwähnt, in keinen Büchern.“ Sagt Sanji. Der Alte dreht sich kurz zu den anderen Menschen um, gibt ihnen irgendein Zeichen, sie somit ihrem eigentlich Tun weiter nachgehen, der Alte sieht wieder zu uns. „Kommt mal mit, dann erkläre ich es euch. Aber ihr dürft niemandem auch nur ein Sterbenswort davon sagen, was ihr hier gesehen habt. Ich verstehe sowieso nicht, wie ihr hier rein gekommen seid.. Na ja, was soll’s..“ sagt er und geht vor. Sanji und ich sehen uns wieder an, zucken mit den Schultern und folgen dem Alten, quer durch diesen so genannten Marktplatz, auf dem mehrere Stände stehen, einige bieten Früchte an, andere so eine Art Gemüse, wiederum andere haben Fleisch im Angebot, die Frage ist nur, woher sie das alles haben. Wir gehen durch einige schmale Gänge, die alle mit Fackeln an den Wänden beleuchtet sind, bis wir schließlich wieder in einem Hohlraum ankommen, dieser ist jedoch um einiges kleiner, als der unterirdische Marktplatz. Einige Decken und Kissen liegen hier rum, jedoch stellt es kein Schlafgemach dar, wahrscheinlich ist dieser Raum so etwas wie ein Aufenthaltsraum. Der Alte setzt sich auf einen kleinen Vorsprung, auf dem mehrere Decken und Kissen liegen, immerhin ist er ja alt, ich nehme mal an, dass er, aufgrund seiner Knochen, so viel davon braucht, ist er doch schätzungsweise ungefähr 80 Jahre alt. Er weist uns an, dass wir vor dem Vorsprung Platz nehmen sollen, was wir daraufhin natürlich auch tun, wir wollen ja immerhin nicht unfreundlich oder unhöflich sein. Kapitel 4: Es geht weiter ------------------------- Er erzählt uns, was passiert ist, wie es dazu kam, dass sie sich in die Höhle geflüchtet haben, woher sie das Fleisch und die restlichen Lebensmittel haben, erwähnt keine Details, will nicht, dass es zu lange dauert, will nur das Wichtigste sagen. Die Einwohner der Stadt, es war ein ganz normaler Tag, wurden von einem Schiff, welches wirklich riesig war, wie der Alte erzählte, heimgesucht, welches von blutrünstigen Piraten besetzt war. Diese wollten den Schatz, von dem sie gehört hatten, dass er auf der Insel zu finden sein sollte, jeder Mensch, ob alt, ob jung, ob Kind oder Erwachsener, der ihnen in die Quere kam, wurde eiskalt niedergemetzelt. Der Alte sorgte dafür, dass der Großteil der Menschen Zuflucht in der Höhle bekamen, während manche Männer die Piraten ablenkten und mit ihnen kämpften, doch kläglich versagten, aber ihr Leben für ihre Frauen und Kinder gaben. Der Alte weiß nicht, wer der Anführer dieser Bande war, kann sich nicht mehr erinnern, wie er aussah, jedoch, dass er ziemlich groß gewesen zu sein scheint. Als die Piraten wieder abzogen, da sie den Schatz nicht gefunden hatten, wagte sich jedoch keiner der Menschen hinaus, an die Oberfläche, hatten sie zu viel Angst, dass vielleicht doch noch welche auf der Insel geblieben sind, daher hatten die Menschen vorhin auch solche Angst, da sie dachten, Sanji und ich gehörten zu der Bande, die ihnen dieses Leid zugefügt hatten. Die Lebensmittel, die wir vorhin gesehen haben und auch die Kissen, Decken, einige Möbel, sowie die Marktplatzstände bekamen sie durch eine Gruppe furchtloser Männer, die den Kampf mit einigen Piraten überlebt hatten. Sie gingen einmal in der Woche an die Oberfläche, sammelten Früchte, Gemüse ein. Tiere sind auf der Insel nicht zu finden, da sie viele mit nach unten gebracht hatten, da sie Angst hatten, die Piraten würden sie vielleicht aus Rache töten, damit die Menschen verhungerten. Was den Log Port angeht, der würde sich auf dieser Insel nicht wieder aufladen, er wisse selbst nicht warum, weiß nur, dass es nicht geht. Hat uns angewiesen, die Insel zu umfahren und von da aus, wo der Berg in den Himmel ragt, einfach geradeaus zu segeln, von da aus würde es einige Wochen dauern, bis wir die nächste Insel erreichen sollten. Zum Schluss wies der Alte einen der Männer an, der immer mit der Gruppe an die Oberfläche ging, Sanji und mir den Weg nach draußen zu zeigen, was dieser auch bereitwillig tat. Nun sind wir wieder oben, ziemlich perplex und sprachlos über das, was wir gerade erfahren haben, dürfen wir noch nicht mal der Crew etwas davon erzählen. Nun ist es unser Geheimnis, welches wir hüten müssen, wir, nur der blonde Koch und ich, was mir viel bedeutet, denn jetzt gibt es etwas, was uns verband, worüber nur wie beide reden konnten, wenn einem von uns etwas dazu auf der Seele brannte. Sein Jackett und seine Krawatte hat er vergessen, sind diese Dinge doch ziemlich belanglos im Gegensatz dazu, was die Leute auf dieser Insel durchgemacht und zurückgelassen haben. Wir sagen kein Wort, gehen still nebeneinander her, die Hände in den Hosentaschen, die Köpfe leicht gesenkt, den Blick auf den Boden gerichtet, während Sanji natürlich mal wieder einen seiner giftigen Teerstängel raucht. Nur langsam kommen wir voran, aus der Stadt raus, in den Dschungel hinein, schließlich wieder bei dem schwarzen Sandstrand angekommen, wovon Franky sich noch vor ein paar Tagen ein Andenken mitgenommen hat. Wie sollen wir den anderen erklären, dass wir wissen, dass sich der Log Port hier nicht wieder aufladen lässt und wir den Weg segeln müssen, den uns der Alte genannt hat? Würden sie uns das glauben, obwohl sie keine Ahnung haben, woher wir das wissen? Obwohl wir nur so tun, als würden wir unserem Gefühl nachgehen und dass es ja einen Versuch wert wäre? Nami würde uns für verrückt halten und höchstwahrscheinlich eine andere Route nehmen. Auf der Sunny angekommen ernten wir einige skeptische Blicke, hatte der Koch doch vorhin noch sein Jackett und seine Krawatte an und ich mein Shirt, welches immer noch an meinem Haramaki herunter baumelt. Doch es ist uns egal was sie denken, verschwinden an unsere Lieblingsorte, Sanji in die Kombüse, die mit dem Speisesaal verbunden ist, ich ins Krähennest, um noch mal darüber nachzudenken, was eben passiert war und anschließend zu trainieren. Natürlich erst, nachdem wir Nami klargemacht haben, dass es doch wenigstens einen Versuch wert wäre, einmal das zu tun, was Sanji und ich vorschlagen, haben wir, als wir uns zurückgezogen haben, doch eine ziemlich verwunderte Navigatorin zurückgelassen, die von unserer Archäologin doch tatsächlich noch weiterhin dazu überredet wurde, diesen Kurs einzuschlagen, wäre es doch das einzige, was wir tun könnten, hatte sie gesagt. Meine Gewichte stemmend und weiterhin nachdenkend, kommt mir der Schnitzelklopfer wieder in den Sinn, was mich, ob ich will oder nicht, leider ein wenig von meinem Training ablenkt. Der Anblick, der sich mir in der Höhle bot, als wir von der Hitze der Lava übermannt wurden, geht mir einfach nicht mehr aus dem Kopf. Ich lasse die Gewichte sinken, lege sie weg, stelle mich vor eines der vielen Fenster, die Arme vor der verschwitzten Brust verschränkt und sehe auf die Insel, die wir nun hinter uns lassen, hat die Navigatorin doch tatsächlich mal das gemacht, was wir gesagt haben. Ich merke, wie mich jemand beobachtet, obwohl ich mit dem Rücken zu der Luke, die in und aus dem Krähennest führt, aber das ist ja eine meiner leichtesten Übungen, so etwas zu spüren. Ich drehe mich langsam um, die Arme jedoch noch immer vor der Brust verschränkt, blicke meinem Gegenüber in die Augen, welche mich immer wieder aufs Neue fesseln, was ich mir natürlich nicht im Geringsten anmerken lasse. Einige Minuten stehen wir so da, sehen uns gegenseitig in unsere Augen, bewegen uns nicht, außer er, der wieder einmal raucht. „Das Zeug bringt dich noch irgendwann um..“ stelle ich mürrisch fest, bewege mich jedoch immer noch nicht, nehme den Blick nicht von ihm. „Das kann dir doch egal sein, Baka!“ entgegnet er mich mal wieder zickig und wirft mir einen bösen Blick zu. „Ist es aber nicht!“ antworte ich darauf, oft genug habe ich ihm das schon gesagt und jedes Mal hat er dieselbe Aussage gemacht, dass es mich ja nicht zu interessieren hat, was er macht. Er sieht mich an, hat mit so einer Antwort von mir nicht gerechnet, habe ihm so eine noch nie gegeben, habe immer gesagt, dass er sich doch umbringen soll und er könnte sich doch direkt ein Messer in die Lunge rammen. Weitere Minuten vergehen, bevor er sich wieder rührt, wendet den Blick jedoch nicht von mir, ebenso wenig wie ich. Doch gerade, als er zu einem neuen Satz ansetzen will, hören wir, wie Ruffy lauthals quer über das gesamte Schiff brüllt, dass er doch Hunger hat und sofort etwas zu Essen haben will. „Dein Typ wird verlangt..“ sage ich schließlich, als Ruffy nach Sanji zu suchen sein scheint, denn er schreit ständig dessen Namen. „Ich bin nicht taub!“ sagt er, rührt sich jedoch noch nicht. „Was machst du dann noch hier?“ Dies ist eine wirklich gute Frage, auf die er diesmal keine passende Antwort parat hat, verschwindet schließlich mit einem Schnauben durch die Luke, begibt sich in die Kombüse und fängt dort wahrscheinlich sofort an zu Kochen. Seufzend drehe ich mich wieder um, sehe aus dem Fenster, wieder zur Insel, sehe, wie sie immer kleiner wird und schließlich im Horizont verschwindet. Kurz darauf höre ich, wie sich die Luke von neuem öffnet, blaffe die Person sofort an, in der Annahme, dass es sich wieder um den Koch handelt. „Musst du nicht Kochen??“ „Nein, das tut mir leid, Zorro, aber ich bin nicht der Koch auf diesem Schiff..“ entgegnet mir eine ruhige und weiche Stimme, es ist die Stimme der Archäologin. „Sorry, ich dachte du bist der Giftmischer..“ entschuldige ich mich für meine Tonwahl und drehe mich zu ihr um. „Habt ihr auf der Insel irgendwas entdeckt, dass ihr so eigenartig seid?“ fragt sie, nachdem ich mich auf den Boden niedergelassen und gesetzt habe. „Eigenartig? Wieso sind wir eigenartig?“ frage ich, gehe der eigentlichen Frage aus dem Weg. „Naja, ihr seid komisch.. Sanji beachtet Nami und mich kaum, er scheint Gedankenversunken. Und bei dir ist es nicht anders. Seit ihr wieder auf dem Schiff seid..“ stellt sie fest. Wie macht sie das nur immer? Den anderen ist das nicht aufgefallen, nicht mal Nami, die wahrscheinlich eher froh darüber ist, dass der Koch nicht um sie herumschlawenzelt. Robin achtet auf alles, jede Gestik, jede Mimik, ihr entgeht so gut wie nichts. „Wir haben uns gestritten.. Auf der Insel war nichts..“ lüge ich schließlich, was sie jedoch merkt, sagt dazu jedoch nichts weiter, verlässt nur lächelnd meinen Rückzugsort. Bis zum Essen verbringe ich die Zeit hier oben, auch nach dem Essen habe ich das vor. Gehe dann zu den anderen, die wieder einmal vor mir da sind, in den Speisesaal, nehme auf dem Stuhl neben Robin platz, auf dem ich jeden Tag sitze. Diese liest ein Buch, lächelt in sich hinein, merkt meine Anspannung, wenn ich den Koch ansehe, was ich versuche mir zu verkneifen aber jedoch nicht immer gelingt, woraufhin sie von der Orangehaarigen gefragt wird, was denn so komisch sei, Nami versucht Ruffy nämlich davon abzuhalten, Sanji wegen dem Essen zu überfallen. Robin schüttelt jedoch nur leicht den Kopf, das Zeichen dafür, dass angeblich nichts sein soll. Derweil unterhält sich Franky mit Lysop über die nächste Erfindung, während Brook vor sich hin singt und summt, Nami, wie schon erwähnt, Ruffy von Sanji fernhält. Chopper ist der einzige, der still auf seinen noch leeren Teller sieht, während Sanji langsam beginnt, das Essen aufzutischen. Doch auch ich sage nichts, verhalte mich so ruhig wie möglich, sehe mit äußerst finsterer Miene drein, um nicht großartig aufzufallen, da ich das normalerweise jeden Tag tue, und um unangenehmen Fragen aus dem Weg zu gehen, was denn mit mir los ist. Während des Essens wird sich darüber unterhalten, wann sie wohl die nächste Insel erreichen, als Nami´s Log Port sich plötzlich wie verrückt dreht und schließlich, nach einigen Momenten, zum Stillstand kommt und den genauen Weg anzeigt. Alle starren verwundert auf diesen, der sich an ihrem Handgelenk befindet, auch Sanji und ich, werfen uns kurz einen Blick zu, der uns beiden signalisiert, dass wir nicht verstehen, warum er das jetzt gemacht hat, sehen anschließend wieder auf den Log Port und dann in Nami´s erstauntes Gesicht, wie auch die anderen, warten wir doch jetzt alle auf eine angemessene Reaktion von ihr, jedoch vergeblich. Bringt sie nur raus, dass sie keine Ahnung hat, was das jetzt war. Nach einigen weiteren Minuten sagt sie schließlich, dass Sanji und ich ja doch Recht hatten und sie der Route nun folgen würden, woraufhin Sanji und ich uns skeptisch ansehen und weiter essen. Auch die anderen widmen sich ihren, noch teilweise vollen, Tellern, bis wir schließlich zum Ende kommen, Lysop und Ruffy zum Abwasch verdonnert werden und ich den Saal verlasse, um mich wieder ins Krähennest zu begeben. Doch lange bin ich wieder nicht alleine, denn der Koch stößt dazu, sieht mich an, ein Blick, den ich vorher noch nicht von ihm kannte und auch nicht zuordnen kann, frage jedoch nicht nach, was denn los ist, auch er sagt nichts. „Was willst du hier? Hast du nicht irgendwas Besseres zu tun, als mir ständig hierhin zu folgen?“ frage ich ihn genervt. Aber will ich überhaupt, dass er geht? Nein, eigentlich nicht. Aber ich will auch nicht, dass er wieder zu streiten anfängt, will eigentlich seine Nähe, aber andererseits auch wieder nicht, da ich weiß, dass er mir die Nähe, die ich von ihm will, nie geben wird. „Ich dachte mir, ich leiste dir Gesellschaft..“ gibt er schließlich von sich, stellt sich neben mich, stehe vor einem der Fenster und sehe nun hinaus aufs Meer. „Gesellschaft wobei?“ hake ich nach, frage mich, was er von mir will, da er meine Frage ja noch immer nicht beantwortet hat. „Verrätst du mir mal, was mit dir los ist?“ fragt er nach einigen Minuten, übergeht meine weitere Frage auch wieder. „Nein.“ Antworte ich knapp, sehe ihn nicht an, meine Hände beginnen leicht zu zittern, was er jedoch nicht sehen kann, da meine Arme mal wieder vor der Brust verschränkt sind. „Wieso nicht?“ „Weil du mir auch keine meiner Fragen beantwortest.“ Und wieder herrscht einige Minuten Stille. „Ich habe deine Blicke auf der Insel bemerkt. Als wir in der Höhle waren. Auch, wenn ich vorangegangen bin, ich habe es gespürt. Also, was ist los?“ fragt er dann schließlich, woraufhin mein Herz in die Hose rutscht, sich selbstständig zu machen scheint, habe sofort einen Kloß im Hals, versuche jedoch, mir nichts anmerken zu lassen. „Es ist gar nichts los!“ fahre ich ihn an, wohlüberlegt, dass mir die Wahrheit nicht entfährt. „Wenn nichts los ist, warum bist dann so?“ will er erneut wissen, merke, wie seine Blicke mich zu durchbohren scheinen. „Warum bin ich wie? Ich bin doch nicht anders, als sonst!“ entgegne ich ihm, doch er lässt nicht locker. Bin ich so leicht zu durchschauen? Das kann nicht sein! Ich bin nicht durchschaubar! Wie kann er es eigentlich wagen? Aber er hat Recht! Verdammt, er hat Recht! Wie kann das sein? Seit wann ist er so aufmerksam? Wieder einmal Fragen, auf die ich wohl keine Antwort erhalten werde. „Du bist nicht erst seit heute so, Zorro.“ „Ja, wie denn? Ich hab keine Ahnung, was du von mir willst, Giftmischer!“ raunze ich ihn daraufhin an, doch er lässt sich nicht abwimmeln. „Stell dich doch nicht so an! So schlimm kann es doch nicht sein!“ sagt er nun genervt und mich leicht gehobener Stimme. „Doch! Das ist es! Und kann und werde es dir nicht sagen und jetzt verschwinde, bevor ich etwas tue, was ich später vielleicht bereuen werde!“ fahre ich ihn wieder an, sehe ihm dabei sauer in die Augen, woraufhin er leicht erstaunt guckt und schließlich, ohne ein weiteres Wort zu sagen, verschwindet. Kapitel 5: Mitwissende ---------------------- Wieso bin ich immer so? Jedes Mal aufs Neue vergraule ich ihn, immer, wenn er versucht, ernsthaft mit mir über etwas zu reden, dann blocke ich ab, schalte auf Stur, kann meinen Stolz nicht beiseite legen. Wie denn auch? Das ist er doch selber Schuld! Was erwartet er denn? Dass ich ihm mein Herz ausschütte, wo er doch sonst immer so Streitsüchtig ist? Dass ich ihm alles sage, was in mir vorgeht, obwohl er immer wieder auf mir rumhackt? Natürlich, ich bin nicht besser, aber ich lasse mir darauf ein, damit niemand etwas merkt, würde ich damit aufhören, vernünftig mit dem Koch umgehen, würden dumme Fragen aufkommen, würde jeden Tag aufs Neue damit genervt werden, doch ich will nicht, dass irgendjemand weiß, was für Gefühle ich dem Koch gegenüber hege! Keiner soll es erfahren! Naja, Robin hat ja bereits eine Vermutung, aber ich bin mir mehr als sicher, dass sie mit niemandem darüber reden wird, es für sich behalten wird, auf sie kann ich mich verlassen, auch, wenn ich ihr nicht geantwortet habe, ihr nichts erzählt habe, meinen Mund gehalten habe. Dennoch wird sie bald in ihrer Vermutung bestätigt werden, wenn ich so weiter mache. Ich lache nicht mehr, na gut, das tue ich sowieso nicht so gerne, aber dennoch habe ich zwischendurch mit den anderen gelacht, ebenso wie ich Ruffy immer lautstark davon abgehalten habe, oder es zumindest versuchte, irgendeinen Mist anzustellen, habe mich mit Nami angelegt, wenn sie mir auf irgendeine Art und Weise blöd gekommen ist, habe selbst immer Streit mit dem Koch angefangen, doch nun ist das anders. Ich versuche jedem Streit, so gut es geht, aus dem Weg zu gehen, lasse mich nicht mehr auf Nami´s Gezicke ein, halte meinen Mund, wenn Ruffy wieder etwas anstellt, kein Wunder, dass Robin skeptisch geworden ist und nachgefragt hat. Und es ist auch kein Wunder, dass der Kochlöffel sich erkundigt hat, so, wie ich mich in letzter Zeit verhalte. Na und? Ich bin nun mal ruhig, dann habe ich eben wieder eine sehr ruhige Phase! Ich will nicht über meine Gefühle reden! Vor allem nicht mit ihm! Was denkt der sich eigentlich dabei? Als ob ich nichts Besseres zu tun hätte, als ihm aufs Auge zu drücken, ihm brühwarm zu erzählen, dass ich… Dass ich mich in ihn verliebt habe! Ist das denn so schwer, einfach mal locker zu lassen, mich in Ruhe zu lassen? Das ist im Moment das Einzige, was ich will, in Ruhe gelassen werden, nicht reden zu müssen, nichts gefragt zu werden, niemanden sehen zu müssen. Nein, eigentlich stimmt das nicht, denn das Einzige, was ich wirklich will, ist Mr. Lovecook! Seine Nähe, die ich in diesem Sinne nie bekommen werde, seine Haut berühren, nicht nur, wenn wir uns mal wieder streiten und handgreiflich werden, seine sanfte Stimme in meinen Ohren hören, nicht nur, wenn er mich mal wieder anschreit, in seine Augen sehen zu dürfen, nicht nur aus Hass. Doch so weit wird es nie kommen, damit habe ich mich abgefunden, wie lange es jedoch dauert, bis ich damit umgehen kann, das ist eine andere Frage. „Zorro?“ fragt plötzlich die weiche Stimme unserer schwarzhaarigen Archäologin, als ich gerade dabei bin, meine Hanteln zu stemmen. „Hm?“ gebe ich nur von mir, bin ich gerade doch zu angestrengt, um einen vernünftigen Satz herauszubekommen. „Darf ich reinkommen?“ fragt sie, kommt dann aber schon, da sie weiß, dass ich die Frage sowieso nicht verneinen werde, setzt sich vor eines der Fenster, in mein Blickfeld, sieht mich mit einem sanften Lächeln an, woraufhin ich meine Hanteln auf dem Boden ablege und sie ebenfalls ansehe. „Du kannst mit mir reden, ich hoffe, das weißt du..“ sagt sie dann, wie immer mit ihrer sanften und ruhigen Stimme. „Das ist mir bewusst.“ „Und warum tust du es dann nicht? Du weißt, dass ich den anderen nichts sagen werde.“ „Weil du es bereits weißt, davon bin ich überzeugt.“ „Ich möchte es aber aus deinem Mund hören, ich frage dich immerhin nicht umsonst.“ Lächelt sie. „Wenn du es aber weißt, dann brauch es dir ja nicht zu sagen.“ Stelle ich fest und setze mich neben sie, sehe sie an, blicke kurz aus dem Fenster, auf das Meer, jedoch fällt mein Blick dann wieder auf Robin, als sie wieder zu Wort ansetzt. „Weil es gut tut, es laut auszusprechen.“ Entgegnet sie mir, welch kluger Satz, aber wie immer hat sie Recht, ich kann es nicht ewig in mich hineinfressen, jedoch vergehen einige Minuten der Stille, bevor ich beginne. „Ich weiß nicht, wann es begonnen hat, ich weiß nur, dass es schon länger so ist.. Ich kann mich nicht wirklich auf die Dinge konzentrieren, die mir sonst immer am wichtigsten waren. Ich liege nachts wach, weil ich nicht einschlafen kann, ich denke immer wieder darüber nach, was wohl wäre, wenn er meine Gefühle erwidern würde. Ob es vielleicht alles besser machen würde, oder eben schwerer. Wie würde die Crew darauf reagieren? Aber ich kann es ihm einfach nicht sagen! Was, wenn er es nicht erwidert? Wenn er es in Streitigkeiten gegen mich verwendet, weil er dann meine schwächste Stelle kennt? Ich weiß nicht, wie ich reagieren würde, wenn ich es ihm sage, er aber nichts erwidert.. Ich kann es ihm einfach nicht sagen..“ „Mir hast du es auch gesagt.“ Stellt sie fest. „Das ist etwas anderes. Du bist nicht Sanji.“ Stelle ich ebenfalls fest. „Das weiß ich. Aber wieso versuchst du es nicht einfach? Woher willst du denn wissen, ob er es erwidert, oder nicht? Du bist stark, leg deinen Stolz doch einfach mal beiseite und wage den Sprung ins kalte Wasser.“ Wieder so ein kluger Satz von ihr. Sie lächelt. „Weil ich es nicht kann! Ich habe Angst, Robin!“ gebe ich letztendlich zu, obwohl ich so etwas noch nie getan habe, habe immer darauf bestanden, dass ich vor nichts und niemandem Angst habe. Doch nun habe ich Angst, Angst davor, es ihm zu sagen, ihm mein Herz zu öffnen, Angst davor, dass er, je nach Reaktion, mein Herz brechen würde, das würde ich nicht verkraften! „Ich sage ja nicht, dass du es sofort tun sollst. Du kannst ja selbst darüber bestimmen, ob du es tust, oder eben nicht. Aber wenn du keine Klarheit bekommst, dann wird es immer so weitergehen.“ „Ich weiß, du hast ja Recht.. Aber ich kann es einfach nicht. Vielleicht irgendwann mal, aber jetzt nicht..“ sage ich und sehe wieder durch das Fenster, an dem wir sitzen, betrachte das Meer, als sie dann schließlich irgendwann aufsteht und zur Luke geht, die sie wieder nach unten führen soll. „Schlaf einfach drüber..“ lächelt sie mir noch entgegen, bevor sie dann endgültig aus dem Krähennest, welcher auch mein persönlicher Trainingsraum darstellt, wieder an Deck verschwindet. Nach dem Training, welches ich nach Robins kurzem Aufenthalt fortgesetzt habe, begebe ich mich an Deck, gehe von dort aus in unser Schlafzimmer, hole aus meinem Spind frische Klamotten und gehe anschließend kalt duschen. Sie hat ja Recht, dessen bin ich mir bewusst, aber was verdammt noch mal soll ich tun, wenn er es nicht erwidert, es gegen mich verwendet, mich auslacht, es den anderen erzählt oder sonst was? Ich… kann das nicht! Nach der Dusche, die wirklich gut tat bei so einem heißen Wetter, das seit heute Morgen plötzlich herrscht, gehe ich an Deck, um mich dort vor den Mast zu setzen und ein kleines Nickerchen zu machen, doch daraus wird nichts, denn Ruffy, Lysop und Chopper laufen wie aufgescheuchte Hühner über das Deck, spielen anscheinend Fangen, grölen und lachen laut, dabei kann man ja schlecht schlafen. Also führt mein Weg mich in die Kombüse, will ich mir einfach nur eine Flasche Rum genehmigen, doch zu meinem Übel steht der Koch in der Küche, gehen die Theke gelehnt, raucht, wieder einmal, seine Zigarette, sieht mich an, nachdem er mich bemerkt, sagt jedoch nichts. „Ich will nur eine Flasche Rum.“ Sage ich knapp, warte darauf, dass der Schnitzelklopfer sich bewegt und meinen Wunsch erfüllt, wenigstens den einen, von den anderen kann ja kaum die Rede sein. „Wenn du mir sagst, was mit dir los ist, dann kann ich dir gerne eine Flasche geben..“ sagt er, sieht mich immer noch an, habe das Gefühl, dass er in mich hinein sieht, weiß, was ich denke, was ich will, was ich vor allem von ihm will. „Warum belässt du es nicht einfach dabei und gibst mir die verdammte Flasche?“ knurre ich mal wieder. „Weil ich es so will!“ fährt er mich plötzlich scharf an. „Ich will auch so vieles und krieg es nicht! Also gib mir jetzt den verdammten Rum!“ raunze ich. „Achja? Was willst du denn?“ fragt er wieder, fühle mich ertappt, sehe ihn auch so an, er macht mich wahnsinnig. „Vieles! Mach doch darum jetzt nicht so einen Wind! Was ist denn dabei, wenn du mir einfach die Flasche gibst?“ „Vieles!“ entgegnet er mir, sieht mich an, will, dass ich ihm sage, was los ist, wieso ich so bin. „Ich gebs auf.. Behalt deinen beschissenen Rum!“ seufze ich schließlich sauer und verschwinde wieder, zumindest will ich das, drehe mich erschrocken um, als ich seine schlanken Finger spüre, die meinen linken Oberarm festhalten, sehe ihn verwirrt an, mein Herz rast erneut, das tut es jedes Mal, wenn ich in seiner Nähe bin, wenn er mich auf irgendeine Art und Weise berührt oder ansieht, habe einen Kloß im Hals, wie immer die letzte Zeit. „Rede mit mir, Zorro!“ fordert er mich lautstark auf. „Warum interessiert dich das überhaupt?“ frage ich ihn schließlich, nachdem er mich losgelassen hat, steht vor mir, sieht mir angesäuert in die Augen. „Weil mit dir irgendetwas nicht stimmt! Das habe ich dir oben aber auch schon gesagt! Und es interessiert mich, weil ich nicht der Einzige bin, dem du komisch vorkommst!“ „Ach, die anderen also auch, ja?“ „Nein, nur Robin!“ sagt er, woraufhin mein Kopf sich gen Boden senkt, meine Augen für einen kurzen Moment schließe, kurz lächle, den Kopf leicht schüttle, bevor ich ihn wieder ansehe. „Robin also..“ „Ach, weiß Robin also Bescheid, ja? Warum sagst du es ihr und mir nicht?“ fragt er leicht aufgebracht. „Weil es nicht so einfach ist, wie du dir das vielleicht denkst.“ „Ja, WAS denn? WAS ist nicht einfach? Ich versteh das nicht! Warum sagst du es mir denn nicht??“ „Verdammt, Sanji! Weil… Es ist eben nicht einfach! Und entweder gibst du mir jetzt die Flasche Rum, oder ich gehe gleich!“ „Zu der Flasche Rum hab ich dir eben schon mal was gesagt!“ „Gut.“ Sage ich nur noch, bevor ich ihn schließlich zurücklasse. Dass er immer so verdammt hartnäckig sein muss! Verdammt! Ich gehe ins Schlafzimmer, lasse mich auf mein Bett nieder, sitze zuerst noch einige Momente mit gesenktem Kopf da, bevor ich mich schließlich hinlege und auch kurze Zeit später einschlafe. Kapitel 6: Er weiß es --------------------- Die nächsten Tage verlaufen ruhig, haben Sanji und ich in der Zeit nicht ein einziges Wort mit einander gewechselt, egal, um was es ging. Auch mit Robin habe ich nicht mehr gesprochen, zumindest nicht über das Thema Sanji und meine Gefühle zu ihm, warum auch, es bringt ja dich nichts. Zwar meinte sie, er mache sich Sorgen, doch irgendwie glaube ich das nicht, kann es nicht glauben, oder will es einfach nicht. Wieso sollte ich das auch? Immerhin ist ihm sonst auch immer scheißegal, was mit mir ist, was in mir vorgeht. „Zorroo!!“ ruft Ruffy mich plötzlich, als ich auf dem Schlafzimmer komme und gerade ins Krähennest gehen will, um mal wieder zu trainieren. „Was ist?“ frage ich ihn genervt, bleibe kurz stehen, er sitzt mit Lysop, Chopper, Nami und Sanji auf der Wiese, spielen irgendein blödes Spiel. „Spielst du mit?“ fragt er mit seiner typisch kindischen Art. „Nein.“ Antworte ich darauf nur knapp, setze meinen Weg fort, warf einen kurzen Blick zu Sanji, der jedoch nicht das Geringste aussagte. Oben angekommen, überlege ich, was ich nun tun soll, denn nach trainieren ist mir nicht wirklich zumute, setze mich daher an das Fenster, an dem ich am liebsten sitze, sehe hinaus, betrachte das Meer, welches sich immer wieder auf die selbe Art und Weise bewegt. Ich kann nicht sagen, wie lange ich hier oben schon sitze, denn nach einer Weile steht die Sonne ziemlich tief, was mir sagt, dass es bereits Nachmittag sein muss, wundere mich daraufhin, dass es gegen die offene Luke klopft, sehe dorthin, entdecke den Blonden, der gerade dabei ist, herein zu kommen, woraufhin ich ihn verwundert ansehe. Dieser kommt auf mich zu, setzt sich neben mich, sagt zuerst kein Wort, sieht mich aber an. „Zorro..“ beginnt er ruhig, woraufhin ich ihn jedoch sofort unterbreche. „Wenn du wieder hergekommen bist, um mich dazu zu bringen, dir zu sagen, was los ist, dann kannst direkt wieder abschieben!“ „Nein, ich wollte mich dafür entschuldigen.. Ich kann dich ja immerhin nicht dazu zwingen.. Und es tut mir leid, dass ich es versucht habe.“ Sagt er schließlich, fühlt sich nun nicht mehr angegriffen, nach meiner Tonwahl, die ich gerade noch ihm gegenüber hatte, sehe ihn verwundert an, hatte ich mit so was am wenigsten gerechnet. „O-Okay..“ gebe ich von mir, woraufhin er wieder das Wort ergreift. „Weißt du.. Ich will dich ja eigentlich nur verstehen. Du bist seit Wochen so eigenartig, ich weiß nicht, das kam mir komisch vor, daher hab ich nachgefragt. Und als ich gehört habe, dass du Robin erzählt hast, was dich bedrückt, dachte ich, ich habe mich verhört. Ich verstehe nämlich nicht, wieso du mit ihr darüber redest und nicht mit mir..“ erklärt er, bleibt ruhig dabei, versucht mir verständlich zu machen, wieso er versucht hat, es aus mir rauszuquetschen. „Es gibt nun mal Dinge, die ich dir nicht sagen kann, deshalb hab ich es Robin erzählt. Und falls du es unbedingt wissen willst, es hat etwas mit dir zu tun, aber mehr sag ich nicht dazu.“ Sage ich schließlich, gebe ihm einen Anhaltspunkt, in der Hoffnung, dass er selbst drauf kommt, irgendwann, dann brauche ich es ihm nicht direkt zu sagen. „Mit.. Mit mir?“ fragt er und sieht mich erstaunt an, woraufhin ich nicke, ihn jedoch immer noch nicht ansehe, ich kann es nicht, wenn ich ihn ansehe, dann sprudelt es sicherlich aus mir heraus und das kann und will ich nicht. „Ja, mit dir. Aber vielleicht bist du ja doch nicht so strohdoof, wie deine Haarfarbe den Anschein gibt und du kommst vielleicht von selbst drauf..“ sage ich dann noch, bevor ich aufstehe, mein Shirt ausziehe, es in irgendeine Ecke werfe und beginne zu trainieren, mit dem Rücken zu ihm stehend. Sanji jedoch rührt sich nicht von der Stelle, ich weiß, dass er jetzt überlegt, nachdenkt, darüber grübelt, was es eventuell sein könnte, da er sicherlich weiß, dass ich ihm keine weiteren Auskünfte geben werde. „Hast du… Hast du dich… etwa.. in mich verliebt?“ kommt es dann doch schneller von ihm, als ich erwartet habe, was man wahrscheinlich auch daran merkt, dass ich prompt die schweren Hanteln auf den Holzboden fallen lasse, jedoch natürlich nicht mit Absicht, was ein lautes Gepolter von sich gibt. Ich sage nichts, ich kann nichts sagen und ich will auch nichts sagen, meine Reaktion gerade hat ja wohl alles gesagt. Ich stehe erschrocken, mich ertappt fühlend, mit dem Rücken zu ihm, wage es nicht, mich zu bewegen, kann es auch gar nicht, mein Herz macht, was es will, mein Atem geht ein wenig schneller, wenn auch ziemlich flach, ich wüsste auch gar nicht, was ich dazu sagen sollte. Mist! Hätte ich mich doch nur besser darauf vorbereitet! Ich konnte doch nicht ahnen, dass er es so schnell versteht! „Hast du, oder hast du nicht?“ fragt er dann erneut, will es wissen, wenn ich an seiner Stelle wäre, würde ich es auch wissen wollen, aber er würde sicherlich auch zuerst nichts sagen können. Weitere Momente, Minuten, vergehen, in denen ich mich nicht regen kann, mich kaum traue, zu atmen, geschweige denn, ein Wort von mir zu geben. Doch ich muss, ich muss ihm antworten, wieder einmal, seufze tief auf, bevor ich dann zu Wort ansetze, drehe mich jedoch nicht um, kann ihm dabei nicht in die Augen sehen. „Hab ich,.“ Gebe ich dann ehrlich zu, es bringt ja nichts, jetzt noch zu lügen oder nach irgendeiner Ausrede zu suchen, nun ist es raus! Doch ich höre nichts mehr von ihm, außer seiner Schritte, die sich quer durch den Raum ihren Weg bahnen, bis ich schließlich gar nichts mehr höre, mich dann doch, wenn auch langsam, umdrehe und feststelle, dass er den Raum verlassen hat, was so viel bedeutet wie, dass er entweder positiv oder negativ überfordert ist, wobei ich eher auf letzteres tippe. Lange bin ich jedoch nicht alleine, denn Robin kommt zu mir rauf, setzt sich an eines der Fenster, wo ich mich kurz darauf neben sie setze, seufze. „Hast du es ihm gesagt?“ fragt sie, wieder einmal sanft und ruhig. „Nicht direkt.. Hab gesagt, dass es was mit ihm zu tun hat, ich aber nicht mehr sage und er sicherlich so schlau ist, um selbst drauf zu kommen. Das ist er dann kurz darauf auch, aber ich konnte dich nicht wissen, dass der das so schnell versteht! Dann hat er gefragt und ich hab ja gesagt.. So, jetzt ist es raus.“ „Und? Fühlst du dich jetzt nicht besser?“ erkundigt sie sich und sieht mich an. „Nein, irgendwie nicht.. Wie auch, wenn er geht, ohne ein Wort zu sagen und ich keine Ahnung habe, ob seine Überforderung positiv oder negativ ist.“ Antworte ich ehrlich, warum sollte ich sie auch anlügen? „Der fängt sich schon wieder..“ versucht sie mich aufzumuntern, was jedoch leider kläglich scheitet, ist sich ihrer Aussage aber ziemlich sicher. „Oh man! Ich kann doch nicht wissen, dass der nicht so begriffsstutzig ist, wie ich eigentlich dachte!“ fange ich dann wieder, an, mache mir Vorwürfe, dass ich ihm überhaupt einen Denkanstoß gegeben habe, stehe auf, gehe nervös auf und ab. „Zorro… Jetzt mach dich doch nicht verrückt..“ sagt sie ruhig und geht in Richtung Luke, bleibt aber noch kurz stehen, dreht sich zu mir um, auch ich sehe sie an. „Lenk dich ein bisschen ab.. Ich würde es schön finden, wenn du dich gleich ein bisschen zu mir setzen könntest.. Nami muss wieder mal Zeichnen und die anderen sind auch beschäftigt. Und du weißt, Ruffy ist manchmal eine wirklich nervige Gesellschaft..“ lächelt die ruhige Schwarzhaarige und begibt sich nach unten, nachdem ich genickt habe. Einige Minuten verbringe ich noch hier oben, kämpfe mit mir, ob ich wirklich hinunter gehen soll, weiß, dass er dann nicht weit ist, ob ich mich überhaupt für den Rest des Tages blicken lassen soll, doch nach reiflicher Überlegung bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ich mich ja wohl nicht ewig verstecken kann, ich früher oder später sowieso nach unten gehen würde, zum Essen, ob ich es dann oder jetzt tue, das macht ja keinen sonderlich großen Unterschied. Unten angekommen sehe ich, dass Robin sich an den Tisch gesetzt hat, ihre Nase in ein Buch gesteckt, den wir vor einigen Tagen nach draußen gestellt hatten, begebe mich zu ihr, setze mich auf den Stuhl, der ihr gegenüber steht, sage jedoch nichts. Was soll ich auch sagen? Es gibt nichts, was redenswert wäre, zumindest für mich nichts. Sie greift, ohne hinzusehen, zu ihrem frischen Tee, den Sanji ihr gebracht hat, also ist es vielleicht ein paar Minuten her, dass er sich hier hat blicken lassen. Sie nippt an diesem, klappt ihr Buch langsam zu, legt es auf den Tisch, lächelt mich zufrieden an, woraufhin ich sie frage, was denn los ist. „Ich freu mich, dass du mir Gesellschaft leistest..“ sagt sie ehrlich, aber das ist sie nun mal, offen und ehrlich, sagt meistens immer geradeheraus was sie denkt. „Naja, wenn du mich schon so nett bittest, das kann ich ja wohl kaum abschlagen..“ grinse ich, versuche, das Grinsen echt aussehen zu lassen, was jedoch scheitert, sie merkt, dass ich es nicht ernst meine, also das mit dem Grinsen. „Du machst dir viel zu viele Gedanken. Es gibt nur zwei Möglichkeiten, wie er reagieren kann. Entweder, er erwidert es, oder eben nicht.“ Sagt sie schließlich, obwohl sie weiß, dass mich das weder aufbaut, noch beruhigt. „Das weiß ich wohl.. Aber es macht mich wahnsinnig, darauf warten zu müssen.“ Gebe ich zu, lehne mich zurück, schlage das rechte Bein über das linke, sodass mein Knöchel auf meinem Knie liegt, verschränke die Arme vor der Brust, wie ich es immer tue. „Das glaube ich dir gerne.“ Sagt sie, als man plötzlich Nami´s Stimme hört. Jedoch nicht etwa leise, nein, im Gegenteil, aus dem Schlafzimmer unserer weiblichen Piraten kann man über das ganze Schiff ihr Gebrüll hören, woraufhin ein bedröppelter Captain im hohen Bogen aus der Tür geschmissen und einen Moment später die Tür von innen wieder zugeknallt wird. Robin und ich sehen uns kurz an, der Blick fällt anschließend aber auf den Strohhut, der sich, mit einer seiner beleidigten Schnuten, zu uns begibt. „Na, was hast du diesmal angestellt?“ frage ich und kann mir ein herzhaftes Grinsen nicht verkneifen, kann ich mir doch sehr gut vorstellen, wie Nami und er wohl ausgesehen haben, als sie anfing zu schreien. „Gar nichts!“ protestiert er natürlich sofort, woraufhin ich nur kurz lachend schnaube und ihn ungläubig ansehe. „Naja, von gar nichts ist Nami sicherlich nicht so ausgerastet..“ stelle ich fest und sehe ihn abwartend an, ebenso, wie Robin, die kichert. „Naja, ich bin gestolpert und dann über den Tisch gefallen, wo Nami gerade gezeichnet hat.. Dann ist die Tinte ausgekippt und komplett über die Karte gelaufen, die schon fast fertig war. Aber ich kann doch nichts dafür, wenn ich stolpere!“ sagt er dann missmutig. „Was hast du eigentlich da drin zu suchen? Du weißt doch, dass man Nami in Ruhe lassen sollte, wenn sie sich an ihre Karten macht.“ Stelle ich fest. „Ich durfte ihr Gesellschaft leisten und als ich dann nach draußen gehen wollte, um Sanji zu fragen, wann es Essen gibt, bin ich halt gestolpert..“ gibt er zu, schiebt die Unterlippe noch weiter hervor, falls das überhaupt noch geht und macht sich langsam auf den Weg in die Kombüse. „Du bist ein Tollpatsch, Ruff!“ rufe ich ihm noch grinsend hinterher, bevor ich seufze und mich in meine Ausgangsposition setze, sehe Robin an. „Nami hat heute einen schlechten Tag erwischt..“ meint sie dann nach einigen Minuten und muss grinsen. „Ist das nicht jeden Tag so?“ grinse ich zurück, meine das Grinsen ernst, schon, seit Nami unseren Captain aus dem Zimmer geworfen hat. Robin kichert, bis Sanji dann plötzlich anfängt zu Brüllen und Ruffy aus der Kombüse kickt, steht noch draußen, brüllt ihn weiter an, beruhigt sich dann jedoch, wirft einen kurzen Blick zu Robin, entdeckt mich, sieht mich mit leicht geweiteten Augen an, verschwindet daraufhin sofort wieder in der Kombüse. Mein Herz hatte bei diesem Blickkontakt, auch wenn er nur kurz war, einen riesigen Satz in meine Hose gemacht, mein Blick noch einige Momente auf die Tür zur Kombüse gerichtet, bis ich mich schließlich wieder unserer Archäologin zuwende. „Gib ihm Zeit..“ sagt sie schließlich und weist Ruffy an, Sanji doch bitte Bescheid zu sagen, jedoch ohne jegliche Vorfälle, ihr einen neuen Tee zu bringen, mit einem Schuss Rum, und mir eine ganze Flasche des Rums, woraufhin der junge Schwarzhaarige auf sofort in der Kombüse verschwindet. „Zeit wofür? Ist doch nicht schwer.. Entweder er erwidert, oder eben nicht.“ Sage ich, verstehe nicht ganz, wo das Problem liegt, es doch eigentlich ziemlich einfach ist. „Er muss sich doch auch erstmal sammeln. Ich glaube nicht, dass er damit gerechnet hat und es ist nun mal nicht einfach. Angenommen, er erwidert es nicht, dann wird es schwer für ihn sein, dir das zu sagen, weil er weiß, dass es dir weh tut. Angenommen, er erwidert, wird dies aber auch schwer sein, du weißt ja selbst, wie schwer es ist, über seine Gefühle zu sprechen. In dem Punkt unterscheidet ihr euch nicht sonderlich viel.“ Erklärt sie, woraufhin sie jedoch still ist und in Richtung Kombüse sieht, aus der Sanji glücklich flötet, mit seiner typischen Art eben, auf Robin beinahe zugeflogen kommt. „Robin-swaaan~! Hier ist dein Tee..!“ pfeift er förmlich, wobei er zu mir nicht ein einziges Wort sagt, mich nicht einmal ansieht, einfach nur die Flasche auf den Tisch stellt, immerhin hat Robin ja darum gebeten und nicht ich, wahrscheinlich hätte er sie gar nicht gebracht, hätte Robin ihn nicht gebeten. „Probleme mit Gefühlen also, ja?“ frage ich danach ungläubig, sehe sie skeptisch an, öffne die Flasche, setze sie an, trinke sofort einen Schluck. „Das ist etwas anderes, Zorro. Du kennst ihn doch. So ist er nun mal..“ lächelt sie, nippt an ihrem Tee, der, nach ihrem Urteil, zu wenig Rum enthält, bittet mich, noch einen Schuss hineinzugeben, was ich folglich auch tue. Eine ganze Weile vergeht, in der Robin den Tee genüsslich getrunken hat, in der ich die Flasche mit ihr geteilt habe, bis zum frühen Abend, als Sanji uns zum Essen ruft. Will sich Robin nach dem Essen doch wieder mit mir draußen sitzen, wen wenig trinken. „Warum denn nur mit Zorro? Warum nicht auch die anderen?“ protestiert Ruffy, als Robin dem Koch angewiesen hat, ihr und mir nach dem Essen zwei Flaschen zur Verfügung zu stellen. „Naja, ich dachte nun mal, ihr habt etwas Besseres zu tun.“ Lächelt sie, willigt jedoch bereitwillig ein, dass jeder der Crew doch gerne mitmachen könne, was auch geschieht. Sanji und mich scheint das weniger zu freuen, sind wir doch wenig davon begeistert, uns an einen Tisch zu setzen, gute Laune zu haben und mit den anderen zu Trinken. Doch uns bleibt nichts anderes übrig, hat Robin uns doch freundlich gebeten, dabei nicht zu streiten, da sie findet, es gäbe keinen Grund für unnötigen Streit, sagt jedoch nicht zu viel, die anderen sonst stutzig werden und nachfragen würden. Es einfach lediglich nur eine Bitte ist, die sie und schon so oft gestellt hat, wenn es hieß, wir würden und draußen versammeln und irgendetwas feiern, weswegen es die anderen nicht sonderlich interessiert und gar nicht näher darauf eingehen. Kapitel 7: Ein ziemlich beschissener Rat! ----------------------------------------- Wieder vergehen einige Tage, in denen wir nicht ein einziges Wort gewechselt haben, und das, obwohl sich unsere Lippen berührten, an dem Tag, als wir draußen saßen, mit den anderen getrunken haben, verschwanden kurz für wenige Momente in die Kombüse, wollten eigentlich nur Nachschub holen. Da überkam es mich, küsste ihn einfach, es war mir egal, was er sagen oder tun würde. Aber immerhin hat er diesen einen Kuss erwidert, schlang seine Arme um meinen Hals, als ich meine um seine schmale Taille legte und nun das? Er sieht mich nicht mehr an, geht einfach an mir vorbei, wenn ich was sagen will geht er einfach, hat den Sitzplatz mit Nami gewechselt, die nun vor mir sitzt, bei jedem Essen, wo er vorher gesessen hat. Warum? Das kann ich nicht beantworten. Ich kann ihn noch nicht einmal fragen, da er mir ja ständig aus dem Weg geht, nichts kann geklärt werden. Weder sagt er mir, dass er Gefühle für mich hat, noch, dass er keine hat, er sagt einfach gar nichts! „Hast du noch mal versucht mit ihm zu reden?“ erschreckt mich Robin, die zu mir ins Krähennest geklettert ist und mich ansieht. „Nein… Aber.. wie.. soll ich… das.. auch machen?“ frage ich, während ich die größte meiner Hanteln stemme, die ich dann nach dem 2864sten Mal schließlich zu Boden lasse. „Wenn er nicht ein einziges Wort mit mir wechselt und mir aus dem Weg geht und jedes Mal verschwindet, wenn ich nur den Mund aufmache, wie soll ich da bitte mit ihm reden?“ knurre ich sie an, obwohl sie eigentlich überhaupt nichts dafür kann, setze mich anschließend an das Fenster, an dem ich so oft sitze. „Zorro..“ beginnt sie ruhig, kommt auf mich zu und setzt sich. „Wieso zwingst du ihn dann nicht dazu?“ fragt sie schließlich und sieht mich an. „Ich kann ich schlecht dazu zwingen, wenn er sofort den Raum verlässt, wenn ich reinkomme..“ stelle ich fest. „Ja, dann musst du ihn eben aufhalten und die Tür abschließen oder so was..“ meint sie, woraufhin sie zu Lächeln beginnt. „Natürlich.. Und gerade du kommst auf so eine Idee..“ sage ich, verdrehe die Augen unmerklich. „Naja, eine andere Möglichkeit scheint es ja nicht zu geben, oder siehst du das etwa anders?“ „Du hast ja Recht..“ gebe ich schließlich von mir, nachdem ich sie zuerst perplex betrachtet habe. „Na siehst du..“ Somit verlässt sie den Raum, lässt mich alleine, woraufhin ich kurze Zeit später ebenfalls hinunter klettere und mich ins Schlafzimmer begebe, um mir neue Sachen nehme und im Badezimmer verschwinde. Nach der überaus angenehmen Dusche kleide ich mich an, gehe an Deck, von da aus in die Kombüse, wo Sanji, mit dem Rücken zur Tür, auf dem Platz sitzt, den er ja eigentlich mit Nami getauscht hatte, raucht, bekommt gar nicht mit, dass jemand hereingekommen ist. Ich schließe die Tür hinter mir, stehe noch einige Momente regungslos da, bevor ich mich schließlich durch ein Räuspern bemerkbar mache, woraufhin er sich erschrocken zu mir umdreht, mich ziemlich perplex ansieht, jedoch in dem Wissen, dass ich diesmal nicht so einfach locker lassen werde. Ich drehe, wie Robin gesagt hat, den Schlüssel mehrmals um, schließe somit die Tür ab, ziehe den Schlüssel aus dem Schloss, stecke ihn in meine Hosentasche, bin mir sicher, dass er sich nicht wagen wird, in diese hineinzugreifen, um an den Schlüssel zu gelangen. „Was willst du von mir?“ fährt er mich an, jedoch erst, nachdem er sich wieder umgedreht hat, während ich langsam auf ihn zugehe. „Was denkst du wohl?“ stelle ich ihm eine Gegenfrage, obwohl ich weiß, wie sehr er das hasst. „Kannst du mir nicht normal antworten?“ giftet er weiter. „Kannst du mir nicht endlich mal DIE Antwort geben?“ entgegne ich ihm, betone das kleine Wörtchen ´die´ mit Absicht, ich weiß, dass er genau weiß, wovon ich spreche. „Kannst du mir den Gegenfragen mal aufhören?“ „Kannst du mal aufhören, dich vor der Antwort zu drücken?“ „Und kannst du mal mit den Gegenfragen aufhören?“ „Krieg ich dann die Antwort von dir?“ frage ich, bekomme jedoch nichts zurück. „Ich rede mit dir!“ sage ich nun etwas forscher, stehe schließlich vor ihm, sehe auf ihn herunter, habe die Hände in die Hosentaschen gesteckt, er hingegen sieht mich nur sauer an. „Was ist denn so schlimm daran, wenn du mir verdammt noch mal eine Antwort gibst? Es reicht doch, wenn du einfach nur sagst, ob du willst, oder nicht! Es reicht auch, wenn du mir sagst, ich soll dich in Ruhe lassen, selbst diese Aussage sagt alles!“ fordere ich ihn regelrecht auf, woraufhin er aufsteht, wobei sich unsere Nasenspritzen beinahe berühren, jedoch sieht er mir nur beinahe wütend in die Augen, wendet sich ab, geht um die Theke herum, in sein Reich. „Warum kannst du nicht einfach sagen, was du denkst? Ist das so schwer?“ frage ich ihn schließlich. „Jetzt weißt du mal, wie das ist! Erinnerst du dich, dass ich dich vor ein paar Tagen genau dasselbe gefragt habe?“ entgegnet er mir, dreht sich zu mir um, funkelt mich böse an. „Das ist doch was ganz anderes! Immerhin weißt du jetzt, was los ist, kriegst es aber nicht auf die Reihe mir zu sagen, was Sache ist! Entweder willst du oder du willst nicht! Entweder hast du Gefühle für mich oder eben nicht! Was ist so schwer daran?“ sage ich nun etwas lauter, es war mir von Anfang klar, dass er das mit mir machen wird und trotzdem bin ich so blöd gewesen, ihm einen Hinweis zu geben, es hätte mir klar sein müssen, dass er nicht dumm ist! „Es ist überhaupt nichts schwer!“ „Dann rück doch endlich raus mit der Sprache, verdammt!“ brülle ich schon beinahe, wird es mir langsam doch echt zu bunt. „Nein.“ Sagt er nur knapp und sieht mich an. „Nein? Wie nein? Warum nicht?“ frage ich immer noch laut. „Weil ich es mag, dich zappeln zu lassen. Deswegen.“ Meint er einfach nur, als wäre es das Normalste der Welt, woraufhin meine Kinnlade leicht nach unten klappt und ich ihn perplex ansehe. „Stehst du darauf, oder was?“ kommt es dann doch von mir. „Wenn du es so nennen willst..“ „Ich fass es nicht!“ brülle ich nun wieder und begebe mich zur Tür, während ich in meiner Hosentasche nach dem Schlüssel krame, um ihn anschließend ins Schloss zu stecken und die Tür aufzuschließen. „Das war mir total klar, dass du das machen wirst! Ich hätte dir nie im Leben einen Hinweis geben dürfen! Ich hätte es einfach für mich behalten sollen.“ Sage ich, jedoch um einiges leiser, mit ein wenig Verachtung in meiner Tonlage, verlasse daraufhin den Raum, schließe die Tür hinter mir. Ich atme erstmal tief durch, bevor ich mich wieder in den Trainingsraum begebe, nachdem ich Robin, die mit Nami auf der Wiese sitzt, einen vorwurfsvollen Blick zugeworfen habe. Ich weiß, es ist sehr kurz, dafür wird das nächste Kapitel umso länger, freut euch schonmal drauf ;) Kapitel 8: Ausraster -------------------- Erschießen könnte ich mich dafür! Ich hasse ihn! Beinahe so sehr, dass ich ihn am liebsten einfach über Bord schmeißen würde! Nein. Einfach nur nein hat er gesagt. Noch immer kann ich es nicht fassen, dabei sind seit diesem Gespräch schon vier Tage vergangen, in denen ich ihn einfach ignoriert habe. Zwar bin ich zum Essen gekommen, doch die restliche Zeit habe ich im Krähennest verbracht. Ob zum Schlafen oder einfach nur so, wer weiß, was ich mit ihm angestellt hätte, wenn er mich gereizt hätte. Mit Nami und Ruffy hab ich mich sogar auch getritten, kein normaler Streit, diesmal war es todernst, war sogar kurz davor, die Strohhüte zu verlassen, wäre da nicht dieses Versprechen, welches ich ohne sie nicht einhalten kann. „Hör mal auf, so eine Fresse zu ziehen, das ist ja zum Kotzen!“ fährt der Koch mich während des Abendessens vor versammelter Mannschaft an, was mich unglaublich verwundert und zugleich sauer aus der Wäsche gucken lässt. „Schnauze, Giftmischer!“ entgegne ich ihm, versuche ruhig zu bleiben, damit ich ihm das Essen nicht um die Ohren haue. „Mein Gott! Hört doch endlich mal auf, ihr beiden! Es dauert noch einen Monat, bis wir mal wieder eine Insel erreichen, also reißt euch gefälligst mal zusammen!“ giftet Nami uns an, die sofort einen passenden Blick von mir erntet. „Ihr könnt mich alle mal!“ werfe ich wütend in die Runde, erhebe mich, nehme den Teller, den ich noch nicht einmal aufgegessen habe, und schmeiße ihn mit voller Wucht beim Hinausgehen durch den Raum, der daraufhin klirrend über der Spüle an der Wand zerscheppert. Ich lasse eine wirklich verwirrte Crew zurück, deren Navigatorin sich nun sicherlich nicht mehr wagen wird, mich die nächsten Tage auch nur anzugucken, doch das ist mir wirklich ziemlich egal. Ich rechne schon gar nicht mehr mit einer Antwort von dem Koch, wieso auch? Er gibt mir ja doch keine. Und wenn das so weitergeht, dann wird der sein blaues Wunder erleben, darauf kann er einen lassen! Immerhin bin ich ja kein Spielzeug oder etwas derartiges, sowas lasse ich nicht mit mir machen, selbst nicht, wenn er es ist, der es tut. „Sag mal, spinnst du eigentlich??“ kommt es von Sanji, als ich wieder im Krähennest bin und er mir anscheinend gefolgt ist, woraufhin ich mich zu ihm umdrehe und ihn finster ansehe. „Was willst du von mir?“ entgegne ich ihm, versuche erneut ruhig zu bleiben, aber die Wut ist deutlich aus meiner Stimme zu vernehmen. „Ich will wissen, was das eben sollte!“ blafft er mich an, sieht ebenso wütend aus, ist aber um einiges lauter als ich. „Wenn du es nicht langsam mal geregelt bekommst, mir verdammt nochmal diese Antwort zu geben, dann hau ich dir den Teller das nächste Mal um die Ohren!!“ brülle ich nun, wobei mir völlig egal ist, ob das irgendjemand mitbekommt, oder eben nicht, werde jedoch einige Momente entsetzt von ihm angesehen. „Ja, was denn?? Was willst du von mir, Sanji?? Ich hätte dir das Ding auch eben schon entgegenwerfen können, wenn dir das lieber gewesen wäre! Tut mir leid, dass ich deine Küche versaut hab, echt!!“ bin ich immer noch laut, wobei ich den letzten Satz ziemlich sarkastisch von mir gebe. „Weißt du was, Marimo?? Du bist zum Kotzen! Immer deine ständigen Launen, dein Nichtstun, dein 'Ich-bin-der-Beste-Getue'!! Das geht mir voll auf die Nerven!“ ruft er mir nun auch entgegen. „Dann verpiss dich doch einfach!! Wieso redest du dann überhaupt noch mit mir, wenn ich dir so auf den Geist gehe?? Und danke für die präzise Aussage, jetzt weiß ich wenigstens endlich woran ich bei dir bin!“ brülle ich zuerst noch, werde jedoch um einiges ruhiger bei meinem letzten Satz, bin ich doch ein wenig erleichtert, dass ich es jetzt endlich weiß, jedoch sieht er mich mit leicht geweiteten Augen und ein wenig schockiert an. „So..So hab ich das doch gar nicht gemeint, Zorro!“ „Ach nein?? Wie denn dann? Wenn das nicht die Antwort ist, die du mir geben wolltest, dann wäre JETZT der richtige Zeitpunkt, damit rauszurücken, bevor ich etwas mit dir mache, was ich später zu hundert Prozent bereuen würde!“ entgegne ich ihm erneut laut. „Ach! Und WAS würdest du bitte machen?“ fragt er, woraufhin ich nur laut genervt aufseufze, den Blick jedoch nicht von ihm nehme. „Ich würde dich über Bord werfen! DAS würde ich machen!“ antworte ich wahrheitsgemäß, was ihm nur ein 'Tz' über die Lippen jagt. „Das würdest du nicht tun..“ gibt er ungläubig von sich. „Da wäre ich mir an deiner Stelle aber alles andere, als sicher! Willst du es ausprobieren?“ frage ich ihn herausfordernd, meine es todernst. „Also gut.“ sagt er dann, zündet sich eine Zigarette an, klingt ruhig, was mich hingegen stutzen lässt. „Wie, also gut?“ hake ich nach, woraufhin er mich wieder ansieht. „Ich gebe dir deine Antwort.“ meint er nur, was mich nun wirklich verwirrt, hatte ich damit doch jetzt am wenigsten gerechnet. „Die da wäre?“ frage ich weiter. „Vorher habe ich noch zwei Fragen an dich.“ sagt er, sieht ziemlich ernst aus, woraufhin ich die Arme vor der Brust verschränke und ihn skeptisch ansehe, nicke jedoch. „Was würdest du machen, wenn die Antwort für dich negativ ausfallen würde?“ ist seine erste Frage, die mir zuerst kurz die Sprache verschlägt. „Versuchen, damit umzugehen.“ antworte ich wieder wahrheitsgemäß, woraufhin er die zweite Frage stellt. „Und wenn sie positiv für dich ausfallen würde?“ „Also die Frage, die ist ziemlich überflüssig.“ stelle ich fest. Doch nun sagt er nichts mehr, zieht genüsslich an seinem Glimmstängel, scheint aber nicht nachzudenken. Als wüsste er schon längst genau, was er sagen wird, was bedeutet, dass er die Antwort höchstwahrscheinlich schon die ganze Zeit parat hatte. _______________________________________________________________________________ Mir ist durchaus bewusst, dass des Chap ziemlich kurz ist XD Aber.. *auf Uhr guck* ..wir haben es genau 3:33h und naja, das ist doch ziemlich spät/früh XDDDD Ich hoffe, ihr seid nicht allzu sauer, das nächste Chap kommt dafür sehr bald^^ Ich wäre ja wirklich gemein, hier einen Cut von drei Monaten zu machen >DD Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)