Bis zum Ende von Bluttraene ================================================================================ Epilog: -------- Am Abend wurde Toni dann vermisst, als ihr Vater um 22 Uhr nach hause kam und sie immer noch nicht zurück war. Frau Richter rief bei Birgit an und fragte sie, was sie noch machen würden und wann Toni zurückkäme, doch Birgit hatte keine Ahnung von was Frau Richter sprach. Birgit war nämlich den ganzen Tag mit ihrer Klasse in Dortmund auf einer Ausstellung gewesen und gerade erst zurückgekommen. Frau Richter bekam Angst. Sie und ihr Mann saßen die ganze Nacht wach da und warteten, nach einer Weile kamen noch Basti und Chris dazu. Sie warteten und warteten, doch Toni kam nicht zurück. Um 6 Uhr ging Tonis Vater dann nach oben in Tonis Zimmer und fand den Brief. Sofort riefen sie die Polizei und die leitete alles in die Wege. Alle Bahnhöfe wurden abgesucht. Doch natürlich hatte man Toni dort nicht gesehen. Alle Freunde von Toni und alle Mitschüler wurden angerufen, ohne Erfolg. An diesem Punkt merkten sie erst, wie wenig sie eigentlich von Toni wussten, eigentlich nichts. In der Klasse wurde der Brief vorgelesen und alle wurden sehr verlegen. Plötzlich merkten sie, wie sehr Toni gelitten haben musste. In einer Ecke saß Andi und hatte, von den anderen unbemerkt, eine Träne in den Augen. Erst drei Tage nach Tonis verschwinden wurde ihre Leiche gefunden. Die Bank war ein einsamer Platz, es kam kaum ein Mensch vorbei. Ein Wanderer entdeckte Toni und benachrichtige die Polizei. Tonis Tod war für alle ein Schock. Sie hatte geglaubt, dass Toni irgendwohin abgehauen wäre und sie bald gefunden wäre. Alle waren fassungslos. Sie hatten sich schon überlegt, was sie als Entschuldigung zu ihr sagen könnten, wenn sie wieder da wäre. Aber das wäre zu einfach gewesen! Toni war tot. Zur Beerdigung kamen alle, alle Freunde, alle Verwandten, sogar Tonis wirkliche Mutter. Sie weinte mit Frau Richter um die Wette. Das hatte sie nicht gewollt. Hätte sie sich damals doch einfach gewehrt, Toni hätte ein anderes Leben gehabt. Und sie würde noch leben. Der Friedhof war verlassen. Tonis Grab war zu, alle waren gegangen. Viele mit Tränen in den Augen. Die Jungs waren besonders betroffen. Sie hatten niemals darüber nachgedacht! Das Grab lag wieder verwaist da. Plötzlich kam ein junger Mann auf das Grab zu. Er hatte einen Strauß Rosen im Arm. Er blieb vor dem Grab stehen und fiel dann auf die Knie. Er schluchzte hemmungslos. „Ich hätte das niemals zulassen dürfen, dass sie dich ärgern. Aber ich bin nun mal nicht so cool wie ich tue! Ich bin doch grundsätzlich nichts anderes als ein Angsthase. Ich bin nicht schlau und kann alles, ich versuche doch nur irgendwie zu leben! Ich hab doch dasselbe gemacht wie du. Wenn ich nicht so tun würde als wäre ich cool, wäre ich genauso dran wie du! Ich hab darüber nie nachgedacht. Ich hab sogar gedacht, wie ich dir meine Liebe gestehen soll, ohne dass jemand etwas mitbekommt, damit ich nicht am Ende der Depp bin und mich alle ärgern. Ich hab dich wirklich geliebt, aber zuviel Angst es zuzugeben. Vielleicht hast du bemerkt, dass ich dich nicht geärgert habe. Aber ich hab auch nichts dagegen getan. Ich will mich nicht reinwaschen! Ich hab zuviel Mist gebaut. Vielleicht hätte ich das alles verhindern können, wenn ich einmal in meinem Leben meine wirklichen Gefühle gezeigt hätte. Ein einziges Mal! Ich hab es nicht getan. Es waren nur drei Worte! Worte die in meinem Herzen schon lange stehen. Toni, ich liebe dich! Ich werde dich niemals vergessen! Es ist meine Schuld! Ich weiß, dass wenn ich dir das vor zwei Wochen gesagt hätte, hättest du mir nicht geglaubt! Wir haben dich getötet!“ Er liegt fast schon auf Tonis Grab. Immer mehr Tränen fließen seine Wangen hinunter. Marie kam noch mal zum Grab, sie wollte noch mal alleine Abschied nehmen. Sie hatte Toni gemocht, aber erst jetzt bemerkt, dass sie Toni trotzdem nicht gekannt hat. Sie sah schon von Weitem die Person an Tonis Grab hocken und rannte los. „Andi! Mein Gott, was ist denn los?“ „Marie! Ich bin Schuld!“ „Warum sollst du Schuld sein? Wir haben alle Schuld daran!“ „Aber ich liebe sie doch! Ich hätte ihr das sagen sollen! Ganz am Anfang! Ich hätte sie beschützen können! Ich bin Schuld!“ „Bist du nicht! Wir haben alle nicht nachgedacht!“ Sie zog Andi hoch und nahm ihn in den Arm. Von dem Tag an engagierte die Klasse sich für Mobbingopfer und sie reisten auch in viele Städte und erzählten vor verschiedenen Klassen Tonis Geschichte. Andi hatte von seiner Liebe zu Toni erzählt und war jetzt zusammen mit Marie Klassensprecher. Die beiden holten die Klasse immer auf den Boden zurück, wenn sie in Gefahr kam wieder abzuheben. Tonis wirklicher Vater saß 4 Jahre im Gefängnis, da er seine Frau, die nach Tonis Tod ausgezogen war, bedroht, geschlagen und verfolgt hatte. Tonis Mum wohnte jetzt als Haushaltshilfe bei der Familie Richter und hatte sich in Herrn Richters Bruder verliebt. Die beiden wollten heiraten. So fand alles noch ein gutes Ende. Ohne Toni! Sie hat allen gezeigt, was passieren kann. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)