Kaffee mit Sweet & Kuh von Baleika ================================================================================ Kapitel 1: Erste Versuche ------------------------- Piep, piep. Kazuya schlug auf seinen Wecker. Jeden Morgen der gleiche Weckton. Er hasste ihn. Er hatte wieder von seinem besten Freund geträumt, der vor 16 Jahren bei einem Brand ums Leben kam. Zumindest sagten das seine Eltern. Adoptiveltern. Kazuya war 8 Jahre alt und sein Freund 9 Jahre. Sie lernten sich über ihre Mütter kennen, die seit vielen Jahren miteinander befreundet waren. Nichts und niemand konnte sie trennen, außer der Tod. Jeden Tag spielten und lachten sie zusammen. Es gab nichts was sie nicht teilten, eine perfekte Freundschaft. Bis zu dem heutigen Tage hatte Kazuya keine Freundschaften geknüpft. Die Erinnerungen plagten ihn fast jede Nacht. Er wollte nicht wahrhaben, das er tot war. "Willst du auch nen Kaffee Isuma", fragte Kazuya verschlafen. "Ja aber ohne dieses ecklige Süßzeug da. Es sei denn, du magst meine Auspuffgase riechen". "Boah ne erinner mich ja nich dran, das letzte mal hat mir gereicht. Die Nachbarn dachten in der Straße wär nen Abflussrohr gebrochen". Mit angewidertem Gesicht und zusammengekrümmten Magen qäulte Kazuya sich aus seinem Bett. Isuma begleite ihn mit schallendem Gelächter in die Küche. Dort angekommen lief die Kaffeemaschine schon auf hochtouren. Vor einigen Wochen hatte er sich eine >High-Tech-Kaffeemaschine< gekauft. Diese konnte man auf eine beliebige Uhrzeit timen. Für ihn das optimale, denn jeden Handgriff den er im Haushalt machen musste, war definitiv einer zuviel. Seinen Herd hatte er noch nie benutzt. Der Pizza-Dienst war seine Standard- >Ich-hab-hunger-wen-ruf-ich-an< telefonnummer. Mit dem Kaffee und den frischen Brötchen setzte er sich an seinen Computer. Um nebenher Geld zu verdienen, hackte er sich in große Unternehmen ein. Sie beauftragten ihn, um ihre Sicherheitssysteme zu prüfen. Jedoch durfte er sich nur in einem gewissen Rahmen bewegen. Seine Hauptaufgabe war, genannte Dateien zu finden, sie mitzuteilen und eine Verbesserung vorzuschlagen. Notgedrungen diese auch selbst zu programmieren. Die Unternehmen zahlten gut, was ihm ein sorgenfreies Leben bescherte. Nur Kira, das war seine einzige Sorge. Nach zwei Stunden hatte er seine Arbeit erledigt und ging duschen. Er genoß das Aufprallen von den starken Wasserstrahlen. Kazuya gehörte zu den wenigen Japanern, die lieber duschten anstatt zu baden. Er sah an sich herunter. Es gefiel ihm, wie einzelne Wassertropfen an ihm abperlten. Lange hatte er für diese sportliche Figur trainiert. Bis Kira auftauchte, trainierte er regelmäßig. Doch mit ihm in Gedanken, funktionierte nichts mehr richtig. Den meisten Unternehmen hatte er abgesagt, er sei erstmal im Urlaub. Die übliche Leiher wenn man jemanden los werden wollte. Unter der Dusche schmiedete er Pläne. »Wie soll ich vorgehen?! Ohne nähere Informationen komme ich nicht an ihn heran. Kontakt mit L knüpfen kann ich vergessen«. Er drehte das Wasser auf Kalt. Er war sauer. »L aufzuspüren ist mit Sicherheit genau so schwer, wie ihn zu schnappen. Verdammter Scheiß!«. Wütend trocknete er sich ab und zog sich seine Lieblingsjeans an. Selbst sein gutes Aussehen konnte ihn nicht munter stimmen. Mit wildgestylten Haaren verließ er das Haus. Mehrere Stunden lief er in seinem Bezirk umher, bis er schließlich an der Polizeistation ankam. Dort arbeitete Matsuda. Kazuya hatte ihm die Freundin ausgespannt, seit dem redeten sie kein Wort mehr miteinander. Oft hegte er den Gedanken sich zu entschuldigen, tat es dennoch nicht. Gedankenverloren setzte er einen Fuß vor den anderen. Bis er Matsudas Stimme hörte. Ein paar Schritte vor ihm lief er mit einem Kollegen. »Für die Mittagspause ist es doch zu früh. Ob die auf Streife gehen, aber ohne Fahrzeug? Mal sehen was die so treiben, hab eh nix zu tun« dachte er sich und verfolgte die beiden unauffällig. Für ihn war es eine passende Gelegenheit, den Kopf frei zu bekommen. Doch als die beiden in ein Luxus-Hotel gingen, liefen seine Gehirnzellen auf hochtouren. »Was machen die da? Dem will ich doch mal auf den Grund gehen«. Er sah sich um und entdeckte gegenüber ein Café. Viele Blumen und kleine Bäume standen davor. Optimal um nicht entdeckt zu werden. Er bestellte sich einen Kaffee, steckte sich eine Zigarette an und beobachtete das Hotel. Doch nichts passierte. »Man was treiben die dadrin, 4 Stunden sind die schon dort«. Er klappte sein Handy auf, unterdrückte die Rufnummer und rief Matsuda an. Im Notfall hätte er einen Grund warum er anrief. Doch die einzige Antwort die er bekam, war die freundliche Stimme der Mailbox-Ansage. »Sonst hat er immer sein Handy an, komisch«. Kazuya bezahlte passend und ging in den naheliegenden Park. "Die ganze Zeit im Café zu sitzen ist ja furchtbar" maulte Isuma. "Was hastn da eigentlich gewollt? Spionierst deinem Kumpel nach oder was?". "Sei ruhig. Nicht nur dir ist langweilig, auch uns Menschen. Wie oft hab ich dir eigentlich gesagt, das du mich in der Öffen-" Beep, beep. Sein Handy klingelte. Er bekam eine SMS mit der Nachricht, das der Gesprächspartner wieder zu erreichen ist. »Ein wunder auf die Technik« lachte er innerlich. Nachdem er die Nachricht gelesen hatte sprang er auf und behielt den Hotelausgang im Auge. »Klasse, da ist er. Aber wenn ich ihn jetzt weiterverfolge, entdeckt er mich vielleicht«. Mit hastigen Schritten ging er nach Hause. "So Isuma, die Sache mit dem Hotel macht mich stutzig. Ob die einen Zeugen beschützen?" "Woher soll ich das wissen?" "Hm, mal etwas anderes. Es interessiert mich brennend was die da machen". Mit starrem Blick an die Decke dachte er über mögliche Vorgehensweisen nach. Am nächsten Tag setzte er sie bereits um. Mehrere Tage beobachtete er das Hotel. Am Tag verteilt kamen mehrere Zweiergruppen. Unter anderem war Soichiro Yagami dabei. Das machte ihn doch sehr stutzig. »Ein Sonderkomissar, das ist doch sehr merkwürdig. In seiner Position spielt man doch keine Leibwache«. Sorgfältig machte er sich seine Notizen um sie Abends auszuwerten. "Kazuya? Was kritzelts du denn die ganze Zeit auf den Zettel? Benutz doch endlich mal wieder das Death Note, langsam wirds langweilig". "Hör auf zu nerven Isuma. Ich benutz es nur im Notfall. Ich will wissen, was in diesem Hotel abläuft. Immer Zweiergruppen, aber ohne festen Zyklus. Nur, hm, nie sind alle zusammen, eine Gruppe fehlt immer. Auch sind sie nicht die ganze Nacht da, komisch". Er schlug sich gegen den Kopf "Warum bin ich da nicht gleich draufgekommen". Mit einem Knopfdruck startete er seine >Ich-hack-alle-Firmen< Computer. Diese Server hatte enorme Kapazitäten was die Leistung anbetraf. So kam er immer schnell voran. Sich in den Hauptrechner der Polzei reinzuhacken, war leichtes Spiel. Er filterte alle Fälle heraus, mit denen Matsuda und Soichiro Yagami in den letzten Monaten vertraut waren. Die ganze Nacht durchstöberte er sie. »Hier L, da L, interessant. Ein Pentagram, Botschaften von Schwerverbrechern. Doch das macht keinen Sinn. Moment mal, das ist doch, oh mein Gott«. "L! Weißt du, ... die Shinigamis, .... die essen nur Äpfel" murmelte er leise vor sich hin. "Er hat L eine direkte Botschaft hinterlassen". Geschockt sahs er vor seinem Rechner und starrte die Bilder an. "Es ist sicher, er ist im Besitz des Death Notes und fordert L heraus" keuchte er. »Dieser Kira ist nicht dumm, das muss man ihm lassen. Sollte er die Augen eines Shinigamis wirklich haben, hat er einen verdammt hohen Trumpf. Einen zu hohen Trumpf«. Er durchstöberte weiterhin die Dateien, doch sie endeteten abprupt. Nichts über >Der Fall wird abgebrochen< oder ähnliches stand dort. Nicht mal, ob weitere Ermittlungen geführt werden. In den letzten Dateien stand nur, das Soichiro Yagami mit diesem Fall betraut ist. Ein Lächeln huschte ihm über die Lippen. "Na wer sagts denn". Am nächsten Tag ging er in das Luxus-Hotel und verwickelte die Dame am Thresen in ein Gespräch, oder Flirt um es genau zu sagen. Glücklicherweise hatte er seinen Bart wachsen lassen, da konnte ihn keiner so schnell erkennen. Isuma hielt nach einem weiteren Shinigami ausschau, doch weit und breit war keiner zu sehen. Zwei der Beamten, die Kazuya beobachtet hatte, kamen zu der Eingangstür herein. »Endlich«. Er verabschiedete sich von der Dame und folgte den beiden in den Fahrstuhl. "In welchen Stock wollen sie" fragte einer der beiden. "In den 21. Stock. Von dort soll sie Aussicht auf den Stadtpark großartig sein" antworte er mit euphorischer Stimmlage. Alles war durchdacht, Notpläne waren auch geschmiedet. Die beiden lachten auf und es wurde die Nummer 21 und 20 gedrückt. »Super, im 20. Stockwerk sind sie also zugange«. "Auf Wiedersehen" murmelten die beiden und stiegen aus. Kein anderer Gast war zu sehen. Als Kazuya im 21. Stockwerk ankam, lauschte er an den geschlossenen Fahrstuhltüren. »Wusst ichs doch«. Er hörte wie der Fahrstuhl kurz anfuhr und sofort wieder stoppte. Er lauschte weiter. »Wenn ich das richtig einschätze, Stockwerk 18«. Während er so tat als würde er die Aussicht genießen, schmiedete er weiter und feilte innerlich an dem letzten Schliff für seinen Plan. Zwei Tage später buchte er sich ein Zimmer in dem 18. Stockwerk. Tatsächlich waren Zimmer frei. Er wartete in seinem Spioncafé auf die nächsten Beamten. Würde er ihnen über den Weg laufen, wäre alles zu nichte gewesen. »Jetzt kommt schon, mein Arsch wird taub«. Bis die zwei Beamten kamen, verging viel Zeit. Doch warten lohnt sich. Diesen Tag bildeten Matsuda und Soichiro eine Gruppe. Eine halbe Stunde nach ihrem Eintreffen machte auch er sich auf den Weg in das Hotel. Freudiger Weise arbeitete sein Flirt am Thresen. "Du siehst heute wieder super aus" sagte er lächelnd. "Danke" antwortete sie mit rosanen Wangen. "Hör zu, ich hätte hier gerne meine Ruhe. Wenn du verstehst". Sie nickte leicht und gab ihm seine Zimmerschlüssel "Wenn du am Wochenende nichts vor hast, du weißt wo mein Zimmer ist" sagte er verführerisch. Doch als sie antworten wollte, kam ein neuer Kunde. Sie warf im ein Lächeln zu und begrüßte den neuen Gast. »Das wäre auch geschafft, jetzt nur noch unbemerkt da hochkommen«. An diesem Tag schien das Glück auf seiner Seite zu stehen. Weder im Fahrstuhl noch oben in dem Stockwerk begegnete er jemanden. Die Türen hatten auch keinen Spion, was sein Versteckspiel erheblich erleichterten. Kaum in seinem Zimmer angekommen baute er seine Rechner auf. "Gute Idee dich hier einzuquartieren, aber willste jetzt überall klopfen oder was?". Kazuya lachte "Nein, schau mal was ich hier habe", "Ein Schild wo >Bitte nicht stören!< draufsteht. Was soll dir das bringen?". Erneutes lachen. "Ich habe in dem - i - von >Bitte< eine winzige Kamera versteckt. So bekomme ich jede Bewegung auf dem Flur mit. Welch Glück das ich das Zimmer am Ende des Flurs habe. Die kleine Mieze von unten denkt doch tatsächlich mit". Die Kamera brauchte kein Kabel, was die Umstände noch angenehmer machte. Doch für Kazuyas Umstände lief alles zu glatt. Nachdem er mehrere Stunden damit verbracht hatte, alles aufzubauen, setzte er sich mit seinen treuen Freunden dem Kaffee und Zigaretten vor den Monitor. "Nur 2 brauche ich, oder einen, der raus oder rein geht und schon kenne ich die Zimmernummer. Genial, oder was meinst du?". "Schlau, schlau. Auf die Idee wäre ich nie gekommen. Aber was machst du, wenn du weißt in welchem Zimmer er ist? Anklopfen und sagen >Hier bin ich