Wenn dich jemand liebt.... von BlackNo1 ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Wenn dich jemand liebt.... Der Vollmond leuchtet und erhellt die Strassen, welche vom Regen noch nass sind. Ein kleines Mädchen geht alleine durch die dunkle Nacht. Nur noch ein kleines Stück und sie wäre zu Hause. Da springt ein in schwarz gekleideter Mann aus dem Gebüsch. Er hält ein Messer in seiner Hand. Er starrt das kleine Mädchen an und geht auf sie zu. Das Mädchen läuft zurück, in ihren Augen spiegelt sich unglaublich grosse Angst. Sie beginnt zu weinen. Der Mann hat sie eingeholt und erhebt sein Messer. Das Mädchen schliesst die Augen, die Tränen rollen in Strömen über ihr zartes Gesicht. Nach einem kleinen Augenblick öffnet sie die Augen wieder. Das Messer ist nur wenige Zentimeter vor ihrem Gesicht zum Stehen gekommen. Der Blick des Mannes ist erstarrt, kurz darauf bricht er zusammen. Die Kleine läuft so schnell sie kann ins Haus. Schweissgebadet wacht die 16 jährige Cinta auf. Seit Tagen wird sie von diesem Traum gequält. In jeder Nacht wird sie daran erinnert, dass sie vor 10 Jahren beinahe umgebracht worden ist. Sie zieht ihre Kleidung an und geht hinunter, um etwas zu trinken. Sie machte sich nicht viel Gedanken, weshalb sie diesen Traum immer wieder hat. Besonders heute nicht. Denn heute geht sie an ein schwarzes Konzert, und das würde sie sich nicht entgehen lassen. Der Tag in der Schule vergeht viel zu langsam. Aber trotzdem geht er zu Ende. Die Zeit zum vorbereiten vergeht wie im Flug. Punkt 19:00 geht Cinta zum Bahnhof. Die Zugfahrt dauert 40 Minuten. Sie eilt zur Konzerthalle, welch ein Glück, in der 1. Reihe ist noch ein Platz frei. Es ist 20:30, das Konzert beginnt. Die Band erscheint auf der Bühne und nach ca. 2 Stunden ist das Konzert vorbei. Cinta macht sich auf den Weg zur Bar um sich ein Red Bull zu gönnen. Kurz darauf macht sie sich auf den Heimweg. Ja eigentlich viel zu früh, aber morgen muss sie sich bei einer Firma vorstellen, und da will sie nicht verschlafen aussehen. Während sie durch die dunkle Nacht wandert, bemerkt sie wie ein schwarzes Auto neben ihr langsam her fährt. Sie schaut sich um, um zu sehen, wer in dem Auto ist. Es sind ein paar betrunkene Jungs die sie dumm anmachen. „Hey Süsse, na wie wär’s denn? Du und ich, heute Nacht? Eine schnelle, aber heisse Nummer? “, fragte der eine. Na toll auch das noch, für so eine Scheisse hat sie echt keine Zeit. Ohne ein Wort zu sagen geht sie weiter. Das Auto stoppt nun ganz. Die Jungs steigen aus und laufen zu Cinta. Der eine packt sie am Arm, der 2. hält ihr den Mund zu und er 3. stehlt sich vor Cinta hin. Er fängt an sie zu begrabschen, und öffnet ihre Kleider. Cinta versucht sich zu wehren, hat aber keine Chance. „Wieso ausgerechnet ich?“, denkt sie während der Junge sie weiter belästigt. Sie versucht sich immer noch zu befreien. Der Junge holt nun ein Messer hervor und streichelt Cinta zärtlich über ihren Bauch. „Na gefällt’ s dir?“, sagt er während er ihr immer näher kommt. Cinta weiss was nun geschehen wird. Aber da passiert etwas völlig anderes. Ein Junge mit schwarzen, langen Haaren und einem Hut kommt. Er packt denjenigen mit dem Messer und zerrt in weg. Es geht alles viel zu schnell. Der Schwarzhaarige vertreibt die anderen und hilft Cinta auf die Beine. „Hier nimm das...“, sagt der Junge freundlich und legt seinen schwarzen, warmen Mantel um Cinta’ s Schultern. „Danke“, sagt sie kleinlaut und schaut zu ihm hinauf. Diese Augen, als ob es die des Teufels wären. So rot und so vertraulich und dennoch so dunkel und voller Tod und ohne Wahrheit. Cinta könnte schwören das sie diesen Jungen schon mal gesehen hat, aber wo? Und wann? „Alles in Ordnung?“ – „...Ja...ja glaube schon...“, gibt sie unsicher zur Antwort. Seine Stimme, sie ist nicht mehr als ein raues Flüstern, und trotzdem so beruhigend. Er geht mit ihr in den Zug und begleitet sie bis vor ihre Tür. „Pass auf dich auf!“, meinte er und wendet sich um und verschwindet in der Dunkelheit der Nacht. Wer war dieser Junge? Diese Frage quält Cinta seit dem gestrigen Vorfall. Ihren Eltern hat sie nichts erzählt, die hätten eh nur gesagt das sie selbst schuld sei. Cinta ist auf dem Weg zum Vorstellungsgespräch. Während sie so geht, hört sie ein leises Sirenengeräusch. „Schon wieder ein Polizeiauto“, denkt sie als sie sich umsieht. Sie überquert den Zebrastreifen. Ein Hupen, Quietschen und ein Schrei ertönen. Cinta öffnet ihre Augen. Das erste was sie erblickt sind die Roten Teufelsaugen von ihrem Retter. Es war genau der gleiche Junge, welcher ihr auch gestern schon das Leben gerettet hat. Das Auto war leicht beschädigt, doch dem Fahrer ist nichts passiert. Der Autofahrer läuft zu Cinta und dem Jungen. „Alles in Ordnung? Ist jemand verletzt?“, fragt er hysterisch. „Nein, es ist alles in bester Ordnung“. Kaum waren diese Worte gesagt, klingelt ein Telefon. Um besser zu sagen, Cintas Telefon. „Wo bleiben Sie?! Wir warten bereits auf Sie!!“, brüllt eine wütende Stimme am anderen Ende der Leitung. Der Autofahrer nimmt Cinta das Telefon aus der Hand und erklärt dem Mann was geschehen ist, dieser hat Nachsicht und meint, sie solle sich melden, sobald sie sich erholt hat. Mit zitternden Knien macht sich Cinta und der unbekannte Retter auf den Weg in ein Cafe, um den Schock zu verdauen. „Wie heisst du eigentlich?“, fragt Cinta nach einer weile. „Mein Name...mein Name ist Natas und du bist Cinta...“ – „Woher weißt du mein Name??“ – „Steht auf deiner Bewerbungsmappe.“ – „Oh...ja stimmt.“ Erneut bringt Natas Cinta nach Hause, und wie bereits gestern sind seine letzten Worte: „Pass auf dich auf!“. Ihre Mutter bemerkt, dass jemand in die Wohnung gekommen ist und schaut in den Flur. „Was machst den du hier? Solltest du dich nicht vorstellen?“, schreit ihre Mutter Cinta böse an. „Ich wollte ja, aber dann wurde ich beinahe überfahren!“ – „Aha...und der Chef?! Weiss er von diesem „Unfall“? “ – „Ja, er hat angerufen, und meinte ich soll mich melden wenn ich mich erholt habe..“, kaum hat Cinta diesen Satz gesagt, drückt ihre Mutter ihr das Telefon in die Hand und meint: „Du hast dich erholt, und nun ruf den Chef der Firma an!“. Wiederstrebend nimmt sie das Telefon und machte einen neuen Termin aus. Sie legt sich auf ihr Bett. „Mein Gott! Bereits zwei Mal hat er mir das Leben gerettet!“, denkt sie. Die nächsten 2 Wochen vergehen ohne eine lebensbedrohliche Situation. Komisch ist nur, dass Natas gar nicht zu sehen ist. So wie sie ihn einschätzt, sollte er 18 Jahre alt sein. Und wenn er sie retten konnte, war er sicher nicht weit weg. Rein theoretisch sollte sie ihm wieder über den Weg laufen. Aber er scheint wie von Erdboden verschluckt. Als Cinta von der Schule zurück ist, muss sie mit ihrer Mutter einkaufen gehen. Ihre Mutter packt dies und das in den Einkaufswagen, nur Cinta spaziert neben ihr her und macht nichts. Was sollte sie auch machen, es war eh immer alles falsch. Ausserdem mag es ihre Mutter nicht, wenn man ihr bei den Einkäufen reinredet. Cinta ist also für nichts mitgegangen. „So ich glaub wir haben alles“, meint die Mutter während sie mit Cinta an der Kasse steht. Im Parkhaus hilft Cinta ihrer Mutter beim Einladen und setzt sich anschliessend neben den Fahrersitz. Sie sind nicht einmal lange auf der Strasse, da verliert ein Lastwagenfahrer die Kontrolle über sein Wagen. Der Laster stellt sich quer und versperrt die Strasse. Cintas Mutter tritt viel zu spät auf die Bremse, der Wagen dreht sich und knallt mit der Beifahrerseite gegen den Laster. Als Cinta ihre Augen öffnet, sieht sie wie ihre Mutter aus dem Wagen gehoben wird. „Was ist mit dem Mädchen?“ – „Vergiss es! Da kommen wir nicht zu!“, hört sie die Stimmen sagen. „Cinta...Cinta...“, Cinta wendet den Kopf so gut es geht zu der entsprechenden Stimme, „diese Stimmen lügen, ich werde dir Helfen. Du wirst überleben!“. Nun erkennt Cinta auch wer es ist. Es ist Natas . Mit einer unglaublichen Kraft bewegt er den Laster vom Auto weg, und hebt Cinta aus dem Wagen und bringt sie zu den Sanitätern. Die Sanitäter verarzten sie und bringen sie in den Krankenwagen. Bevor sich die Türen ganz schliessen, sieht sie noch einmal in sein Gesicht. „Pass auf dich auf“, hört sie ihn sagen bevor sie wieder in Ohnmacht fällt. Nach 3 Wochen wird sie aus dem Krankenhaus entlassen. Mittlerweile fragt sie sich, wieso dieser Natas nur dann auftaucht wenn sie in Gefahr ist, und wieso nirgends zu finden ist. „Pass auf dich auf“, hört sie eine Stimme in ihrem Kopf sagen. „Das tu ich ja verdammt! Wieso sagst du mir das andauernd, wieso scheint es als ob es dich nicht gibt, und wieso bist du nur da wenn ich in Lebensgefahr bin? Wer zum Teufel bist du?“, fragt sie sich. „Cinta, du hast den Arzt gehört, du brauchst viel Bewegung, geh bitte hinaus und spazier ein bisschen umher!“, meint ihre Mutter, welche kaum verletzt war. Wütend geht Cinta hinaus. Sie geht durch das kleine Wäldchen in der nähe ihres Dorfes. Es wirkt beruhigend auf Cinta. Plötzlich hat sie etwas wie ein Déjà vu. Wie aus dem nichts, springt ein Kerl hinter einem Baum hervor und hält ein scharfes Messer in der Hand. Mit einem fiesen und blutrünstigem Lächeln geht er auf Cinta zu. Sie geht rückwärts und stolpert über eine Wurzel, kann aber ihr Gleichgewicht halten. Der Mann kommt immer näher und bald hat er sie eingeholt. „Ich Idiot, ich hab doch im Krankenhaus mitbekommen das ein Mörder im Wald ist...“, denkt sich und verflucht sich innerlich. Auf einmal geht es nicht weiter, sie schaut nach hinten, und erblickt einen Baum. Den Blick wieder nach vorne gerichtet, sieht sie, dass der Man, sein Messer gleich in ihre Brust rammen wird und schliesst die Augen. Sie verharrt ein Weilchen in dieser Stellung, ehe sie langsam die Augen öffnet. Der Mann liegt, wie erstarrt, auf dem Boden. Und neben ihm liegt Natas mit einem Messer im Herz. Cinta bückt sich zu ihm und will ihm helfen. „Nicht.... lass es stecken!“, sagt er und schaut ihr in die Augen. „Wer bist du? Wieso bist du immer zur Stelle wenn ich in Lebensgefahr bin? Und wieso geschehen nur mir all diese Sachen? “ fragt Cinta mit Tränen in den Augen. Er schaut ihr ein letztes Mal in die Augen und sagt: „Das passiert nun mal, wenn der Tod sich in jemanden verliebt“. Er deutet ein Lächeln an, schliesst die Augen und zerfällt zu Staub. Ein leichter Wind kommt auf und zerstreut die sterblichen Überreste in alle Himmelsrichtungen. Cinta beleibt alleine zurück. Hosted by Animexx e.V. 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