Schwarze Federn von ChiisaiYume ================================================================================ Prolog: -------- Die Erde bebt, vibriert unter meinen Füssen. Ich bemerke es nicht. Es ist wie im Traum. Ich sehe die stille Stadt um mich herum. Die tote Stadt. Ich werde sie nie wieder sehen, denn überall, wo er kommt, wird nie wieder etwas sein. Und überall, wo er ist, bin auch ich. Die Trümmer der Stadt, sie sind so schwarz, dunkel. Aber ich weiss, es wird bald vorbei sein. Bald wird diese Stadt ins Nichts versinken. Verschwinden, wie so viele vor ihr und wie es so viele nach ihr auch werden. Das Beben wird stärker, immer stärker. Im Boden gibt es Risse, ganze Krater. Doch ich ignoriere es. Wie immer. Mein Blick ist auf den Vollmond gerichtet. Den wunderschönen Vollmond. Er ist silbern, lächelt freundlich auf mich herab. Lächelt zerstörerisch auf die Stadt herab. Ich liebe den Mond. Wie könnte ich nicht? Jetzt ist plötzlich alles still. Das Vibrieren hat aufgehört, das Beben abgestellt. Die Risse im Boden liegen still, nicht einmal ein Stein rieselt. Die Luft steht still, wie die Zeit. Für eine Sekunde. Ich stehe da, lächle. Jetzt ist es gleich so weit. Sie kommen. Er kommt. Eine schwarze Wolke legt sich über die Stadt. Verdeckt den Mond, doch nur für kurze Zeit. Gekreische erfüllt die stille Luft und dann beginnt es. Ich spüre es. Die Wolke löst sich auf, nur noch kleine schwarze Flecken sind sichtbar. Und da ist er wieder. Der Mond. So beständig, so unendlich. Eine der vielen erhebt sich weiter in die Lüfte, schwebt vor dem Mond, breitet seine Schwingen aus und ein Donnern erfüllt die Stille. Die in ihre Einzelteile zerteilte Wolke senkt sich auf die Stadt herab, bedeckt alles. Dann streben alle auseinander und es ist vorbei. Endlich. Ich strecke die Arme empor, warte, bis er kommt. Ich bin glücklich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)