Mystery of a Geisha von abgemeldet (Von Männern und Geishas und welchen, die beides sind...) ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 - Überredungskünste einer Geisha ----------------------------------------------------- Kapitel 1 – Überredungskünste einer Geisha Ayuri tänzelte ein wenig hin und her und übte mit ihren Fächern. Bald war es so weit. Doch bevor sie eine vollwertige Geisha werden würde, wollte sie noch mal einen Monat vollkommene Ruhe genießen. So ohne Hilfe wäre ihr das keines Falls möglich, aber sie hatte einen Plan. Heute Morgen hatte sie ihren Zwillingsbruder Aoi angerufen und ihn zu sich bestellt. Nun hatte sie sich alles bereitgelegt und wartete nur noch auf seine Ankunft. Um ihre Nervosität bis dahin in den Griff zu bekommen, übte sie was das Zeug hielt. Dann wurde die Schiebewand aufgeschoben. „Na? Wie immer fleißig am trainieren, mein Schwesterchen?“, hörte sie von hinten und sie stoppte sofort in der Bewegung und fiel ihrem Bruder um den Hals. „Aoi~ Schön, dass du gekommen bist…“, meinte sie dabei und grinste ihn an. „Kein Ding. Ich weiß ja nicht, was du dieses Mal wieder ausgebrütet hast, aber ich helfe doch wo ich kann…“ Er sah sie mit einem Lächeln an und als er ihr Grinsen sah, fragte er sich bereits ob er seine Aussage nicht noch einmal überdenken sollte. „Du kannst mir wirklich helfen… du weißt ja, dass ich bald keine Maiko mehr sein werde…“, meinte sie mit einem Strahlen und wich von Aoi keinen Millimeter weg. „ich will vorher noch ein wenig Ruhe und in den Urlaub mit einer Freundin… Das kann ich aber nur…“, sie machte eine kleine Pause und fuhr dann fort: „…wenn du mich vertrittst und den Monat meine Rolle spielst.“ Noch immer war ihr Strahlen wie eingemeißelt, doch Aoi’s Laune sank etwas drastisch ab. „Du spinnst wohl? Wie soll das denn gehen? Ich bin ein Mann…“, meinte er fast etwas beleidigt und schaute sie an. „Ach was. Es kommt doch eh Schminke drauf und am Anfang war der Beruf der Geisha ja nur Männern vor behalten…“ „…bis zum 17. Jahrhundert, wo es die erste ‚onna geisha’ gab… ich weiß. Trotzdem… Ich kann das doch alles gar nicht…“, fuhr er grummelnd fort. Da wusste seine Schwester bereits, dass sie gewonnen hatte. Einer wirklichen Geisha konnte man eben keinen Wunsch abschlagen. „Das macht nichts, Aoi…“, murmelte sie und zog unter einem Kissen einen Kimono hervor. „Wir üben ganz einfach…“, grinste sie und begann dann bereits, Aoi dazu zu zwingen, sein Oberteil auszuziehen und ihn dann in den Kimono zu wickeln. Danach schminkte sie ihn und stylte noch seine Haare. Dann schaute sie ihn stolz an. „Du bist wirklich schön, Aoi. Das merkt bestimmt keiner in der Zeit, dass du nicht ich bist…“, staunte sie leicht und schob ihn dann vor einen großen Spiegel. „Schau selbst.“ Der schwarzhaarige blickte etwas verwirrt in den Spiegel. Im ersten Moment hatte er sich scheinbar selbst nicht erkannt. Er atmete einmal tief ein und aus und schaute dann, immer noch verwirrt, zu seiner Schwester. „Tja, Schminke macht dich halt noch weiblicher, als du ohnehin schon bist…“, grinste sie und zog ihn wieder weg von dem Spiegel, damit sich der junge Mann wieder fangen konnte. „Und jetzt“, sie griff nach einem Schirm. „Werden wir üben…“ sie griff selbst einen Schirm und schlüpfte gemeinsam mit ihrem Bruder in die Getas, die sie bereits für beide herausgesucht hatte. „Auf den Dingern kann ich nie laufen…“, nörgelte Aoi herum und versuchte dann als erstes, sich überhaupt auf diesen speziellen Schuhen halten zu können – was wirklich nicht einfach war. Erst stolperte er ein wenig unbeholfen und landete dann schließlich doch irgendwann schmerzhaft auf dem Boden. „sag ich ja…“, grummelte er und richtete sich wieder auf. „Ach was… du musst dich nur anstrengen. Das geht halt nicht von heute auf morgen. Du musst schon ein paar Tage mehr üben. Schließlich sollst du nicht morgen perfekt sein, sondern mich in etwa einem Monat vertreten. Bis dahin schaffst du das schon. Ich glaub an dich…“, grinste sie weiterhin und streckte ihm die Zunge heraus. „Na, das kann ja was werden… worauf hab ich mich da nur eingelassen?“, grübelte der schwarzhaarige vor sich hin und wendete sich dann wieder dem Training zu. Das Laufen auf den Getas war dann verhältnismäßig schnell gelernt. Viel schwieriger wurde es dann beim Tanzen. Aoi hatte schon große Schwierigkeiten EINEN Fächer beim Tanzen nicht zu verlieren, daher fragte er sich, wie er bitteschön ZWEI gleichzeitig im Auge und vor allem in den Händen behalten sollte. Es blieb ihm ein Rätsel, und auch nach zwei Wochen hatte er das noch immer nicht wirklich drauf. Tanzen mit einem Fächer war zu dem Zeitpunkt kein Problem mehr, allerdings taten ihm die Füße schmerzlich von den Getas weh. Dann fiel ihm etwas Neues ein. „Du, Sis… wir haben aber ohnehin ein Problem. Ich mein, wie soll ich mich alleine so anziehen?“, fragte er grübelnd und seufzte dann. „Ja… das musst du wohl… sonst fällt es auf“, meinte sie locker von den Lippen und schaute ihn dann wieder intensiv an. „Schminken kann dich dann jemand anderes. Und wenn es hart auf hart kommt, dann frag Uruha. Sie hilft dir bestimmt, denn ich denke nicht, dass sie das so genau nehmen würde, selbst wenn sie erfährt, dass wir den Tausch für einen Monat durchmachen.“ Ein Lächeln huschte über ihre Lippen. „Sie und ihre Schwester werden dir bestimmt gefallen“, fuhr sie weiter fort mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht. „Wirklich?“, fragte der schwarzhaarige nun doch etwas interessierter als vorher und sie nickte enthusiastisch. Spätestens jetzt glaubte Ayuri, dass sie wirklich sicher gehen konnte, dass ihr Bruder das sicher managen würde. „Aber denk dran… du musst auch auf Ayuri hören und nicht auf Aoi.“ „Ich weiß~ ich bin ja nicht blöd.“, murmelte er erneut und konzentrierte sich dann wieder auf seinen Tanz. Es klappte schon viel besser, als zuvor. Die einzige Herausforderung blieb also das Tanzen mit zwei Fächern. Die Instrumente hatte Aoi schnell gelernt, da half ihm halt sein unglaublicher Sinn für Musik. Doch in der letzten Woche bewältigten Ayuri und Aoi auch langsam diese Aufgabe. Als Ayuri schließlich ihren Urlaub antreten wollte, war es geschafft. Die schwarzhaarige zauberte Aoi noch einmal hin und stellte ihn dann wieder vor einen verhüllten Spiegel. „So, jetzt bist du so weit…“, meinte sie mit einem erneuten Strahlen und zog dann das Tuch vom Spiegel und deutete symbolisch herauf. „Ab Montag kannst du nun für mich einspringen… ich verlass mich auf dich. Du schaffst das mit Sicherheit… Und danach hast du definitiv was gut bei mir…Versprochen!“, fuhr sie fort und drückte ihren Bruder noch ein letztes Mal, bevor sie dann mit ihrem gepackten Koffer zu ihrer Freundin verschwand und Aoi nun alleine mit seinen Problemen und dem kommenden Monat ließ. „Hoffentlich geht das alles gut…“, grübelte der schwarzhaarige und streckte sich dann einmal. Danach bereitete er sich nur noch seelisch auf seine Aufgabe vor. Vier Wochen Frauenkleider, vier Wochen super Benehmen an den Tag legen, seine Schwester nicht in Probleme reiten und das ganze noch ohne Schwierigkeiten oder bleibende Schäden überleben… Das würde eine schwere Zeit werden… Und in der Nacht zum Monat schlich er sich schließlich in das Zimmer einer Schwester und legte sich schlafen. Er hatte sich also in die Höhle des Löwen begeben… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)