Emo is for Lovers von Lilly (- Kapitel 12 in Bearbeitung -) ================================================================================ Kapitel 12: Someone's calling: The Carneval is over --------------------------------------------------- Seufzend öffnete das Mädchen die Tür. Inzwischen hatten sich alle im Wohnzimmer zusammengesetzt. Lilly nicht. Lautlos schlich sie in Zexions Zimmer, steckte die Kabel an und fing an an ihrem Laptop zu arbeiten. Sie fühlte sich nicht wohl. Absolut nicht. Erneutes Seufzen. "Und Zexy, wie is es dazu gekommen?" Axel klopfte ihm auf die Schulter. Er zuckte mit den Schultern. "Es is einfach passiert, denk ich." Roxas starrte ihn an. "Und was is mit diesem Tommy da?" Zexions Miene verhärtete sich. "Na den hat sie vor ein paar Wochen abserviert. Der Arsch meldet sich noch immer bei ihr. Anrufe und so, aber sie hebt eh nie ab." Sora kratzte sich am Hinterkopf. Er räusperte sich. Alle Blicke waren auf ihn gerichtet. "Na is ja logisch." "Ach?" "Jo. Der will sie wieder zurückhaben. Der's stinkig und weiß, dass du verantwortlich bist." Sora stimmte sich selbst zu. Axel grinste schief. Roxas hatte nicht aufgepasst und versuchte es zu überspielen. Zexion rümpfte die Nase. "Was soll er schon groß machen? Nochmal verprügeln?!" Die Jungs sahen einander mit ernster Miene an. "Das woll'n wir verhindern." Sora erhob sich. "Der soll sich nur hertrauen! Aber dann verpass ich ihm eine!" Wütend verschränkte er die Arme. Riku kam gerade von der Spätschicht heim. Er streifte sich die Vans von den Füßen und ging am Wohnzimmer vorbei. Die geschlossene Tür irritierte ihn ein wenig und ging direkt in sein Zimmer. Auf seinem Bett lag ein Brief. Er zog die Augenbraue hoch. Mädchenhandschrift. Nichts Ungewöhnliches. Er legte ihn auf das Nachtkästchen. Plötzlich hörte der Junge Musik von nebenan. Verwirrt zog er die Augenbrauen zusammen. Riku klopfte an die benachbarte Tür. Lilly zuckte überrascht zusammen. Langsam erhob sie sich und öffnete die Tür einen Spalt. Beide blinzelten sich verwundert an. Riku quetschte sich geschickt durch die Tür. "Wer bist du?!" Lilly plumpste auf's Bett zurück. "Lilly. Vom anderen Wohnblock." Er dachte kurz nach. "Ach ich weiß schon. Freundin von Zexy?" Sie nickte stumm. "Und wo sind die anderen?" "Wohnzimmer." Riku verschränkte die Arme. Dann setzte er sich neben sie. "Is was los mit dir?" Lilly zuckte mit den Schultern. "Kann ich dir nur schwer sagen. Is alles komisch irgendwie." "Sowas is immer scheiße. Ich bin übrigens der Riku." Lilly versuchte zu lächeln. "Bist du auch schwul?" Riku hob die Augenbrauen an. "Manchmal, wenn mir langweilig ist. Aber dann auch nur mit dem Sora." Das Mädchen musste kichern. "Ich meins ernst!" "Hey, ich auch! Ich hab kaum Zeit für ne Beziehung. Aber asexuell bin ich auch wieder nicht. Nur zur Info. Ich hab nämlich auch Bedürfnisse!" Er strich sich durch seine bläulichen Haare. Langsam erhob sich der Junge. Lilly blickte auf. "Ich werd mal zu den Jungs schauen. Und ich werd mich da nicht einmischen. Das muss Zexy regeln." Sie nickte. "Trotzdem bin ich für dich da." Der Blauhaarige lächelte sanft. Lilly lächelte zurück. Die Stimmung im Wohnzimmer war noch immer angespannt. Man konnte eine Nadel fallen hören, so still war es. Nun betrat Riku den Raum. Die Tür ging knarrend auf. Die Jungs wurden aus ihren Gedanken gerissen und schreckten auf. Alle Blicke waren auf Riku gerichtet. Er fühlte sich dabei etwas unwohl. Langsam hob er die Hand. "Heeeey...Ich bin zu Hause..." Die Anspannung ließ inzwischen nach. "Und was soll die Versammlung hier eigentlich?" Schweigen. Seufzen. "Naja..." Sora meldete sich zu Wort. "Weißt eh...Tommy und so." Riku rieb sich die Stirn. "Noch immer?" "Neh...schon wieder." Er nahm zwischen den Jungs Platz. "Oke...was ist es dieses Mal?" Zexion seufzte. "Lilly wird ja quasi noch immer von ihm belästigt. Anrufe und SMS..." Er erzählte Riku in Ruhe darüber. Seufzend erhob er sich. "Oke Leute, seid nicht so dramatisch. Das wird schon. Kopf hoch Zexy!" Er strich ihm durch die Haare und ging in sein Zimmer. Irgendwie wollte Lilly arbeiten. Irgendwie verging ihr die Lust darauf. Irgendwie war alles merkwürdig. Irgendwie eben. Vibration. Eine Melodie. Ihr Handy klingelte mal wieder. Tommy. Sie rieb sich die Schläfen. Viele Wochen waren inzwischen vergangen. Lilly war es langsam Leid. Aber er konnte und wollte es nicht verstehen. Sie nahm ihr Handy und wollte auflegen, entschied sich jedoch anders. Alles ist merkwürdig. Irgendwie. "Wir haben doch schon mal geredet..." "Das war nicht wirklich ein Gespräch..." Lilly konnte Tommy seufzen hören. "Du bist unglaublich komisch und siehst kein Stück glücklich aus. Irgendwas stimmt da nicht." Und irgendwie hatte er auch Recht. Sie wollte es bloß nicht zugeben. "Tommy...das is Blödsinn..." "Du konntest noch nie gut lügen, das weißt du ganz genau." Das Mädchen musste sich ein kleines Lächeln verkneifen. "Ich..." Sie hielt inne. Seufzen. "Ich weiß nicht, was ich will...Ich kann's eh nie wem Recht machen...irgendwer is immer verletzt und daran bin ich Schuld..." Man konnte es zwar nicht hören, aber in diesem Moment fühlte es sich für Tommy so an, als hätte man ihm ein Messer durchs Herz gebohrt. Lilly hörte draußen Schritte. Auch verschiedene Stimmen. Keine davon gehörte Zexion. "Lilly was redest du für Mist? Das stimmt doch nicht!" "Doch. Ich hab dir damit weh getan." "Mir geht's bestens! Um mich brauchst du dich nicht sorgen." "Wo bist du gerade?" "Was? Äh...zu Hause...äh wieso?" "Hol mich ab. Jetzt." Noch bevor der Junge antworten konnte, hatte sie bereits aufgelegt. Das Mädchen zog sich seine Röhrenjeans an und schlüpfte in seinen Lieblingspullover. Zum Schluss noch die Vans und schon lief es aus dem Zimmer. Tommy stand mit dem BMW vor dem Wohnblock und wartete auf das Mädchen. Die ganze Fahrt über versuchte er zu verstehen, was das sollte. Wieso sie so redete. Und er war noch immer nicht schlauer geworden. Lilly wollte gerade die Tür öffnen, da kamen ihr die Jungs entgegen. "Wo willst'n du jetzt noch hin?" Sora starrte sie an. Zexion kam als Letzter aus dem Raum. "Was'n hier los?" Auch er richtete seinen Blick auf Lilly. Nun sah sie ihn auch an. Ihr Bauch verkrampfte sich. Gerade, als Zexion seine Hand nach ihr ausstreckte, huschte sie durch die Tür und lief die Treppen hinunter. Alle Blicke waren nun auf Zexion gerichtet. Er selbst stand fassungslos da. Der Junge zuckte leicht zusammen, als er einen Stich im Handgelenk spürte. Er wollte sie verfolgen, doch Axel hielt ihn auf. "Ne, man, lass sie. Gibt bestimmt nen Grund dafür." Nicken. Besser fühlte er sich trotzdem nicht. Inzwischen war Lilly unten angekommen. Tommy ließ die Scheinwerfer aufleuchten, damit sie ihn sehen konnte. Obwohl sie schon zu müde zum Laufen war, hörte sie nicht auf. Tommy stieg aus dem Auto aus, als er sie laufen sah. Mit letzter Kraft lief sie auf ihn zu, nur um sich an ihm festklammern zu können. Sie drückte ihn fest an sich. Tommy wusste nicht, wie er sich verhalten sollte. Es kam ihm alles so unwirklich vor. "Süße...was is los verdammt?" Die Braunhaarige vergrub ihr Gesicht in seinem Shirt. Sie liebte seinen Geruch. "Bitte lass uns fahren..." Der Junge nickte leicht und stieg schon ein. Er drehte den Autoschlüssel und der Motor ging an. "Kommst du?" Lilly holte nochmal tief Luft. Egal was sie machte, es ging früher oder später schief. Seufzen. Das Mädchen nahm im Auto Platz. Beide schnallten sich an. Gaspedal. "Und jetzt red mit mir. Was soll das alles?" "Lilly fixierte ihn. "Es tut mir alles Leid...Du bist mir so wichtig und ich hab dir so viel angetan...Ich will dich nicht verlieren..." Rote Ampel. "Hör mal, ich bin darüber hinweg. Ich empfinde noch immer was für dich. Ich müsste lügen, wenn ich sage, dass ich dich nicht mehr liebe. Sogar noch mehr als vorher. Aber ich versteh's nicht. Bitte red mit mir!" Sie blickte aus dem Fenster. "Ich...bin einfach so verwirrt..." "Warum?!" "Zuerst kommst du und erzählst du mir das alles...dann tanzt Bryan einfach so an und-" "WER ist das jetzt?!" Grüne Ampel. Gaspedal. Tommy fuhr angespannt weiter. "Ich hatte nie was mit ihm...Er war eine weit entfernte Bekanntschaft...Ich kenn ihn schon lange und war verliebt..." Vorsichtig erzählte sie dem Jungen alles. Tommys Griff um das Lenkrad wurde fester. Man konnte zum Teil die Knöchel weiß hervorstehen sehen. "Das alles hat mich eben verwirrt...Und dann war's aus mit uns...dann war Zexy für mich da...Ich hab ihn eben sehr gern..." Rote Ampel. Vollbremsung. Tommys Anspannung wurde schlimmer. Sein Kiefer zuckte. Das Mädchen fixierte ihn wieder. "Aber...dich will ich...du bist für mich das Wichtigste. Ich weiß nicht, was du mit mir gemacht hast, aber über dich komm ich nicht hinweg..." "Und was sollte das alles dann? Du willst mich und lässt mich für diesen Idioten hängen?! Ich weiß, dass er was von dir will. Aber wolltest du ihn überhaupt so, wie er dich?! Du tust dir selbst nix Gutes, wenn du es immer allen Recht machen willst. Hattest du was mit ihm?!" "Nein...nein..." "Ja schau, mit mir aber. Verstehst du's nicht? Du warst dir nie sicher. Das war schon immer so mit dir und den Typen. Nur bei mir nicht. Damals hättest du nicht mitmachen müssen, aber du hast und es war wunderschön." "Und wenn ich was verpassen sollte?" "Tommy bog in die Straße zu seinem Haus ein und parkte den Wagen in der Garage. "Was solltest du verpassen?" "Stell dir vor, ich wär mein ganzes Leben mit dir zusammen, was total schön wär. Aber ich würd mich die ganze Zeit fragen, wie es mit jemand anderem gewesen wäre." Beide schnellten sich ab und stiegen aus. "Aber du kannst es nicht! Du schläfst ja nicht mal mit deinen Freunden! Wochen bist du schon mit dem zusammen und nix is passiert! Du bist nicht mal glücklich! Mensch!" Er öffnete die Haustür und ging mit ihr rein. "Tommy..." Sie nahm seine Hand. "Was?! Ich versteh es nicht!" "Ich will ihm nicht weh tun...Es was meine Schuld, dass er im Krankenhaus war...Er soll sich nicht umbringen!" Lilly fing an zu weinen. Tommy seufzte. "Baby du kannst aber nichts machen. Du fühlst, wie du fühlst." "Er soll nicht denken, dass ich ihn nur verarscht hab!" Er nahm sie in den Arm. "Wir machen das schon irgendwie. Vielleicht versteht er's ja. Bitte denk jetzt nicht daran." Sie nickte. "Komm, ich zeig dir mein Haus." Zexion war noch immer unruhig. Er ging in sein Zimmer zurück und stellte erleichtert fest, dass Lilly ihre Sachen noch da hatte. Er legte sich aufs Bett und versuchte sich zu beruhigen. Der Junge musterte ihre Zeichnungen auf ihrem Laptop. Außerdem stellte er fest, dass sie ihr Handy vergessen hatte. Eigentlich war er nicht so, aber irgendwas musste passiert sein. Zexion sah, dass sie eine ungelesene SMS hatte. Außerdem etliche Anrufe in Abwesenheit. Tommy. Plötzlich schnürte sich seine Kehle zu, als er bemerkte, dass sie einen seiner Anrufe entgegen nahm. Zufall? Unabsichtlich? Vielleicht hatte sie ihm die Meinung gesagt? Eigentlich wollte er das Handy wieder weglegen. Eigentlich. Dann erinnerte er sich an die ungelesene Nachricht. Tommy. >Bin da.< Wieder spürte er einen Stich im Handgelenk. Lilly war mit Tommy mitgegangen. Warum nur? Zexion sprang auf. "Scheiße Leute! Wir haben ein Problem!" Sora kam als Erster angerannt. "Was is los?!" Riku kam ebenfalls dazu. "Lilly is bei Tommy! Keine Ahnung wieso! Ich dreh durch!" Riku räusperte sich. "DAS hatte ich zwar nicht vermutet, aber wie ich mit ihr geredet hab, war sie schon so. Sie hat nicht gesagt, was los is, aber ich hab auch gesagt, dass du dich darum kümmern musst. Ich misch mich nicht ein, bin aber da für sie." Zexion packte ihn am Kragen von seinem Shirt. "DU IDIOT!" Er drückte ihn gegen die Wand. "Du HÄTTEST ihr helfen sollen! ARGH!" Sora ging dazwischen. "Jetzt reichts aber mal! Er hätte nicht müssen. Falls du Riku die Schuld geben willst, is er der Falsche! Vermutlich hat sie das schon länger beschäftigt...Amy is ja auch weg. Schluss gemacht! Einfach so! PAH! Schlampe..." Riku befreite sich. "Immer nur Ärger mit den Weibern. Zexy, jetzt wart doch mal ab. Sie kommt schon wieder. Und Sora, du findest eh wieder wen." Er schüttelte den Kopf und ging zurück. Beide seufzten. "Zexy...das passt schon. Sie liebt dich doch. Wart bist morgen." Schweigen. Wortlos ging Zexion zurück in sein Zimmer. Er hatte eine böse Vorahnung. Er konnte nicht anders. Verbindungsaufbau. "Schönes Haus hast du. Seit wann wohnst du hier?" "Och schon immer fast. Möchtest du bleiben? Also...für heute..." Lilly nickte. Plötzlich einen Melodie. Tommy zückte sein Handy. Teuer. iPhone. Apple. "Warum rufst du mich an?" "Ich...verdammt! Ich hab mein Handy liegen lassen..." "Soll ich?" Er wedelte mit dem Handy rum. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)