Die Schwarze Rose! von Flippi (Liebe und Hass, wo ist der Unterschied?) ================================================================================ Kapitel 4: Das ungewisse Ziel! ------------------------------ Das ungewisse Ziel! Ich lief nun mit Jennifer auf unser Ziel zu. Sie hatte die Aufgabe übernommen, uns zu führen, und doch kam es mir so vor, als würden wir in die falsche Richtung gehen. Ich wusste zwar nicht, wo wir waren, aber auf alle Fälle war der Weg wieder zurück ins Hauptquartier ein total anderer. „Ich glaube wir sind total falsch hier“, murmelte ich dann doch zu ihr. „Dein Kumpel ist auch nicht mehr am selben Ort wie vorher, dass haben mir die Kaffeebohnen nämlich schon gesagt.“ „Wirklich?“, total verdutzt blickte ich sie an, denn ich hatte immer noch fest damit gerechnet, dass Earl nun schön brav bei Herrn Eisenhauer sitzt und nichts tat. Oder war er wohl auf einer Mission? Oder wieso war er nicht mehr dort?“ „Ja, das ist er. Aber warte noch ein paar Stunden, dann wirst du den Ort selber sehen und kannst ihm auch noch Fragen stellen, wie viel du willst“, sprach sie weiter und musste dann lachen, nur wieso konnte ich nicht verstehen, denn unbedingt was zu lachen hatte sie wohl in den letzten Tagen wirklich nicht. Ein bisschen unsicher blickte ich sie dann an und fragte da ganz langsam: „Wieso bist du eigentlich so gut gelaunt? Meine die ganze Sache mit Earl und deiner fast Ermordung, liegt dir das nicht auf dem Herzen?“ „Earl hat mir schon gesagt, warum du mich da ermorden wolltest, von daher ist mir das schon mal klar. Was ich aber deiner Meinung nach gegen Earl haben soll, weiß ich nun wirklich nicht.“ „Er hat doch mit dir geschlafen und du bekommst doch nun noch ein Kind von ihm!“, stotterte ich ein bisschen was zusammen und war dann erst recht überrascht, als ich in das fragende Gesicht von Jennifer blickte. Jedoch kaum eine Minute später fing sie an zu lachen und ich hatte nun wirklich keine Ahnung, wieso. „Was du nicht sagst!“, lachte sie. „Aber ich habe nie mit Earl geschlafen, noch erwarte ich nun ein Kind von ihm.“ „Aber, aber, er hat doch Eisenhauer gesagt dass er mit dir…“, weiter kam ich dann mit sprechen wirklich nicht, ich war einfach total verwirrt und wie es weiter gehen sollte, wusste ich nun auch nicht. Nur eines war wohl schon mal klar. Earl hatte Eisenhauer angelogen und er hatte mit Jennifer gesprochen und das alles passte nun wirklich nicht gerade zu ihm. Er sprach schon mit mir kaum ein Wort und gegenüber Wesen, die er nicht kannte, war er auch immer sehr abweisend, oder er war es zumindest gewesen. Ich blieb dann einfach stehen und ließ Jenni weiterlaufen, ich musste mir einfach gerade mal klar werden, was ich da gerade gehört Hatte. Denn es passte momentan einfach nicht in das Bild, welches ich von Earl hatte, er war immer kalt, herzlos und böse. Aber andererseits hatte ich auch nichts gegen diese neue Seite, dass musste ich nun wirklich auch zugeben. „Earl betrügt Eisenhauer momentan“, ertönte dann auf einmal eine Stimme und ich blickte dort hin, wo die Stimme hergekommen war. Ich war mir sicher, dass wir hier vorher alleine waren, doch nun stand da hinter mir auf einmal diese alte Frau und sah mich an. „Was wollen Sie hier, und wieso wissen Sie, worüber ich gerade nachdachte?“, es war fast schon beängstigend, doch ich wollte mich noch nicht aus der Ruhe bringen lassen. Es war eine alte Frau und ich war immerhin noch ein Dämon. Sie aber kicherte mich nur an und schien wirklich keine Angst vor mir zu haben. Verstehen konnte ich es zwar nicht, aber sie würde wohl ihre Gründe haben. Doch kaum hatte ich das gedacht, fing die Alte auch schon an zu reden. „Ich bin nur eine alte Frau, und mit dem Alter kommt nun halt auch die Weisheit.“ „Was Sie nicht sagen! Aber woher kennen sie denn Earl?“, so leicht ließ ich mich von dieser alten Schrulle nun wirklich nicht zum Narren halten. Auch wenn sie noch so weise war, sie konnte theoretisch kaum was über Earl und Eisenhauer wissen, das war in meinen Augen einfach unmöglich. „Wie ich von Earl erfahren habe? Das ist recht leicht“, sprach die Alte ganz freundlich zu mir. „Er ist mein Enkel. Ich kenne ihn schon, seit er ganz klein war.“ „Was sie nicht sagen, und wieso sehe ich sie nun heute zum ersten Mal? Das würde mich nun wirklich mal interessieren!“, knurrte ich nun die alte Frau einfach an. „Weil ich kurz nach seiner Geburt gestorben bin. Ich habe immer auf den Kleinen aufgepasst, nur konnte ich ihn damals nicht beschützen. Geistern ist es einfach nicht erlaubt, sich in das Leben der Menschen einzumischen.“ „G- Geister…“, stotterte ich total perplex. „Sie sind ein Geist!“ „Ja, das bin ich“, sie lächelte mich freundlich an, aber das beruhigte mich nicht. Hastig blickte ich mich nach Jennifer um, doch die war schon ein schönes Stück weiter gelaufen und würde mich kaum noch hören, wenn ich sie rief. „Aber ich bin nicht gekommen, um dir was anzutun. Sondern ich habe einen Auftrag für dich. Ich will, dass du Earl die Wahrheit über seine Vergangenheit erzählst. Er sollte wissen, wie es damals wirklich abgelaufen ist. Denn seine Eltern sind weder tot noch wollten sie ihn damals nicht mehr. Das Ganze war ganz alleine Eisenhauers Schuld. Er hatte Earl entführt, er drängte den Jungen dazu, das Mädchen zu töten und er benutze den Jungen für seine Zwecke. Für ihn war Earl die ganze Zeit nicht mehr als eine kleine Laborratte, die glücklicherweise überlebt hatte. Eisenhauer ist der Junge so was von egal, für ihn zählt nur eines, nämlich dass er ihm hilft, an die Macht zu kommen, die Dämonenwelt zu übernehmen und genug Nachwuchs zeugt, damit er damit eine Armee aufstellen könnte. Das zweite aber blieb zum Glück bis heute noch erfolglos…“ „Entschuldigen Sie, Großmütterchen, aber ich habe momentan nicht die Zeit, mir eine ganze Geschichte anzuhören. Es ist mir schon klar, dass Earl nur Eisenhauers Zuchtbulle war. Aber ich muss nun weiter, sonst läuft mir Jennifer noch ganz davon. Aber danke für die Informationen“, auch wenn ich wirklich einiges schon gekannt hatte, aber das sage ich ihr da lieber nicht. „Es gibt nur noch etwas, dass ich dir sagen will. Earl wird wohl über dein Auftauchen nicht so erfreut sein, oder auf alle Fälle so tun. Aber lass dich da nicht beirren, den Earl mag dich wirklich.“ „Danke“, waren meine letzten Worte und ich hastete dann schnell wieder hinter Jennifer her. Sie fragte mich nicht mal, was ich so lange gemacht hatte, aber es kam mir gerade auch recht. Von Geistern und so zu reden, darauf hatte ich nun wirklich keine Lust. Denn selbst uns Dämonen hat man gesagt, dass die Geister nicht existieren, oder wir sie da zumindest nicht sehen konnten. Aber wie es aussah, gab es die nun wirklich. Als ich bei Jennifer war, schaute ich noch ein letztes Mal zurück, doch die alte Frau war nirgends mehr zu sehen. Wir zwei liefen dann den ganzen Weg, bis wir am Abend dann endlich unser Ziel erreicht hatten. Earl war wirklich nicht im Hautquartier, denn vor uns stand da nur eine Höhle. Dunkel und düster, und ich hätte wohl nie auch nur einen Schritt da hineingesetzt, wenn ich nicht genau wusste, dass er dort drin ist. „Gehen wir?“, fragend blickte ich dann zu Jennifer hinüber, doch sie schüttelte dann nur den Kopf. „Ich glaube, ich wäre da überflüssig“, sprach sie leise zu mir. „Geh lieber alleine. Du wolltest ja zu deinem Freund, oder habe ich mich da geirrt?“ Ich nickte ihr dann zu und schlich fast schon ängstlich zu der Höhle. Wenn ich was nicht mochte, dann war es Dunkelheit und Earl hatte das wohl mit purer Absicht getan, der wollte doch das ich vor Angst fast in die Hose machte. Doch diesen Gefallen würde ich ihm nicht tun. Ein bisschen selbstsicherer trat ich dann in die Höhle und lief einfach mal an der Wand entlang. Die Dunkelheit machte mir immer noch Angst, doch ich hatte nun wirklich einen kräftigen Grund, zu Earl zu gehen. Irgendwas stimmte mit ihm wohl wirklich nicht. Er war anders als sonst, er verhielt sich auch anders, und darum musste ich nun wirklich mit ihm reden, es gab keinen anderen Weg! Eine halbe Ewigkeit lief ich dann durch die Höhle und sie nahm irgendwie einfach kein Ende. Langsam kam es mir wirklich so vor, als hätte mich Jenni einfach in die Irre geführt, doch den Grund kannte ich nicht. Außer sie wäre noch sauer auf mich wegen der Sache mit dem Töten… Weiter kam ich weiter nicht mit Denken, denn dann ertönte auf einmal Earl Stimme. „Antony. Du bist also gekommen?“, knurrte er mich mit einem bösen Unterton an. „Earl, ich musste einfach! Ich konnte nicht still in diesem Haus sitzen bleiben, solange ich dir nicht was gesagt hatte! Es tut mir wirklich Leid, die ganze Sache vor ein paar Wochen, ich hätte nicht sagen dürfen, dass ich nicht mehr mit dir zusammen sein will. Das Ganze war einfach ein großer Fehler“, jammerte ich nun einfach rum, in der Hoffnung, dass Earl mir nun wirklich verzeihen konnte. Ich kannte ihn schon lange und Verzeihen gehörte wirklich nicht gerade zu seinen Stärken. „Du bist aber wegen mir den ganzen Weg hier her gekommen. Nur hast du meinen Geburtstag vergessen. Was an sich aber nicht wirklich schlimm wäre, aber das du an diesem Tag noch das Mädchen töten wolltest, war das Letzte! Das Mädchen an sich ist mir zwar egal. Aber du wirst nicht mehr versuchen, einen Menschen zu töten! Es gibt nämlich nur etwas, dass ich dir verbiete, und da stimmen ich und dein Bruder wohl ein einziges Mal überein. Du sollst nicht töten! Alles andere ist mir schnuppe“, knurrte er mich nun immer noch sauer an. „Earl?“, flüsterte ich ganz leise und wusste nicht weiter, doch er unterbrach mich dann schon wieder. „Ich gehe nun. Du wirst schön brav hier bleiben, verstanden! Ich komme wieder, das verspreche ich dir, aber eine Sache werde ich nun noch zu erledigen haben!“ „Was den?“, rief ich ihm nach, als ich spürte das er sich von mir weg bewegte, doch eine Antwort bekam ich keine mehr. Earl ließ mich wieder mal im Regen stehen und ich hatte nun wirklich keinen Bock, mich von ihm so behandeln zu lassen. Er konnte mir einfach nie sagen, was er als nächstes machte, und nun reichte es mir total. Für kurze Zeit vergaß ich mal diese Dunkelheit und stampfte stink sauer wieder in Richtung Ausgang. Jennifer schaute mich verwundert an, sagte sonst aber nichts zu mir. „Wo ist Earl hin?“, knurrte ich sie nur an. „Ich will einfach nur wissen, in welche Richtung der Trottel geflogen ist!“ Ich war wohl noch nie so sauer gewesen in meinem Leben, aber es schien wohl für alles ein erstes Mal zu geben. „In die Richtung“, stotterte sie zu mir und ich eilte davon. Denn vor ihr wollte ich mich nun wirklich nicht in einen Dämon verwandeln. Sie war immer noch ein Mensch und wohl einen solchen Anblick auch nicht gewöhnt. Kaum aber hatte ich mich verwandelt, flog ich einfach in die Richtung, die Jenni mir angegeben hatte. Nach einer Weile wusste ich dann auch, wo der Weg mich wohl hinführen würde, und zwar zum Hauptquartier. Was wohl wirklich nichts Gutes bedeuten konnte. Darum beeilte ich mich gleich noch ein klein bisschen mehr. Doch als ich in die Nähe des Hauses kam, bemerkte ich schon die Flammen. Das Haus brannte lichterloh und ich wusste wohl schon, was passiert war. Es stand wohl wirklich außer Frage, dass Earl das war. Er hatte sich nun wohl endlich an seinem Peiniger gerächt. Auch wenn er es wohl wieder mal übertrieben hatte. Ich landete dann auf den Boden und verwandelte mich zurück, schaute mich dann nach Earl um und eilte auf dem Grundstück herum. „Earl!“, schrie ich dann nach ihm, denn sonst konnte ich es wohl vergessen. Das Grundstück war einfach zu groß, und ob er noch lebte, wusste ich nun ja wirklich nicht. Ich eilte einfach auf dem Grundstück herum und als ich um die nächste Ecke bog, erblickte ich schon eine Gestalt. Ein Dämon, der auf dem Balkon saß und einfach in die Ferne schaute. Hinter ihm brannte das ganze Haus lichterloh, doch es schien ihm wirklich nichts auszumachen. Bis jetzt hatte ich Earl noch nie in seiner Dämonengestalt gesehen. Aber etwas in mir sagte mir einfach, dass es nur Earl sein könnte. Kaum hatte ich ihn entdeckt, blickte ich ihn noch etwas genauer an. Er besaß zwei richtig große Flügel. Pechschwarz und wohl locker doppelt so groß wie meine, also war es kein Wunder, dass er so viel schneller hier war als ich. Auch war er stark und seine langen Krallen an den Händen erblickte ich sogar aus dieser Entfernung. Gegen ihn zu kämpfen, war wohl wirklich kein leichtes Spiel. Ihm ragten nebenbei noch große gekrümmte Hörner aus den Kopf, die ihm zusammen mit dem hundeähnlichen Gesicht wirklich gespenstisch aussehen ließen. Ich selbst hatte schon einige Dämonen in ihrem wahren Aussehen gesehen, aber so eine Kraft, wie Earl sie ausstrahlte, hatte ich noch nie bemerkt. Er war wirklich etwas Sonderbares und ich wusste auch, wer daran Schuld hatte. Eisenhauer. Nur hatte der nun für seine krummen Pläne wohl endlich Buße getragen. Aber ich mochte Earl, wie er nun war. Auch seine beherrschende Art, auch wenn ich wohl damit noch einige Probleme hatte und mich wohl nicht immer wie ein kleines Kind behandeln lassen wollte, mochte ich sie. Er meinte es im Grunde nur gut mit mir, nur wollte ich das nicht immer verstehen. Doch ich war glücklich, dass es ihn gab, denn er bedeutete mir wirklich viel. Ich liebte ihn! Das war mir nun wirklich klar. Ich wollte nicht ohne ihn leben, denn wir gehörten wirklich zusammen! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)