Die letzten Tage von Ryucama (Aus den Memoiren der Schüler Ansems des Weisen) ================================================================================ Kapitel 5: Verrat ----------------- Gut Ding will Weile haben - in diesem Fall zu viel Weile und zu wenig Gut Ding... >.< zumindest ist dieses Kapitel jetzt fertig. Alle sechs Wissenschaftler waren in dem Labor versammelt. Die Maschine, die Dilan nach Xehanorts Entwurf gebaut hatte, surrte leise. Even stand bereits mit seinem Klemmbrett in der Hand da. Zunächst würden sie prüfen, wie ein Mensch ohne Herz – quasi als Herzloser – reagierte. Ihr Versuchsobjekt, ein Sympathisant Xehanorts, lag auf dem Tisch und blinzelte nach oben, auf die Maschine über ihm. Dilan ließ den Blick über seine Kollegen schweifen. Xehanort war voller Elan, konnte es scheinbar kaum mehr erwarten. Ienzo neben ihm konnte den Blick nicht von Maschine und Mensch wenden, während Braig kichernd Even beobachtet, der schließlich doch das Klemmbrett zur Seite legte und das Gerät und dessen Einstellungen justierte. Aeleus betrachtete alles misstrauisch, sein Blick schoss unruhig hin und her. Er war offensichtlich ebenso unsicher wie Dilan, was das Ergebnis anging. Der dunkelhaarige Wissenschaftler machte sich Sorgen. Amelia und Irene warteten in den Räumen ganz an der Außenwand der Hollow Bastion – Dilan hoffte, sie wären sicher dort, falls etwas schief laufen sollte. Wenn das Experiment ein Erfolg wurde, würden sie sie holen und feiern, doch wenn nicht... Xehanort riss ihn abrupt aus seinen düsteren Gedanken. „Lasst uns beginnen. Even?“ Der Blonde nickte und trat zurück, zückte seinen Stift und sammelte das Brett wieder auf. Xehanort trat an die Maschine. „Für den Fortschritt“ Er löste das Gerät aus. Ein Lichtstrahl schoss gebündelt aus der Linse auf das Versuchsobjekt hinab. Es war nur ein kurzer Impuls, ehe das Licht wieder erlosch. Doch das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Etwas Schimmerndes löste sich aus der Brust des Mannes, der entsetzt die Augen aufriss, aber still liegen blieb. Xehanort trat fasziniert näher, betrachtete das Ergebnis. Dilan sah im Schimmer des Herzens, das unbewegt im Fanggitter der Maschine schwebte, wie die Gier in Xehanorts Augen aufflackerte, als er langsam die Hand ausstreckte. Xehanorts Haut wirkte dunkler als gewöhnlich... die Haare beinahe schneeweiß und die Augen hatten einen bernsteinfarbenen Glanz. Plötzlich begriff Dilan. Keuchend wich er zurück. Die Anderen schienen wie gebannt zu sein vom Anblick des Herzes, das vor ihnen im Korb schwebte, sie schienen nichts von alledem wahrzunehmen. „Nein! Du... du hast es bereits ausprobiert!“ Xehanort hob den Kopf, lächelte. „Oh ja. Wie hätte ich auch den Ruhm jemand anderem überlassen können?“ Die Forscher starrten ihren Anführer sprachlos an, offensichtlich hatte die kurze Konversation genügt, um sie aus ihrer Starre zu reißen. „Es ist ein wunderbares Gefühl, wisst ihr? Leider entkam mir das Herz, aber das ist ja nicht schlimm. Ich habe ja jetzt ein anderes!“, erzählte Xehanort frohen Mutes. Er griff nach dem Fangkorb, nach dem Herz. Der Mann auf dem Tisch wimmerte. Aeleus neben Dilan erschauerte. „Xehanort! Du kannst nicht...“ Er trat einen Schritt vor, doch Ienzo war schneller. Gerade als der offensichtlich Verwirrte das Herz berühren wollte, rempelte der Jüngste seinen Kollegen an. Das Herz, das Xehanorts Fingerspitzen gerade leicht berührt hatte schoss, vom Korb befreit, zur Decke hinauf – und hindurch. Xehanorts Augen – Dilan konnte sehen, dass die Iriden nicht länger braun, sondern tatsächlich bernsteinfarben waren – zuckten zu Ienzo hinüber. Blanker Hass stand in ihnen. „Mein Herz! Mein wunderschönes Herz! Du hast es mir gestohlen!“ Er fuhr zu dem Jüngeren herum, voller Zorn und kaum beherrscht. Eine Bewegung am Rande seines Gesichtsfeldes erregte Dilans Aufmerksamkeit. Schlagartig erkannte er, dass ihr Versuchsobjekt fort war! An seiner Stelle hockte eine schwarze Kreatur, winzig, verkrüppelt, beängstigend mit den bernsteinfarbenen Augen zu ihnen aufschauend. „H-Herzloser!“, flüsterte Even, der die Kreatur offensichtlich ebenfalls bemerkt hatte. In diesem Moment brüllte Xehanort: „Wenn ihr mir das Herz nicht gönnt, dann nehme ich mir eben mit Gewalt eines! Und mit dir fange ich an!“ Er schoss vorwärts, genau auf Ienzo zu, der sich aufkreischend hinter Braig versteckte. Xehanort in seinem Wahn packte statt des Jungen den Schwarzhaarigen, der entsetzt aufschrie, sich aus dem eisernen Griff zu winden versuchte. Genauso gut hätte er versuchen können, eine Dampflok mit bloßen Händen aufzuhalten. Wie gelähmt musste Dilan zusehen, wie sich Xehanort an Braigs Herz gütlich tat. Even hingegen wich keuchend zurück, als die schwarze Kreatur vor ihm nach ihm schlug. Dilan sah, wie Ienzo in Panik aus dem Labor floh, gefolgt von Even und dem kleinen Herzlosen. Er selbst und Aeleus standen da wie gelähmt, sahen zu, wie Xehanort das schimmernde Herz ihres Freundes verschlang, Braigs reglosen Körper dann zu Boden sinken ließ. Ein weiterer Herzloser entstand. Allerdings diesmal anders als zuvor. Diesmal blieb der Körper erhalten, lediglich ein schwarzer Nebel stieg auf, sammelte sich an der Decke, um dann zur Tür hinauszuschießen. Xehanort sah auf, zu Dilan und Aeleus hinüber. „Nun zu euch! Ich will mehr Herzen! Ich will ihre Macht schmecken! Gebt sie mir!“ Dilan wich zurück, spürte einen Labortisch im Rücken. „N-niemals!“ Aeleus griff nach einem Schürhaken, der neben dem Brennofen gehangen hatte. „Komm und hol sie dir – wenn du kannst!“ Der Weißhaarige fauchte animalisch, krümmte die Hände zu Klauen und ging ansatzlos zum Angriff über. Aeleus gelang es gerade noch, den Haken dazwischen zu bringen. Doch er ging unter Xehanorts Ansturm beinahe in die Knie. Dem Wissenschaftler – einem bloßen Zeugen dieses Dramas – wurde klar, dass sich irgendetwas verändert haben musste, als ihr Anführer zum Herzlosen geworden war. Zuvor wäre er niemals in der Lage gewesen, Aeleus derart in Schwierigkeiten zu bringen. Aeleus keuchte, hielt mit aller Kraft dagegen, drückte Xehanort von sich weg, schleuderte ihn schließlich in eine Ecke zwischen Ofen und Tischen. „Dilan! Renn! Wir haben keine Chance gegen ihn!“, schrie der große Forscher, wirbelte herum und packte den Ärmel seines Freudes, riss Dilan mit sich. „Komm!“ Dem Dunkelhaarigen war klar, dass Aeleus Recht hatte. Er leistete keinen Widerstand, sondern folgte ihm auf dem Fuße. Die beiden rannten durch die langen Korridore der Hollow Bastion, durch die Eingeweide des riesigen Schlosses. Aeleus hatte den Schürhaken fallen lassen, um besser voranzukommen. Sie sahen nicht zurück aus Angst, verfolgt zu werden. Irgendwann blieb Dilan stehen, lauschte. Er hörte nichts. „Ich glaube... wir... haben ihn... abgehängt!“, keuchte er. Aeleus, der zwei Schritte weiter vorne stand, konnte nur nicken. Sie gestatteten sich einen Augenblick zu warten, um zu Atem zu kommen. „Wie... wie konnte er nur? Gott, ich hätte nie gedacht, dass... er dazu fähig wäre!“ Dilan nickte. „Ich auch nicht. Ich...“ Ein gellender Schrei, der durch die Korridore hallte, ließ ihn entsetzt innehalten. Beide sahen sich an. Es war der Schrei einer Frau! Dilan flüsterte entsetzt: „Amelia!“, während von Aeleus ein tonloses „Irene!“ kam. Beide fuhren herum, rasten den Weg zurück, den sie gekommen waren. Die Angst um ihre Liebsten verlieh ihnen Schnelligkeit und Ausdauer, die zuvor arg angeschlagen gewesen waren. Dennoch kamen sie zu spät. Nahe Ansems Hauptlabor stießen sie auf Blutspuren, einige Schritte weiter auf einen reglosen, blutüberströmten kleinen Körper. Dilan sah zuerst nur das lockige braune Haar. Sein Inneres erstarrte zu Eis. Zitternd trat er näher, ließ sich neben dem Körper Amelias nieder. Grauen und Schmerz zeichneten ihre Züge. Sie war bereits tot, bemerkte er, als er sie sanft in die Arme nahm, ihren zerstörten Leib sanft wiegte. Der Herzlose hatte sie massakriert, um an das reine Herz von Amelias ungeborenem Kind zu kommen. Dilan spürte, wie Tränen über seine Wangen rannen. Binnen Minuten – sein Glück, seine Freude, seine Zukunft zerstört! Amelia, tot in seinen Armen, ermordet! Aeleus stand traurig an der Wand, wusste nichts auf Dilans Leid zu sagen, nicht einmal dann, als der Schwarzhaarige den Kopf in den Nacken warf und seinen Schmerz herausschrie. Die Kraft verließ ihn. Er wollte nur noch Amelia festhalten und ihr nachfolgen. Nichts war mehr wichtig... „Wie rührend. Hast du jemanden verloren, der dir viel bedeutete?“ Dilans Kopf ruckte nach oben. Xehanort stand vor ihm. Er hörte Aeleus scharf Luft holen. Finstere Nebel umwaberten seine Gestalt, als Xehanort lächelnd zu Dilan hintrat, ihm dann Amelia aus den Armen nahm. Er fasste Dilans Kinn, zwang ihn, ihn anzusehen. „Hast du Angst, Freund?“ Der Schwarzhaarige riss sich los, fauchte: „Wie könnte ich? Mörder! Du bist nicht mein Freund!“ Xehanort zog die Augenbrauen hoch. „Ist dem so? Wie schade!“ Er packte Dilan am Kragen seines Gewandes und zog ihn auf die Füße. „Ich werde dein Herz rauben und es verschlingen. Du wirst nie wieder mit diesem Weib vereint sein!“ Grob zog er Dilan an sich, legte ihm die Hand auf die Brust. Dieser war zu entsetzt, um zu protestieren. Er konnte nichts tun, um Xehanort von sich zu stoßen, als dieser breit grinsend verkündete: „Du gehörst mir!“ Schmerz brannte sich glühend durch den Körper des Forschers. „Sieh, wie ich dir das Herz raube!“ Ein letztes Mal erwachten die Lebensgeister des Wissenschaftlers. Kraftlos versuchte er, Xehanorts Hände fortzuschieben. Er hörte Aeleus leise flüstern: „Nein... nein... nicht! Bitte nicht!“ Ganz langsam zog Xehanort die Hand zurück. Schimmernd trat Dilans Herz aus seinem Körper. Seine Abwehr erstarb, kraftlos hing er in Xehanorts Arm. Das Grauen packte Dilan, aber er konnte nichts mehr tun. Sein Kopf sank nach hinten, die Arme fielen ihm schlaff zu beiden Seiten des Körpers herunter. „Hast du Angst, Dilan?“ Der Angesprochene antworte nicht. „Sieh dieses wunderbar starke Herz! Nicht so schwach wie bei Braig, diesem Versager! Oh, ich werde es genießen!“ „N-n... nein...“ Dilans Augen weiteten sich. Xehanort kicherte. „Angst in diesen Augen! Oh ja! Wie wunderbar!“ Er weidet sich an meiner Qual!, schoss es Dilan durch den Kopf, aber es stand nicht mehr in seiner Macht, etwas zu tun. Er schloss die Augen. Als Xehanort das Herz verschlang, wollte er fliehen, sich wehren, irgendetwas! Doch ihm blieb nur noch die Kraft für einen letzten, gequälten Aufschrei. Dann stürzte Dilan in die Finsternis. Aeleus sah wie gelähmt zu, als Xehanort seinem Freund das Herz aus dem Leib riss. Von einem Augenblick zum nächsten erschlaffte der schwarzhaarige Forscher, hing hilflos wie eine Marionette mit zerschnittenen Fäden in Xehanorts Arm, das lange Haar fiel wie ein schwarzer Schleier über den Arm des Herzlosen. „Dilan... oh Gott!“, wisperte Aeleus entsetzt. Xehanort lachte, verhöhnte sein Opfer. Dann, mit sichtlichem Vergnügen, verleibte er sich Dilans schimmerndes Herz ein. Und Dilan schrie, so schrecklich, dass Aeleus die Tränen in die Augen traten. So viel Schmerz, Qual, Trauer und Verzweiflung! Als er blinzelte, sah er seinen Freund fallen. Xehanort hatte ihn einfach losgelassen, kaum dass er das Herz gefressen hatte. Das pechschwarze Haar lag wie ein See aus Tinte um Dilans Kopf und Schultern, ließ das blasse Gesicht wie einen Totenschädel erscheinen. Aeleus erschauerte. „Womit wir bei dir angekommen wären, Aeleus! Keine Sorge, ich mache es schnell!“ Xehanort trat achtlos über Dilans und Amelias Leiber hinweg. Aeleus wich zurück. Sein Herz raste. „Nicht!“ „Oh doch! Gleich habe ich auch dich!“, lächelte der Weißhaarige. „Niemals!“, schrie Aeleus, wandte sich um und floh. Hinter sich hörte er den Herzlosen lachen. „Lauf, Aeleus, lauf! Lass uns spielen!“ Aeleus biss die Zähne zusammen und rannte. Er gestatte sich nicht, genauer darüber nachzudenken, was Xehanort ihm zu sagen versucht hatte. Zwei Stockwerke weiter oben – aber immer noch tief in den Katakomben des Schlosses – hörte Aeleus, wie Xehanort immer näher kam. Er sprintete den Korridor entlang in der Hoffnung, bei der großen Kreuzung verschwinden zu können. All seine Gedanken waren auf Flucht gerichtet, zu stark war die Erinnerung an das Bild Dilans, der reglos auf dem Boden lag, während Xehanort über ihn hinwegschritt. Plötzlich sah er in einem der Gänge neben ihm blondes Haar aufblitzen. „Weg!“, brüllte, er, dann sah er Evens lange Gestalt aus dem Gang taumeln, sichtlich am Ende seiner Kräfte. „Lauf! Xehanort...“ Ein triumphierendes Lachen verriet, wie nah der Herzlose bereits war. Even röchelte nach Luft, blieb stehen. „Renn! Even! Schnell!“ Doch der blonde Wissenschaftler war zu langsam. Wie eine Furie preschte Xehanort um die Ecke und stürzte sich auf sein Opfer. Aeleus wandte den Kopf wieder nach vorne, während Evens schrecklicher, gellender Schrei ihm bis ins Mark drang und ihn antrieb. Wie viele Herzen willst du noch verschlingen?, dachte Aeleus entsetzt und hetzte um die Ecke, in die Kreuzung. Er hatte den Weg fast erreicht, da wurde er heftig angerempelt – nicht so fest, dass er zu Boden gegangen wäre, aber doch fest genug, dass er taumelte. Ienzo hingegen wurde davongeschleudert und landete unsanft auf dem Hosenboden. „Uh... Aeleus...“ Der Ältere packte ihn ohne viel Federlesens, stellte ihn zurück auf die Füße. „Komm! Xehanort ist direkt hinter mir!“, schrie er. „W-wo sind die Anderen?“, wollte der Junge verwirrt wissen. Aeleus sparte sich den Fluch, der ihm auf der Zunge lag. „Wir sind die einzigen, die noch übrig sind! Los!“ In diesem Moment hörten sie Xehanort erneut lachen. Voller Panik fasste Aeleus Ienzos kleine Hand, zerrte ihn mit sich, einfach in irgendeinen Gang hinein, doch es schien, als hätte sich an diesem Tag alles gegen sie verschworen – sie rannten geradewegs in eine Sackgasse! Dann war Xehanort da. „Was habe ich dir gesagt, Aeleus? Ich finde dich ja doch!“ Entsetzt zog Aeleus Ienzo hinter sich. Der Junge wimmerte angesichts der furchterregenden Kreatur mit den Zügen ihres Anführers. Der Weißhaarige höhnte: „Wie nobel! Zu dumm, dass es ihm nichts nutzen wird!“ Xehanort schoss vorwärts, packte Aeleus an der Kehle und drückte zu, sodass dem Größeren, der ohnehin vom langen Laufen kaum Luft bekam, diese nur noch schneller ausging. Der ehemalige Wissenschaftler strich beinahe sanft über Aeleus' Brust, und das Herz löste sich beinahe ohne Widerstand vom Körper. „Nicht... b-bitte...“ Der Herzlose lachte. „Zu spät! Dein Herz ist mein!“ Aeleus zuckte zusammen, als der Andere das bloßliegende Herz berührte. „Ich bin Ansem, der einzige Ansem, der es wert ist, in die Erinnerungen einzugehen! Ihr seid nichts anderes als Futter für mich! Gebt mir eure Herzen!“ Ohne weitere Worte verschlang er Aeleus' Herz. Es tat nicht einmal weh. Sein letzter Gedanke war, dass Irene ihm hoffentlich entkommen war. Ienzo drückte sich zitternd an die Wand, als der Herzlose den reglosen Körper des älteren Forschers fallen ließ. „Aeleus...“, keuchte er leise. „Bitte... Gott...“ Xehanort lachte. „Jetzt du.“ Er überwand die Distanz zwischen ihnen binnen zweier Schritte. Ienzos Blick war noch immer auf Aeleus' bleiches Gesicht gerichtet. Tränen rannen dem Jungen über das Gesicht, als Ienzo den Kopf hob und Xehanort ansah. „Warum?“, fragte er tonlos. Der Weißhaarige lächelte. „Macht, Ienzo. Macht regiert alles.“ „Und deshalb... deshalb tust du uns das an?“ „Eure Herzen sind stark – Quellen der Kraft; es wäre schade, sie ungenutzt zu lassen. Aber jetzt genug davon.“ Er fasste Ienzos schmale Schulter, drückte ihn an die Wand. „Es wird Zeit, dass ich mir das letzte Herz von Ansems Schülern einverleibe!“ Ohne weitere Worte zu verlieren, hob er die Hand. Ienzo kreischte: „Nein! Lass mich! Lass mich gehen!“ Xehanort schüttelte den Kopf. Dann riss er auch dem jüngsten der Forscher emotionslos das Herz aus dem Körper. Der Junge spürte, wie ihn die Kräfte verließen. „So schließt sich der Kreis. Ihr wart gute Helfer, aber letzten Endes doch nicht mehr als das. Leb wohl, Ienzo. Das ist dein Ende.“ Ienzos Tränen rannen noch immer über die blasser werdenden Wangen. „Ich will... nicht... sterben...“ Xehanort lächelte, als der junge Wissenschaftler entkräftet die Augen schloss. Dann, als der Schmerz kam, schluchzte Ienzo nur noch leise auf. Das letzte der Herzen der sechs Forscher wurde verschlungen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)